Wenn es vom Berg Maya schon die beste Aussicht auf Kobe und die Osaka Bucht während des Tages gibt, so ist die Zeit des Sonnenuntergangs und die Nachtansicht unschlagbar grandios.
Sonnenuntergänge selber kann man vom Berg Maya nicht sehen, da man in Richtung Osten blick und dennoch hat die blaue Stunde und der Übergang vom Tag in die Nacht seinen eigenen besonderen Reiz.
Dass dies etwas ganz besonderes ist, hat sich schon so weit verbreitet, dass der Aussichtspunkt am Abend fast mehr mit Besuchern gefüllt ist, als während des Tages. Das bekam ich auch zu spüren. Wenngleich die Fahrt hinauf auf den Berg noch vergleichsweise unproblematisch war, so wurde die Fahrt zurück nach Kobe keine Freude. Sowohl die Gondel, als auch der Zug waren zum Bersten voll und dies, obwohl ich, nachdem die tiefe Nacht eingesetzt hatte, noch rund eine Stunde gewartet hatte, bis ich mich überwand und ich mich auch in die Gondel quetschte.
Was die Aussicht auf die Stadt angeht, so war es diese Enge wert. Doch so recht Freude zu fotografieren hatte ich nicht, denn es wurde stets um ein freies Plätzchen gekämpft. Daher hatte ich auch auf die Mitnahme meines Stativs und meiner Spiegelreflexkamera verzichtet, denn diese Kombination zu verwenden war nicht einfach. Der eine oder andere Tat es dennoch. Sie blockierten dadurch viel Platz und waren selber an einen festen Ort gebunden, denn an einer anderen Stelle hätten sie kein Plätzchen mehr ergattern können. Ich hatte mich stattdessen für meine kleine Kompakt-Kamera entschieden, die einen Modus besaß, in dem ich in der Nacht ohne Stativ fotografieren konnte. Ich schätzte diese Funktion mittlerweile wirklich sehr, denn so hatte ich schon so manches Mal ohne Probleme ein Motiv einfangen können, was mir mit meiner großen Kamera nicht geglückt wäre.
An diesem Abend bekam ich ein herrliches Spiel der Lichter in den Wolken durch die untergehende Sonne geboten und das war mehr als ich erwartet hatte.
Auch fand ich das Meer an Lichtern, welches sich von Kobe bis hin nach Osaka (rund 40 Kilometer) erstreckte spektakulär. Hier konnte ich die hohe Dichte an Bebauung noch deutlicher realisieren, als bei den div. Zugfahren zwischen Kobe und Osaka oder meinem Tagesbesuch auf diesem Aussichtspunkt.
Wirklich glücklich diesen Ausflug unternommen zu haben, setze ich mich dem Gedränge hinunter in die Stadt aus. Wegen der vielen Menschen war die spannende Lichtstimmung auf dem Weg erst in der Gondel und später in der Standseilbahn nicht wirklich genießbar.
Das letzte Stück, welches via Bus zurückzulegen war, konnte ich etwas gemütlicher angehen, hier kam mir entgegen, dass ich wusste, dass ein anderer Bus von der Station abfuhr, der mich zwar nicht direkt in Richtung Heimatbahnhof brachte, sondern zu einem Nachbar-Bahnhof, doch da dieser Bus im absoluten Gegensatz zum anderen völlig leer war, ließ sich dieser Umstand mehr als verkraften. Und der Ausflug klang durchaus entspannt aus.
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