Australien – … und wie schusselig kann man sein?

Geschichte vorlesen lassen …

20070508_110600 Bevor ich nach Australien aufbrach erzählte ich einem Kollegen, dass ich mit dem Indian-Pacific, dem Zug, der Sydney mit Perth verbindet, fahren würde und ich beabsichtige ein paar Tage in Perth zu bleiben.
Er fragte mich, wann ich in Perth ankommen würde und da ich die Fahrt schon gebucht hatte, konnte ich ihm den Termin sogar geben. Ich wusste zwar, dass er einen Bruder in Perth hatte, doch irgendwie hatte ich dieser Tatsache keine sonderliche Bedeutung beimessen.

Als ich nach einer rund 70stündigen Fahrt in Perth ankam und am Gleis stand und mich mit einem anderen Deutschen unterhielt, denn wir mussten wie im Flughafen auf unser Gepäck warten, wurden wir von einem Mann angesprochen, der uns fragte, ob wir einen Herrn …. kennen würden. Ich gebe zu, richtig verstanden hatte ich den Namen nicht und trotzdem meinte ich „Nein, kenne ich nicht“. Doch irgendwie war mir der Name bekannt vorgekommen und so lief ich dem Mann  hinterher und fragte erneut wen er suchte. Wen wundert es, es stellte sich heraus, dass er mich gesucht hatte. Wie ich nun  erfuhr, war es der Bruder meines Kollegen. Er holte mich hier ab und lud mich und den anderen Deutschen, den ich bis zu meiner Unterhaltung am Bahnsteig nicht kannte, zu sich ein. Ich war wahrlich überrascht und zugleich sehr erfreut.

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes machte man sich die Mühe und stellte uns etwas Perth und seine Umgebung vor. Auf solch eine angenehme Art und Weise diese Region kennenzulernen hatte ich wirklich nicht gerechnet und so genoss ich es aus vollen Zügen.

20070509_044801Am Tag darauf starteten wir unsere eigene Erkundung der Stadt und ich stellte fest, dass sie mir gefiel. Auch wenn die Innenstadt durch Hochhäuser dominiert war, fühlte ich mich nicht so erschlagen und obwohl es die größte Stadt der australischen Westküste war, kam mir Perth  trotzdem nicht wie ein Tiegel aus Stress und Geschäftigkeit vor. Alles schien ruhiger und entspannter abzulaufen.

Das grandiose Wetter nutzten wir auch, um einen Ausflug nach Frementle zu unternehmen. Dabei lockte uns die Aussicht eines der kulturellen Zentren Perth zu erkunden und frische Seeluft schnuppern zu können. Dass es dort auch eine sehr ansprechende Architektur und Sehenswürdigkeiten gab, lernten wir erst vor Ort. Auf jeden Fall wurde es ein Tag den wir voll und ganz genossen.

Völlig entspannt und beeindruckt von den Sehenswürdigkeiten, nahmen wir irgendwann die Rückfahrt in Angriff. Wir wollten noch bei Tageslicht den Kings Park erreichen, den von dort hatte man einen grandiosen Blick auf Perth.

Wir hatten gerade die Innenstadt erreicht und waren ein paar Minuten gelaufen, als sich bei mir ein Gefühl etwas zu vermissen einstellte. Ich konnte es aber nicht wirklich mit Fakten untermauern. Also grübelte und grübelte ich, bis es mir plötzlich aufging was ich vermisste. Es war meine Fototasche. Diese Erkenntnis zuckte wie ein Blitz durch meine Gedanken mit der Erkenntnis, dass ich keinerlei Erinnerung daran hatte, wo ich sie hatte stehen lassen. Es konnte irgendwo in Frementle gewesen sein, aber auch in der Bahn. Ich hatte keine Ahnung.

