2007 33-35 AU – Tas – Freycinet Nationalpark

Tag 33, 26.3.2007, Australia – Tasmania – Freycinet Nationalpark – Montag

Ort: Tasmanien 15. Tag – Freycinet Nationalpark 01. Tag
20 Grad – keine Wolken – sonnig

Ich muss schon ziemlich dumm geschaut haben, als ich am Morgen den Kühlschrank der Campingplatzküche öffnete und er einfach nur leer war. Von meiner Pizza war weit und breit nichts zu sehen. Dass sie einer Aufräumaktion zum Opfer gefallen war, war auszuschließen, denn das geschah ausschließlich während des Tages. Also blieb nur eine Vermutung. Ich war Opfer eines Mundraubes geworden. Nun war mein anderes Essen tief in meinem Gepäck verschwunden und so musste ich wohl mit knurrendem Magen meinen Ausflug in den Park beginnen.

Meinen Zeltnachbarn erzählte ich noch von diesem Erlebnis und auch sie waren doch einigermaßen über solch ein Ereignis überrascht. Spontan bot man mir ein Toastbrot an. Als ich als Brotaufstrich Vegimate akzeptierte ergab dies wieder herrlichen Gesprächsstoff.

Schließlich erkundigte ich mich bei der Zeltplatzverwaltung, ob nicht doch aufgeräumt wurden war. Doch es war eindeutig nicht der Fall gewesen. Was ich schick fand war dann, dass man mir auch hier Eier, Speck und Toast anbot, damit ich was zum Frühstücken hätte. Ich musste aber auf in Richtung Bus und so lehnte ich das freundliche Angebot dankbar ab.

Die Fahrtteilnehmer in den Park war wirklich überschaubar und so konnte sich dieses Unternehmen wohl wirklich nur halten, weil man neben den Fahrgästen auch noch den Posttransport nach Coles Bay bewerkstelligte.

Coles Bay die letzte Ortschaft, wenn man sie so nennen darf, vor dem beginn des Nationalparks war dann auch der Punkt an dem der Bus deutlich an Fahrtgästen gewann. Hier traf ich dann auch das Mädchen aus Bicheno wieder. Sie hatte die Zeitumstellungs-Klippe meisterhafter umschifft als ich.

Auf der Fahrt kam ich mit einem jungen Mann aus Melbourne ins Gespräch. Er war Musiker. Er meinte, dass er keine Fotos hätte und wenn er auf meine zugreifen könne, würde er mir stattdessen mit seiner Musik aushelfen. Das fand ich sehr verlockend und so gab ich ihm meine E-mail Anschrift und war gespannt, ob aus dieser Verabredung was werden würde.

Kurz vor dem Beginn der Wanderwege gab es noch einen Halt im Ragerbüro, wo die diversen Formalitäten zu erledigen waren, wie z.B. Nationalparkgebühr entrichten usw. Für mich hieß es meinen Zeltplatz zu bestätigen und zu bezahlen. Bevor ich jedoch Geld herausrückte, erkundigte ich mich was Zeltplatz 19 bedeutete. Ich schluckte ganz schön, denn die 19 war zum einen einfach die Nummer des Stellplatzes. Doch mit 19 war ich so weit vom Park entfernt, dass ziemlich viel Asfaltlatscherei zu bewältigen gewesen wäre. So fragte ich ob es einen anderen Platz gäbe. Ich bekam die 53. Welch ein Unterschied. Es war der Zeltplatz der am nächsten an den Wanderwegen lag. Also günstiger hätte es nicht kommen können.

Bevor man mich an meinem Zeltplatz raus warf, brachte man die anderen erstmal zum Beginn des Wanderweges. Das war insofern angenehm, denn so konnte ich grob abschätzen wie weit ich denn nun wirklich noch bis zum Beginn der Wanderwege zu laufen hätte. So aus dem Fahrzeug sah das ganze dann auch nicht so wild aus, doch alles in allem waren es dann doch rund 30 Minuten Fußweg.

