2007 29-32 AU – Tas – Bicheno

Tag 29, 22.3.2007, Australia – Tasmania – Swansea – Donnerstag

Ort: Tasmanien 11. Tag – Swansea 01. Tag
30 Grad – kaum Wolken – sonnig

Auf den Sonnenaufgang hatte ich mich schon so gefreut, dass ich von alleine zur passenden Stunde wach wurde. Natürlich war der Sonnenaufgang mit 7:15 Uhr wirklich zu einer extrem humanen Uhrzeit und es stellte keine besondere Leistung dar zu dieser Uhrzeit aus dem Bett zu steigen.

Bevor die Sonne schließlich über der Halbinsel des Nationalparks erschien, wurde die Halbinsel und die dort befindliche Bergkette, die Hazarts, in ein herrliches Rot getaucht. Auch änderte sich die Lichtstimmung von Minute zu Minute. Schließlich stand nicht nur ich auf meinem Balkon, sondern auch die anderen Leute hatten sich aus den Federn geschwungen und genossen das Lichtspiel. Als die Sonne schließlich über der Halbinsel erschien, war das schönste schon fast vorüber und trotzen hatte auch diese Zeit ihre Farblichen Reize. Ich genoss dieses Schauspiel sehr.

In der Nacht war es wieder etwas kühler gewesen und das hatte ich auch in diesem Gebäude gespürt. Die Wände besaßen keinerlei Isolierung oder ähnliches und so breiteten sie die Außentemperaturen auch in der Hütte aus. So gesehen fröstelte mich schon etwas an diesem Morgen. Doch diesem Problem konnte auf angenehme Art und Weise entgegengetreten werden. Im Badezimmer gab es, wie sollte es auch anders sein, Lampen unter der Decke. Nur spendeten diese Lampen halt nicht nur Licht (davon reichlich), sondern waren sie auch darauf ausgelegt Wärme zu produzieren. Auf diese Weise wurde es einem wirklich schnell mollig warm, wenn man den Lichtschalter aktiviert hatte.

Ein Hauptgrund um überhaupt in Swansea angehalten zu haben war, dass es einer der Orte war, der eine schöne Anzahl an historischen Gebäuden zu bieten hatte. Und so nahm ich mir schließlich den so genannten Historic Walk vor und arbeitete mich durch den gesamten Ort. Nun war dieser Rundgang wirklich schnell hinter sich zu bringen, denn Groß sind diese Orte halt alle nicht, aber alles in allem gefiel mir, was ich zu sehen bekam. Besonders gefiel mir die St Andrews Uniting Kirche. Dieses Gebäude hatte wirklich Charme. Alle anderen Gebäude waren zumeist irgendwelche Unterkünfte. Sei es B&B (Bed and Breakfast), Hotels usw. Daher war es manches Mal nicht so einfach sie als historisches Gebäude zu erkennen.

Meinen Rundgang ergänzte ich durch einen kurzen aber sehr schönen Ausflug auf einen Küstenwanderweg. Hier ergaben sich wieder schöne und neue Aussichten auf den Freycinet Nationalpark und ich muss gestehen, sah man von der immer stärker werdenden Hitze einmal ab, war es ein sehr angenehmer Ausflug in den Ort.

Meinen Rundgang schloss ich mit einer kleinen Einkaufssession ab, denn Lebensmittel waren bei mir mittlerweile rar geworden. Schließlich schleppte ich zwei volle Plastiktüten durch die Gegend und obwohl es nicht so ganz einfach war, lief ich dieses Mal nicht über die Straße zurück, sondern versuchte über den Strand zu meiner Unterkunft zu kommen. Da dabei Felsen zu überklettern waren, war das mit den Plastikartigen durchaus als Hemmniss zu bezeichnen. Trotzdem überwand ich sie ohne mir die Haxen zu brechen und das war fuer mich durchaus als Leistung zu bezeichnen.