20070508_030149 Schließlich nahm ich einfach einmal an, dass ich die Tasche in der Bahn vergessen hatte, denn dies war erst einmal die einfachste Möglichkeit mit der Suche zu beginnen. Dazu ging es zurück zum Bahnhof und auf direktem Wege zur “Bahnpolizei”

Dort erzählte ich von meinem Ungemach und man nahm sich auch gleich meinem Problem an. Es vergingen quälend lange 3 Stunden, bis erste Nachrichten eintrudelten. Es stellte sich heraus, dass jemand etwas gefunden hatte. Ob, es meine Tasche war, vermochte man nicht zu sagen. Der Finder hatte die Tasche nämlich nicht der “Polizei” aushändigen wollen. Man traute ihr nicht. Er hatte sie stattdessen nach Hause mitgenommen.

Ich stellte mir nun die Frage, ob und wie wir zu diesem Finder gelangen konnten, um zu prüfen, ob es denn meine Tasche sei und auch hier war die “Polizei” hilfreich. Man brachte uns mit einem Dienstfahrzeug zum Haus des Finders. Welch eine großzügige Geste.

Es stellte sich heraus, dass eine Frau tatsächlich meine Tasche gefunden hatte und mir viel mehr als nur ein Stein vom Herzen, denn nun  bemerkte ich auch, dass ich an diesem Tag sogar meinen Geldbeutel und all meine Dokumente in dieser Tasche verstaut hatte. Was für ein Glück ich hatte wurde mir erst jetzt vollends bewusst und ich war all den Helfern mehr als dankbar. Die Finderin wollte lediglich ein Wort des Dankes akzeptieren, was ich ihr aus vollem Herzen auch gab.

Etwas leid tat mir die Frau, denn sie hatte wegen meiner Tasche etwas Ärger bekommen. Denn ihr Vater arbeitete für die Bahngesellschaft und er hatte kein Verständnis dafür gehabt, dass sie der “Polizei” (eine private Sicherheitsfirma) nicht getraut hatte und lieber selber meine Tasche in Verwahrung genommen hatte.

Als wäre ich heute nicht schon von Glücksmomenten überhäuft worden, wurden wir sogar noch zu unseren Gastgebern zurück gefahren.

IMG_1012 Am kommenden Tag ging es nach „Rottnest Island„. Eine kleine Insel vor der Küste Perths, welche für Tagesausflügler sehr beliebt ist. Das reiche Angebot an Tieren und viel Natur schenkten einen sehr genussvollen Aufenthalt.

Da dort Kraftfahrzeuge verboten waren war man auf seine Beine oder die angebotenen Fahrräder angewiesen. Wir entschieden uns Fahrräder zu mieten und die Insel auf diesem Wege zu erkunden. So entdeckten wir hübsche Strände, herrliche Dünen, felsige Küstenabschnitte aber auch seine tierischen Bewohner die Quokkas, eine besonders kleine Art von Kängurus.

IMG_1016 Alles in allem ließ sich der Tag wirklich genießen. Wir hatten uns bis an das  Ende der Insel vorgearbeitet, als es hieß die Rückfahrt anzutreten, denn die Fähre wartete nicht auf uns, um wieder zum Festland zurückzugelangen.

Wir waren gerade losgefahren, als mir eine der Pedalen am Rad abbrach.  Ich schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, denn wie sollte ich mit nur einer Pedale am Rad fahren und zudem rechtzeitig die Fähre erreichen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mit nur einer Pedale Fahrrad zu fahren. Es ging erstaunlich gut und wir überholten sogar andere Radfahrer.

Beim Radverleih angelangt, zeigte ich die Pedale und das Rad und schon meinte man, ich würde meine Radmiete zurückerstattet bekommen. Da war ich aber platt. Kein Diskutieren, ein Argumentieren, einfach so wurde mir das Geld erstattet. Ich fand es nett und großzügig.

IMG_1009 So hatte dieser Ausflug, trotz des Ungemach ein positives Ende gefunden.

Der folgende Tag stand im Zeiten meiner Abreise aus Perth. Es sollte zurück nach Melbourne gehen, von wo ich meine Heimreise antreten würde.