Nachdem man mich an meinem Zeltplatz abgesetzt hatte, wurde sogleich das Zelt aufgebaut. Auf dem Nachbarstellplatz baute man gerade seine Zelte ab und so war es ggf. gut bei ihnen zu erfahren wo, Wasser und dergleichen zu bekommen wäre. Die Info war nicht toll, denn das nächste Wasser gab es am Beginn der Wanderwege, also die 30 Minuten Fußweg entfernt. WCs waren nicht weniger weit entfernt, also musste gut bedacht werden wie man den Tag ausklingen lassen würde oder begann. Zudem erzählte man mir, dass es hier ein extrem zudringliches Possum geben sollte, welches nachdrücklich nach Essen verlangte. Es versuchte wohl nicht ins Zelt einzubrechen, aber ansonsten musste es ein echter Plagegeist sein. Man riet mir die Nahrungsaufnahme vor Sonnenuntergang beendet zu haben.

Mit diesem Rat im Kopf marschierte ich schließlich los in Richtung Wanderwege. Dazu musste ich der Straße folgen und stark aufpassen, dass ich nicht von einem der diversen Fahrzeuge erwischt wurde. Für Fußgänger gab es hier nichts, sondern nur die Straße und die war etwas kurvig und Hügelig, also nicht besonders übersichtlich. So war ich froh schließlich sicher am Beginn der Wanderwege angelangt zu sein.

Natürlich erinnerte ich mich, wie es hier vor vielen Jahren ausgesehen hatte und ich musste feststellen, dass viel Geld investiert worden war. Es gab jetzt einen riesigen Parkplatz und auch der Wanderweg war ziemlich aufgemöbelt worden. Ich sah im Moment nur Ansätze des neu in Gestaltung befindlichen Weges, doch das was da entstand trug den Menschenmassen die er bewältigen sollte wirklich Rechnung.

Vom Parkplatz waren es rund 250 Höhenmeter bis zum Aussichtspunkt meines und vieler, vieler anderer Menschen. Es ging eigentlich von Beginn an mehr oder weniger steil Berg an und bei der großen Hitze des Tages kam ich doch ordentlich ins Schwitzen. Es störte mich weniger, dass ich laufend überholt wurde, eher freute es mich, dass ich ohne größere Probleme den Aufstieg bewältigte. Etwa nach der Hälfte des Aufstiegs, gab es riesige Findlinge zu bestaunen die links und rechts des Weges lagen. Sie lagen wie Murbeln am Hang und mir gefiel es sie anzusehen.

Etwas zu meinem Leidwesen hatte man auf etlichen Stücken des Anstieges zu Treppen umgebaut. Diese Treppen waren sehr hübsch durch Natursteine erstellt worden, es änderte jedoch nichts, dass Treppen für mich wesentlich anstrengender und schlecht für die Knie waren als ein einfach nur steiler Weg. Nach etwa 30 Minuten war der Pass und die Abzweigung zum Aussichtspunkt erreicht. Es war nun nur noch ein kurzes Stück Weges und dieses Stück war mit seinem Holzsteg, der sich an einem riesigen Felsen entlang schmiegte die richtige Einstimmung, bevor einem die herrliche Aussicht auf die Wineglas Bay eröffnet wurde.

Als ich ankam wimmelte es von Menschen und so hatte ich genügend Zeit zu Atem zu kommen und schon mal die Aussicht zu genießen. Viel anderes als hier oben anzukommen hatte ich ohnedies nicht vor.

Während meines Aufenthaltes sah ich allerlei Menschen kommen und gehen und es war schon erstaunlich wie unterschiedlich sie dieses herrliche Bild würdigten. Doch wie schnell solch ein herrlicher Ort seinen Reiz verlieren konnte lernte ich auch noch.

Der Aussichtspunkt war mal wieder ziemlich bevölkert. Neben den vielen Leuten tauchten auch 3 Jugendliche auf. Sie hockten sich auf einen der großen Felsen, aßen etwas und schienen es sich gut gehen zu lassen. Schließlich sprangen sie herum, schossen ein Gruppenfoto und setzten sich dann völlig überstürzt in Bewegung. Ich dachte mir nichts dabei, doch nur eine Minute nach ihrem Verschwinden bemerkte eine ältere Frau, dass ihre Geldbörse mit allem darin, was wichtig ist, verschwunden war. Die Kerle hatten sich, nach einhelliger Meinung, an dem Eigentum der Frau vergangen.

Die nächste halbe Stunde wurde noch ziemlich aufgeregt über das Geschehene gesprochen, die Polizei benachrichtigt, das Rangerbüro informiert und die Kreditkarten gesperrt. Ich muss gestehen, dieser Vorfall betrübte mich auch etwas, denn wer konnte mit so etwas rechnen.

