2007 57-63 Au – Tas – Hobart

Tag 57, 19.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Donnerstag

Ort: Tasmanien 39. Tag – New Norfork – Hobart 01. Tag
18 Grad – bewoelkt

Am Morgen ging es mir verhältnismäßig gut und meine Magen knurrte nachhaltig. Trotzdem beschäftigte ich mich anfangs erst einmal mit dem Packen meiner Sachen. Danach ging ich mir ansehen was ein Kontinental Frühstück ausmachte. Ich lernte es war Müsli, Brot und Marmelade. Also all die Dinge dich ich so sehr schätzte. So wollte ich ganz mutig sein und gönnte mir ein Frühstücksei mit Speck. Das musste zwar extra bezahlt werden, doch das war mir egal.

Für die Fahrt nach Hobart verwendete ich heute einen ganz normalen Linienbus. An der Haltestelle waren die Abfahrtszeiten wirklich sehr flexibel gehalten, denn es hieß, dass der Bus (in meinem Fall) zwischen 9:15-9:30 abfahren würde. Oder es bedeutete, dass er um 9:30 Abfuhr, man aber schon um 9:15 hier sein sollte, so genau konnte ich es nicht sagen.

Der Bus war bis auf den letzten Platz gefüllt und so war ich froh, dass es eine Ablage für mein Gepäck gab. Die Fahrt dauerte rund eine Stunde und endete im Herzen Hobarts. Meine Unterkunft war nicht sehr weit entfernt, doch da ich sie nicht kannte, musste ich wieder meinen Reiseführer als Stadtführer bemühen.

Die Herberge stellte sich als hübsch klein und anheimelnd heraus. Viele Gäste schienen auch nicht da zu sein und so würde dies sicher ein netter Aufenthalt werden. Das einzige was Auffiel waren die vielen Hinweis- und Aufforderungsschilder, was man alles zu tun oder zu unterlassen hatte. Diese Schilder wurden in den nächsten Tagen immer wieder Gesprächsstoff und luden zu manchem Lacher ein. Der Besitzer der Herberge ein äußerst muffiger Zeitgenosse, war ebenfalls stets beliebtes Thema. Alle Bewohner konnten nicht begreifen, dass er selbe früher Backpacker und Reisender gewesen war, heute aber wirklich griesgrämig mit seinen Gästen umging. Lediglich wenn er von jemandem etwas wollte, taute er auf und machte einen netten Eindruck.

Nachdem ich mich in meinem Zimmer ausgebreitet hatte, startete ich einen Ausflug in die Stadt. Ich hatte mir überlegt, da ich meine Wanderschuhe in Hobart ihre Leben beenden lassen werde, war ein neues Stück Leder für die Füße schick. Deshalb erstand ich mein neues Paar Blundstone Schuhe. Dieser Kauf hatte zudem den Effekt, dass sich herausstellte, dass mir ein bestimmtes Modell gut passte, das andere aber nicht. Das konnte ich wiederum Einfluss nehmen lassen bei meiner laufenden Bestellung in Lonceston.

Nach dem Erwerb der Schuhe ging es in die Touristeninformation, denn ich wollte am kommenden Tag gerne einen Ausflug unternehmen. Den ursprünglich anvisierten konnte ich vergessen, denn es gab keine Interessenten. Die Nachsaison machte sich wirklich bemerkbar. Doch schließlich wurde mir mal wieder eine Individualversorgung vermittelt. Sie war zwar mal wieder etwas teuer, doch versprach es meinen Bedürfnissen gut entgegen zukommen.

Nach dieser Buchung, ging es weiter zum Büro meines Ausfluges fuer den Montag. An dem ich mit einem Boot eine Rundfahrt um Burny Island unternehmen wollte. Obwohl die Wetterfrage mehr als ungeklärt war, durfte ich schon mal das Geld über den Tresen schieben. Ich war gespannt was daraus werden würde.

Nach all dieser Lauferei war es Zeit für einen Kinobesuch, denn hier in Hobart gab es eine Reihe von Filmen, die ich noch nicht gesehen hatte. Dieses Mal schaute ich mir den Film Schooter an. Eine Geschichte eines Scharfschütze. Im Grunde war der Film ganz nett, doch war er aus allerlei Filmen zusammen gebaut worden und war in seiner Machart wirklich nichts einzigartiges.

Vom Kino ging es ins Internet-Café. Dort schloss ich eine Mitgliedschaft ab, was mir einen gleichmäßig bleibenden Tarif verschaffte. Es war noch immer Teuer mit rund 3 Euro pro Stunde, aber am Abend hätte es 5 Euro gekostet und so blieb es bei mir die ganze Zeit bei 3 Euro. Bei dem vielen was ich nachzuholen hatte zu schreiben, war ich gespannt wie viel Geld ich investieren müsste.

Im Verlaufe des Abends an dem ich dem Admin doch etwas auf die Nerven ging, kamen wir sehr nett ins Gespräch und ich bekam mehr Rechte auf seinen Rechnern, so dass ich meine Software verwenden konnte und auch meine Bilder in Angriff nehmen konnte. Das fand ich ganz schick.

