2007 40-45 Au – Tas – Cradle Mountain

Tag 40, 2.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Montag

Ort: Tasmanien 22. Tag – Cradle Mountain 01. Tag
16 Grad – bewölkt – es nieselt / abends Wolkendecke reißt auf – sonnig

Die Wegstrecke zum Busdepot legte ich viel schneller zurück als ich berechnet hatte und so stand ich dann tatsächlich vor verschlossenen Türen. Ich setzte deshalb alle Rucksäcke ab. Doch als sie gerade alle unten waren, kam jemand um die Türen zu öffnen. Also 40 Kilo wieder hoch und rein ins Terminal.

Neben mir trudelten nun noch weitere Leute ein und was deren Absicht war, war sehr leicht zu erkennen. Die meisten waren schon fix und fertig für den Beginn ihrer Wanderung auf dem Overland Track hergerichtet. Ein Pärchen hatte sogar schon ihre Gamaschen an. Das fand ich dann doch etwas übertrieben.

Von der eigentlichen Fahrt bekam ich dann nicht sehr viel mit zumindest was die Wegstrecke bis Devenport betraf. In Devonport, wo ich beabsichtigte die Ostertage zu verleben, sprang ich auch kurz aus dem Bus und erkundete die Umgebung. Mit Freude stellte ich fest, dass es hier auch ein Kino gab, also konnte ich mit etwas mehr Zuversicht auf meine Zeit hier blicken, denn viel hatte der Ort für mich, noch dazu als nicht Selbstfahrer, zu bieten.

Auf der weiterfahrt kamen wir durch ein kleines Örtchen namens Shefield. Hier fielen mir die vielen Wandmalereien auf und auch einige durchaus interessante Gebäude. Besonders gefiel mir ein Berg, der im Hintergrund aus einem Tal auftauchte. Es war Mt. Roland. Dieser Berg gefiel mir schon immer wegen seiner Form und ich fand es schade, dass er so im Schatten von Cradle Mountain existieren musste.

Die Fahrt bis zum Nationalpark ging dann über sehr gewundene Pfade und der Fahrer kurbelte manches Mal schon, um um die Kurven zu kommen. Es war für mich als Fahrgast wirklich eine Genussstrecke.

Cradle Mountain erreichten wir gegen 10 Uhr. Ich verließ den Bus an einer Informationsstelle vor dem Nationalpark, denn hier befand sich auch mein Zeltplatz. Was das Wetter betraf so war die Begrüßung im Park nicht besonders herzlich. Denn es gab eine ordentliche Wolkendecke und dazu nieselte es die ganze Zeit.

Im Informationsbüro wurde ich von den Rangern mit so verwirrenden Informationen überhäuft, dass ich irgendwie nicht genau wusste was ich jetzt genau machen sollte. Man sprach davon, dass jede Stunde ein Bus zum Zeltplatz fahren würde und ich doch irgendetwas bis dahin unternehmen solle. Tja, was tun … Erfreulicherweise hatte man sich hier dazu entschlossen, um Verkehr vom Nationalpark fern zuhalten, einen kosten Losen Bus-Shuttlel Service in den Nationalpark bis zum Lake Dove einzurichten. Dazu fuhren die Busse alle 10 Minuten, also Luxus am Rande der Natur Pur. Ich packte mein Gepäck hinter den Tresen des Infoschalters, nahm meinen Fotoapparat und sprang in den nächsten Bus.
Als Fahrschein diente der Nationalpark-Ausweis und so kam mein Jahresausweis mal wirklich ernsthaft zum Einsatz.

Am Lake Dove angekommen, stellte ich zugleich fest, dass vom Cradle Mountain nichts zu sehen war. Ich sah gerade mal einen Teil vom See, aber die Berge blieben mir verborgen. So musste ich mich weiterhin in Geduld üben, bis ich endlich mal diesen Berg zu Gesicht bekommen würde. Nichts desto weniger wollte ich die Landschaft erkundigen. Dafür bot sich ein kurzer Weg an, der um den See herum führte. Er sollte 2 Stunden dauern und das war genau die richtige Zeit, um es mit dem Bustransport zum Zeltplatz abzupassen.

Ich entschied mich den See im Uhrzeigersinn zu umlaufen. Da an diesem Tag von der Umgebung nichts zu sehen war, war dies jedoch eine untergeordnete Entscheidung gewesen. Bei gutem Wetter war es schon etwas mehr von Bedeutung. Anfangs ging der Weg durch weitestgehend offenes Land. Der Weg war einfach und gut ausgebaut, also auf die Besucherströme die sich hier teilweise ergießen eingerichtet. Es dauerte nicht lange, bis es etwas Bergan ging, doch galt es keinen Berg zu erklimmen, sondern lediglich auf einen riesigen Felsen zu gelangen. Um ihn abzusichern und dass Kinder nicht alleine auf ihn liefen, hatte man ein Gitter mit Tür errichtet. Auch wenn es mir peinlich war, irgendwie bekam ich dieses Tor nicht auf. Die Kindersicherung überforderte mich doch. Erst nachdem Leute vom Felsen herunter kamen und sie mir zeigten wie es ging, konnte ich dieses Hemmnis überwinden. Das einzig tröstliche war, dass ich im Verlaufe meines Aufenthaltes lernte, dass ich nicht der einzige war, der etwas verzweifelt vor diesem Tor stand.

Es nieselte die gesamte Zeit und so fühlte ich mich auf dem felsigen Untergrund nicht besonders sicher. Auch war nicht zu sehen gab es wie schon erwähnt ohnedies nicht.