Auch wenn ich ansonsten kein Balkon Typ bin, ließ ich es mir nicht nehmen, mich beim Zeltplatz angekommen, auf meinen Balkon zu hocken und die Aussicht zu genießen. Damit keine Moskitos in meine Unterkunft kamen, hatte ich auch brav das Fliegengitter geschlossen. Dieser Tatsache bräuchte man im Grunde keine Besondere Aufmerksamkeit beimessen, wenn ich hätte dieses Fliegengittertür wieder öffnen können. Ich schaute doch ziemlich blöd, als ich so in der prallen Sonne stand und keine Möglichkeit sah diese Tür aufzukommen. Vom Balkon herunterzukommen war die einzige Lösung, doch war er halt nicht ebenerdig, sondern stand auf Pfeilern an einem Hang. Auch gab es nur Drahtseile die die Brüstung bildeten und auf die wollte ich mit meinem Gewicht wahrlich nicht steigen.
Mit etwas Herz-Bummern schaffte ich es schließlich bis auf festen Boden und nun hoffte ich nur, dass nicht den Haupteingang verschlossen hätte. Hatte ich nicht und so war die Unterkunft wieder zurückerobert.

Auch an diesem Abend wurde ich mit einem herrlichen Abendrot verwöhnt und ich war froh, dass ich mir diesen Luxus gegönnt hatte.

 

Tag 30, 23.3.2007, Australia – Tasmania – Bicheno – Freitag

Ort: Tasmanien 12. Tag – Bicheno 01. Tag
Swansea: 26 Grad – Wolkenfelder – überwiegend sonnig
Bicheno: Seenebel – schwül – später sonnige Abschnitte

Am vergangenen Morgen war der Sonnenaufgang bei Wolken freiem Himmel passiert. Heute jedoch tummelte sich einiges an Wolken am Himmel. Doch dieser Umstand kam einem herrlichen Sonnenaufgang nur entgegen. Das Spiel der Sonne mit den Wolken und das Morgenrot, welches sich in ihnen verfing begeisterten mich fast mehr als der makellos Sonnenaufgang vom Vortag.
Ganz so ausführlich wie am Vortag konnte ich ihn aber nicht genießen, denn es musste schließlich noch gepackt werden. Diese Aktion nahm immer ein ordentlichen Stückchen Zeit in Anspruch, wenngleich mittlerweile klar war an welcher Stelle in meiner Tasche welches Teil zu landen hatte.
Mühsamer war da her ständig alle Räume nochmals zu durchkämmen, ob ich nicht wiedereinmal irgendwo etwas vergessen hatte. Da war ich mir auch nicht zu schade auf den Knien durch die Gegend zu robben und nachzuschauen, ob etwas unter dem Bett verschwunden war. An dieser Stelle hatte ich schon so manches Teil verschollen lassen.

Als ich mich schließlich ausbuchte, bot man mir an mich schnell in den Ort zu bringen. Das fand ich wirklich nett, auch wenn ich mein Gepäck auf dem Pickup hinten auf diversen Gartenabfällen ablegen musste. Im Fahrerraum war auch nicht mehr Platz und es musst erst einmal allerlei zur Seite geräumt werden, bevor der Sitzplatz in irgend einer Form in Anspruch genommen werden konnte.

An der Bushaltestelle lungerte ich dann noch rund 1 Stunde herum, um dann durch den Bus aufgesammelt zu werden und meinen kleinen Hüpfer nach Bicheno hinter mich zu bringen. Etwa 12 Kilometer vor Bicheno erreichten wir die Kreuzung von der man hätte in den Freycinet Nationalpark hätte fahren können. Hier verließen etliche Leute den Bus und setzten die Fahrt mit einem Shuttle-Bus fort. Etwa sehnsüchtig schaute ich schon hinterher, doch ganz so schlimm war es nicht, denn auch ich wollte den Park besuchen, doch würde das noch etwas dauern und außerdem war noch nicht klar wie ich meinen Besuch ausgestalten wollte. Entweder würden es Tagesausflüge werden, oder ich würde im Park zelten. Diese Entscheidung wollte ich aber erst in Bicheno treffen.