Als ich in meine Herberge spät in der Nacht zurück kam, staunte ich nicht schlecht, als ich dort ein Vertrautes Gesicht sah. Es war David. Ihn hatte ich auf Maria Island kennengelernt. Er war hier hängengeblieben und schaute sich nach Arbeit um. Wir plauderten ganz nett und so wurde der Abend sehr angenehm.

Was meine Befindlichkeit anging, so blieb das Frühstück dort wo man es von ihm erwartete. Dennoch schien es mir angebracht sehr vorsichtig zu sein, was ich so in den nächsten Tagen verdrücken wurde.

 

Tag 58, 20.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Freitag

Ort: Tasmanien 40. Tag – Hobart 02. Tag
20 Grad – anfangs wolkenlos, später bewölkt – sonnig

Mit 9 Uhr begann der Ausflug wirklich zu einer extrem humanen Uhrzeit. Ich war pünktlich bereit und auch der Transport trudelte zur verabredeten Zeit ein. Nun erfuhr ich was für den heutigen Tag auf dem Programm stand und ich konnte mich damit durchaus anfreunden. Leider fand zur Zeit in Tasmanien eine Rallye statt, was noch nicht strafbar war, doch leider bedeutete es für den heutigen Ausflug, dass die ganzen Straßen mit schicker Aussicht für dieses Rennen gesperrt werden würden.

Zu Beginn wurde auf meinen Wunsch die Strecke so gelegt, dass mir ein Blick a uf Sandy Bay geboten wird. Warum das sein musste, ich weis es nicht, irgendwie geisterte mir dieser Begriff immer im Kopf rum. Zumindest gab es dort das auffälligste Gebäude der Stadt, das Kasino. Ob es schön war, musste jeder für sich entscheiden. Dieses Kasino war das erste Australiens und seinerzeit wirklich eine kleine Pilgerstätte. Heute gab es überall im Land welche und somit war die Bedeutung nicht mehr die wie früher.

Danach ging es in einen Stadtteil Hobarts der sich Kingston nannte und dort zum Strand. Es war ein durchaus netter Strand und die Leute die hier lebten, hatten wirklich Glück dass ihnen solch ein Strand zur Verfügung stand.

Als nächstes wurde das Huon Tal anvisiert. Die Region in der einmal der Apfelanbau eine sehr bedeutende Rolle spielte. Heute gab es dort noch immer große Apfelplantagen, doch der Anbau hatte nicht mehr den Stellenwert wie früher. Bevor wir in das Tal einfuhren. Konnten wir von einer Anhöhe hinunter ins Tal schauen. Doch man sah außer einer geschossenen Wolkendecke nicht viel. Als wir schließlich in diese Wolkendecke einfuhren, war ich erstaunt, wie viel wir dennoch vom Himmel zu sehen bekamen. Es konnte aber aber auch daran gelegen haben, dass sich diese Wolkendecke ganz langsam am auflösen war. Immer wieder hielten wir an, weil ich etwas entdeckte was mein besonderes Interesse weckte. Es war aber auch all zu hübsch zu sehen, wie der Huon, der diesem Tal sein Gesicht gab, langsam durch das Tal floss.

Schließlich musste ein Halt für einen kleinen Apfelkauf eingelegt werden. Am Wegessrand wurden überall Äpfel feil geboten. Man hielt einfach an, schmiss seinen Obolus in eine Box und schnappte sich dann die entsprechende Anzahl an Beuteln mit Äpfeln. In unserem Fall war es ein Beutel und sogleich machten wir uns über ihn her. Die Äpfel waren herrlich kühl und so mundeten sie mir besonders. Nur waren sie mir nicht sauer genug. Das nahm mein Guide zum Anlass an diversen wilden Apfelbäumen zu stoppen, Äpfel einzusammeln und sie mir zu übergeben, bis wir wirklich herrlich saure Äpfel gefunden hatten.

Danach stoppten wir noch an einer kleinen Apfelplantage. Bei den Leuten die daneben wohnten erkundigten wir uns, ob wir Fotos machen dürften, doch ihnen gehörte die Anlage nicht. Und trotzen ergab sich eine nette Unterhaltung. Ganz in der Nähe dieser Plantage kamen wir an einer vorüber wo allem Anschein nach tatsächlich lila Äpfel hingen. Welche Sorte sich wohl dahinter verbergen mochte.

Grany Smith sah ich keine. Dieser Apfel war hier in Tasmanien entwickelt worden und hat dann seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Ich mochte diesen Apfel schon sehr.

Zwischenzeitlich war es Mittag geworden und so legten wir in einem kleinen Ort einen kurzen Stop ein, um eine Kleinigkeit zu Essen. Nun können alle einmal Raten was es gab … ich weiß, es kommen nur zwei Sachen in Frage, Pies und Hamburger … es war mal wieder ein Hausgemachter Pie, doch dieses Mal gab es noch ein Chutney dazu. So schmeckte das Teil noch interessanter.