Später am Tag erschien auch noch das Ehepaar vom Zeltplatz und wir plauderten ausgesprochen nett über die herrliche Natur hier.

Im weiteren Verlauf kam auch noch eine kleine geführte Gruppe vorüber. Ihr hatte ich es zu verdanken, dass ich erfuhr, warum die Wineglass Bay so hieß wie sie hieß. So erfuhr ich, das vom gegenüberliegenden Berg, die Bucht tatsächlich dem Kelch eines Weinglases galt. Doch erklärte es nicht die Farbe, denn welcher Wein ist schon blau.

In früherer Zeit war die Buch auch Walfängern nützlich gewesen. Man hatte die Wale früher auf den Strand gelegt und Zerteilt. Das Blut welches sich dabei in die Bucht ergoss, färbte das Wasser wohl rot und damit sah es aus wie Rotwein.

Schließlich war die Sonne so weit gesunken, dass die ersten Schatten den Strand der Weinglass Bay berührten und ich mich aufmachte wieder in Richtung Zelt. Der Abstieg ging angenehm zügig und dabei waren die Treppenstufen wiederum hilfreich.

Am Zelt angelangt war ich so günstig angekommen, dass der Sonnenuntergang fast bevor stand. Ich schnappte mir was zum Essen und Trinken; Wasser hatte ich mir vom Parkplatz am Wanderweg mitgenommen; und hockte mich an die Küste. Auch wenn an der Stelle an der die Sonne untergehen sollte Rauchschwaden den Himmel verschlierten, verhieß es herrlicher Sonnenuntergang zu werden. So ließ sich den gezielten Waldbränden in diesem Fall auch ein positiver Aspekt abgewinnen.

Als die Sonne in herrlichen Farben untergegangen war, wollte ich auch der Possum Begegnung aus dem Wege gehen und zog mich in mein Zelt zurück. Die über mich herfallenden Moskitos beschleunigten dieses Vorhaben dann zusätzlich deutlich.

 

Tag 34, 27.3.2007, Australia – Tasmania – Freycinet Nationalpark – Dienstag

Ort: Tasmanien 16. Tag – Freycinet Nationalpark 02. Tag
morgens: stark bewoelkt
20 Grad – aufgeslockerte Bewoelkung – sonnig

Ich wollte diesen Tag inklusive Sonnenaufgang genießen. Also koch ich schon kurz nach 5 Uhr aus meinem Zelt. Leider hatte das Wetter etwas dagegen mir einen schönen Tagesanfang zu gönnen. Trotzdem packte ich all meine Sachen zusammen und machte mich wieder an die 30 Minuten Asfalt-Latschen.

In der Kühle des Morgens war dann der Anstieg zum Aussichtspunkt auch viel angenehmer und dazu war ich fast alleine. Nur eine kleine Dreiergruppe war an mir vorbei gezogen. Sie traf ich dann auch am Aussichtspunkt wieder. Sie waren etwas enttäuscht, dass es keinen Sonnenuntergang zu sehen gegeben hatte. Ich meinte, dass selbst bei Wolken freien Himmel wäre der Sonnenaufgang ihnen versagt geblieben, denn der fand an einer anderen Stelle statt. Diese Information hatte ich meinem Aufenthalt in Swansea zu verdanken und so hatte ich nicht mit einem Sonnenaufgang über der Winglass Bay gerechnet.

Bei dem etwas traurigen Wetter blieb auch ich nicht sehr lange, sondern begann meinen Abstieg hinunter zum Stand. Wie ich hier feststellte war dieser Teil des Weges viel weniger aufgearbeitet worden und so hatte er hier noch sehr viel Ähnlichkeit mit dem Weg, den ich in Erinnerung hatte. Es hatte aber auch zur Folge, dass die Tritte für mich manchmal ein klein wenig groß waren und ich mich etwas anstellte, bis ich schließlich wieder festen Boden unter den Sohlen fühlte.

