2007 18-20 AU – Tas – Hobart

Tag 18, 11.3.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Sonntag

Ort: Sydney nach Hobart / Insel Hopping
Sydney / 28 Grad – keine Wolken – sonnig
Hobart / 22 Grad – stark bewölkt – sonnige Abschnitte

Viel gab es an diesem Morgen nicht zu tun, als pünktlich bis um 10 Uhr das Zimmer verlassen zu haben. Irgendwie war ich auch froh darüber mich wieder in Bewegung zu setzen und zu sehen wie Tasmanien werden wird.

Die Zeit bis es zum Flughafen ging, wurde damit ausgefüllt mich mit meinem Tagebuch auseinanderzusetzen. Auch wenn ich mir stets viel Mühe gab, so war ein gewisser Versatz einfach unumgänglich.

Die Fahrt zum Flughafen war mit 10 Dollar deutlich billiger als die Fahrt mit dem Shuttle hier her. Das einzige was mich stark aufmunterte war die Information an der Rezeption, dass das Warten am Flughafen, bis man irgendwann und irgendwie zum Bondi Beach durchaus normal sei und ich mit meinen 90 Minuten sogar noch im besseren Zeitrahmen lag.

Im Flughafen ging alles Glatt. Was mich dabei immer am meisten freute war, dass meine Fotoausrüstung überhaupt keine Probleme bereitete und ich noch nie zum Inhalt meines Rucksacks befragt wurde und das hieß wohl schon was, denn dass die Leute ihr Handgepäck völlig entleeren durften war schon eher normal.

Die Wartezeit nutzte ich, um mir ein Mittagessen zu gönnen. Es gab allerlei Fastfood angeboten und ich schwankte zwischen einem Burger-Anbieter und einem Tai Takeaway. Ich entschied mich für den Tai. Als ich das Essen bezahlt hatte, bekam ich einen Art Peeper in die Hand gedrückt und ich musste nun warten, bis er sich durch Blicken, piepen und Vibriren bemerkbar machte. Es war irgendwie ganz witzig, weil ich das noch nicht kannte. Das Essen schmeckte anschließend wirklich gut, nur saute ich mein frisches Hemd ordentlich zu. Das kommt davon, wenn man meint mit Stäbchen essen zu können und es dann wohl doch nicht ordentlich hinbekommt.

Der Flieger war mal wieder voll bis unters Dach. Neben mir sass ein Geschäftsmann aus Korea. Er war total begeistert davon nach Tasmanien und im Speziellen Hobart zu kommen und so schnatterte er die ganze Zeit. Eine Pause legte er erste ein, als das Essen kam.

Wie klein der Flughafen von Hobart war, wurde mir erst wieder bewusst, als ich nach der Landung den Flieger verließ. Es ging über die an den Flieger geschobenen Treppen in das sehr überschaubare Terminalgebäude und schon stand man am Gepäckband.

Für die Fahrt in die Stadt gab es nur ein Shuttle-Unternehmen und so gab es keine große Verwirrung, wie ich in die Stadt kommen sollte. Da mein Gepäck relativ spät auf dem Gepäckband auftauchte, war der erste Shuttel in die Stadt schon voll, doch das machte nichts, denn es standen noch so viele Fluggäste für den Transport an, dass es kein Problem werden würde, dass ein zweites Fahrzeug eingesetzt würde.

In Hobart wurde ich neben meiner Herberge abgesetzt und es zeigte sich, dass sie eine wirklich tolle Lage hatte. Alles war schnell und einfach zu erreichen. Da es sich bei diesem Backpacker um eine ehemalige Kneipe handelte, war schon allein durch die Raumaufteilung zu erkennen. Da es auch noch die Theke und so weiter gab und der Ausschank von Bier zum Konzept des Hauses gehörte, wunderte es mich nicht, dass mehr oder weniger alle mit einem Bier in der Hand durch die Gegend liefen.

Nach dem Bezug meines Zimmers hielt mich nichts mehr in der Herberge, denn das Licht war einfach grandios und es bot sich förmlich an, die Stadt zu erkunden. Erfreulicherweise hatte sich seit meinem letzten Aufenthalt, der schon deutlich mehr als 10 Jahre zurück lag, nichts so geändert, dass ich mich nicht zurechtgefunden hätte.