Mit diesem Stopp verließen wir das Tal und verschwanden in den Waeldern dieser Region. Da es allerlei Pfade gab die Wälder zu erkunden. An einem davon hielten wir. Mit viel Liebe hatte man diesen Pfad angelegt und bei den herrlichen Bäumen und Pflanzen konnte man sich mal wie herrlich lange Aufhalten. Mein Guide erklärte mir viel zu den Bäumen und den Pflanzen und das war alles in allem extrem spannend. Auch drückte er mich hin und wieder Blätter in die Hand die er vorher zerdrückt hatte. Die Geruchsvielfalt die aus diesen Blättern in die Nase strömte war wirklich bemerkenswert.

Nach dem ersten Streifzug, hielten wir danach bei einem wirklich gewaltigen Baum. Der Umfang seines Stammes war schon enorm und er war weit davon entfernt von 3 Personen, die sich an die Hände fassten umrundet zu werden. Da dieser Baum nicht nur gewaltig groß war, sondern auch zu einer sehr langsam wachsenden Spezies gehörte, war er so alt, dass es ein rationales Verstehen überstieg.

Nach diesem Halt näherten wir uns einer kommerziellen Annäherung der Natur der Region. Man hatte einen so genannten „Air Walk“ eingerichtet. Man einen Brücke durch die Bäume gebaut, auf dem man die oberen Regionen des Waldes erkunden konnte. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das wirklich ansehen sollte, doch da ich schon einmal da war und ich sehr widersprüchliche Aussagen darüber gehört hatte, entschied ich mich ein Ticket zu erstehen.

Bevor es aber in die Luft ging, ging es noch einmal auf dem Boden über einen Pfad durch den Urwald. Auch wenn die Pflanzen mir schon sehr vertraut erscheinen, war ich jedes Mal begeistert. Auf diesem Weg drückte mir mein Guide ein paar Blätter in die Hand, die ich mal probieren sollte. Relativ schnell bemerkte ich, dass sie echt verteufelt scharf waren. Nun wurde mir erklärt, dass es eine Art Pfeffergeschmack war und es ab und an zum Würzen verwendet wurden. Ich merkte nur, dass die Schärfe doch eine ganze Weile nachwirkte.

Den Ausflug in die Baumgipfel unternahm ich alleine. Dazu ging es über einen Pfad einen Hügel hinauf, um schließlich auf der Brücke zu landen. Wie sich herausstellte war es eine wirklich spannende und interessante Sache. Und so blieb ich, soweit es meine Zeit zuließ stehen und betrachtete die Bäume und diversen Pflanzen hier oben.

Während ich alles genoss, ging es mir auf, warum viele Leute dieses Angebot doof fanden. Fast alle Leute rannten, ohne groß nach Links und Rechts zu schauen über die Brücke, hin zu einem winzigen Stück Brücke, welches wie ein Krahn über die Wälder und ein Tal hinaus ragte. Wenn meinen Fokus lediglich auf dieses Ereignis richtete, konnte ich nachvollziehen, dass man diesen Ausflug als Geldverschwendung empfand. Ich selber war froh, dass ich diesen Ausflug gemacht hatte und blieb auch bis zum letzten Augenblick auf der Brücke.

Eine kleine Belohnung bekam ich zudem, denn den ganzen Tag hatten wir Ausschau nach der Blüte des Leder-Baums gehalten und wir hatten sie nicht gefunden. Hier oben jedoch fand ich sie.

Für den Rückweg entschied ich mich für den so genannten Scenic Walk. Ich glaubte erst nicht viel mehr zu entdecken als bisher, doch da täuschte ich mich. Auf diesem Weg entdeckte ich herrliche Baumstämme und es ärgerte mich schon sehr, dass mir die Zeit so gnadenlos in den Fingern zerrann.

Mittlerweile war es so spät, dass wir unsere Rückfahrt antreten mussten, wollten wir bis 18 Uhr wieder in der Stadt sein. Doch gab es noch einen Halt. Es war ein Mini-Airwalk. Bei diesem Walk konnte ich in ein kleines Tal blicken in dem es herrliche Farne zu sehen gab. Da einige Blätter eine andere Färbung aufwiesen, war mehr als sehenswert und ich hätte noch viel lager hier bleiben können.

In Hobart zurück legte ich in der Herberge noch eine kurze Pause ein und beteiligte mich an den stets stattfindenden regen Unterhaltungen. Danach packte ich allerdings meine Sachen und ging ins Internet-Café. Ich wollte wirklich ernsthaft an meinem Vorhaben arbeiten mit meinem Tagebuch wieder auf einen annehmbaren Stand zu kommen.

Auch wenn ich zumeist viel schrieb, ergab sich immer wieder mit dem Admin die ein oder andere Unterhaltung. Ich hatte ihn auf eine Software gestoßen, mit der er sich nun schon geraume Zeit beschäftigte und sie für seine Zwecke erkundete.

Auch wenn ich meist deutlich nach 10 Uhr in die Herberge zurück kam, konnte ich sicher sein, dass man dort noch zusammen hockte und über Gott und die Welt plauderte. Ich gesellte mich immer gern hinzu und nahm an den Gesprächen teil.

 

Tag 59, 21.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Samstag

Ort: Tasmanien 41. Tag – Hobart 03. Tag
20 Grad – bewölkt – sonnige Abschnitte

Von meinem Raum hatte ich einen relativ interessanten Blick über Hobart und den nutzte ich jeden Morgen, um zu ermitteln was mich Wettermässig so ereilen könnte. An diesem Tag konnte ich zwar mit dem Sonnenaufgang durchaus zufrieden sein und es schien ein guter Tag fuer einen Ausflug auf den wohl bekanntesten Markt Tasmaniens, den Salamance Market, zu unternehmen.

