Japan (2015) – Wajima – Der Morgenmarkt

Japan (2015) - WajimaWajima und das ganze Umland gefielen mir ausgesprochen gut und ich muss sagen, dass dies für mich bislang (bei all meinen Reisen) das Gebiet bildet, welches mir vom ersten Moment an gefiel.

Dies lag sicherlich an den, bereits erwähnten,  schönen schwarzen Dachpfannen, aber auch der Tatsache, dass die Orte so harmonisch wirkten und nicht so wild zusammengewürfelt, was die diversen Baustile anging.

Natürlich erzählten uns einige Menschen, dass es wirklich langweilig und öde hier sei, was ich auch verstehen konnte, denn das haben ländliche Gegenden irgendwie immer so an sich; doch für einen Besuch war die Gegend auf jeden Fall sehr ansprechend.

In Wajima hatte man sich verschiedene Dinge einfallen lassen, um etwas mehr Leben in den Ort zu bekommen. So gab es einen echt schick hergerichteten Hafenbereich, ein riesiges Museum und einen Morgen-Markt.

Japan (2015) - Wajima Japan (2015) - WajimaFür diesen Morgen-Markt kamen sogar immer etliche Reisebus-Ladungen in den Ort, damit die Reisenden die Spezialitäten des Ortes kaufen konnten. So stand dieser Morgenmarkt auch ganz oben auf der Liste der Plätze, die wir besuchen wollten.

Eine rechte Vorstellung hatten wir nicht, was wir dort sehen würden, und so waren wir doch positiv überrascht, dass es viele Meeresfrüchte, aber auch Produkte aus den Gärten, zu erwerben gab.

Besonders ansprechend war, dass die meisten Stände von älteren Damen der Region betrieben wurden, die dort ihre selbst produzierten Produkte anboten.

Ich war gerade ein paar Meter über den Markt gelaufen, als ich schon das erste Produkt erwarb. Es handelte sich um Shiokara ( in Salz eingelegte Meeresfrüchte). Die Produzentin hatte wirklich herrlich schmeckende Variationen hergestellt und so landeten gleich 2 ganze Gläser in meinem Rucksack.

Japan (2015) - WajimaNur wenige Schritte später erstand ich eine Mütze. Diese war aus Stoffen produziert, die für die Sake Produktion verwendet worden waren. Zudem hatte man die Mütze mit einer schönen natürlichen Farbe gefärbt.

Ich war froh, wieder eine neue Mütze zu haben, denn meine mitgebrachte hatte ich, schon vor geraumer Zeit, in einem Bus liegen gelassen.

Japan (2015) - WajimaAn einem Stand mit Backwaren erwarben wir unser Mittagessen, welches wir später am Hafen verzehren wollten. Doch zuvor streiften wir über den Markt, und es war sehr schön, die präsentierten Meeresfrüchte und anderen Waren zu betrachten.

Da irgendwann der Magen einigermaßen bohrte, machten wir uns  in Richtung Hafen auf , wo wir uns die erstandene Verköstigung schmecken lassen wollten.

Anfangs sah der Hafen nicht wirklich einladend aus, doch in der Nähe des Museums hatte man eine wirklich nette Promenade errichtet, wo man sich auch auf einer Bank niederlassen und den Blick über das Meer streifen lassen konnte.

Japan (2015) - WajimaWir ließen uns dort in der Sonne nieder, und begannen langsam das Essen auszupacken und zu verspeisen. Als ich gerade am Auspacken des zweiten Brötchens war, wurde es kurz schwarz vor meinen Augen, ich fühlte ein Rucken und Reißen, danach sah ich das Brötchen nur noch davon fliegen.

Einer der Raubvögel, derer es hier etliche gab, hatte sich im Sturzflug auf mich – ok, das Brötchen – gestürzt und mir fachmännisch entrissen.
Dabei hatte mich der Vogel weder berührt, noch hatte ich etwas von seinem Anflug bemerkt.

Mit diesem Angriff war die Mittagspause beendet, denn das Essen war futsch; Stattdessen baute ich mein Stativ auf und machte noch das ein oder andere Foto, allerdings immer mit einem Auge zum Himmel, denn die Greifvögel kreisten noch immer über uns.

Japan (2015) - WajimaVom Hafen stromerten wir noch etwas durch den Ort und wir kamen an einer etwas merkwürdigen Haltestelle vorüber.
Meine Frau klärte mich auf, dass dies eine Haltestelle für die älteren Mitbewohner des Ortes war. Dort kam regelmäßig ein Gefährt vorüber, der sie dann durch den Ort fuhr.

Bei diesem Gefährt handelt es sich um einen Golf – Wagen und da er wirklich regelmäßig an uns vorüber kam, schien es mir ein wirkliches sinnvolles Angebot zu sein. Oft sah ich zwar keine Fahrgäste, sondern der Fahrer genoss die Fahrt alleine, doch die Möglichkeit existierte und dies finde ich toll.

Japan (2015) - WajimaJapan (2015) - WajimaWir erreichten schließlich einen Schrein und auch dieser war wirklich sehr schmuck und schön anzusehen.

Nur wenige Minuten vom Schrein entfernt,  gab es eine kleine Holzhütte,  in dem man seine müden Füße in das heiße Wasser der Gegend hängen konnte und sich eine gute Zeit machte.

Dieses Wasser konnte man auch trinken und das taten wir auch. Doch ich muss gestehen,  das dieses Wasser uns eindeutig zu salzig war, und so trank ich nicht einmal die kleine Kelle Wasser aus, die wir geschöpft hatten .

Japan (2015) - WajimaWir waren ganze 2 1/2 Tage in Wajima, und es war eine wirklich gute Zeit. Hätten wir ein Fahrzeug gehabt, hätten wir noch deutlich mehr und besser die Gegend erkunden können, doch da wir auf den öffentlichen Bus angewiesen waren, blieben uns einige spannende Ziele verwehrt.

An unserem Abreisetag, einem Mittwoch, lernten wir, dass die Mitte der Woche durchaus auch ein SONNTAG sein konnte.

Wir hatten Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses und so wollten wir noch einmal kurz den Morgenmarkt besuchen, doch dieser fand an diesem Tag gar nicht statt. Das war nicht wirklich schlimm, doch stellte sich heraus, dass viele der anderen Geschäfte und Restaurants auch geschlossen hatte, und so liefen wir stellenweise durch sehr vereinsamte Straßen.

Japan (2015) - WajimaBevor wir Wajima verließen, haben wir es uns es nicht nehmen lassen, uns bei dem netten Herren, der uns die Tage geplant hatte,  zu bedanken, denn seine Bemühungen hatten den Aufenthalt wirklich einfach gemacht und hatte uns ein Gefühl des Willkommen-seins vermittelt.

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