In der Stadt ging es heute extrem ruhig zu und so waren neben mir nicht mehr viel andere Menschen unterwegs. So konnte ich sicherlich das ein oder andere Foto machen, welches ansonsten nicht möglich war, denn im Normalfall wäre alles zu geparkt gewesen und auch für tasmansiche Verhältnisse wäre einige Fahrzeuge unterwegs.

Als sich langsam die Dunkelheit auf Hobart legte, war die Frage was mit dem angebrochenen Abend noch zu machen sei. Ich entschied mich fuer einen Besuch im Kino. Ich hatte mich für den Film „Wild Hogs“ entschieden und hier hauptsächlich wegen der Schauspieler … Tim Allen, John Travolta, Martin Lawrence und William H. Macy … Es war eine Art Road Movie. Dass der Film irgendwie einen besonderen Anspruch hatte, mag ich bezweifeln, doch war es auch egal, denn ich amüsierte mich die 100 Minuten Spieldauer und so war das Ziel des Kinobesuchs erfüllt.

Was die Kinopreise anging, so hatten sie sich durchaus Deutschen Verhältnissen angepasst und auch das drumherum, wie Popcorn und Getränke gab es nicht mehr zum Schnäppchen-preis. Eigentlich schade, doch so viel Möglichkeit ins Kino zu gehen, würde es ohnedies nicht geben.

In der Herberge begann ab etwa 23 Uhr so richtig Stimmung aufzukommen und so war ich froh, dass ich so müde war, dass ich ohne irgendwie Probleme mit dem Einschlafen zu haben. Zudem hielt sich mein Mitleid bezüglich meiner Geräuschproduktion stark in Grenzen.

 

Tag 19, 12.3.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Montag

Ort: Tasmanien 01. Tag – Hobart 01. Tag / Ups Feiertag & Mein Zelt

Erstaunlich früh und munter kletterte ich aus meinem Bett. Aus einem ordentlichen Frühstück wurde nichts, denn ich besaß keinerlei Lebensmittel. Insofern schockierte mich die Information, dass es es sich bei diesem Tag um einen Feiertag handeln würde und wohl nichts offen haben würde.

In der Tat machte Hobart einen sehr ruhigen Eindruck. Das besserte sich aber im Verlaufe des Tages und es öffneten sogar verschiedentlich Geschäfte so dass ich z.B. den Erwerb meines Zeltes vorbereiten konnte. In einem der diversen Ausrüstungsgeschäfte schaute ich mir ein Zelt an und obwohl es mit 250 Euro doch eher da lag, was ich ich nicht ausgeben wollte, kaufte ich es, denn mit weniger als 2 Kilo Gewicht war es es mir wert. Es gab gleich auch noch ein paar neue Gamaschen, damit das gehen durch das spitze und scharfe Gras Tasmaniens nicht zur Tortour werden würde. Auch musste ein Teller her. Doch das Angebot in diesem Laden war nicht so überzeugend. Und trotzen erstand ich etwas. Es gab Falt-Teller. Eine echt witzige Sache. Es waren flache Plastik-Platten die man, wie in meinem Falle zu einem Teller falten konnte. Auch gab es welche für Tassen und höhere Teller, doch die brauchte ich dann nicht.

Neben dieser Erledigung stand auch schon die Organisation meiner Weiterfahrt nach Port Arthur auf dem Programm. Ich hatte nämlich schon mitbekommen, dass es zwar als Tagesausflug eigentlich unkritisch war dort hin zu kommen, doch ansonsten war es eher kniffelig und man musste zudem mit dem Schulbus fahren. Das wurde sicherlich wieder eine durchaus witzige Angelegenheit. Wie sich herausstellte hatte das ganze noch einen weiteren Aspekt, nämlich, dass ich am Tag meiner Weiterfahrt von Port Arthur nach Orfort der Bus schon um 6 Uhr seine Fahrt begann. Da ich noch Packen musst usw. würde dies ein echt frühes Aufstehen werden.

Irgendwie knurrte mir mittlerweile gewaltig der Magen und so kehrte ich in ein Subways ein, um mir dort ein Frühstück zu gönnen. Dass es nicht schmeckte mag ich nicht behaupten, doch ausgedehnte Erkundung des Angebots brauchte nicht zu folgen.

