Japan – Video Diashow – Shirakawa-gō

Shirakawa-gō ist alle Mal einen Besuch wert und dies zu allen Jahreszeiten, denn jede hat ihre eigene wundervolle Atmosphäre.

Mein Besuch war am Anfang des Winters angesetzt und es war nicht klar, was ich für Wetterbedingungen erwarten kann. Dass ich am Ende eine grandiose Mischung aus starkem Schneefall und blauen Himmel bei strahlender Sonne geschenkt bekam, war mehr als ein glücklicher Umstand. So bot der Aufenthalt ein großartiges Angebot an Eindrücken, und dass ich rund 3 Tage dort war, hatte sich als wahre Glücksentscheidung herausgestellt.

Japan - Gifu - Shirakawa-go
Japan – Gifu – Shirakawa-go

Japan (2013/14) – Takayama

20131226_020121_IMG_1258_ji Takayama war der Ausgangs- und Endpunkt für unseren Ausflug nach Shirakawa-Go. Daher war eigentlich keine Zeit für den Ort selber eingeplant. Lediglich am Tag unserer Abreise in Richtung Kobe, erlaubte es uns etwas durch den Ort zu streifen und die Zeugnisse der Edo-Zeit, was Takayama den Zusatznamen Klein-Kyoto einbrachte.

Ich lasse nun einmal dahin gestellt, ob der Vergleich mit Kyoto nicht doch die ein oder andere Enttäuschung beinhaltet, denn mit der Pracht und dem grandiosen Angebot an Sehenswürdigkeiten kann der Ort sicherlich nicht Schritt halten.

Dennoch die Altstadt mit seinen kleinen Geschäften und den kleinen Handwerksgeschäften hatten wir ja schon kennenlernen dürfen. Heute ging es darum noch etwas mehr durch den Ort zu streifen und die anderen Perlen des Ortes zu finden. Ein guter Stadtplan, den es sogar in Deutsch gab, was ich wirklich toll fand, erleichterte den Rundgang trefflich.

Unseren Rundgang begannen wir mit dem neben unserem Hotel gelegenen Schrein. So klein die Anlage sie war, dennoch gab es allerlei größere und kleinere Schätze entdecken. Ich muss gestehen, dass mir sicherlich das ein oder andere entgangen wäre, hätte mich Eri nicht darauf aufmerksam gemacht.

20131223_020340_IMG_8571_ji Besonders hübsch fand ich immer, wenn Skulpturen mit Schnee bedeckt waren. Das verlieht der Szene immer etwas besonders.

20131223_020724_IMG_8585_ji Vom Schrein ging es zum durch die Stadt verlaufenden Fluss, an dessen Ufern ein morgendlicher Markt stattfinden sollte. Bevor wir jedoch den Markt erreichten, bestaunten wir etwas skurril wirkende Skulpturen auf einer der Bücken, die sich durch übermäßig lange Extremitäten auszeichneten. Welche Bedeutung es hatte, ließ sich nicht ergründen, doch hatte es etwas.

Der Markt war etwas überschaubar. Eri, die zuvor schon einmal mit ihrem Vater hier gewesen war, meinte, dass sie den Markt größer und geschäftiger in Erinnerung hatte. Ich vermutete, dass es einfach an den Temperaturen und den Wetterverhältnissen lag, dass es nur wenige Stände war. Dieses System kannte ich auch von den Berliner Wochenmärkten. Wenn es so richtig kalt wurde, gab es kaum mehr Stände.

So verließen wir die Straße mit den Ständen und schlenderten am Fluß entlang, wo wir mit einer netten Aussicht auf ein großes Tor belohnt wurden und wir konnten eine hübsche kleine Brücke überqueren.