Nach diesem kleinen Ausflug wurde der Weg bedeutend interessanter, denn der Weg verschwand im Bush des Sees und durch das nieseln waren kamen die Schönheiten der Pflanzenwelt wirklich sehr gut zur Geltung. Das Grün leuchtete herrlich und sonst unscheinbare Pflanzen spielten sich nun herrlich in den Vordergrund.

Während meines Spaziergangs kam ich mit mit dem einen oder anderen ins Gespräch und jeder jammerte über das Wetter. Ich jammerte auch, aber eher weil ich mein Stativ nicht dabei hatte. Ich selber genoss das Wetter und das satte kräftigte grün um mich herum.

Etwa nach der Hälfte des Weges schlängelte sich der Weg an einer Felsenwand entlang und man hatte hier einen kleinen Steg errichtet. Obwohl es ein einfacher Weg war, war er erhielt er dadurch einen Hauch von Abenteuer. Nach diesem Abschnitt erreichte ich ein Stück Wald, welches sich Ballroom Forest, also Tanzsaal Wald nannte. Was es bedeutete merkte man gleich wenn man ihn betrat. Er war nicht so zu gewuchert wie es sonst der Fall war. Es gab viel zu sehen und man bekam einen herrlichen Eindruck über dieses Stückchen Wald. So hielt ich mich hier etwas auf und nahm diese Schönheit in mich auf. Mir taten alle Leute leid, die hier einfach nur durch stürmten und nach anderen Attraktionen suchten.

Gegen Ende des Weges wurde der Weg ein klein wenig schwieriger. Es ging etwas Bergan und es galt etwas höhere Stufen zu überwinden. Es war nichts dramatisches, doch ich mochte es nicht, wenn die Stufen so hoch waren. Schließlich erreichte ich keine kleine Hütte. Von ihr aus gab es eine sehr bekannte Postkartenszene mit dem Cradle Mounatin. Doch heute gab es erstmal nur die Hütte zu sehen.

Als ich den Parkplatz wieder erreichte, kam auch gleich ein Shuttle an und so konnte ich sofort die 7 Kilometer Rückfahrt sofort beginnen. Im Ranger Büro angekommen kommen brauchte ich dann nur noch wenige Minuten bis zu jenem Moment warten, wenn der Bus zum Zeltplatz abfahren sollte. Also wartete ich, wunderte mich aber, dass weit und breit kein Bus zu sehen war. Als die Zeit fast vorüber war, erkundigte ich mich wo der Bus denn bleiben würde. Nun teilte man mir, dass ich ihn verpasst hätte, denn er fuhr hinter dem Gebäude ab. Daraufhin meinte ein Mann warum ich überhaupt auf den Bus warten würde, es sei nicht seit zu Laufen. Er zeigte mir wohin ich zu gehen hätte. Es waren dann rund 5 Minuten Fußweg, bis ich vor der Rezeption stand.

In der Ranger Station hatte ich erfahren, dass es in den nächsten Tagen etwas regnen würde. So erkundigte ich mich in der Rezeption des Zeltplatzes nach anderen preiswerten Möglichkeiten der Unterkunft. Man bot mir eine Alpin Hütte an. So recht etwas darunter vorstellen können konnte ich nicht, also bot man mir an sie mir anzusehen. Der Zeltplatz war durchaus als weitläufig zu bezeichnen und so musste ich schon ein Stückchen Laufen, bis ich die Hütte reichte.

Ich entdeckte ein Not-Shelter, welches normalerweise in den Bergen stand. Es hatte kein Licht, Heizung oder ähnliches. Auch war es etwas beengt, doch es war ein festes Dach und sollte nur 1,5 Euro mehr kosten als würde ich Zelten. Also entschied ich mich diese Unterkunft zu mieten.

Ich hatte gerade meine Sachen in die Hütte geschleppt und mich ausgebreitet, als ich sah, dass die Sonne es schaffte sich durch die Wolken zu arbeiten. Nun wusste ich, dass die 7 Kilometer bis zum Cradle Mountain schon sehr deutliche Wetterunterschiede bieten konnte. So konnte hier die Sonne scheinen, der Berg aber trotzdem in dichten Wolken verschwunden sein. Doch die Sonne gewann immer mehr an Oberhand und so wollte ich mich an einem Besuch versuchen.

Als ich die Ranger-Station erreichte, konnte ich von hier doch tatsächlich den Cradle Mountain sehen. Wie freute ich mich auf die Fahrt zum See. Die 20 Minuten Fahrt war ich schon sehr aufgeregt und da die Wolken immer weiter auf rissen, versprach es ein herrlicher Abend zu werden. Tatsächlich wurde mir ein herrlicher Blick auf Cradle Mountain, die Berge und den See geboten. Ich ging auch zu der am Morgen entdeckten Hütte und versuchte mich an einer schönen Aufnahme vom See und Cradle Mountain.

Es war so schön, dass ich meinen Aufenthalt wirklich lange ausdehnte.

Nach Sonnenuntergang zeichnete sich ab, dass es eine kalte Nacht werden würde, denn es würde eine Sternen klare Nacht werden. In meiner Hütte war es nicht wirklich wärmer als in einem Zelt und so hielt ich mich erst einmal lange Zeit in der Zeltplatzküche auf. Dort gab es Feuer und somit etwas Wärme für die Nacht.

 

Tag 41, 3.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Dienstag

Ort: Tasmanien 23. Tag – Cradle Mountain 02. Tag
Nacht: 3 Grad
16 Grad – bewölkt – regen – gelegentlich Sonnige Abschnitte

In der Nacht war es doch kühl in meiner Hütte und so war ich froh den zweiten Schlafsack erworben zu haben. In dieser Nacht hatte ich erst einmal versucht einen Weg zu finden wie ich mir es schon warm machen könnte. So recht erfolgreich war ich nicht, doch ich würde noch genügend Gelegenheiten haben einen guten Weg fuer eine warme Nacht zu finden.