Zum Markt ging ich jedoch nicht auf direktem Weg, sondern nutzte die relativ fruehe Morgenstunde um zum einen ein paar Fotos der Straßen Hobarts zu machen, die stellenweise doch als durchaus Steil zu bezeichnen war. Zum Anderen lief ich nochmals durch den Stadtbezirk namens Battery Point, in dem es wirklich viele herrliche Gebäude zu entdecken gab. Obwohl ich schon einmal einen Streifzug durch diesen Stadtteil gemacht hatte, entdeckte ich immer wieder neue und interessante Gebäude. Doch schließlich richtete ich meine Schritte in Richtung Markt.

Als ich einen ersten Blick auf ihn warf, meinte ich zu erkennen, dass er deutlich an Umfang gewachsen sei, seit dem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Auch schien es mir, dass sich schon früh am Morgen eine unerfreulich große Anzahl an Besuchern an den Ständen entlang zwängten. Was die Größe an betraf so behielt ich in gewissem Umfang recht, doch die Menschenmengen hielten sich wirklich in Grenzen und so konnte ich völlig entspannt an den Ständen vorbei laufen.

Das Angebot umfasste von allerlei Krimskrams alles bis hin zu herrlich selbst gemachten Dingen. So kam es auch, dass ich meinen ersten Einkauf an einem dieser Staende taetigte, in dem ich einen selbst gemachten Käsekuchen erwarb. Nun war dieser Kuchen nicht so riesig, dass eine Familie davon hätte den Kaffee bestreiten hätte können, aber für zwei Personen kamen schon ein paar schicke Kuchenstückchen heraus.

Zu diesem Kuchen gesellten sich an diesem Vormittag noch diverse Kekse, Fetakäse und zum guten Schluss Fruchtleder. Wer sich nun fragt was das nun schon wieder sein soll, hier die Erklärung. Bei Fruchtleder handelt es sich zu einem Püree verarbeitete Früchte, das anschließend sehr schonend getrocknet ist, bis ein Masse übrig bleibt, die einem Stück Leder irgendwie nicht unähnlich ist.

Mein besonderes Interesse an diesem Genussmittel bestand darin, dass ich zu der Zeit, als ich mich noch als einsamer Wolf durch die einsamen Wälder dieser Welt streifenden Menschen sah, selber solch ein Fruchtleder produziert hatte. Nun hatte meines nicht so schick ausgesehen, doch erinnere ich mich noch gerne daran, dass es, nachdem ich es rund 2 Jahre in einem Schrank vergessen hatte, noch immer schmackhaft war.

Neben den diversen Leckereien und mehr oder weniger Sinnvollen Dingen, gab es noch Künstler, die etwas zum Besten gaben. Besonders hatte es mir ein Mann angetan, der an seinem Stand wirklich skurrile Figuren verkaufte. Der Künstler, ich mag ihn so nennen, war nicht weniger skurril und es war mehr als unterhaltsam seinem Treiben zuzusehen. So rezitierte er allem Anschein nach aus einem Buch, als ich gerade vorüber kam. Und wenn er mit einer Seite fertig war, wurde sie kurzer Hand aus dem Buch gerissen.
Da ich mehrfach an diesem Tag an seinem Stand vorüber kam, gab es immer wieder etwas neues zu sehen und ich amüsierte mich wirklich sehr gut.

Irgendwann legte ich dann auch noch einen Halt an einer Würstchenbude ein, wo es angeblich deutsches Wurstgut geben sollte. Die Namen und das Angebot ließen wirklich viel hoffen, doch leider waren die Wurstwaren wie fast immer, recht geschmacklos und es war zwingend erforderlich mit Senf, Ketchup und ähnlichem dem ganzen etwas mehr Geschmack zu verleihen. Ich fand es schade, dass es zumeist darauf hinauslief.

An diesem Stand traf ich dann auch Doris wieder. Mit ihr hatte ich auf der Fahrt von Queenstown nach Lake St. Clair vor nicht ganz einer halben Woche so nett geplaudert. Wir setzten die Erkundung des Marktes erst einmal gemeinsam fort, doch so recht vorwärts kamen wir nicht, denn ihr liefen immer wieder Leute über den Weg, die sie auf ihrer Reise hier in Tasmanien getroffen hatte. Ich selber traf außer ihr nur noch ein englisches Ehepaar wieder. Dass ich kaum jemanden traf lag schlicht an der einfachen Tatsache, dass ich schon zu lange auf der Insel war und auch langsam reiste. Zumeist hielten sich die Besucher eine Woche bis 10 Tage in Tasmanien auf und das war dann auch der Auslöser wenn man viele Bekannte Gesichter auf diesem Markt treffen wollt.

Der restliche Tag verlief dann weniger spektakulär, denn ich verkroch mich mal wieder ins Kino, wo ich mir einen Streifen namens Perfect Stranger ansah. Bei dem ich zugeben muss, dass ich mit der Entwicklung der Geschichte nicht gerechnet hatte. Das Ende war durchaus überraschend.