20131226_022325_IMG_1302_ji Dieses Tor (Torii) eröffnete uns den Weg zum nächsten Schrein, der sich als sehr Eindrucksvoll erwies und ich genoss mich dort umzusehen. Einmal entdeckte ich eine Box, voll mit Schreibutensilien und Pinseln. Ich wunderte mich etwas, doch die Lösung fand sich auf einem dort angebrachten Schild. Es war eine Erinnerung an einen bekannten Kalligrafie Künstler und die Leute hatten dort ihre Utensilien als Opfergaben hinterlegt und sicherlich etwas für ihre eigenen Künste erbeten.

20131226_023539_IMG_1325_ji Neben Hauptschrein fanden wir einen weiteren, doch dieser ließ Eri etwas stutzen, denn dort gab es wenig japanische Götter, sondern es war wohl eher eine indische Gottheit, für dieser Schrein errichtet worden war. Dies war in der Tat etwas ungewöhnlich.

Als nächstes Ziel hatten wir uns einen kleinen Hügel auserkoren, auf dem sich die Ruinen eines Schlosses befinden sollten. Auf dem Weg dort hin kamen wir an der örtlichen Bücherei vorbei. Dort gab es haufenweise Holzstücke, die von den Kindern der Gemeinde zu verschiedenen  Themen bemalt worden waren.

Ich war, wie immer beeindruckt zu sehen, was mit Fantasie entstanden war, besonders weil sich bei mir, bei solchen Aufgaben immer eine fürchterliche Blockade aufbaut und mir nicht im entferntesten einfällt, was ich machen soll.

20131226_034348_IMG_1471_ji Ein kleines lustiges Schild ließ sich auch noch bei der Bibliothek finden. Auf ihm sah ich einen Hund der Wasser ließ und eine Ameise, die ein Blatt zum Schutz über ihren Kopf hielt. Ich überlegte, ob es zu bedeuten hätte, dass Hunde Ameisen nicht auf den Kopf pinkeln sollten. Mit dieser Annahme lag ich natürlich völlig falsch. Dieses Schild sollte sagen, das Hunde auf die dort befindliche Grünanlage nicht Wasser lassen sollen, denn sie haben dadurch das Gras so nachhaltig zerstört, dass es kaputtging. Ja, so kann man sich täuschen.

Schließlich begann der Anstieg auf den Berg und ich muss sagen es war steil. Doch die Ruine erreichten wir nicht, denn wir hätten durch den dort befindlichen Wald laufen müssen und der Weg war vereist und der Schnee drohte von den Bäumen zu fallen. So ließen wir diese Attraktion des Ortes aus. Stattdessen versuchten wir einen Blick auf Takayama zu werfen, doch berauschend war die Aussicht nicht und selbst wenn es ihn gegeben hätte, war das Stadtbild nicht wirklich spannend.

20131226_041859_IMG_1530_ji Wir kletterten den Berg wieder nach Unten, um schließlich in der historischen Altstadt zu landen. Diese hatten wir ja schon bei der Illumination kennengelernt, doch jetzt, am Tag wirkte sie ganz anders. Sie war noch immer nett anzusehen, doch ich muss gestehen im illuminierten Zustand hatte der Ort noch einen ganz anderen Zauber und ich war froh, dass wir hatten es erleben können.

20131226_050530_IMG_1596_ji Bevor wir unsere Abreise in Angriff nahmen, wollten wir uns noch ein Mahl gönnen. Dazu gingen wir in die örtliche Fleischerei mit angeschlossenem Restaurant. Die Preise in der Fleischerei und dem Restaurant waren wirklich sportlich und ich suchte jedes Mal die Goldeinlage, doch die gab es nicht.

Ich gönnte mir etwas für den BBQ Gill und so konnte ich etwas im Tisch eingelassen vor mich hin brutzeln und es mir schmecken lassen.

20131226_060336_IMG_1621_ji Es war 16 Uhr, als wir Takayama verließen und wir uns in Richtung Kobe aufmachten.