Doch vor allem war ich am heutigen Morgen damit beschäftigt mich auf meine Wanderung vorzubereiten. Ich hatte mir eine nicht all zu lange Strecke ausgesucht, von der ich aber wusste, dass sie sehr hübsch sein würde. Über den Schwierigkeitsgrad machte ich mir an diesem Morgen jedoch noch keine weiteren Gedanken.

Nachdem ich nun seit dem Beginn meiner Reise meine Wanderstöcke mitgeschleppt hatte ohne sie zu verwenden, sollten diese heute das erste Mal zum Einsatz kommen. Ich hatte mir nämlich schon am Vortag das ein oder andere Mal gewünscht sie dabei gehabt zu haben, da sie das Laufen doch deutlich erleichterten und mir mir mehr Sicherheit gaben.

Bei durchaus misslichen Wetterbedingungen ging es mit dem Shuttle zum Lake Dove. Nach meinem Eintrag in das Wanderbuch, begann auch gleich mein Ausflug in die Bergwelt des Gebietes. Mein Ziel war Hanson Peak. Doch wollte ich vor meinem Gipfel abbiegen, um am See zu seinen Füßen entlang zu laufen, um schließlich über die so genannten Twisted Lakes, den Gipfel vom Hanson Peak zu erreichen.

Ich lief ganz langsam, denn so wollte ich vermeiden all zu sehr ins Schwitzen zu kommen und bei dem kalten Wind zu frieren zu beginnen. Da der Weg aber schon nach kurzer Zeit deutlich an steile zunahm und ein Schild, welches auf einen rauen und steilen Weg verwies, hielt dieser Vorsatz nicht lange an.

Wie immer wurde ich fleißig von anderen Leuten überholt und auch sie schnauften und stöhnten über den Anstieg. So war ich froh, dass es nicht nur mir so ging. Ich empfand es dann auch als durchaus Angenehm, dass der Weg zwar Steinig war und man auf seine Tritte aufpassen musste, aber es war dafuer nicht schlammig. Doch das würde sich bald ändern.

Es dauerte nicht lange, bis ich die Abzweigung erreicht, über die ich meinen Abstieg zum Lake Hanson beginnen konnte. Da ich von diesem Ort aber einen herrlichen Berg zu den Walls of Jerusalem geboten bekam, entschied ich mich für eine kurze Rast, um den Ausblick zu genießen. Auch wenn das Wetter nicht gut war, so wurde mir zumindest in diese Richtung eine schone Sicht gegönnt und somit konnte ich damit wirklich zufrieden sein.

Kurz nach mir traf ein Franzose hier ein. Er latschte mit Turnschuhen durch diese Gegend und hatte wohl auch nicht so eine rechte Vorstellung was ihn hier so erwartete. Dies konnte man den Fragen entnehmen, die er einem Mann aus einer anderen Wandergruppe stellte. Zudem verwendete er lediglich seinen Reiseführer als Landkartenmaterial.

Der Abstieg hinunter zum Lake Hanson war doch steiler als ich mich meinte zu erinnern, denn über diesen Weg hatte ich vor vielen Jahren meine Wanderung auf dem Overland Track beendet. Zumindest brauchte ich nicht auf dem Hosenboden herum rutschen, na zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Als der See nur noch einen Steinwurf entfernt war, begann das laufen durch das Buschwerk und somit wurde der Weg au deutlich feuchter. Ich versuchte so lange wie nur möglich meine Schuhe trocken zu erhalten. Was ich nicht tat, mir einen neuen Weg zu trampeln, nur damit ich nicht nass oder dreckig wurde. Das tat ich der Natur nicht an, die doch sehr lange brauchen würde um solche Kerben wieder auszumerzen.

Da ich regelmäßig stehen blieb, hin und wieder meine Fotoausrüstung hervor kramte um Fotos zu machen, kam ich nun nicht wirklich schnell vorwärts, doch kam ich dadurch auch nicht so schnell an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit. Es führte aber auch dazu, dass ich ab und an von Leuten überholt wurde oder sogar mir welche entgegen kamen, die den Weg in der anderen Richtung gelaufen war.

Einmal wurde ich von einer geführten Tour überholt. Ich fand es mehr als bedenklich, dass sich der Führer darauf eingelassen hatte, dass die Leute hier mit Turnschuhen entlang tappen durften. Denn sie schlitterten doch teilweise übel herum und waren alles andere als sicher in ihrem gehen.

Besonders lebhaft blieben mir zwei Stücke auf meinem ersten Teilstück in Erinnerung. Bei dem ersten galt es ein Geflecht an Wurzeln zu überwinden, die einem halfen wie über Treppenstufen einen Hang hinunterzukommen. so toll das auch war, doch bei Regen auf diesem Wurzelwerk entlangzugehen, war immer eine sehr rutschige Angelegenheit. Dem Wurzelwerk folgte solch ein ausgedehntes Feuchtgebiet, dass man ein paar Bretter bereit gelegt hatte, damit man hier entlang gehen konnte. Es war aber nicht so was professionelles und Luxuriöses wie an anderen Stellen des Parks und so gehörte diese Wegaufbereitung zu dem was ich positiv würdigte.

Am Ende des Sees kam ich an ein paar kleineren Seen vorüber, die von keinen sehr hochgewachsenen Bäumen eingerahmt waren und ein sehr hübsches Bild abgaben. Ich genoss es sehr dort zu sein.

Nach den Seen ging es aus dem Tal des Sees wieder hinauf in Richtung des Wanderwegs den ich zu diesem Zeitpunkt vor rund 3 Std. verlassen hatte. Über meine Wasservorräte brauchte ich mir an diesem Tage keine Sorgen machen, denn ich kam gleich an 2 Bachläufen vorüber an denen ich meine Flaschen immer schick auffüllen konnte.

