Japan (2013/14) – Osaka – In schwindelnder Höhe

IMG_0466_jiw Mein erster Tag in Japan begann spät, denn mein nicht schlafen während des Fluges von Deutschland nach Japan hatte seinen Tribut gezollt. Aber auf diese Weise erwachte ich durchaus munter im neuen Land und dem neuen Tag, zusätzlich erfreut, dass ich Sonne durch mein Hotelzimmer fluten sah. Ich merkte zwar, dass das Wetter durchaus wechselhaft zu sein schien, doch gegen ein paar Sonnenstrahlen für den ersten Tag hatte ich wahrlich nichts einzuwenden.

Das aufgesuchte Hotel hatte kein Frühstück zu bieten, also ging es als bald hinaus und sogleich ins erste Restaurant. Es war fast 12 Uhr Mittag, also wurde das Frühstück ausfallen gelassen und gleich mit dem Mittagessen begonnen. Ich bestellte mir, ok Eri bestellte, denn ich konnte nichts lesen oder gar bestellen, eine Schale Reis auf der allerlei leckere Meeresfrüchte angerichtet waren und eine Miso-Suppe. Es war wirklich lecker und verschaffte mir ein angenehmes Gefühl gesättigt zu sein.

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Nachdem wir gestärkt waren, stellte sich die Frage wohin es uns verschlagen sollte. Nach einigem Hin und Her fiel die Entscheidung eines der acht höchsten Gebäude der Stadt aufzusuchen und von dort, ohne störende Fenster die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Bevor wir uns jedoch in schwindelnde Höhe des Umeda Sky Building wagen konnten, hieß es in den Untergrund der Stadt zu verschwinden und via U-Bahn unser Ziel zu erreichen.

Obwohl es für meinen Geschmack noch recht früh am Tage war, waren die U-Bahnen und die Zuwege schon gut gefüllt mit Menschen und ich hatte schon ein wenig das Gefühl etwas beengt reisen zu dürfen. So war ich wirklich froh, als wir schließlich das Ende der Fahrt erreichten.

Als wir wieder Tageslicht erblickten, wurde ich gleich mit etwas konfrontiert, was ich nur allzu gut kannte – Einem Weihnachtsmarkt :-). Er bestand nur aus ein paar Buden, aber dort gab es alles, was man auf jedem deutschen Markt auch finden würde. Es gab zwar augenscheinlich keinen Glühwein, aber dafür deutsches Bier.

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Bevor es schließlich zum Umeda Sky Building ging, musste ich einen Ort aufsuchen, über den man in aller Regel kein Wort verliert. Ich musste auf die Toilette. Doch japanische Toiletten verzücken mich jedes Mal. Nicht nur, dass man zumeist und überall kostenfreie und vor allem saubere Toiletten findet, so kann man auch oft das Glück haben, auf super moderne japanische Toiletten zu stoßen. Diese machen einen Besuch wahrlich angenehm. Die Wohltaten beginnen mit einem beheizten Sitz, über eine angenehme Hinterteilspühlung bis hin zum automatischen Abspülen und Deckel schließen. Wer einmal solch einen Luxus genossen hat, mag kaum mehr darauf verzichten. Ich gebe ehrlich zu, mir geht es auf jeden Fall so.

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So erreichten wir schließlich das Hochhaus, zu dessen Füße sich ebenfalls ein Weihnachtsmarkt ausbreitete, der auf jedem Fall einem deutschen Markt in nichts nach stand. Es gab alle möglichen Leckereien und Weihnachtsutensilien. Sogar einen Thüringer Bratwurststand entdeckte ich. Doch waren mir 6 Euro für eine Wurst etwas zu viel und ich versagte mir, trotz reichlichem Speichelfluss, den Einkauf. Stattdessen ging es ins Hochhaus und die Fahrt hinauf in den – so glaube ich zumindest – 41 Stock begann. Teilweise bot der Fahrstuhl freie Sicht auf die umliegende Stadt, die immer kleiner werdend unter unseren Füßen verschwand.

IMG_0343_ji Auf dem Dach angelangt, empfing uns ein wirkliche kaltes Lüftchen, doch die grandiose Aussicht machte es alle Mal wett. Ich wusste nicht in welche Richtung ich meinen Blick als Erstes richten sollte. Zumal überforderte mich dieses Meer an Häusern und Straßen meine Sehgewohnheiten.

Es war erstaunlich zu erkennen, dass selbst große Gebäude von diesem rund 180 Meter hohen Koloss, wie Spielzeuge wirkten, von den Fahrzeugen oder gar Menschen ganz zu schweigen.

Erfreulicherweise riss die Wolkendecke während des Aufenthaltes etwas auf und so wurde es etwas wärmer und die Gebäudefluchten und Straßentäler wurden wesentlich plastischer. Jetzt wirkte alles noch tiefer und weiter als zuvor. Es fiel mir schwer mich von diesem Ausblick loszureißen. Doch der Hunger begann wieder zu bohren, es war schließlich auch schon Zeit zum Abendessen geworden.

IMG_0324_ji Wir entschieden uns gegen den Besuch eines Restaurants, stattdessen besuchten wir einen “Convenience Shop” (Nachbarschaftsgeschäft) und erstanden dort ein paar Onigiri (Reisball) und andere Leckereien, auf die ich mich wirklich gefreut habe. Mit den Lebensmitteln hockten wir uns in eine Sitzecke und wir ließen es uns wirklich schmecken. Es war einfach, aber so lecker, dass ich mich jeder Zeit davon ernähren könnte.

Mittlerweile war es dunkel geworden und so genossen wir noch die nächtliche weihnachtliche Beleuchtung in der Stadt. Ich musste feststellen, dass mich das japanische Engagement für dieses Event, die deutschen Aktivitäten wirklich nicht vermissen ließ.