Bearbeitung 2019
Original Bearbeitung 2013/14

Japan (2013/14) – Shirakawa-go – 3 Tage in Eis und Schnee

Nun hatte ich in diesem Urlaub wirklich Gegensätze kennenlernen dürfen. So z.B. die einsamen Inseln der Ise Bucht (Ise Bucht – Auf ans Meer / Insel Kamishima – Ein wilder ritt / Ise Bucht – Zurück aufs Festland), das Gewusel und Hektik in Tokyo (Tokyo – Wo bleibt der Schnee / Tokyo – Gundam / Tokyo – Rush Hour & Sumo Live / Tokyo – Die Megakreuzung) oder die grandiosen Einblicke in die Geschichte Kyotos (Kyoto – 35 Kg brennen in meinem Fleisch / Kyoto – Herbstfarben & Hallo Fugu / Kyoto – Im Bambus-Hain). Doch auf das jetzige Ziel freute ich mich insgeheim am meisten.

Heute ging es für 3 Tage und 2 Nächte nach Shirakawa-go einem kleinen Ort in den japanischen Alpen, welches 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden war.

Besonderheit dieser Orte sind die dort errichteten Gebäude, welche pragmatisch gesehen durch ihre Bauweise (an ein Dreieck erinnernd) einfach nur den gewaltigen Schneemassen standhalten sollten. Mehr spirituell erinnert die Bauweise zum Gebet gefaltete Hände. Doch egal was es war, auf mich wirkte es nur faszinierend und ich wollte es einfach einmal live sehen.

Der Besuch wurde durch die Tatsache gekrönt, dass in diesem Jahr sehr früh Schnee fiel und ich somit den Ort, die Landschaft und die Berge mit Schnee bedeckt erleben konnte. Einfach nur eine auf den Schnee wartende Landschaft zu erleben, wäre auch ok gewesen, doch der Schnee war die Körnung dieses Besuchs.

Shirakawa-Go_8725 Durch die Popularität des Ortes waren wir gezwungen jeweils nur eine Nacht in einer Unterkunft verbringen zu können, was sich im Nachhinein wahrlich als Glücksfall herausstellte, denn so konnten wir zwei unterschiedliche Übernachtungsstiele genießen. Zudem bot uns das Wetter 3 unterschiedliche Szenarien, die jeden Tag unseres Aufenthaltes spannend hielt und es immer wieder ein Abenteuer war durch den Ort zu schlendern.

Am ersten Tag kamen wir in einer sehr traditionellen Unterkunft unter. Es war eines der Spitzhäuser, die innen zwar auf dem neusten technischen Stand war, und trotzdem dem Gast das urtümliche traditionelle Wohnerlebnis vermittelte.

Dies bedeutete, dass wir auf dem “Boden” (Tatami Matten und den auf diesen ausgelegten Matratzen)  schliefen und saßen.

Zwischen den einzelnen Räumen existiere jeweils nur eine mit Papier überzogene Tür, welches einem hautnah am Geschehen des Nachbarn teilhaben ließ, wenn dieser sich nicht an die Etikette – ruhe zu halten, über das Maß hinaus was wir vielleicht für ruhig halten – hielt. Ok, wir hatten solch ein “Glück”.

Shirakawa-Go_9021Nachdem wir uns eingerichtet hatten traten wir unseren ersten Rundgang durch den Ort an. Das Wetter zeigte sich wechselhaft. Es gab sonnige Abschnitte, aber auch etwas düstere Zeiten, doch insgesamt gesehen war es ein freundliches Wetter. Ich fühlte mich wirklich herzlich willkommen und ich konnte den Spaziergang genießen.

Direkt unserer Unterkunft hatte sich ein Film-Crew eingefunden, die hier einen Film wohl über den Ort drehte. Das war zum einen spannend, zum anderen etwas lästig, denn sie blockierten eine wirklich grandiose Aussicht auf ein paar der besten Häuser im Ortes. Zudem zogen sie natürlich durch den Ort und so trafen wir immer wieder auf die Produktion.

Ich möchte nicht Ungerecht sein, auch wir bekamen unsere Aussichten und wir konnten wirklich alles genießen. Zudem hielten sich die Besucherzahlen wirklich in Grenzen und so manches Mal hatten wir das Gefühl wir seien allein.