Bei all diesen Erledigungen hatte ich viel Zeit mir Hobart genau anzusehen und es verfestigte sich bei mir der Eindruck, dass sich wirklich nicht viel verändert hatte und das fand ich wirklich gut. So hatte Hobart seinen Charme den ich so schätzte behalten und auch von Hektik war, insbesondere an diesem Feiertag nichts zu bemerkten.

Schließlich landete ich am Salamance Market, der Samstag ein herrlicher Markt war, in der Woche jedoch ein normaler Parkplatz war. Dadurch wurde die herrliche Häuserfront doch etwas eingeschränkt genießbar. Zumindest stellte ich erfreut fest, dass es einen Supermarkt gab, der Zwar auf Spezialitäten spezialisiert war, also auch spezielle Preise hatte, ich aber endlich an etwas zu beißen kam. Mit den gesunden Lebensmitteln war es auf dieser Reise doch etwas schwierig, da ich für sie in meinem Gepäck beim besten Willen keinen Platz hatte und auch ansonsten deren Zubereitung manches Mal etwas kniffelig ist, denn die Küchen in den Backpackern ähneln doch eher einem Minenfeld und Seuchenherd. Dies liegt aber weniger an den Besitzern, die heftigst aufräumen. Eher schaffen es die Bewohner übelste Dreckecken zu produzieren und das hatte sich, seit dem ich Reise überhaupt nicht verbessert. Oder auch nicht mehr weiter verschlechtert.

Auch erhielt ich im Verlauf meines Rundgangs den Tageswanderführer, den ich unbedingt erstellen wollte. Also war ich durch den Feiertag zwar insgesamt etwas eingeschränkt, doch eigentlich konnte ich mich ganz gut versorgen.

Mein Mittagessen bestand an diesem Tag aus Fish & Chips. Am Hafen gab es nämlich ein paar Boote die zu TakeAways umgebaut worden waren und wo man von der Mohle direkt das Essen ordern konnte. Welchen Fisch ich genau orderte weis ich nicht, aber er schmeckte lecker. Die Fritten würde ich das nächste Mal weglassen, aber fuer den Fisch wurde ich nochmals dort auftauche.

Eine wichtige Sache stand noch an. Ich ging zur Touristeninformation, denn dort wollte ich verschiedenste Informationen einholen und darüber hinaus meinen Pass für den Aufenthalt in den Nationalparks erwerben. Während das einholen diverser Infos relativ einfach war, wurde das mit dem Pass schwieriger, denn eigentlich schien es nur einen für Autobesitzer zu geben. So versuchte man diverse Leute anzurufen, inwieweit mir zu Helfen war und schließlich hielt ich den Jahrespass in Händen. Jedoch handelte es sich nur um einen vorläufigen Pass, den endgültigen würde man mir nach Deutschland senden … hmmm

Am frühen Abend landete ich wieder in meiner Unterkunft. Hier hockte ich mich mit in den Fernsehraum, denn hier liefen zumeist ohne Unterlass eine DVD nach der anderen. Heute war „Once we were Worriers“ dran. Eine neuseeländische Produktion wo es um Maoris in der Großstadt geht. Ich kannte den Film schon und wusste, dass er bei den Maories in Neuseeland nicht unumstritten war und schaute ihn trotzdem an. Ihm folgte ein weitere Film mit Will Smith, doch sein Ende erlebte ich nicht. Ich ging dann doch lieber ins Bett.

Auch wenn es den ganzen Abend durchaus ruhig gewesen war, wurde es auch an diesem Abend zu fortgeschrittener Stunde wieder lebhafter. Anscheinend war das hier der normale Rhythmus.

 

Tag 20, 13.3.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Dienstag

Ort: Tasmanein 03. Tag – Hobart 02. Tag / Mt. Wellington
Wetter: 22 Grad – anfangs bewölkt – sonnig

So reicht was ich machen sollte war mich nicht klar und so lenkte ich meine Schritte von der Herberge zu einem Denkmal in der Nähe des Hafens, von wo man zum einen einen Schicken Ausblick haben würde und vielleicht ergab sich ja etwas auf dem Weg dort hin.

Die Sonne schien schön an diesem Tag und es gab keinen Feiertag mehr und so waren die Straßen verhältnismäßig voll. Auch wälzten sich die Autos im Stop and Go durch die Straßen der Stadt.