Zum Flughafen wurde ich von meinen Gastgebern gebracht was ich wirklich als eine sehr nette Geste empfand. Am Flughafen angelangt wurde ich aus dem Fahrzeug entlassen und man fragte mich „Andre, hast du auch alles“. Ich schaute mich im Fahrzeug um und meinte „Ja, ich habe alles“.

So ging ich in den Flughafen und meine Gastgeber fuhren zurück in die Stadt.

Ohne mich lange aufzuhalten, ging ich an den Schalter meiner Fluggesellschaft, um alle Formalitäten zu erledigen. Schon auf dem Weg dort hin, fühlte ich mich etwas Unwohl und es beschlich mich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Als ich schließlich am Schalter angelangt war, wusste ich was es war. Ich hatte meine  Fototasche irgendwo vergessen. Ich war mir sicher, dass sie im Fahrzeug war. Doch diese Erkenntnis nutzte mir nun nichts, denn ich konnte meine Gastgeber nicht mehr erreichen. So blieb mir nichts anderes übrig, als zu einem späteren Zeitpunkt Kontakt mit ihnen aufzunehmen und zu versuchen die Tasche wieder zu erhalten.

Da ich in Melbourne aber noch fotografieren wollte, kaufte ich mir im zollfreien Bereich einen Ersatzapparat, was mir aber nicht wirklich leicht viel, denn auch dieser kostete noch ein Sümmchen. Doch ich tröstete mich, dass ich auch noch meinen restlichen Urlaub mit ein paar Aufnahmen festhalten konnte.

me010 In Melbourne hatte ich mich in eine Jugendherberge eingemietet von der aus ich einfach meine  Ausflüge in die Stadt koordinieren und durchführen konnte.

Während einer dieser Ausflüge verschlug es mich einmal in eine Post, denn es galt noch ein paar Postkarten zu versenden. Nach diesem Vorhaben erkundete ich einen Supermarkt, der sich im selben Gebäude wie die Post befand. Während ich nun zwischen den Lebensmittelregalen umherstreifte, stellte sich erneut das Gefühl des Verlustes ein.

Ich musste nicht lange nachdenken oder Grübeln was die Ursache war. Mein Fotoapparat war weg.

me040 Mir war gleich klar, dass ich ihn wohl in der Post hatte liegen lassen. Also ging es auf direktem Wege zurück. Ich hoffte wirklich inständig, dass ich ihn finden würde, denn noch einen Verlust wollte ich nicht wirklich hinnehmen wollen.

Doch auch dieses Mal war mir das Glück hold. Der Apparat lag noch genau an jener Stelle, an der ich ihn zurückgelassen hatte. Ich schwor mir nun wirklich besser auf meine Sachen aufzupassen und zuzusehen, dass mir so etwas nicht nochmal passierte. Diese extreme Häufung von Missgeschicken in so wenigen Tagen, ließ mich wirklich an mir und meiner Gedächtnisleistung  zweifeln.

Ich war froh, dass ich es ab diesem Moment wirklich schaffte ohne jeden Weiteren Verlust bis nach Hause zu gelangen, wenngleich dies nicht wirklich eine Leistung war, denn ich hatte gerade einmal 2 Tage zu überstehen.

Schweden (2012) – Malmö – Ein Tagesausflug

20120520_130230-IMG_7819_20_21_tonemapped--rdy Heute sollte es in Kopenhagen einen Marathon Lauf geben. Dies bedeutete, dass es umfangreiche Sperrungen in der Stadt geben würde und sicherlich sehr viele Menschen in den Straßen unterwegs wären. Aus diesem Grunde, hatten wir uns entschieden, einen Tagesausflug nach Malmö in Schweden zu unternehmen, was, dank der schicken Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden, gerade mal eine Fahrzeit von ca. 45 Min. mit der Bahn bedeutete.

An einem der letzten Tage hatten wir die Touristeninformation aufgesucht und versucht herauszufinden, in wie weit ein Aufenthalt in Kopenhagen unsere Bewegungs- und Transportfreiheit einschränken würde. Man meinte, wenn man auf ein Auto verzichte, eigentlich überhaupt nicht. Dass das nicht so ganz stimmte, merkten wir gleich zu Beginn unserer Reise.