Shirakawa-go - Der Fluss Während der Tag überwiegend sonnig war, zog sich der Himmel am Abend etwas zu und es legte sich eine Nebeldecke auf den Ort. Das wirkte zum einen etwas gespenstisch, aber auch romantisch schön. Ich konnte mir jeweils das mir passende Gefühl aussuchen.

Wir kehrten in der Dunkelheit zu unser Unterkunft zurück und wurden mit einem besonderen Geschenk bedacht. Denn eines der Häuser auf unserem Zugang zum Haus war herrlich von Innen beleuchtet und es gab eine herrliche Stimmung die ich lange und ausgiebig genoss. Natürlich nicht ohne meinen Fotoapparat etwas zu strapazieren.

Schließlich kroch doch die Kälte in die Knochen und wir zogen uns in unsere Unterkunft zurück. Dort war gerade das Bad frei (es gab ein Gemeinschaftsbad, welches man sich reservieren konnte) und so verschwanden wir sogleich dort und tankten im heißen Wasser wieder Wärme und Behaglichkeit.

Während wir badeten wurden unsere Betten hergerichtet. D.h. es wurden die Matratzen herausgeholt und auf dem Boden gelegt und ein Berg an Zudeckmöglichkeiten darauf gestapelt. Man rechnete wohl mit einer kalten Nacht. Doch so kalt wurde es mir nicht und auch Eri empfand das Angebot als bequem und vor allem warm.

Bei dieser Art des Schlafens erwachte ich regelmäßig Morgens mit Rückenschmerzen, doch auch die hielten sich einigermaßen in Grenzen. Die Matratzen schienen hier deutlich besser und bequemer zu sein als in all den anderen Unterkünften zuvor. Ich hatte wahrlich nichts dagegen.

Der nächste Tag begann mit einem japanischen Frühstück. Ich mochte es, doch das hocken auf der Erde war nicht mein Ding und so war ich froh, dass ich ein kleines Höckerchen bekam und man auch meinen Tisch etwas aufbockte. Dadurch ließ sich das Mahl genießen.

Aus unserer Unterkunft mussten wir bis 9 Uhr ausgecheckt haben. Das fand ich schon sehr früh, doch so waren die Regeln. Zum Glück hatten wir am Vortag schon erkundet wo sich unsere andere Unterkunft befand und wie wir am schnellsten dort hin kamen. So brachten wir den Wechsel der Unterkünfte in rund 15 Minuten hinter uns.

Shirakawa-Go_9510 Vor dem Frühstück hatte ich noch ein kleines Panorama (360×180 Grad) geschossen und genoss schon da einen leichten Schneefall. Doch nun, wo wir zur anderen Schlafstätte liefen hatte ein kräftiger Schneefall eingesetzt, welcher dem Ort eine ganz andere neue Stimmung verlieh.

Der Schneefall ließ auch über Tag nur unbedeutend nach und obwohl wir den gesamten Ort schon erkundigt hatten, ergaben sich ganz neue Perspektiven und Einblicke.

20131224_031453_IMG_9624_ji Trotz des Schneefalls entschieden wir uns gegen Mittag  in einen der Shuttle Busse zu hüpfen, der uns zum Aussichtspunkt über den Ort bringen sollte. Sehr hoffnungsfroh was die Aussicht anging war ich nicht und dennoch sah ich etwa mehr als ich mir vorgestellt hatte. Insgeheim träumte ich von einem schönen sonnigen Tag, doch dieser war heute so weit weg, dass es nur ein Traum blieb.

Ich weiß nicht wie oft wir die Wege und Straßen von Shirakawa-go abliefen und trotzdem für uns blieb es stets spannend und wir waren auch selber überrascht, dass wir stets neue Dinge entdeckten.

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Auch heute kehrten wir erst bei Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurück, wo wir nun auch gleich unser Zimmer beziehen konnten.