Der Anstieg, es waren zwar nur rund 200-300 Höhenmetern zehrte schon etwas an mir und dennoch war ich froh, über jeden Meter den ich höher kam. Ab und an studierte ich meine Landkarte, denn es konnte ja nicht schaden zu wissen wo man so genau war. Schon etwas angeschlagen erreichte ich die Twisted Lakes. Sie lagen herrlich an den Berg geschmiegt zu Füßen von Hanson Peak und boten ein pittoreskes Bild. Ob es bei blauem Himmel schöner gewesen wäre, wusste ich nicht. Mir gefiel es auch so.

Mit diesem Punkt erreichte ich auch jenen Abschnitt meines Weges, vor dem ich doch etwas Bammel hatte, denn es sollte nun so steil werden, dass man eine Kette am Felsen befestigt hatte, um diese Sektionen zu überwinden.
Als mir zwei Wanderer mit riesigen Rucksäcken entgegen kamen, die sehr leichtfüßig über die Felsen kletterten und größere Felsenstufen überwanden, dachte ich mir, es könnte doch nicht so übel werden.

Nun gut, für mich wurde es dann etwas herausfordert. Es ging stellenweise so steil hinunter, dass ich nicht genau sah wohin mich der Weg führen wurde. Ich hielt mich also ordentlich an der Kette fest und hoffte, dass ich nicht ins rutschen käme. Um ganz sicher zu gehen, saß ich auch so manches Mal auf meinem Allerwertesten und überwand mir zu steil erscheinende Wegstücke. Ich muss gestehen, dass ich mehr als froh war, als dieses Stück Weg schließlich überwunden hatte und es erfüllte mich nur mit weniger Unbehagen zu wissen, dass ich noch mehr Kletterei (im kleineren Umfang) vor mir lag, wo mir keine Kette helfen würde.

Zwischenzeitlich war ich rund 6 Stunden unterwegs und ich merkte, dass es für mich langsam Zeit würden würde, dass dieser Ausflug zu Ende ging. So war ich dann mehr als erleichtert, als ich bald auf Höhe von Lake Dove auflief.

Am Parkplatz angelangt, trug ich mich aus dem Wanderbuch aus, und schlüpfte ich trockene Kleidung. Dieser Ausflug hatte wirklich dafür gesorgt, dass ich völlig Nass war und dabei hatte Regen wohl einen durchaus geringen Anteil.

Auf einen Shuttle brauchte ich nicht lange zu waren und so kam ich auf wirklich angenehme Weise wieder zu meiner Unterkunft. Dort erstand ich Milch über die ich mich auch alsbald hermachte, denn übermäßig viel hatte ich an diesem Tag nicht gegessen.

In der Zeltplatzküche kam ich dann noch mit einem Schweizer Pärchen ins Gespräch und so vergaß ich meine Zusatzportion Magnesium zu mir zu nehmen, um diversen Muskelproblemen vorzubeugen. Dieses Vergessen hielt jedoch nur so lange, bis sich die Kämpfe aus heitern Himmel einstellten. Sie waren kaum zu kontrollieren und wenn man den einen Krampf meinte ausgestanden zu haben, kam schon ein anderer daher. Irgendwie schaffte ich es in meine Hütte, wo ich mir durch die Einnahme meines Pülverchens das Problem doch sehr schnell in den Griff bekam. Auch blieb ich danach von weiteren Problemen verschont.

In dieser Nacht organisierte ich meine Schlafsäcke etwas anders und so hoffte ich ohne zu frieren die Zeit des Schlafes zu überwinden. Es wurde eine sternenklare Nacht und so war zu vermuten, dass es durchaus frisch werden würde.

 

Tag 42, 4.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Mittwoch

Ort: Tasmanien 24. Tag – Cradle Mountain 03. Tag
18 Grad – morgens wolkenlos, später aufziehende Bewölkung – sonnig

In der Nacht war es durch die Sternen klaren Himmel doch kalt geworden. Doch die Schlafsäcke als zwei Lagen zu verwenden, halfen hervorragend, um mit der Temperatur fertig zu werden. Nur meine Nasenspitze kühlte etwas aus.
Trotzdem war es schließlich unangenehm, aus dem warmen Schlafsack hinaufzuklettern, um dann in der Kälte der Hütte zu stehen. So ging es sofort zu Dusche und nachdem man eine Weile in warmen Wasser gestanden hatte, liessen sich die Außentemperaturen wirklich gut aushalten.

Auf dem Weg zur Dusche war nicht zu übersehen gewesen, dass der Himmel auch jetzt am Morgen wolkenlos war und es ein herrlicher Sonniger Tag würde. So stand spontan fest, dass ich in Angriff nehmen wollte. Ein Helikopterflug sollte es werden.