Als wir unsere Fahrt fortsetzten, verschwanden wir nach etwa 500 Meter auf einmal in einer dichten Nebelbank und diese lichtete sich auch nicht bis der Bus in Bicheno ankam. Da der Bus direkt vor der Touristeninformation hielt, konnte ich diese Möglichkeit nicht verstreichen lassen um an Infos zu kommen. Vor mir stellte ein Mädchen brav all ihre Fragen und da ich im Prinzip genau die selben Anliegen hatte, spitze ich die Ohren und war schließlich im Besitz aller Infos die Ich wollte. Leider stellte ich bei dieser Informationsversorgung heraus, dass die Frau hier nicht besonders Informationssucher war und auch ansonsten nicht unbedingt eine Ausgeburt an Freundlichkeit darstellte. Ich hatte auch mein Fett wegbekommen, doch eine andere Touristin, fragte was es in Bicheno zu tun gäbe, ob es z.B. einen Park gäbe. Sie bekam gesagt, dass es keinen Park gibt und damit war das Gespräch beendet. Sie drehte sich zu einem Bekannten um und meinte, wenn die nicht ordentlich Fragt kriegt die auch keine gescheiten Infos.

So war mein erster Eindruck doch etwas getrübt und so zog ich von dannen und lief den Zeltplatz an. Zum Glück war er nicht weit entfernt und so konnte ich alsbald mein Zelt aufbauen. Freude bereitete dies nicht, denn zum einen war es ziemlich schwül an diesem Tag, es stürmte etwas, doch die Stellfläche für die Zelte war eine Zumutung. Grasflächen waren wirklich rar und würde es regnen hätte man doch etwas mit Dreck im Zelt zu kämpfen. Der größte Teil der Zeltfläche war mit Baumsträuchern bewachsen, was bei Regen auch nicht so toll war und der Untergrund war schräg und uneben. Zum Glück stand nur ein anderes Zelt und so gelang es mir mein Zelt so zu platzieren, dass es akzeptabel war.

Erfreulich hingegen war, was es einen Nebenausgang aus dem Zeltplatz gab, über den man direkt im Ort stand. Der Ortskern bestand ohnehin nur aus der Hauptstraße und einer Nebenstraße an denen sich ein paar Geschaffte reihten und damit hatte es sich auch schon.

Bei meinem Rundgang entdeckte ich eine Fleischerei an der ein riesiges Schild hing auf dem damit geworben wurde, mehrfach preisgekrönte Würste zu verkaufen. Ich bin also rein und meinte erstmal, dass ich aus einem Land käme, in dem es ein großes Wurstangebot gäbe und ich würde gerne etwas probieren. So kam ich mit dem Fleischer und seiner Frau sehr nett ins Gespräch und ich verließ schließlich den Laden mit Kangaroo-Würstchen mit einer Italienischen Gewürzmischung. Auch hatte ich ein paar Kranskyies eingepackt. Die hatte ich irgendwo einmal entdeckt und die schmeckten eigentlich immer, besonders wenn man jene mit Käsefüllung erwarb.

Diesem Einkauf ließ ich einen kleinen Spaziergang über einen Küstenwanderweg folgen. Diesen Weg kannte ich nur insoweit, dass ich ihn bei meinem letzten Besuch hier von meiner Herberge ausgehend bis in den Ort begangen war. Aus meinem Reiseführer hatte ich jedoch erfahren, dass der Weg vom Ort bis zum Blow Hole wesentlich interessanter sein sollte. Die Sonne und der stürmische Wind hatten mittlerweile den Kampf gegen den Seenebel gewonnen und so präsentierte sich das Wetter wirklich sehr freundlich. Wie sich herausstellte, hatte der Reiseführer nicht gelogen. Der Weg folgte der Felsenküste und die zerklüfteten Felsformationen oder die mehr oder weniger großen Findlinge boten einen Anblick den ich ausgesprochen ausgiebig genoss. Was sich auch in der Anzahl von Fotos widerspiegelte. Da hier die Felsen nicht einfach nur grau waren, sondern eine rote Färbung aufwiesen war der Anblick um so einladender.