Wir wunderten gleich zu Beginn, warum die Straße vor unserem Hotel so leer war, da jedoch einige Leute, die in der Nähe liegenden Bushaltestelle belagerten, gesellten wir uns zu ihnen. Doch wie ich bald feststellte, kam kein Bus. So wandte ich mich an einen der anderen Wartenden und erkundigte mich über den Busverehr. Als ich in die Unterhaltung einfließen ließ, dass heute ja Marathon war, verzogen sie die Gesichter, man schauten verwirrt. Nun nahmen auch die Einheimischen an, dass diese Straße wohl gesperrt war. So brachen schließlich alle Wartenden von der Bushaltestelle zu Fuß in Richtung Innenstadt auf.

Auf diesem Weg stellte sich schnell heraus, dass die Straße tatsächlich gesperrt war und schon jetzt, relativ früh am Morgen, die ersten Zuschauer auf die Läufer warteten.

Ich musste nun zu Grübeln beginnen, wie wir am Besten zum Bahnhof kämen, da ich damit nicht wirklich zu einem schönen Ergebnis kam, erkundigte ich mich bei einem der Streckenposten und obwohl dieser meinte, er sei nicht aus der Stadt, konnte er mir einen guten Hinweis geben. Wir sollten einfach von der nächsten Station, die nur einen Steinwurf entfernt lag, mit dem Zug fahren. Dieser Vorschlang war gut und so setzten wir ihn gleich in die Tat um. Am Bahnhof angelangt brauchten wir auch nicht lange auf eine Bahn warten.

Als dieser einlief, wunderten wir uns über die etwas fremd wirkende Form, die doch stark an einen japanischen Reisball (Onigiri) erinnerte. So hatte dieser Zug für uns gleich seinen Spitznamen weg, nämlich “Onigiri-Zug”.

20120520_113108-IMG_7740 Nach nur wenigen Haltestellen war der Hauptbahnhof erreicht. In der  Schalterhalle reihten wir uns in die Schar der Menschen ein, die einen Fahrschein erwerben wollten, denn die Nutzung der Fahrscheinautomaten erschloss sich zumindest mir nicht wirklich.

Erstaunlich schnell hatten wir unser Ticket und da noch etwas Zeit übrig war, erforschten wir, ob und wie wir  hier an unserem Abreisetag unser Gepäck einlagern könnten. Die Gepäckaufbewahrung war schnell gefunden und neben Schließfächern gab es auch noch einen Gepäckraum, der von Personal bedient worden. Das fand ich wirklich praktisch und zudem erinnerte es mich an meine erste Reise via InterRail Ticket nach Norwegen, auf der ich in Kopenhagen einen Zwischenaufenthalt hatte und mein Gepäck genau hier hinterlegt hatte.

Von der Gepäckaufbewahrung ging es zum Bahnsteig, wo unser Zug, ebenfalls ein “Onigiri-Zug”, schon bereit stand.

Womit wir nicht gerechnet hatten war, dass der Zug ordentlich mit Fahrgästen gefüllt war und wir wahrlich froh sein konnten noch einen Sitzplatz zu ergattern. Nach dem wir glücklicher Weise einen gefunden hatten, brauchten wir nur noch die Fahrt hinüber nach Schweden genießen.

20120520_114607-IMG_7749 Natürlich war das Wetter an diesem Tage auch in Kopenhagen grandios gewesen, doch so richtig realisieren, was für ein herrlicher Sonnentag es geworden war, merkten wir erst, als wir in Malmö aus dem Bahnhof schritten.

Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Die Straßen waren um diese Uhrzeit noch herrlich leer und so startete unserer Spaziergang mehr als entspannt.

Ich war bei unserem Rundgang doch überrascht, wie viele schöne Gebäude es hier gab und wie gemütlich alles wirkte. Dieser Ausflug ließ sich wirklich genießen.