Auch wenn ich bereit war zu fliegen, so hieß das noch nicht, ob ein Flug zustande kommen würde. So kam es dann auch. Ich war an diesem Morgen der einzige Interessent. So sollte ich mich erstmal ins Café des Vistor Centers setzen, um abzuwarten was passiert. Kurz vor 10 Uhr kam der Pilot und meinte, dass es nicht all zu gut aussehen würde. Ich meinte, ich könne noch etwas warten, doch die Aussicht, der Pilot meinte es würden heute noch Wolken herein kommen, diesen Tag verstreichen zu lassen, machte mich nicht so glücklich. Ich dachte auch kurz darüber nach alleine zu Fliegen, doch der Preis wäre dann zu schmerzhaft gewesen. So war ich schließlich froh, als es ein großes Hin und Her am Hubschrauberbüro gab. Es waren zwei Gruppen gekommen die zu Groß waren für den Helikopter und noch ein einzelner Mann. Schließlich meinte ich, dass ich für 2 Personen bezahlen würde, der einzelne Mann den erhöhten Preis für sich und dann könnten wir los Düsen. Der Mann dachte kurz nach, stimmte dann jedoch zu und so waren wir 10 Minuten später am Helikopter. Da ich so viel Geld berappt hatte, bot man mir an die Tür im Fluggerät auszubauen, damit ich uneingeschränkt fotografieren könne. Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen und so hockte ich alsbald im Hubschrauber, ohne Tür vor mir.
Wohl fühlte ich mich auf dem Boden schon nicht, doch als wir schließlich abhoben und ich sah worauf ich mich da eingelassen hatte, schluckte ich innerlich schon und ich prüfte zum 10ten Male, ob der Sicherheitsgurt aus wirklich sicher saß.

Der Flug ging auf direktem Wege zum Lake Dove und Cradle Mountain. Wir überflogen Hansons Peak und weiter in Richtung Barn Bluff. Die Landschaft zog dabei so schnell an mir vorüber, dass ich zusah alles so gut wie nur irgend möglich zu sehen und natürlich zu fotografieren. Ehe ich mich versah, setzte der Hubschrauber zur Landung an und wir standen auf einem Plateau nicht weit entfernt von Barn Bluff. Anfangs war ich mehr mit diesem Berg beschäftigt, als ich meinen Blick jedoch über die Berge und das Plateau schweifen lies, entdeckte ich Mt Ossa (den höchsten Berg Tasmaniens) und auch Pelion East, den ich bei Regen vor vielen Jahren versucht hatte zu erobern.

Tag 42, 4.4.2007, Australia - Tasmania - Cradle Mountain - Mittwoch

Wie lange wir auf der Anhöhe vermag ich nicht zu sagen, denn ich war so von der Landschaft und dem was ich sah eingenommen, dass die Zeit nur so raste. Schließlich hockten wir wieder im Helikopter und ich prüfte erneut x-fach, ob der Gurt auch gut saß. Dann wurde der Rotor angelassen und das Fluggerät setzte sich in Bewegung. Anfangs war der Boden nicht weit unter den Kufen zu sehen. Doch von einer Sekunde zu anderen überflogen wir eine Kante und der Untergrund war auf einmal in weite Ferne gerückt. Ein kleiner Schreck durchfuhr mich schon, als plötzlich nichts mehr unter mir zu sehen war außer Leere.

Der Rückflug ging dann auf jener Seite entlang, wo wich Marions Lookout befand. Es gab somit einen herrlichen Blick auf Cradle Mountain mit dem Crater See, Lake Dove und anderen kleineren Wasseransammlungen. Leider war der Flugwinkel zum Berg für mich nicht so angenehm und ich musste mich ganz schon verbiegen, um alles schön sehen zu können.

Doch was sind 40 Minuten Ausflug im Helikopter. Die Zeit war nur so davon gerast und ich war zwar völlig begeistert und trotzdem traurig, dass alles so schnell ein Ende gefunden hatte.

Mit all den Eindrücken im Kopf hockte ich mich gleich in den nächsten Shuttle Bus und fuhr in Richtung Lake Dove. Dort angekommen sah ich, dass die Ankündigung heranziehender Wolken tatsächlich stimmte, denn erste kleine Wolken zogen über den Himmel.

Tag 42, 4.4.2007, Australia - Tasmania - Cradle Mountain - MittwochEine großartig schwierige Wanderung wollte ich an diesem Tag nicht machen, denn eines meiner Knie verzieh mir den gestrigen Tag nicht und schmerzte, bei abstiegen doch unangenehm. So entschied ich mich erst einmal vom Lake Dove bis zur Shuttle Haltestelle Ronny Creek zu laufen. Auf diesem Weg kam ich an einem kleinen See vorüber und ich war erstaunt welch herrlichen Blick ich von hier auf den Cradle Mountain geboten bekam. Ansonsten führte der Weg anfangs durch ein kleines Tal, um schließlich in einer weiten Ebene zu münden. Der Weg war mit Bohlen präpariert und so war das Laufen mehr als einfach.

An diesem Tag konzentrierte ich mich besonders auf die weiten Grasebenen. Dieses Gras hatte es wirklich in sich, denn es wächst in großen Büscheln und macht, wenn man dort wandern muss einem das Leben wirklich schwer. Andern Ortes führt dieses Gras dazu, dass alles Wasser völlig braun gefärbt wird und wie Tee wirkt.

Besonders hübsch fand ich einen Bachlauf, an dessen Ufern sich etliche Palmen reihten. Es war schon erstaunlich wo sich welche Pflanzen halten.

An Ronny Creek angelangt, entschied ich mich den präparierten Weg bis zum Besucherzentrum zu laufen. Es waren rund 7 Kilometer und der Weg wurde mit etwas weniger als 2 Std. veranschlagt. So würde ich zu einer sehr angenehmen Zeit dort ankommen. Den Weg zu laufen stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Der Weg selber stellte zwar überhaupt keine Herausforderung dar, doch gab es links und rechts des Weges viel zusehen und zu entdecken. So wurde mal wieder nichts mit rund 2 Std. Fußweg, sondern ich war mal wieder viel länger unterwegs.

Kurz vor erreichen des Besucherzentrums ging der Weg zudem noch durch ein kleines Stück Regenwald. Da wünschte ich mir mal wieder etwas Regen, doch auch so beeindruckte mich dieses wilde Stück Natur.