Nun war ich nur noch gespannt, ob das Blowhole eine Fontänen produzieren würde, denn dieser Anblick war mir bislang versagt geblieben. Der stürmische Wind und die aufgewühlte See sorgten tatsächlich dafür, dass eine ansehnliche Fontänen durch das Blowhole produziert wurden.

So gestaltete sich dieser Nachmittag wirklich äußerst erfreulich und ich war wirklich zufrieden mit mir und meiner Reise. Da mein Magen mittlerweile durchaus knurrte, ging ich in ein Takeaway, welches damit warb, dass sie die beste Pizza Tasmaniens hätten. Das galt es zu überprüfen. Eigentlich hatte ich mich auf einen Hamburger besonderer Art gefreut, doch den Laden in dem ich den gigantischsten Burger meines Lebens verspeist hatte gab es leider nicht mehr. Als ich nun in dem Takeaway stand und das Angebot überprüfte entdeckte ich einen Home Made Hamburger. Nun war ich etwas in der Zwickmühle, denn eine Pizza und der Burger war etwas viel. So gab es eine kleine Pizza und den Burger mit der Maßgabe, dass mit diesem Menü auch das Frühstück bestritten werden musste.

Der Burger war nicht ganz so gigantisch wie der ehemalig verspeiste, doch auch dieser war super und mit 5 Dollar (3 Euro) mehr als Preiswert. Er bestand aus zwei Burger-Brot-Hälften, dem Fleisch, Ei, viel Gemessene und hatte durchaus auch die Bezeichnung „Maulsperre“ verdient. Er schmeckte zudem und so war der Tag alles in allem super verlaufen.

Als ich schließlich im Zelt verschwand war es in ihm unerfreulich heiß und schwül. Wenn ich in einer Sauna Schlafen gegangen wäre, hätte ich sicherlich keinen großen Unterschied versprüht. Ich war aber zuversichtlich, dass sich das in der Nacht ändern würde.

 

Tag 31, 24.3.2007, Australia – Tasmania – Bicheno – Samstag

Ort: Tasmanien 13. Tag – Bicheno 02. Tag
18 Grad – stark bewoelkt – Regen
ueber Mittag – aufgeloeckerte Bewoelkung – Sonnig

In der Nacht beginnt es zu regnen. Das bringt mir zwar die gewünschte Erleichterung bezüglich der Temperaturen in meinem Zelt, doch mit all zu viel Begeisterung erfüllte es mich aber auch nicht. Sie blieb ich an diesem Tag auch ziemlich lange in meinem Schlafsack eingemummelt. Als schließlich das getrommel auf meinem Zelt nachließ und schließlich ganz aufhörte war es fast Mittag und wirklich an der Zeit Aufzustehen.

Da sich das Wetter hielt, entschloss ich mich einen kleinen Rundgang durch den Ort zu beginnen. Dabei traf ich das Mädchen, welches in der Touri-Information vor mir gestanden hatte. Wir plauderten etwas, entschieden uns dann etwas in ein Café zu setzen. Da das Wetter während unseres Aufenthaltes immer besser wurde, fiel der Café-Haus Aufenthalt nicht lange aus. Sie wollte ohnehin zu einem Tiergehege und ich etwas an der Küste entlangstromern. Dieses Mal strebte ich die entgegengesetzte Richtung zum Vortag an. Dieses Mal führte der Weg nicht mehr über Felsen, sondern mehr durch Gestrüpp und man konnte von dort auf die Felsen blicken. Dabei entdeckte ich zwei Boogie-Boarder. Sie sausten durch die Wellen dass es eine Freude war. Ich fand es trotzdem etwas leichtsinnig, da es keinen Strand gab auf dem die Wellen ausrollten, sondern sie knallten auf die Felsen. Wie ich feststellte schienen die Felsen kein Problem zu sein und so konnte ich eine ganze Weile ihren Bemühungen zusehen.

Mein weitere Weg brachte mich schließlich an einen herrlichen Stand mit weißem Sand. Es war der Strand an dem seinerzeit meine Herberge gelegen war. Auch sie gab es nicht mehr. So dreckig wie sie gewesen war, wunderte es mich aber nicht.