Danach war zwingend das waschen meiner Wäsche angesagt und nachdem diese Tätigkeit hinter mich gebracht war, verschwand ich wie schon so oft im Internet-Café, um die Aufholjagd beim Tagebuch schreiben fortzusetzen.

 

Tag 60, 22.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Sonntag

Ort: Tasmanien 42. Tag – Hobart 04. Tag
bewölkt – Regenschauer – kurze sonnige Abschnitte

Irgendjemand hatte mir erzählt, dass es neben dem Salamanca Markt auch noch einen Markt in einem anderen Stadtteil Hobarts – Glenorchy geben sollte. Diesen Markt zu finden und anzusehen, stand am heutigen Tage auf meinem Aktivitätenzettel.

Mit meinem Aufbruch ließ ich mir dann doch viel Zeit, denn in der Herberge hockten wir an diesem Morgen mal wieder so nett zusammen, dass die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Ob der späte Aufbruch und die Vorstellung etwas zu spät dran zu sein, schuld dran war, weis ich nicht, doch kurz nachdem ich die Herberge verlassen hatte, knickte ich um und landete platsch auf der Nase. Da ich das schon kannte und diesem Missgeschick doch viele schmerzhafte Stunden zu verdanken hatte, prüfte ich sorgsam, ob etwas passiert war. Zumindest schien es im Augenblick so, als sei alles in Ordnung, sah man davon ab, dass der betroffene Fuß unangenehm schmerzte.

So humpelte ich mehr als ich ging zum Busbahnhof, um dort aber zumindest direkt einen Bus in den von mir angestrebten Außenbezirk zu erwischen. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten und als ich aus dem Bus ausgestiegen war, war erst einmal zu raten wo dieser Markt nur sein könnte. Diverse Anfrage an Passanten lichteten das Rätsel erstmal nicht, doch schließlich wusste jemand wonach ich suchte. Allerdings stellte sich heraus, dass ich für den Markt deutlich zu weit gefahren war und so hieß es zu Fuß der Beschreibung des Mannes zu folgen. Bis zum ersten beschriebenen Objekt klappte es gut, doch dann musste mehr Informationen eingeholt werden, doch wo niemand herumläuft, ist das mit dem Fragen wirklich ein Problem. Egal, irgendwie fand ich jemanden der mir helfen konnte und mich sehr akkurat in in die richtige Richtung lotste.

Als ich schließlich beim Markt angekommen war, musste ich gestehen, dass ich ihn sicherlich von alleine nie gefunden hätte.

Bei diesem Markt handelte es sich um einen Flohmarkt, der jedoch nicht zumeist unter freiem Himmel abgehalten wurde, sondern in verschiedenen Hallen seinen Platz gefunden hatte. In den Hallen gab es noch viel Aktivitäten und es gab all die Sachen zu Entdecken, die auch auf einem deutschen Flohmarkt ihre Abnehmer fanden. Ob außerhalb der Hallen, früher am Tag noch mehr Aktivitäten gewesen wären, weiß ich nicht, aber es schien zu vermuten, dass ich doch etwas zu spät eingetroffen war.

Mein Marsch durch die Hallen fiel ehrlicherweise auch sehr kurz aus. Da ich aber noch keine Lust hatte die Rückfahrt in die Stadt zu beginnen, hockte ich mich an einen Fußballplatz, der sich an der selben Stelle befand wie der Markt und schaute ein paar Mädchen-Fussballmannschaften beim bolzen zu. Ob es bei den Jungens härter zuging weis ich nicht, doch viel ließen diese jungen Damen nicht aus, um in den Besitz des Balles zu gelangen.

Von Glenorchy fuhr ich dann nicht gleich ganz in die Stadt zurück, sondern nur bis in einen Stadtteil, der sich Nord Hobart nannte. Mit diesem Stadtteil verband mich zumindest das, dass ich meine letzten Besuche der Stadt in einer Jugendherberge hier begonnen hatte und somit diese Gegend recht lebhaft in Erinnerung hatte. Auch hatte ich mir vorgenommen mal beim Programmkino vorbeizuschneien. Das Kino fand ich gleich und sogar ein Film der mich interessierte. Doch als ich eine Karte erwerben wollte, wurde mir durchaus schnippisch mitgeteilt, dass alle Karten verkauft seien.

Nord Hobart, so stellte ich auf meinem humpelnden Weg in die Stadt fest, hatte sich wirklich bemüht das triste Einerlei zu durchbrechen. So gab es herrlich verschiedene Mosaike im Fußweg zu entdecken, oder es gab Lichtsäulen mit abstrakten Gemälden. Alles in allem wirklich sehr hübsch.

Waehrend meiner Versuche das ganze irgendwie im Bild festzuhalten, hatte ich dann mal wieder mit der Dorfjugend zu tun. Man langweilte sich und da war es super einen doofen Touri zu nerven. Das ging von blanken Hintern, über den gestreckten Mittelfinger und anderen Dingen. Nun kannte ich das schon von anderen Stopps, z.B. Auckland Neuseeland und so nervte es mich nicht wirklich, sondern ich grinste in mich rein.