Neben diesem Regenwald gab es hier noch zwei Wasserfälle zu sehen. Einer davon ergoss ich über mehrere Stufen und wenn er auch nicht hoch war, so wirkte er wirklich sehr hübsch. Das Fotografieren war etwas schwierig, denn ich musste mich auf einer Brücke platzieren. Es gab zwar einen Fußgänger-Abschnitt, doch jedes mal wenn ein Fahrzeug über die Brücke fuhr, begann diese ziemlich zu schwingen. Da es wie immer ging, wenn ich Fotos machen wollte, so gab es erheblichen Verkehr und ich musste lange warten, bis ich schließlich eine kleine Lücke fand.

An diesem Abend war es auf dem Zeltplatz sehr ruhig. Die meisten Leute waren abgereist und es waren heute nicht viele neue Personen nachgekommen. So gab es zwar kein Feuer im Ofen, aber dafür viel Ruhe.

 

Tag 43, 5.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Donnerstag

Ort: Tasmanien 25. Tag – Cradle Mountain 04. Tag
18 Grad – Wolkenfelder – Sonnige Abschnitte

In der Nacht regnete. So war es nicht so kalt und ich hoffte, dass dies ein guter Tag werden würde, um erneut den Weg um Lake Dove zu laufen. Leider war am Morgen der Regen vorüber und die Sonne versuchte zaghaft ihre Strahlen durch die Wolken zu schicken. Dennoch machte ich mich rasch auf um diesen Ausflug anzugehen.

Heute entschied ich mich gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, denn eines meiner Hauptinteressen war der Ballroom Forest und der war am schnellsten auf diesem Wege zu erreichen. Es kam aber wie es immer kam. Ich hielt mich zu lange bei all den verschiedenen Pflanzen und Aussichtspunkten auf, so dann es immer später wurde, bis ich schließlich im anvisierten Stückchen Wald ankam. Im Grunde hätte es egal sein können, doch hier war der Weg mit Bohlen aufbereitet und durchaus als schmal zu bezeichnen und der Besucherstrom war nun am stärksten. Also hieß es stetig eine Lücke zwischen den Leuten abzuwarten, bis ich mich mit Fotos der Natur beschäftigen konnte.

Herrlich etwas zu plaudern gab es mit zwei Männern, die beide ebenfalls mit Stativ durch die Gegend liefen und solch eine Last auf sich zu nehmen verbindet dann doch und gibt genügend Anlass sich über das gemeinsame Interesse zu plaudern.

Ich schaffte es schließlich auf diesem Weg, ohne Probleme 7 Stunden herumtreiben, wie mir das gelang ist mir nicht ganz klar, denn dass solch eine lange Zeit vergangen war, war mir wirklich nicht aufgefallen.

Dass es auf Ostern zuging, merkte ich an diesem Abend auf dem Zeltplatz, denn der war gerammelt voll. Doch sollte dies erst ein Vorgeschmack auf das sein, was in den nächsten Tagen über dieses Gebiet hereinbrechen sollte.
Trotz akutem Platzmangel, fand ich eine nette Ecke und plauderte schließlich mit einem Pärchen aus Thailand. Sie waren ohne zu wissen, was sieh hier erwartet nach Tasmanien aufgebrochen und kurften, auf Ratschläge hörend einfach so herum. Nun waren sie ganze 3 Tage auf der Insel und mehr wurde es auch nicht. Und so versuchten wir die letzten 2 Tage etwas mit Sehenswürdigkeiten zu füllen. Ich werde es zwar nie erfahren, ob ihnen die Weiterfahrt gefallen hat, aber zumindest hatte ich versucht, dass sie noch etwas sinnvolles unternahmen.

 

Tag 44, 6.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Freitag (Karfreitag)

Ort: Tasmanien 26. Tag – Cradle Mountain 05. Tag
Nacht: -2 Grad
17 Grad – wolkenfrei – sonnig

Bislang hatte ich mir während meiner Reise noch nie einen richtigen Tag Auszeit gegönnt, deshalb setzte ich dieses Ereignis an diesem Tag in die Tat um. Ich hatte zu diesem Zwecke einen organisierten Ausflug in den Park gebucht, wo kein Laufen auf dem Programm stand. Es sollte stattdessen einiges an Infos zum Park und den Pflanzen geben.

Nun gut Preis und Leistung standen nicht unbedingt in einem angemessenen Verhältnis, doch über 8 Euro für 2 Stunden Ausflug möchte ich auch nicht jammern. Es ging vom Visitor Center in den Park zum Waldheim Chalet. Hier stand jenes Haus, in dem Gustav Weindorfer, der für die Gründung des Nationalparks verantwortlich war, lebte. Es handelte sich zwar nicht mehr um das Original Gebäude, doch vermittelte dieser Nachbau anschaulich wie hier zu Beginn des 20ten Jahrhundert gelebt wurde und das war für solch einen Ort jenseits aller Zivilisation wirklich schick und anheimeld.

Glück hatte Gustav Weindorfer zwar mit seiner Ehe und der Gründung des Nationalparks, doch ansonsten spielte ihm das Schicksal in seinem Leben doch durchaus übel mit. In einem Jahr starb seine Frau und danach alle Mitglieder seiner Familie, so dass er schließlich völlig alleine war. So wäre fast die Geschichte des Nationalparks anders verlaufen, doch er überwand diese Schreckliche Zeit und trieb diesen Traum von ihm und seiner Frau voran. Heute kann man dankbar sein, dass er es getan hat.

Vom Wohnhaus ging es in den neben dem Haus befindlichen Stück Regenwald und ich musste aufpassen, dass mir die Gruppe nicht abhanden kam, denn ich kam nie wirklich weit. Immer wieder entdeckte ich etwas was meine Aufmerksamkeit fesselte.