Etwas ganz besonderes war an diesem Strand eine kleine Insel die nur wenige Meter dem Strand vorgelagert war. Zumeist war sie nicht erreichbar, doch wenn die Ebbe einsetzte wurde eine kleine Landbrücke freigelegt und man konnte die Insel erkunden. Als ich ankam herrschte eher Hochwasser als Niedrigwasser und so wurde mir ein Besuch versagt. Ebbe war zur Zeit ohnedies nur ganz frueh am Morgen und Spät am Abend. Es machte aber nichts, dass ich nicht auf die Insel konnte, auch so machte dieser Strandaufenthalt viel Spaß. Zudem kam ich mit einem Ehepaar aus Adelate ins Gespräch. Als besonderes Highlight dieser Unterhaltung blieb mir in Erinnerung, dass sie meinten, dass sie in einer herrlichen Hütte am Strand wohnen würden. Sie in der Nacht jedoch einen Gehörschutz verwendeten, da ihnen das Meer zu laut war. Ich muss gestehen, dass ein Grinsen nicht unterdrücken konnte.

Während unserer Unterhaltung hatte sich das Wetter dramatisch verschlechtert. Eine schwarze Wolkendecke war hereingezogen und verhieß wahrlich nichts gutes. Schließlich begann es zu nieseln und anschließend zu schütten. Da half auch nicht, dass ich mich versuchte zu beeilen, der Weg den ich zurücklegen musste war einfach zu weit. So wurde ich das erste Mal auf dieser Reise bis auf die Knochen nass.

Eine Dusche bekamen jedoch nicht nur ich ab, sonder auch zwei Frauen, die ich auf Maria Island getroffen hatte und hier wieder sah. Wir hatten in einer Schutzhütte Unterschlupf gefunden und da erzählten sie mir, dass sie noch hier waren, weil am heutigen Tag die Entenjagd-Saison begingen würde. Sie waren nun hier um dagegen zu protestieren. Da traute ich mich wirklich nicht von meinen Kängurus Würstchen zu erzählen. Lang währte diese Unterhaltung ohnedies nicht, denn es war nicht nur feucht sondern auch kalt. Also zog jeder seines Weges.

Mich zog es auf den Zeltplatz, wo ich mich in der Zeltplatzküche dem australischen Fernsehprogramm und dem Laden von Batterien und dem Brennen von DVDs widmete. Es war nicht toll, aber auch diese Dinge mussten erledigt werden.

 

Tag 32, 25.3.2007, Australia – Tasmania – Bicheno – Sonntag

Ort: Tasmanien 14. Tag – Bicheno 03. Tag
Nacht: 3 Grad
18 Grad – keine Wolken – sonnig

Ich muss zugeben, dass es mir in der Nacht doch etwas kalt wurde. Mein Schlafsack war einfach für Temperaturen unter 10 Grad nicht ausgelegt. So war ich ehrlich gesagt froh, als ich schließlich aufstehen konnte, um mir eine heiße Dusche zu gönnen.

Sah man von den niedrigen Temperaturen ab begann dieser Tag mehr als verheißungsvoll, denn weit und breit war keine Wolke zu sehen und die Sonne verbreitete herrliche Morgenstimmung mit molligen Temperaturen und so freute ich mich schon sehr auf meinen Ausflug in den Freycinet Nationalpark, auch wenn er mit 11 Uhr erst sehr spät beginnen würde. So ging das eben, wenn man auf Busse angewiesen war.

Die Zeit bis dahin ließ sich aber trefflich nutzen. So startete ich einen kleinen Rundrang, der mich auf den Aussichtspunkt „Wahlers Lookout“ brachte. Bei dem schönen und zumeist klaren Wetter konnte ich eine ansehnliche Aussicht über Bicheno und weiter nach Norden genießen. Danach ging es wieder zur Felsenküste, wo ich mich intensiver mit dem Küstenwanderweg und den Schönheiten dort auseinandersetzte.