Von diesem, dem Koreakrieg gewidmeten Denkmal, hab es einen netten Ausblick auf Hobart, Mt.Wellington und die Hafenbrücke. Die Brücke hatte nicht den Weltruf wie die von Sydeny, doch für die Leute hier ist sie durchaus von großer Bedeutung, das sie einen Flusslauf überwindet der die Stadt deutlich zerschneiden würde. Zudem war die Brücke einstmals durch ein Schiff gerammt worden. Dabei waren etliche Leute umgekommen und noch heute lag das Schiff auf Grund bei der Brücke.

Von der Gedenkstätte lenkte ich meine Schritte in Richtung Hafen und kam dabei an einem kleinen Rosengarten vorbei. Von weitem sah er etwas unscheinbar und zerzaust aus, doch die einzelnen Blüten waren wirklich herrlich und so lief ich eine Weile durch die Anlage und schaute mir die verschiedenen Blüten an. Dabei hatte ich aber stets ein Auge auf den Mt Welligton, denn ich hoffte, er würde vielleicht heute aus den Wolken auftauchen und mir einen Ausflug hinauf ermöglichen. Tatsächlich irgendwann gaben die Wolken den Gipfel frei und ich buchte mich sofort auf einen Ausflug ein. Der Ausflug fand zwar später statt als ich erhofft hatte, doch witziger weise gab es gerade mal 2 Fahrgäste. Einen Mann aus Melbourne und mich. Das empfand ich als sehr angenehm.

Da es auf den Gipfel rund 1200 Meter hinauf ging, war es eine schöne Fahrt bis oben. Der Fahrer, plauderte die gesamte Zeit und erzählte dies und das. Allerdings hatte ich gewisse Zweifel ob meiner Englischkennrisse, den viel von was er so von sich gab verstand ich nicht. Auch bekam ich nicht zwangsläufig alle Fragen mit. Manches Mal übersetzte der Mann aus Melbourne zwischen dem Fahrer und mir.

Über die Aussicht vom Berg braucht man keine viele Worte zu machen. Sie war grandios. Hobart lag in seiner ganzen Pracht zu Füßen der Berge und ich konnte mich kaum satt sehen. Etwas gehetzt fühlte ich mich nur durch die Tatsache lediglich 30 Minuten Zeit zu haben. Also galt es sie so gut wie irgend möglich auszunutzen. Nathan und ich erbettelten noch 10 weitere Minuten und so kam ich alles in allem schon auf rund 45 Minuten oben auf dem Gipfel.

Neben der tollen Aussicht nahm ich durchaus die Temperaturen wahr, denn die lagen bei rund 9 Grad. Es störte mich nicht sehr, doch lies es mich überlegen, was mich erwarten wurde, wenn ich selber mit Zelt in die Berge verschwinden würde und schließlich keinen Schlafsack dabei hatte der bis zu niedrigen Temperaturen tauglich war. Meiner ging wohl nur bis 10 Grad. Es könnte daher durchaus frische Nächte werden.

In der Stadt ließen wir uns am Botanischen Garten Hobarts absetzen. Es war nicht groß aber trotzen ein hübsches Plätzchen das mit viel Liebe gepflegt wurde. So streifte ich anfangs allein und später gemeinsam mit Nathan durch die Anlage und stürtzen uns mit unseren Fotoapparaten auf alles was unsere Interesse weckte und das war wirklich nicht wenig.

Besonders nett war auch der Japansiche Garten, der mit ein paar Wasserfällen, und einer hübsch arrangierten Pflanzenwelt harmoniert.

Nach Hobart hieß es zurück zu laufen, doch bei 15 Minuten Fußweg war es nur eine begrenzte Herausforderung. Hier trennten sich dann auch wieder unsere Wege. Für mich ging es wieder in die Herberge und obwohl ich schon mehr gelaufen war, war ich relativ erschlagen. So war es sehr früh an diesem Tag, als ich auf meinem Zimmer verschwand, wo ich allerdings meine Bilder auf DVD brennen musste und mich durch ein Hörspiel Arbeitet, dessen Titel durchaus als Motto in meinem Leben zur Verfügung steht „Schlimmer geht immer“. Davon war in diesem Urlaub zum Glück noch nichts zu bemerken, denn eigentlich verlief alles ganz normal und angenehm.