Als ich den Strand schließlich betrat, war ich nur kurz alleine, denn schon sah ich ein paar Mädchen die mit Rucksäcken beladen sich auf dem Weg aus dem Park machten. Ansonsten blieb es sehr lange ruhig erst ab etwa 10 Uhr begann langsam der Besucherstrom zu beginnen und je mehr die Zeit Fortschritt, um so mehr Menschen wurden es. Ich selber hatte es mir auf einem Felsen am Strand gemütlich gemacht, denn ein freies Stück Himmel über dem Meer schien sich auf den Nationalpark zu zuarbeiten. Die Lücke kam auch tatsächlich naher, doch so langsam, dass ich bald nicht mehr warten konnte, denn ich wollte noch ein Stückchen laufen.

So machte ich mich schließlich auf von der Wineglass Bay zum gegenüberliegenden Strand dem Hazard Beach zu gehen. Schon zu Beginn dieses Wegstückes kam ich mit einem Australier ins Gespräch und wir plauderten das gesamte Stück Weges. So fiel es nicht ganz so leicht der Natur die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Was ich jedoch deutlich erkannte war, dass auch hier die anhaltende Trockenheit ihren Tribut gefordert hatte. Alles war vertrocknet und auch das Stück Feuchtgebiet war weit davon entfernt feucht zu sein. Der Boden sah eher Knochen trocken aus.

Am Hazart Beach angelangt, trennten sich unsere Wege. Ich machte ein paar Fotos und das nicht zu früh, denn ich war gerade fertig, als eine kaum endende Karawane an Menschen hier am Strand ein trudelte.

Es war Mittag, also machte ich es mir erst einmal gemütlich und machte mich über Essensvorräte und mein Wasser her. Von meinem Essen angelockt platzierte sich schließlich ein Wallerbie (ein Känguru) nicht weit von mir. Es ließ sich auch nicht an vorüber gehenden Wanderern verschrecken. Es blieb stur sitzen, bis ich schließlich meinen Weg fortsetzte, um dann zu sehen, ob nicht irgendetwas essbares zurückgeblieben war. Doch ich hielt mich hier eisern an die Aufforderung der Nationalparkverwaltung den Tieren kein Essen angedeihen zu lassen.

Der weitere Weg führte der Küste folgend durch den Busch, der die Hazarts, jene kleine Bergkette, die dem Park ein unverwechselbares Gesicht verlieh, eingerahmte. Anfangs war es so trocken, dass es schon sehr trostlos wirkte was man zu sehen bekam. Unterbrochen wurde das ganze durch einen kleinen Abstecher auf einen Strand, von dem man über kleine Felsen hinweg den Hazart Beach überschauen konnte.

Im weiteren Verlauf wurde der Busch doch wieder etwas grüner und ab und zu gab es auch ein paar Vögel zu sehen. Wanderer gab es hier nicht so viele. Doch baute ich mein Stativ auf, so konnte ich sicher sein, dass Leute auftauchten. Die einen fragten neugierig was ich hier mache und andere drängten sich nur genervt an mir vorüber.

Je mehr der Tag Fortschritt um so mehr gewann die Sonne die Oberhand über das Wettergeschehen und mein Wasservorrat begann dramatisch zu schmelzen.

Als der Weg nur durch den Busch führte war ich schon einigermaßen begeistert von der Natur, doch schließlich wurde zudem der Blick auf das Meer und die Umliegende Landschaft freigegeben und da musste ich mich schon das ein oder andere Mal hin hocken, um es in vollen Zügen zu genießen. So kam es, dass ich viel später das Ende des Walderweges erreichte als ich ursprünglich beabsichtigte.

Irgendwie war ich dann aber auch froh, als mein Ausflug sein Ende fand, denn mein Wasser war alle und zum Ende ging es manchmal wieder etwas steiler auf und ab oder über die ein oder andere Felsplatte, auf denen ich mich nicht sonderlich sicher fühlte.

Erneut reichte ich meinen Zeltplatz pünktlich zum Sonnenuntergang. An diesem Tage hatte sich aber eine Gruppe von Jugendlichen etliche Zeltplätze von meinem entfernt eingenistet. Den Lärm den sie veranstalteten reichte jedoch, um den Eindruck zu gewinnen sie waren meine direkten Nachbarn. Schließlich dehnten sie ihr Einzugsgebiet bis zu mir aus und die Tierbeobachtungen die ich bislang durchführen konnte waren futsch, denn alle Tiere suchten das weite.

Der Sonnenuntergang war dann auch nicht ganz so grandios wie am Vortag, denn ein Wolkenbad über dem Horizont verhinderte, dass ich ihn ganz sehen konnte. Dennoch das Lichtspiel in den Wolken war einfach nur als herrlich zu bezeichnen.