Schließlich ging es auf 11 Uhr zu und so platzierte ich mich an der entsprechenden Haltestelle. Was mich zuerst wunderte, war, dass das Mädchen nicht auftauchte, denn sie wollte heute in den Park fahren. Auch von dem Bus war schließlich nichts zu sehen und ich nahm erst einmal an, dass die Fahrt heute wohl ausgefallen ist. So ging ich in die örtliche Bäckerei und erstand ein paar Pies fuer den Tag. Auch sichtete ich das Internetangebot hier und stellte fest, dass es völlig egal war, wo im Ort man Online ging, es war gleichermaßen teuer.

Da ich den Küstenwanderweg nur teilweise erkundet hatte, setzte ich meinen Spaziergang dort fort. Während dieses Rundgangs kam ich mit einem altern Mann ins Gespräch. Zum Ende unseres Gespräches fragte ich ihn noch, wann denn auf Winterzeit umgestellt würde. Ich muss zugeben, dass ich etwas dumm schaute, als er meinte, dass dies heute der Fall gewesen sei. Das erklärte sofort das Bus-Phänomen, denn ich war einfach zur falschen Uhrzeit an der Haltestelle gestanden. So kam ich auf jeden Fall zu einer Stunde extra.

Nach dem geplatzten Ausflug in den Nationalpark musste ich mich heute mit der weiteren Planung meines Urlaubes auseinandersetzen. Um nicht alleine auf dem Problem herum zu Doktorn, marschierte ich in die örtliche Touristeninformation. Erfreulicherweise änderten sich die Ansprechpartner hier täglich und am heutigen Tage hatte ich durchaus Glück mit meinem Gegenüber. Die Informationen die ich bekam begeisterten mich hingegen weniger. So stellte sich heraus, dass meine Weiterreise an der Nordküste erst wieder am Freitag möglich gewesen wäre und bei aller Liebe und Begeisterung zu Bicheno, das war mich eindeutig zu viel Zeit und das selbst, wenn ich für geraume Zeit in den Freycinet Nationalpark abtauchen würde. So fiel eine etwas schmerzliche Entscheidung, nämlich, dass ich den ganzen Nord-Osten Tasmaniens auslassen würde und direkt nach Launceston fahren würde. Für den nächsten Tag würde ich in den Nationalpark fahren und meine Rückkehr so legen, dass die Weiterfahrt weitestgehend nahtlos von statten ging.

Wir buchten auch noch einen Zeltplatz für mich. Ich bekam die Nummer 19. Was das bedeutete war mir nicht so ganz klar und wo er liegen würde ebenfalls nicht. Das galt es am kommenden Tag im Ranger Büro herauszubekommen. Etwas schmerzten mich nur die 12 Dollar die eine Zeltplatzstellfläche kosteten. Denn es gab keine Sanitäranlagen, keine Dusche nichts, sondern nur ein Platz wo ich mein Zelt hin pflanzen konnte.

Mit all diesen Infos war ich eigentlich bedient für den Tag und wollte den Tag nur noch mit einer schicken Pizza ausklingen lassen. So orderte ich eine die sich Spicy Bicheno (oder so ähnlich) nannte. Ich holte dieses Mal auch gleich die große Version, denn der Mögliche Rest würde mein Frühstück werden.

Auf dem Zeltplatz stellte ich fest, dass ich direkte Zeltnachbarn bekommen hatte. Sie standen so dicht an meinem Zelt, dass ich mir wirklich Gedanken machte, ob das gut gehen würde. Erstmal hockte ich mich jedoch in die Zeltplatzküche und verputzte meine Pizza. Einem Franzosen, der ganz lechzend auf sie schaute, bot ich ein Teil an und so kamen wir ins Gespräch.

Als ich schließlich wieder bei meinem Zelt war, waren meine Zeltnachbarn, ein älteres Ehepaar, aufgetaucht. Ich klärte sie über meine Zweifel bezüglich der Nähe unserer Zelte auf, doch man meinte, es sei kein Problem. Wir plauderten noch eine ganze Weile, bis es so kühl wurde, dass ich dann doch lieber im Schlafsack verschwinden wollte.