Es war wirklich angenehm, dass wir einen richtigen Raum mit einem richtigen Bett hatten. Oh, das war wirklich angenehm. Wirklich ruhiger war es jedoch nur bedingt, denn auf unserem Gang war eine sehr aktive Großfamilie untergebracht und die verursachten einen gewissen Grundgeräuschpegel.

Bevor wir an diesem Abend unser Abendbrot genießen wollten, ging es ins Bad. Im Gegensatz zur letzten Unterkunft, in der wir zwar ein Gemeinschaftsbad hatten, dies durch eine Reservierung für uns allein hatte, gab es in diesem Hotel ein richtiges Onsen.

Wir machten uns gemeinsam auf den Weg, doch alsbald trennten sich unsere Wege und der konnte das Bad für sich genießen. Mich quälte dabei die Sorge, dass ich mich falsch verhalten würde und einen Fehler nach dem anderen Machte und ich übel auffiel. Doch ich war fast allein im Bad und so konnte ich es recht befreit genießen, wenngleich ich versuchte alles richtig zu machen.

Gut durchgewärmt trafen sich Eri und ich beim Speisesaal. Ich trug mein Jinbei und Eri den bereitgestellten Kimono. Damit waren wir standesgemäß bekleidet und auch die anderen Gäste waren so begleitet.

Das Essen war wieder typisch japanisch und lecker. Alles war sehr hübsch hergerichtet und meine anfänglichen Bedenken, dass die so klein anmutenden Portionen mich nicht sättigen würden, bestätigen sich nicht. Auch bekam ich wieder ein kleines Höckerchen, so dass ich in einer für mich akzeptablen Position sitzen konnte.

Nach dem Mahl ging es wieder auf Zimmer und wir genossen wieder den Trubel in den anderen Zimmer. Doch irgendwann wurde es dann doch ruhig und es konnte gut geschlafen werden.

IMG_0004_ji Der nächste Tag begann ich der freudigen Erkenntnis, dass mein Traum von einem strahlend blauen Himmel und Sonne wahr geworden war. Ich konnte es kam erwarten hinaus zu kommen und dieses Wetter genießen zu können.

Doch bevor wir das Hotel verließen, gab es ein Frühstück und ich war wie jedes Mal überrascht, dass ich am Ende wirklich satt war. Zudem mundete mir es jedes Mal, auch wenn ich mich etwas nach einer Scheibe Brot mit Wurst oder Käse sehnte.

Heute hieß es bis um 10 Uhr auszuhecken. Diese Zeit nutzen wir auch bis zum bitteren Ende aus, denn im Örtchen fuhr noch kein Shuttle und alles war noch geschlossen.

Als wir das Hotel schließlich verließen, nicht ohne unser Gepäck dort hinterlegt zu haben, denn wer wollte denn schon sein ganzes Gepäck den Tag über durch die Gegend schleppen, ging es als erstes zum Shuttle der uns zum Aussichtspunkt brachte.

IMG_0261_ji-1024px-compressor Oh, welch eine Pracht uns erwartete. Ich mochte mich überhaupt nicht satt sehen und ich schlug das Herz bis zum Hals die mit Schnee überzogenen Berge bei herrlichem blauen Himmel zu erleben. Durch die frühe Stunde waren es auch wirklich wenige Menschen am Aussichtspunkt und so ließ die Sicht wirklich genießen.

Shirakawa-Go_0976 Zurück im Ort, zogen wir wieder unsere Runden und wie schon am Vortag staunten wir, wie anders der Ort auf uns wirkte in diesen Licht und Wetterverhältnissen. Ich kann wirklich aus ganzem Herzen behaupten, auch wenn wohl maximal 1 Tag für das Entdecken des gesamten Ortes ausreichend wäre, so würde ich keine einzelne Sekunde missen wollen und zu Verdanken hatte ich es wirklich den so unterschiedlichen Wetterverhältnissen in diesen 3 Tagen.

Ich war so glücklich.