Die erste Unterbrechung unsere Spazierganges bildete der Besuch des “Form Design Center”. Dies nicht nur, weil der Zugang kostenfrei war, nein, wir wollten sehen auf was man hier in Schweden stolz ist.

Ich gebe zu, dass ich auch froh war aus der Hitze des frühen Tages zu entrinnen und die kühle der Museumsräume zu genießen.

Im Rahmen unseres Rundganges wurde schwedisches Design über verschiedene Schwerpunkte hinweg vorgestellt. Es war interessant und ich staunte über so manches Exponat, welches ich aus dem normalen Lebensalltag kannte.

20120520_115452-IMG_7764 Vom Museum ging es direkt zum nächsten Museum, dem “Malmö Museum” welches in einer Burganlage dem Malmöhus untergebracht war. Dabei interessierte uns weniger das Museum, als die Burganlage selber.

Über die kleinen Gassen, durch die wir zum Malmöhus liefen, gab es so viel an hübschen Häusern zu sehen, dass wir nicht wirklich schnell vorwärts kamen. Doch schließlich sahen wir die Burganlage mit ihrem Wassergraben und ich gebe zu, jetzt, wo dieses Bauwerk so Sonnendurchflutet vor uns lag, war es ein eindrucksvoller Anblick.

Um die Burg von innen zu betrachten, kamen wir nicht umhin eine Eintrittskarte für das Museum zu erwerben. Da wir nun schon mal bezahlt hatten, gönnten wir uns einen kurzen Streifzug durch die Ausstellung.

Bei ihr wurden, Bilder, Büsten, Einrichtung uvm. auf ansehnliche Art präsentiert. Besonders gefiel mir, dass man Epochen typisch Räume eingerichtet hatte und wir uns so gut vorstellen konnten wie man zu jener Zeit gelebt hatte.

20120520_134630-IMG_7938 Der weitere Weg durch die Burganlage mit seinen Ausstellungen war nicht weniger spannend. Wir wurden wie an einer Schnur geführt durch das Schloss gelotst und bekamen so auf diese Weise an den unterschiedlichsten Präsentationen und Ausstellungen vorüber. Dadurch war dieser lange Marsch durch die alten Mauern zu keinem Zeitpunkt langweilig. Den für uns spannenden Endpunkt, bildete die Ankunft in einem Burganbau, in welchem die Wehranlagen z.B. Kanonen untergebracht waren. Hier hatte man wirklich das Gefühl, sich in einer Burg und nicht einem Museum zu befinden.

Diesem Besuch ließen wir eine ausgiebige Mittagspause im Schatten folgen, denn es war zwischenzeitlich mehr als warm geworden und nach den vielen geistigen Eindrücken und dem langen Spaziergang durch die Burg, war solch eine Rast mehr als notwendig. Zudem waren wir wirklich hungrig.

Gestärkt und erholt ging es wieder zurück in die Innenstadt, wo wir die restlich verbleibende Zeit verbringen wollten. Dort taten wir es schließlich den Einheimischen gleich und zogen uns in eine der Gaststätten zurück. Dieser Beuch lehrte mich, andere Länder, andere Sitten.

Wir zogen es vor uns ins Lokal zu setzen und nicht draußen in der Sonne geschmort zu werden. Da wir die Ausnahme bildeten, gab es im Restaurant eine große Auswahl an Sitzmöglichkeiten und wir konnten wirklich aus dem Vollen schöpfen.

20120520_125133-IMG_7804 Nachdem wir uns hingesetzt hatten, kam sogleich die Bedienung und gab uns die Karte. Wir studierten diese und wunderten uns, dass wir keinerlei Getränke darin fanden. Ich rief die Bedienung und erkundigte mich, was denn mit den Getränken sei. Daraufhin erklärte mir die Angestellte in einem Ton, der mir zu verstehen gab, dass man das ja nun wissen müsse, dass nur für Speisen am Tisch ein Service erfolgt. Wolle man Getränke haben, egal ob warm oder kalt, müsse man sich zu Bar zu bemühen, um dort zu bestellen, zu bezahlen und auch den anschließenden Transport zum Tisch übernehmen.