Erstaunt war ich, als ich schließlich eine beträchtliche Anzahl an wirklich hübschen Gebäuden entdeckte, die mir bislang entgangen waren. Doch aus einem ausgiebigen Betrachten wurde nichts, denn es begann heftigst zu Regnen. Ich hatte mir für solche Zwecke in New Norfork einen Regenschirm gekauft, den ich nun das erste Mal verwenden wollte. Warum er nur 1,50 Euro kostete, erfuhr ich nun. Er war wirklich als mickrig zu bezeichnen und viel mehr als den Kopf vermochte dieser Schirm nicht zu schützen.

Zum Glück waren es zumeist nur heftige Regenschauer die niedergingen und so hielt sich der Umstand wie nass ich wurde relativ in Grenzen. Da ab und zu die Sonne ihr Anglitz zeigte gab es an diesem Tag wirklich spannende Lichtstimmungen. Besonders schick fand ich einen über dem Hafen auftauchender Regenbogen oder ein niedergehender Schauer in den die Sonne herrlich hinein schien.

Den Hafen Hobarts hatte ich nur angelaufen, um mich noch einmal rückzuversichern, ob mit meinem Ausflug am Kommenden Tag alles klar gehen würde. Ich muss gestehen, dass ich so meine Zweifel hatte, denn die Wettervorhersage, und die stimmte zumeist und war gut, lies mich nicht sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Beim Veranstalter schaute man aber noch sehr positiv auf die Wetterentwicklung des nächsten Tages. Man gab sich wohl der Illusion hin, dass in Tasmanien das Wetter wirklich als wankelmütig bezeichnet werden kann. Also blieb abzuwarten was geschehen würde.

Die restlich verbleibende Zeit verbrachte ich dann wieder im Internet-Café. An diesem Tag stand die Bewältigung meiner Bilderberge im Vordergrund und das nahm nicht weniger Zeit in Anspruch als das Schreiben der diversen Berichte. Da dieses Internet-Café auch mit durchaus leckerem Essen aufwartete, besonders die Sandwichs waren schmackhaft und vor allem warm, war der Nachmittag und Abend in vollem Umfange gesichert.

 

Tag 61, 23.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Sonntag

Ort: Tasmanien 43. Tag – Hobart 05. Tag
bewölkt – Regen

Meiner Ansicht nach pünktlich stand ich auf, nahm meine Tabletten gegen Reisekrankheit und marschierte in Richtung Ausflugsveranstalter. Ich war wirklich gespannt was werden würde, denn das Wetter war mehr als schlecht.

Als ich beim Veranstalter eintraf, meinte man, also eigentlich hätte man den Hafen schon verlassen und zwar ohne mich. Ups … was war geschehen. Ich hatte mir die Abfahrtszeit völlig falsch gemerkt. Ein Blick auf mein Ticket hätte mir diese Fehlinformation wirklich erspart. Doch ich hatte dann doch etwas Glück, denn es wurde heute überhaupt nicht abgelegt, denn das Wetter war eindeutig nicht danach, dass der Ausflug hätte stattfinden können. Auch eine Aussicht auf einen Ausflug am kommenden Tag bestand nicht. Also musste man das Geld wieder herausrücken.

Auf der einen Seite war ich froh, dass dieser Fehler meinerseits so glimpflich für mich ausgegangen war, doch die Rückerstattung von Geld über die Kreditkarte war immer eine blöde Sache. Mit diesen Rückerstattungen ließ sich das Kartenunternehmen durchaus viel Zeit und ich hatte auch so manches Mal den Eindruck, dass man einen günstigen Umrechnungskurs fürs Unternehmen abwartete. Auf jeden Fall war ich die ein Prozent Auslandsnutzungsgebühr auf jeden Fall los und das waren schon ein paar Euro bei diesem Betrag.

Nun musste ich überlegen, was ich an diesem Tage unternehmen könnte. Viel fiel mir nicht ein und so lief ich erst einmal nur durch die Stadt. Da mich der Defekt meiner großen Speicherkarte noch immer nervte, lief ich einfach mal verschiedene Fotogeschäfte in Hobart an. Hilfe bekam ich erst einmal nicht, sondern, man versuchte mir gleich eine neue Karte anzudrehen. Um so erfreuter war ich, als ich schließlich in einem Laden landete, wo man mir ernsthaft versuchte zu helfen. Die Karte kam in eine EOS 400 und dort wurde sie sofort erkannt und man konnte sie formatieren. Doch in meiner Kamera wurde weiterhin behauptet, dass keine Karte eingelegt sei. Das war mehr als ärgerlich, denn mit meiner 2 GB Karte und dem häufigen Einsatz des RAW-Speicherformates, kam ich zumeist nicht sehr weit mit ihr. Doch reichte dieser Umstand nicht, mich für den Erwerb einer anderen Karte zu erwärmen.

Mittlerweile tat die Tablette gegen Reisekrankheit heftigst ihre Negativwirkung ausspielen, denn eine lähmende Müdigkeit ergriff mich und ich sah nur noch zu, dass ich zurück in die Herberge kam. Dort plauderte ich dann zwar noch eine Weile mit den Bewohnern, doch schließlich fiel ich wie tot ins Bett.