Der Ausflug fand sein Ende am Lake Dove. Während die anderen Passagiere alle hier das Fahrzeug verließen, um nun diese Gegend zu erkundigen, fuhr ich mit dem Guide wieder zurück und wir plauderten sehr nett waehrend dieser Fahrt. Angekommen war Mittagszeit und da sollte es auch einmal etwas anderes geben als das sonst übliche. Es gab Fisch & Cips … Ok, vielleicht nicht das perfekte Feiertagsessen, doch das Beste was angeboten wurde. Mit diesem Mahl hockte ich mich in die Sonne und liess es mir schmecken.

Während am Meer die Möwen einen Belagern und ihren Teil vom Essen haben wollen, oder in der Stadt Spatzen und dergleichen diesen Job übernehmen, waren es hier die Raben. Da diese Viecher wirklich nicht klein waren, fühlte man sich schon etwas bedroht so wie man umlungert wurde.

Der Nachmittag war damit angefüllt meine Ausrüstung in Ordnung zu bringen, d.h. Wäsche waschen und Ausrüstung zu packen beginnen. Also Langweilig wurde es wirklich nicht. Da aber die Sonne den ganzen Tag herrlich schien, hatte ich mir vorgenommen, zur Golden Stunde am Lake Dove zu sein und mir das Lichtspiel dort anzusehen.

So wurde es ein wirklich herrlicher Abend und ich genoss diesen letzten Besuch des Berges und es wurde wirklich sehr schön wie die Landschaft in eine herrliche goldene Farbe eintauchte. So konnte ich wahrlich behaupten, dass ich in meinen 5 Tagen Aufenthalt wirklich viele Spielarten an Licht und Wetterstimmungen hatte genießen können.

 

Tag 45, 7.4.2007, Australia – Tasmania – Cradle Mountain – Samstag

Ort: Tasmanien 27. Tag – Cradle Mountain – Devonport
Nacht: 0 Grad
17 Grad – Wolkenfelder – sonnig

Schon wie am Abend zuvor, war auch an diesem Morgen die Küche stark frequentiert und es bildete sich eine ordentliche Schlange am einzigen Toaster. Besonders ein Kleingruppe, blockierte das Teil so lange, dass schon etwas Unruhe aufkam.

Neben meinem Frühstücke kam ich noch mit einem Pärchen aus Deutschland ins Gespräch und so verging die Zeit bis 10 Uhr, wenn ich die Anlage verlassen haben musste wirklich schnell. Auch meine Planungen, wo ich mein Gepäck bis zur Abfahrt des Busses lassen wollten, ließ sich in die Tat umsetzen. Ich lagerte sie im Ranger Büro. Besonders Glücklich sahen die Frauen dort darüber nicht aus, doch glücklicherweise hatte ich Unterstützung bei meinem Anliegen durch den Fahrer des Ausflugsbusses des Vortages.

Nachdem alles eingelagert war, sprang ich in den nächsten Shuttle und fuhr bis zum Visitor-Center. Dort gab es ja noch den Regenwaldwanderweg, den ich noch nicht begannen hatte. Leider schien mal wieder die Sonne so kräftig durch die Wolken, dass das fotografieren im Wald nicht vernünftig möglich war. Da es sich um ein sehr kurzes Stück Weg handelte, war dieser Ausflug bald beendet. Zum Glück gab es noch den so genannten „extendet Walk“. Er war mit 20 Minuten auch nicht sonderlich lang, doch ich wollte trotzdem sehen was es zu entdecken gab.

Viel anderes als das was ich in den Tagen zuvor schon gesehen hatte gab es nicht, doch das soll nicht heißen, dass ich mich in irgendeiner Weise gelangweilt hätte. Der Weg führte an einem kleinen Bach entlang und es ergaben sich ab und an hübsche Aussichten über die Button-Grass Wiesen oder den Bach. Als ich eine kleine Brücke erreichte, entdeckte ich neben dem Weg ein kleines unscheinbares Schild, welches auf einen anderen Wanderweg verwies. Ich verließ also den gut ausgebauten Weg und landete auf einem wilden Stück Pfad.

Ein weiteres Schild am Wegessrand wies darauf hin, dass es ein Pfad sei, der nicht unterhalten wird. Das fand ich wiederum gut, denn so gab es nur einen kleinen Pfad durch den Wald, der alle Charakteristika eines Weges aufwies die schätzte – ein wilder Pfad, herrliche Natur und es gab extrem viel zu Entdecken. So kam es, dass ich hier noch langsamer vorwärts kam als sonst. Als Markierung für den Weg waren ab und an Plastikschnipsel an Bäumen oder Ästen befestigt und so manches mal musste ich mehrfach schauen, bis ich die nächste Markierung fand.

Was es bedeutet wenn ein Weg nicht gepflegt wird, merkte ich, als ich an eine kleine Brücke kam, die einen Bach überspannte. Sie sah mehr als marode aus und als ich mich auf ihr bewegte rechnet ich wirklich stets damit, dass sie oder zumindest einzelne Bretter unter mir zusammenbrechen würden. Es passierte aber nichts und das war auch nicht das schlechteste.

Während der Weg anfangs durch Regenwald ähnliches Gelände führte, verließ der Pfad schließlich dieses Gebiet und die Landschaft wurde offener. Doch alsbald verschwand der Weg in wildem Buschwerk und es galt sich dort durch die Büsche zu zwängen. Dass ich hier den Weg nicht aus den Augen verlor grenzte schon fast an ein Wunder.