Shirakawa-Go - Drohne Im weiteren Verlauf unseres Undganges entdeckte ich wieder eine Filmcrew. Dieses Mal machte man Aufnahmen vom Ort mit einem Octocopter. Ich hatte schon Videos im Internet gefunden die Shirakawa-go aus dieser Perspektive zeigte und so war es um so spannender zu erleben wie solche Aufnahmen entstanden.

Doch irgendwann ist auch die schönste Zeit vorüber und es hieß zum Hotel zurückzukehren, das Gepäck einzusammeln und sich auf zur Bushaltestelle zu machen.

Am Bus angelangt, wollte ich mein Gepäck im Bauch des Fahrzeugs unterbringen, doch der Busfahrer gab mir verstehen, dass es keinen Platz mehr gäbe. Stattdessen sollte ich mit meinem 25 Kilo Rucksack (plus 10 Kg Fotorucksack) in den Buseinsteigen und ihn dort auf einer Sitzbank deponieren. Das war jedoch einfacher gesagt als getan, denn schon ohne Gepäck hatte ich Probleme mich durch den schmalen Gang zu quetschen, doch mit Gepäck – oh, Mann, das war eine Aufgabe und eine Entschuldigungs-Orgie.

IMG_1216_ji Doch auch dieses Aufgabe konnte bewältigt werden und nun war der Aufenthalt in Shirakawa-go tatsächlich vorüber und ich war froh so lange hier gewesen zu sein.

 

Ausnahmsweise habe ich dieses Mal 3 Tage in einem Bericht zusammengefasst. Was auch bedeutet, dass es ganze 3 Foto-Galerien gibt. Ich weiß, dass es viel gleiches zu sehen gibt, hoffe ich durch die 3 Galerien die unterschiedlichen Eindrücke und Stimmungen wiedergeben zu können.

 

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Japan (2013/14) – Auf in die Berge

20131222_045248_PC221014_ji Mit 5 Std. Busfahrt ist dies eigentlich nur ein Fahrtag, an dem es hieß Tokyo und seine Menschenmassen zu verlassen, um am Ende in den Bergen und sicherlich weniger Gewusel zu landen.

Doch zuvor stand die Aufgabe auf dem Programm vom Hotel zum Busdepot zu gelangen. Diese Tatsache beunruhigte mich durchaus, denn es hieß sich in Ausläufern der Rush-Hour den öffentlichen Verkehrsmitteln zu überlassen. u.A. wäre wieder eine Fahrt mit der Yamanote Linie notwendig, die auch zu normalen Zeiten voll ist.

Ich schlug deshalb vor einen kleinen finanziellen Anschlag auf unser Budget zu unternehmen und mit dem Taxi zu fahren. Die Entscheidung viel leicht, denn auch Eri war nicht sonderlich begeistert sich durch die Stadt quetschen zu lassen.

Also bestiegen wir alsbald ein Taxi und nachdem der Taxifahrer irgendwie aus seinem Navigationsgerät herausgequetscht hatte wohin wir wollten, begann die Fahrt durch die Stadt, die selbst auf den Straßen schon einiges an Gewusel aufwies.

In der Nähe des Busterminals entließ uns der Taxifahrer aus seinem Fahrzeug, denn er wusste nicht wo das Depot war. Er wies uns zwar noch eine Richtung in die wir laufen sollten, doch die erwies sich als falsch. So waren wir recht froh, dass wir das Depot dann mit nur kleineren Hindernissen fanden.

Unsere Busfahrt begann pünktlich um 11 Uhr und sollte rund 5 Std. dauern. Da auch dieser Bus reichlich Beinfreiheit einräumte erschien es mir nicht als eine besondere Herausforderung. Schade war nur, dass wir nur unseren reservierten Sitzplatz verwenden durften, obwohl der Bus einige leere Sitzplätze aufwies.

Man wies uns darauf hin, würden wir einen anderen Platz verwenden, müsste man dies uns extra in Rechnung stellen. Seltsam, aber es war nun mal so.

Das einzige was mich etwas traurig stimmte, dass wir den Tag im Bus verlebten, war die Tatsache, dass der Himmel strahlend Blau war und die Sonne herrlich und durchaus warm vom Himmel schien.