Mein Wecker verhinderte, dass ich den ganzen Tag verpennte und so konnte ich wieder einen Ausflug ins Internet-Café starten. An diesem Tag bemühte ich mich redlich eine Unterkunft für Perth zu finden, denn die Abreise dorthin war nicht mehr all zu weit entfernt. Doch nach 2 Stunden des Suchens war ich relativ erfolglos geblieben. Es war nicht so, dass ich keine Herbergen gefunden hätte, doch halt keine die mein Bedürfnis nach einem Einzelzimmer erfüllte. Ich muss gestehen, dass ich doch etwas niedergeschlagen nach dieser Niederlage war und mit diesem Gefühl verdrückte ich mich dann ins Kino zu einer Spätvorstellung.

Dass es sich beim Film um einen SF handelte wusste ich ja und darauf freute ich mich. Da er jedoch schließlich Zeuge eines Horrorfilmes aufwies, lies meine ohnehin miese Stimmung etwas unterstreichen. Der Film gefiel mir, doch irgendwie potenzierte er diese schlechte Stimmung.

Als ich in der Herberge Eintrag war zum ersten Mal niemand mehr auf und es gab kein allgemeines Zusammen hocken und plaudern. David saß hingegen vor dem Fernseher und schaute sich im Fernsehen eine Live-Sezierung. Ich empfand das schon als sehr hart, auch wenn es sehr spät in der Nacht gesendet wurde.

Die Sezierung wurde von Gunther von Hagen vorgenommen, der durch seine Show Körperwelten durchaus großen Bekanntheitsgrad in Deutschland erlangt hat.

 

Tag 62, 24.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Dienstag

Ort:Tasmanien 44. Tag – Hobart 06. Tag
18 Grad – bewölkt

Wenn ich an den vergangen Tagen schon wenig unternommen hatte, so war dieser Tag sicherlich jener an dem ich mir am meisten Zeit zum Ausruhen und entspannen gegeben habe.

Da die Gäste in der Herberge immer weniger wurde, konnte man wahrlich sagen, dass die, die noch uebrig blieben immer mehr zusammen hockten und palaverten. So war es auch an diesem Tag. So erzählte ich, dass ich solch ein Pech mit meiner Herbergssuche in Perth gehabt hatte und schon drückte man mir einen Reiseführer in die Hand, damit ich das Problem lösen konnte. Nach kurzem Studium waren dann auch tatsächlich mehrere Unterkünfte ausgemacht, die grundsätzlich in Frage kamen.

Als ich dann schließlich doch in der Stadt landete tätigte ich sofort einen Anruf in einer der Herbergen und bekam auch gleich eine Zusage für ein Zimmer. Das einzige was mich sehr wunderte war, wie aggressiv man bei den Buchungsmodalitäten vorging, so wurde mir gleich gesagt, dass man sofort eine Abbuchung für die erste Nacht auf meine Kreditierte machen würde. Solch ein vorgehen war mir bislang fremd. Dass man die Kartennummer haben wollte zur Rückversicherung, wenn ich eine Buchung einfach platzen ließ, doch so etwas war mir bislang noch nicht untergekommen.

Deutlich erleichtert was meinen Perth Aufenthalt anging, ging es zur Touristeninformation, denn ich hatte ich entschieden meinen letzten Tag in Hobart nicht zu verbummeln, sondern einen kleinen Ausflug in den Mt. Field Nationalpark zu unternehmen. Der dazugehörige Besuch eines Tiergeheges mit Tasmanischen Teufeln kam mich da auch sehr entgegen.

Danach ging es nochmals ins Internet-Café, wohl so ziemlich zum letzten Mal, denn meine eingekaufte Zeit dort begann nun auch langsam zur Neige zu gehen und bei den Preisen, wollte ich nicht nochmal nachlegen. Ein kleines Problem in der Software sorgte aber dafür, dass ich unverhofft zu rund 4 Stunden extra Zeit kam. Ich freute mich darüber und versuchte noch intensiver Anschluss bei meinem Tagebuch zur Realität zu bekommen. Trotzdem ganz so lange wie sonst blieb ich nicht, sondern ging lieber Zurück in die Herberge wo an diesem Abend mit neuen Gästen (nicht viele) ein ausgesprochen netter Abend entstand.

 

Tag 63, 25.4.2007, Australia – Tasmania – Hobart – Mittwoch

Ort:Tasmanien 45. Tag – Hobart 07. Tag
18 Grad – bewoelkt – spaeter Auflockerungen – sonnig

An diesem Tag konnte ich nicht allzu viel falsch machen mit der Teilnahme an meinem Ausflug, denn man holte mich direkt an meiner Unterkunft ab. Ich war einer der ersten der den Bus bestieg, da aber noch einige Unterkünfte abgefahren wurden, füllte sich der Bus doch zusehends und es waren dann doch viel mehr als mir am Vortag gesagt worden war. Doch dieses Mysterium löste sich alsbald, denn wie sich herausstellte war dies nur ein Sammeltransporter für alle möglichen Touren und nachdem wir den Hafen erreicht hatten, wurden wir auf unsere endgültigen Busse verteilt und schon stimmte die Anzahl der Fahrtteilnehmer wieder.