Tag 34, 27.3.2007, Australia - Tasmania - Freycinet Nationalpark - Dienstag

Da ich durch mein frühes zu Bett gehen dem Possum so geschickt aus dem Wege gegangen war, wenngleich ich es hatte irgendwo rumoren hören, wollte ich auch an diesem Tag schnellst möglich im Zelt verschwinden, auch waren an diesem Abend die Moskitos noch aggressiver als sonst und meine Stiche breiteten sich über Stellen meines Körpers aus, wo ich mich ernstlich fragte, wie die Viecher da hingelegt waren.

 

Tag 35, 28.3.2007, Australia – Tasmania – Freycinet Nationalpark – Mittwoch

Ort: Tasmanien 17. Tag – Bicheno
14 Grad – bewolkt – kalter starker Wind

Als ich am Morgen aufstand war ich noch der Ansicht den Shuttle Bus am späten Nachmittag zurück nach Bicheno zu nehmen. Als ich jedoch aus dem Zelt kroch und das mehr als traurige Wetter zur Kenntnis nahm, begann ich ohne groß weiter nachzudenken, mit dem Packen. Meine Abreise wurde auch dadurch unterstützt, da die Moskitos am heutigen Tage nicht weniger blutgierig waren als am Tag zuvor.

Noch rechtzeitig platzierte ich mich an der Straße und wurde vom Shuttle Bus aufgelesen. Fahrt ging dann erst einmal nur bis Coles Bay, wo eine 30minuetige Unterbrechung anstand. Ich hatte wahrlich nichts dagegen, denn so kam ich zu ein paar Fotos der Hazarts, die man von hier wirklich sehr gut sehen konnte.

Da man mir versicherte, dass es auf jeden Fall heute noch ordentlich regnen würde, entschied ich mich in Bicheno angelangt mir eine Kabine auf dem Zeltplatz zu mieten. Ich bekam die billigst monatliche Version, doch selbst die kostete rund 55 Euro. Dafür gab es wieder ein Schlafzimmer, Zimmer mit Stockbetten, Küche, Bad und Wohnzimmerecke. Nun muss ich aber sagen, dass diese hier den Vergleich mit Swansea (die auch deutlich teurer war) in kleinster Weise stand hielt.

Irgendwie hatte ich mir in den Kopf gesetzt meinen Pizzaverlust hier wieder auszugleichen. Doch leider wurde nichts daraus, denn der Laden hatte zu. Stattdessen ging es zum örtlichen Metzger, wo ich mir ein paar Würstchen einsackte. Känguru-Würstchen gab es diesmal nicht. So landete welche aus Lammfleisch in meinem Einkaufsbeutel.

Die Bewölkung über Bicheno nahm deutlich zu und so schien es mir angebracht mich in meine Kabine zurückzuziehen. Zu tun gab es allemal noch genügen auch wenn es nur Dinge wie Tagebuch schreiben, DVDs brennen oder Batterien laden war. Nebenbei tat ich mir das australische Fernsehprogramm an und da keine Fernbedienung zur Verfügung stand tat mich mir so manche schmerzhafte Show an.

Irgendwann realisierte ich, dass sich draußen etwas mit dem Wetter verändert hatte. Der starke fast stürmische Wind hatte es geschafft ein Loch in die Wolkendecke zu reisen und es gab sehr ansehnliche Lichtspiele.
Anfangs zierte ich mich noch etwas mich nach draußen zu wagen, doch dann schnappte ich mir all mein Zeug und marschierte auf den Walers Lookout.
Belohnt wurde ich mit dramatischen Licht und Wolkenspielen und jede Sekunde gab es etwas anderes zu sehen. Schließlich färbte sich der Himmel auch noch etwas und ich war sehr froh, den Ausflug unternommen zu haben.

Alleine blieb ich hier oben nicht. Es gesellte sich eine Neuseeländerin zu mir. Sie wollte den Sonnenuntergang erleben. Doch da musste ich sie etwas enttäuschen, denn sie hatte ihn um 15 Minuten verpasst. Ebenso wie ich hatte sie eine Uhrzeit im Kopf, die vor 14 Tagen stimmte, nun aber nicht mehr. Ich hatte mich aber an den beiden vorhergehenden Tagen diesbezüglich korrigieren können.