Dass dies nun mal hier so war, war hinzunehmen und stellte, nachdem die Information angekommen und verarbeitet war kein Problem dar.

Also ging es zur Bar und ich bestellte die gewünschten Getränke. Da dies alles etwas dauerte, kam ich noch zu einem netten Plausch mit einem der anderen Wartenden, wodurch dieser Ausflug einen netten Nebeneffekt hatte.

20120520_181004-IMG_8047 Diesem Restaurantbesuch ließen wir nochmals einen längeren Spaziergang durch die Innenstadt folgen, in dessen Verlauf wir uns einem Straßenkünstler anvertrauten, um ein Portrait von uns zu erhalten. Dieses Experiment wurde zumindest eine interessante Erfahrung denn seine Art des Malens, würde ich als ungewöhnlich bezeichnen wollen. Er malte uns mit einem dicken Filzstift und das entstandene Ergebnis erinnerte mit Phantasie tatsächlich an uns. Spaß hatten wir, wenngleich dieses Bild eher in eine Gift-Schublade gehört. Deshalb hier Entschuldigung, dass dieses Portrait unter Verschluss gekommen ist.

Mit dieser Künstlerischen Erfahrung führte unser Weg zurück zum Bahnhof und die Rückfahrt nach Kopenhagen, wo wir direkt den Bus zum Hotel bestiegen und einen wirklich gelungenen Tag hinter uns ließen.

 

04 Filmsteifen 20-05-2012

 

Deutschland (2010) – München – Oktoberfest

20100918_080852-IMG_4909 Auf Grund eines beruflichen Ungemachs, hatte es mich nach Süddeutschland verschlagen.  Wie sich jedoch herausstellte, ließ sich diesem Umstand tatsächlich etwas positives abgewinnen, denn ich stellte fest, dass zum selben Zeitraum das jährliche Oktoberfest statt fand. Also warum nicht einmal hin und sich das ganze live ansehen.

Die Eröffnung und der Einzug der Wiesnwirte war für den Samstag angesetzt (wie wohl jedes Jahr), was mir gut passte, denn so konnte ich mir den Ausflug in die Stadt erlauben. Wochentags wäre es schlicht nicht möglich gewesen, oder es wäre zumindest deutlich schwieriger gewesen.

Leider war dieser Ausflug für mich mit ein paar kleineren körperlichen Anstrengungen verbunden, denn um die die Stadt zu kommen, musste ich erst einmal zur S-Bahn gelangen, denn diese lag rund 4 Km Fußweg entfernt. Busse fuhren zwar, aber nur während der Woche. Ab Samstag war derjenige, dem kein Auto zur Verfügung stand, auf seine Füße angewiesen. Nun gut, so ist es halt auf dem Lande 🙂

20100918_084036-IMG_4929 Zum Glück war an diesem Morgen das Wetter mehr als erfreulich und so ordnete ich diesen Fußweg in die Kategorie kleines Aufwärmtraining ein. Doch da der Weg zumeist an einer gut befahrenen Straße entlang führte, bedurfte es schon einiges an Phantasie, um nicht entnervet zu wirken.

Ich war wirklich froh, als ich die S-Bahn in Starnberg erreichte und mir mein erster Blick auf den Starnberger See gegönnt wurde. Ich muss gestehen, dass es wirklich ganz nett aussah und ich mir vorstellen konnte dort mal einen kleinen Bootsausflug zu unternehmen. Doch nun hieß es erst einmal den Weg in die Stadt fortzusetzen.

Da ich mir den See etwas ansah, hatte dies schließlich zur Folge, dass mir, als ich schließlich meinen Fahrschein erwarb, die S-Bahn vor der Nase weg fuhr. Bei einem nur 20minütigem Takt, war dies schon etwas schmerzhaft.