Nachdem der Bus seine Fahrt auf der Autobahn begann, hatte ich das besondere Glück einen Blick auf Mt. Fuji werfen zu können. Ich hatte wahrlich nicht damit gerechnet diesen bekanntesten Berg Japans sehen zu dürfen. Leider war es mir, trotz guter Aussichten, einen Foto zu schießen, denn links und rechts der Fahrbahn gab es Lärmschutzwände, die das schießen eines Fotos wirklich erschwerte oder gar unmöglich machte. Irgendwann schaffte ich es dann doch einen Schnappschuss zu schießen, so konnte ich zumindest einen kleinen Beweis antreten, dass ich den Berg gesehen hatte.

20131222_083052_PC221018_ji Unsere Fahrtrichtung führte unaufhörlich auf ein Bergkette zu und irgendwann hieß es die Autobahn zu verlassen und sich in Serpentinen und endlosen Tunneln durch die Bergwelt zu arbeiten.

Alsbald sahen wir den ersten Schnee und je höher wir kamen, um so eisiger, mehr Schnee und kälter wurde es. Neben der Straße gab es Hinweise zu den Außentemperaturen und die erklärten uns, dass wir mittlerweile –5 Grad erreicht hatten und die Straße bestätigte es. Es gab fast durchgängig eine geschlossene Schneedecke auf der Straße.

Trotz der durchaus wilden Straßenverhältnissen, bei denen es so eng war, dass zwei Busse nur langsam aneinander vorüber fahren konnten, der Busfahrer routiniert und sicher sein Ziel verfolgte uns ans Ziel zu bringen.

Irgendwo in den Bergen legten wir eine kleine Rast ein und wenn man aus dem wohl klimatisierten Bus hinaus ins freie trat, traf einen die Kälte wirklich wie ein Hammer. Ich fand es aber toll und ich genoss es. Irgendwie schien ich den Winter bislang etwas zu vermissen.

20131222_083217_PC221020_ji Unser Ziel Takayama erreichten wir pünktlich und zum kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit.

An der örtlichen Touristeninformation erkundigten wir uns wo das Hotel zu finden sei, was wie sich herausstellte, bei der Übersichtlichkeit des Städtchens, kein Problem darstellte es zu finden. Erfreulicherweise wies man uns bei der Touristeninformationen noch darauf hin, dass heute der letzte Tag einer 3 tägigen Illumination sei. Damit war schon jetzt klar was wir an diesem Abend noch unternehmen würden.

Im Hotel eingecheckt, erwies sich das Zimmer als wirklich nett und man konnte es dort aushalten. Weniger Begleitung brachte der Internet-Zugang. Dieser war so nervig, dass ich irgendwann aufgab mehr als eine kurze Abfrage von E-Mails zu unternehmen.

Schließlich brachen wir auf, um uns die Illuminationen anzusehen. Was wir zu erwarten hatten, wir hatten keine Vorstellung. Wir wussten nur, dass es im historischen Stadtviertel stattfinden sollte.

20131222_111025_IMG_8460_ji Als wir den Ort des Geschehens erreichten, stellte sich die Illumination auf den Ersten Blick sparsam heraus, denn man hatte den Straßenzug lediglich mit Laternen geschmückt. Doch beim näheren Betrachten und sich auf die Umgebung einlassend, fanden wir es beide sehr passend und sehr romantisch. Es musste in der Tat nicht immer ein Orgie an Lichtern sein.

Ich war so angerührt, das ich mir viel Zeit mit dem Fotografieren ließ und versuchte die Stimmung angemessen einzufangen. Auch ergaben sich, dank der Übersetzung von Eri, nette Unterhaltungen mit lokalen Fotografen, was ich wirklich sehr genoss.

20131222_110348_IMG_8453_ji Auf diese Weise ließ ich es mir gefallen, einen Ort zu erleben und zu genießen. So war ich sehr beseelt, als es schließlich wieder zurück ins Hotel ging.