Japan (2018) - Tottori - Die wilde Küste von Uradome

Japan (2018) – Tottori – Die wilde Küste von Uradome

Heute stand ein Punkt unserer Reise nach Tottori auf dem Programm, auf den ich mich besonders freute, nämlich der Besuch der wilden Küste von Uradome.

Bei diesem Ausflug war mal wieder die Tatsache, dass wir kein eigenes Transportmittel  hatten der Grund, dass wir sehr stark eingeschränkt waren. Es kam noch hinzu, dass wir mit Kinderwagen unseren Ausflug unternahmen, was zu Folge hatte, dass wir den eigentlichen Küstenweg nicht begehen konnten. Wir mussten stattdessen der Küstenstraße folgen, die etwas mehr Land einwärts lag und nur gelegentlich Ausblicke bot.

Es war jedoch müßig bezüglich dieses Themas zu jammern, sondern wir versuchten das Beste daraus zu machen und traten nach einem leckeren Frühstück unseren Ausflug an.

Zu Beginn führte uns unser Weg über die Hauptstraße weiter in Richtung Hafen. Wir wären auch gerne am Strand gelaufen, denn der verlief parallel zur Straße, doch wie schon erwähnt, waren wir mit Kinderwagen unterwegs.

Nach nicht all zu langem Fußweg, erreichten wir das Ende vom Strand, wo es keine hübsche kleine Insel mit einem roten Tori und einen Schrein gab. So legten wir hier unsere erste Reiseunterbrechung ein, um alles ein bisschen mehr auf uns wirken zu lassen.

Während ich vom Strand versuchte einen spannenden Blickwinkel auf die Insel für ein Foto zu bekommen, entdeckte ich einen Weg, der mich die Felsenküste erklimmen ließ, um schließlich oben beim Schrein anzukommen. Auch wenn der Weg für mich nicht ganz einfach war, so wurde ich mit grandiosen Ausblicken belohnt. Besonders gefiel mir das Azur blaue Wasser, welches sich bis zum Horizont erstreckte.

Nach diesem Stopp, setzten wir unseren Weg fort und verließen über eine deutlich enger werdende Straße den Ort und wir hatten wirklich das Gefühl langsam in der Natur zu verschwinden.

Etwas Aufmerksamkeit erforderte es, der Straße zu folgen, denn wenn auch nicht viele Fahrzeuge kamen, so gab es zumeist keinen Platz für Fußgänger, sondern nur die Straße die wir uns mit den Fahrzeugen teilen mussten. Zudem war die Straße teilweise sehr gewunden und so konnten wir nicht sehen, wann ein Fahrzeug kam.

Wir hatten bei diesem Ausflugstag genau den Tag erwischt, an dem die Sonne ohne Gnade vom Himmel schien und mich zumindest ordentlich ins Schwitzen brachte, besonders da sich die Straße allem Anschein nach ohne Unterlass nach oben fortsetzte, was natürlich Unsinn, doch jedem Stückchen nach unten folgte sogleich wieder ein ordentliches Stück Anstieg.

Doch all die Hitze und Anstrengung war mit einem Schlag vergessen, als wir die Bucht in der sich die kleine Insel Natane befand, erreichten. Es war nur gnadenlos schön, was uns hier als Ausblick geboten wurde. Die raue wilde Felsenlandschaft mit dem blauen Wasser und die vielen kleinen Felsen, die im Meer verstreut lagen, waren einfach nur zu schön anzusehen.

Dass dies ein besonderer Ort sein musste wurde spätestens dann klar, als wir über all Menschen mit ihren Staffeleien entdeckten, die diesen Ort zu ihrem Motiv erkoren hatten.

Ich versuchte mich auch an ein paar ordentlichen Fotos, doch es war nun schon fast Mittag und dies war auf keinen Fall der Zeitpunkt des Tages, an dem das Licht auf der Seite eines Fotografen war.

Schließlich entdeckten wir eine Möglichkeit über eine steile Treppe hinunter zur Küste und dem Gebiet um die Natane Insel zu gelangen. Den Kinderwagen ließen wir zurück und begannen den Abstieg.

Am Felsenstrand angelangt, konnte ich erst richtig erkennen, wie wild die Felsen geformt waren und wie viel Farbe und Strukturen in ihnen steckte. Es war eine Wonne diesen Platz zu genießen.

Ein etwas amüsantes Ereignis war für mich, als ich gegen 12 Uhr eine Sirene hörte, die ankündigte, dass nun Mittag sein. Das Geräusch war noch nicht ganz verklungen, als ich all die Maler ihre Pinsel bei Seite legen sah und sie sich einer Karawane ähnlich an einem Ort trafen, um gemeinsam das Mittagessen einzunehmen.

Unser weiterer Weg bot leider nicht mehr all zu viele Aussichten. Dafür hätten wir die Straße verlassen müssen. Wir versuchten uns kurz an einem Abstecher, doch schon nach kurzem Stück Weges, galt es Treppenstufen zu überwinden und es wurde klar, dass wir dieses Vorhaben einstellen mussten.

So erreichten wir schließlich den Ort Oiwa. Hier stellte sich die Frage, was wir nun machen sollten. Wir entschieden uns von hier einen Ausflug via Bot entlang der Küste unternehmen, um vielleicht noch einen besseren Eindruck von der Landschaft zu erhaschen.

Wir hatten Glück, an diesem Tag fuhr noch eines der Boote. So erstanden wir einen Fahrschein und warteten, bis der Ausflug beginnen konnte.

Diese Zeit nutze ich, mir einen Burger und ein Eis zu gönnen. Was sich erst einmal als nicht besonders spannend anhört, wird seine Meinung sicherlich ändern, wenn man erfährt, dass sowohl das Eis, als auch das Burger Brot pech schwarz waren. Man hatte nämlich die „Tinte“ der Oktopuse, die hier befischt wurden, genutzt um alles einzufärben.

Geschmeckt hat man nichts davon, sondern man hatte lediglich ein originell gefärbtes Essen verzehrt.

Der Bootsausflug eröffnete zwar einen interessanten Blick auf die Küste, doch zum einen hatten wir die falsche Seite des Bootes gewählt und, so konnten wir bestenfalls aus der 3. Reihe einen Blick auf die Küste werfen. Auch war ich sehr schnell der Ansicht, dass man von der Landseite sicherlich den eindrucksvolleren und besseren Eindruck von dieser grandiosen Küstenlandschaft erhielt.

Nach dem Ausflug blieb lediglich die Frage zu klären, wie wir zurück zu unserer Unterkunft kämen. Sollten wir die 7 Kilometer wieder zurück laufen? Ernsthaft Lust hatten wir nicht und so entschieden wir uns für die Variante Taxi, denn eine andere Alternative stand hier nicht zur Verfügung. Da hieß es die Zähne zusammen zu beißen und das Geld für das Taxi locker machen, was immer ein Schmerzhafter Aspekt war, denn billig ist Taxi fahren hier wahrlich nicht.

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