Dieser Weg gefiel mir so gut, dass ich gerne die ganze Strecke abgelaufen wäre. Daher beschleunigte ich mein Tempo. Schließlich erreichte ich eine weitere offene Ebene über die sich herrlich eine große Button Gras Ebene erstreckte. Der Weg war hier schmal und führte an einem Hang entlang, was das Laufen nicht sehr erleichterte. Auch näherte sich der Weg wieder dem im Tal fließenden Fluss. So hoffte ich alsbald die Stelle zu erreichen an der es heißen würde den Bach zu überqueren und auf der anderen Seite wieder in Richtung Ausgangspunkt zu laufen. Doch die Zeit verstrich und es war nicht abzusehen, wann dieser Punkt erreicht würde.

So entschied ich mich schließlich schweren Herzens den Weg zurück zul aufen. Langweilig wurde der Weg dadurch auf keinen Fall, denn nun betrachtete ich den Weg aus einem ganz anderen Blickwinkel. Etwas aufgehalten wurde ich nur als ich das Buschwerk wieder erreichte, denn aus dieser Richtung kommend verlor ich dann doch den Weg aus den Augen und hatte schließlich nicht die rechte Vorstellung wohin es gehen sollte. Erst nachdem ich mich wieder vorsichtig rückwärts orientierte, fand ich den Weg wieder und konnte nun meinen Weg ohne Stopps – ok Fotostopps gab es trotzdem – fortsetzen.

Als ich die Shuttle Haltestelle erreichte war nicht mehr mehr viel Zeit übrig, um zurück zur Ranger Station und meinem Gepäck zu gelangen. Insofern wurde meine Geduld doch sehr auf die Probe gestellt, denn zwei Busse musste ich passieren lassen, denn sie waren alle bis auf den letzten Platz voll. Erst der dritte nahm mich mit und so kam ich nicht all zu spät an.

Samt gepackt stellte ich mich an jene Stelle von der der Bus losfahren sollte. Doch weit und breit war kein Bus zu sehen. Mich beruhigte nur, dass ich nicht der einzige Fahrgast war, der hier stand und wartete. Mit etwa 20 Minuten verspannen kam der Bus, hielt aber an einer ganz anderen stelle. Einer der Wartenden ging zum Bus und erkundigte sich wo wir einzusteigen hätten. Er erfuhr, dass der Bus nun erst noch weiter in den Park fuhr, um uns dann etwa wiederum 30 Minuten später aufzusammeln.

Auch beim zweiten Anlauf, als der Bus hier eintraf suchte sich der Fahrer eine andere Stelle um sich zu platzieren. So wurde es etwas eine Schlepperei, bis das Gepäck schließlich im Bus verschwinden konnte.

Die Fahrt nach Devonport verlief ausgesprochen Ereignislos und da keine Stopps auf dem Programm standen, galt es nur die Strecke abzuhocken.

In Devonport ging ich kurz in die Touristeninformation, der Bus hielt praktischerweise direkt neben ihr und sammelte diverse Infos über Einkaufsmöglichkeiten und die Lage meiner Unterkunft.

Für die Osterfeiertage hatte ich mich mal wieder für B&B entschieden, wenngleich mich der Preis von rund 65 Euro pro Nacht nicht sehr glücklich machte. Dafür sollte es aber ein gekochtes Frühstück geben, was immer das zu bedeuten hatte. Meine Erwartungen waren nach Launceston wirklich sehr hoch und so war ich doch etwas enttäuscht, als ich diese Herberge betrat. Sie war bei weitem nicht so edel und mondän. Dafür wurde man sehr familiär aufgenommen und herzlich begrüsst.

Schon kurz nach meiner Ankunft merkte ich, dass dieses Gebäude extrem hellhörig war, was mich nicht sonderlich glücklich machte. Weniger dass ich alles hörte was so geschah, als die Tatsache, dass man auch mich hörte. Ich war gespannt was sich diesbezüglich ergeben würde.

Im Cradle Mountain waren doch eine Menge Bilder entstanden und diese befanden sich zum jetzigen Zeitpunkt lediglich auf meiner Festplatte, da ich keine DVDs besaß. In Launceston hatte ich welche erstanden, doch diese ließen sich in meinem Brenner nicht verarbeiten und dies, obwohl ich mit der gewählten Art des Rohlings bislang keine Probleme gehabt hatte. Es lag in diesem Falle wohl eindeutig am Hersteller. Wie auch immer, es mussten DVDs her, damit ich die gewünschte Sicherheit bei meiner Datenhaltung herstellen konnte. Also ging ich los, um Devonport zu erkunden.

Für einen Tag zwischen den Feiertagen war es erstaunlich leer im Ort und das verstärkte für mich den Eindruck, dass es sehr hart werden würde die Ostertage hier zu überstehen. Ich marschierte deshalb gleich einmal ins Kino und holte mir das Kinoprogramm. Leider war es so, dass ich viele Sachen davon schon kannte und anderes mich wirklich nicht ansprach. Doch das wenige was übrig blieb sollte mir über die Feiertage helfen.

Im K-Mart kaufte ich dann wieder ein paar DVDs und hoffte dieses Mal welche erwischt zu haben, die verarbeitet würden. Im daneben gelegenen Supermarkt wurde auch noch eingekehrt und neben Getränken kaufte ich auch noch einen Nudelsalat auf thailändische Art mit dem Hinweis drauf 99% Fettfrei – was im übrigen gerne als Werbeaufschrift auf den diesen Lebensmitteln hier verwendet wurde; lediglich der Prozentsatz änderte sich ab und an.

Zurück in der Herberge versuchte ich mich gleich am Brennen der Daten und es klappte zu meiner großen Freude. Da nun immer wieder Daten von der Festplatte auf die Speicherkarte zurückgeschrieben werden musste, um dann gebrannt zu werden, ging doch einiges an Zeit für diese Arbeit drauf. Doch wenn ich eines hatte, dann war es Zeit.