20100918_141950-IMG_5491_jiDie Wartezeit nutzte ich jedoch, um den sich nun wieder füllende Bahnsteig zu beobachten und zu erfahren, wie sich die Leute für ihren Oktoberfestausflug herausgeputzt hatten. Es gab von der traditionellen Tracht bis zu eigenwilligen Interpretationen dieses Themas wirklich alles zu sehen.

Die Fahrt in die Stadt verlief reibungslos, nur nahm der Fahrgastbestand von Bahnhof zu Bahnhof deutlich an Dichte zu. Doch wirklich extrem schien es mir nicht zu sein. Diesbezüglich änderte ich meine Meinung, als ich schließlich die Bahn verließ. Hier konnte ich mich nur noch in das Heer der Wiesn Besucher einreihen und mit ihnen in Richtung Festgelände treiben.

20100918_095839-IMG_4934Die ersten Gelegenheit diesen Massen zu entfliehen nutze ich. Zudem hoffte ich auf diese Weise zu jener Straße zu gelangen, über die die Wiesn Wirte auf das Festgelände einzogen. Tatsächlich hatte ich mich richtig entschieden, doch von dem Einzug konnte ich trotzdem nichts sehen, denn vor mir standen etwa 10 Reihen an Menschen und zudem gönnten viele Väter ihren Kindern den Luksus auf ihren Schultern zu sitzen, was allen anderen, so auch mir, die letzte Möglichkeit raubte etwas vom Zug zu erhaschen.

So schloss ich mich wieder dem Tross an, der direkt zum Oktoberfestgelände unterwegs war. Mein Weg führte hinter den Festzelten entlang und an je mehr Zelten wir vorüber kamen, um so weniger Menschen umgaben mich. Ich hatte nicht wirklich etwas dagegen.

20100918_105202-IMG_5064 Auch wenn ich nichtmehr damit gerechnet hatte, ergab sich schließlich ein kleiner Ausblick auf die Prozession der Wiesnwirte.

Dem Ritual, dem Anstich des ersten Bierfasses, zur  Eröffnung des Oktoberfest nahm ich nicht teil, da es in einem der Festzelte vollzogen wurde. Weit von mir entfernt konnte es aber nicht gewesen sein, denn irgendwann hörte ich ein riesiges Gejubel und mehrfaches Donnergrollen von Schüssen. Damit war klar das diesjährige Oktoberfest war eröffnet.

Nun verliefen sich die Menschen auf dem Gelände und in einer durchwegs angenehmen Menschendichte, genoss ich meinen Rundgang über das Gelände.

Doch was erzähle ich viel. Lassen wir doch einfach die Bilder sprechen, die ich an diesem Tage geschossen habe. Sie geben vielleicht einen Einblick, von dem “Wahnsinn” der nun fü1 17 Tage über München hereingebrochen ist. Viel Spass …

 

 

Japan (2010) – Kobe – Erkunde die Stadt

Schon während meiner Reise hatte ich ein hoch aufgelöstes Bild von Kobe veröffentlicht. Da mein kleines Netbook mit der Berechnung des weitaus größeren Bildes überfordert war, gab es lediglich die kleinere Version. Doch jetzt, wo ich wieder zu Hause bin, wollte ich es wissen und ließ die große Version rechnen. Wie ich dabei lernen musste, brachte ich meinen Rechner mit diesem Vorhaben 350 Bilder zusammenzurechnen und zu bearbeiten an seine Grenzen – eher darüber hinaus, betrachte ich die div. Programmabstürze wegen zu wenig Speicher :-). Letztlich konnte ich das Bild aber doch entstehen lassen und ich war selber erstaunt über das Ergebnis.

Wenn das alte Bild rund 50 MegaPixel hatte, so bringt es diese Version auf rund 10 GigaPixel. Damit könnt ihr nun Kobe und seine Häuser noch genauer erkunden und vielleicht das ein oder andere Entdecken. Ich wünsche viel Spaß dabei …

Kobe

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