Japan – Essen – Shiokara

Shiokara lernte ich erst jüngst kennen und man meinte, ich könnte Natto genießen, also warum nicht auch Shiokara.

Ohne etwas Genaueres zu wissen, näherte ich mich dem Verzehr dieses Nahrungsmittels. Zum Glück hatte man mir mitgeteilt, dass es zumeist mit gekochtem puren Reis konsumiert wird und so tat ich es auch.

Diesem Umstand war es zu verdanken, dass mein Salzschock nicht gar so umfangreich ausfiel. Doch selbst, nachdem ich den Geschmack zumindest als extrem ungewöhnlich eingestuft hatte, fand ich eigentlich gleich einigermaßen Gefallen an diesem Lebensmittel. Doch meinte ich auch jeden zu verstehen, der sich mit grauen abwendet.

Nach dem Studium zu Shiokara, erfuhr ich, dass es sehr salzig eingelegte Meeresfrüchte waren (von Zubereitung zu Zubereitung konnten es durchaus andere Meerestiere sein) und es zumeist gerne nach dem Genuss von Alkohol konsumiert wurde. Was ich mir gut vorstellen konnte, denn nach Alkohol lechzt der Körper durchaus etwas nach Ausgleich seines Salzhaushaltes. Zudem lernte ich, dass es selbst für Japaner ein gewisses Maß an Gewohnheit bedarf, bis man Shiokara zu schätzen weiß.

Den geschmacklichen Durchbruch und der Zeitpunkt, seit dem ich Shiokara mehr als liebe, hatte ich nach einem Besuch eines wunderbaren Wochenmarktes in Wajima. Dort erstand ich an einem Stand von einer älteren Dame eine hausgemachte Version dieses Essens. Diese Version war nicht so salzig wie üblich und war zudem außergewöhnlich geschmackvoll und lecker. Seit jener Zeit war ich ein wirklicher Fan von Shiokara und vermisse diese Version, die ich wohl nie wieder essen werden kann.