Die Zusammenstellung dieser Reisegruppe war sehr gemischt und sie bestand nicht nur aus Paaren, so dass es insgesamt wohl etwas entspannter zugehen sollte.

Die Reise begann mit einer kurzen Fahrt mit Erläuterungen zum Stadtbezirk Battery Point. Hatte ich bislang gedacht schon viel dieser Gegend entdeckt zu haben, so wurde ich bei diesem kurzen Ausflug eines besseren belehrt. Da wir aber nicht hielten und ich am nächsten Tag abreisen würde, nahm schaute ich schon etwas wehmütig aus dem Fenster.

Die 70 Kilometer bis zum Mt. Field Nationalpark wurden dann auch ohne weitere Unterbrechung durchgeführt. Zumindest gab es verschiedentlich Informationen zu den „Sehenswürdigkeiten“ links und rechts der Straße.

Der Besuch des Mt. Field Nationalparks wurde mit einem Stopp in einem Tiergehege begonnen. Das riesige und sehr aggressive Logo schien an der Seriosität dieses Parks schon einige Zweifel aufkommen. Da auch nur ausschließlich Tiere gehalten wurden, die für den Besucher Tasmaniens von Interesse waren und auch die Präsentation der Tiere sehr Besucher freundlich war, wurde dieser erste Eindruck während meines Aufenthaltes hier nicht ganz vertrieben.

Trotzdem war ich froh hier Tasmanische Teufel, Wombats, Possums aber auch Kängurus und Koalas zu sehen. Nur aus dem Platapus wurde nichts. Sie wurden nicht gehalten, sondern lebten frei am entlangwandernden Fluss. Sie gedachten heute aber nicht sich zu zeigen.

Eine nicht uninteressante Information betraf die Tasmanischen Teufel. So hatte in ihrem Bestand eine Art Seuche oder Krankheit ihr Unwesen getrieben und den landesweiten Bestand wohl so weit dezimiert, dass man nur ueber ein Aufzuchtprogramm den Bestand nachhaltig am Leben erhalten konnte.

Nach dem Besuch im Gehege wurde von einigen Reisenden nachhaltig der Wunsch nach einer Pause, Essen und Kaffee geäußert. Da wir bislang wirklich nicht viel gemacht oder gesehen hatten, nervte es mich schon etwas. Da das Mittagessen nun sowieso auf dem Programm stand, ging es erst einmal im Visitor-Center des Nationalparks zum Essen. Über diese Gaumengenüsse möchte ich hier wirklich schweigen, es war wirklich schlecht was einem angeboten wurde.

Nun erfuhr ich endlich wie lange der Aufenthalt im Park für die Erkundung der so genannten „Tall Tree“ und der Wasserfälle sein würde. Es wurde uns tatsächlich 60 Minuten Zeit gegeben.

Wir begaben uns auf einen kleinen Rundweg, der zu Beginn die sogenannte Tall Tree auf dem Programm hatte. Sie waren bis zu 100 Meter hoch, da der größte jedoch bei einem Unwetter seine Spitze verloren hatte, gab es hier nicht mehr den größten dieser Bäume.

Über den Waldweg, der schone Einblicke in diesen Wald gab, ging es schließlich in Richtung zweier Wasserfälle. Der erste war der „Horse Shoe“ Wasserfall. Da seine Form wohl einem Hufeisen nahe kam, hatte man ihm diesen Namen gegeben. Gerne wäre ich hier etwas länger geblieben, um ihn zu genießen, doch wollte ich auch noch den anderen Wasserfall sehen, musste ich mich doch sputen.

Auf dem Weg zum nächsten Wasserfall, traf ich eine ältere Dame aus meiner Reisegruppe. Sie hatte mit dem steilen Weg, auch wenn er gut aufbereitet war, so ihre Probleme. Also half ich ihr und so kamen wir sehr nett ins Gespräch.

Für Russel Falls meinem eigentlichen Ziel dieses Ausflugs blieben mir schließlich noch ganze 10 Minuten zum Betrachten. Es schmerzte schon, denn dieser Wasserfall war durch seine Kaskaden-Anordnung und den in dünnen Fäden herunter fließenden Wasser eine ausgesprochene Schönheit.
Durch den Wassermangel hatte er auch etwas an seinem Charme verloren aber trotzen war er noch immer sehr schön anzusehen.

Auf der Rückfahrt nach Hobart plauderte ich sehr ausgiebig mit der älteren Dame und in Hobart angelangt, drehten wir noch eine kurze Runde durch die Stadt, bis sich schließlich unsere Wege trennten.

Die am Vortag gewonnene Zeit im Internet-Café wollte ich mir an diesem Tage auch noch nutzbar machen und so ging ich nicht direkt zurück in die Herberge, sofern ins Internet-Café. All zu lange blieb ich nicht, denn ich musste noch packen und wollte wegen es frühen Aufsehens nicht all zu spät ins Bett gehen.

In der Herberge waren wir an diesem Abend noch gerade mal 6 Gäste und alle waren wir schon sehr lange hier. Zumeist waren es Leute die schon sehr lange unterwegs waren und hier etwas Zeit suchten und fanden den Reisestress abzuschütteln.