zurück / back

Southwest National Park

Impressum
Lage
Der SüdWesten Tasmaniens bildet heute den größten Nationalpark des Landes und umfasst rund 600.000 ha. Als Besonderheit sei erwähnt, dass das gesamte Gebiet zum Weltnatur-, als auch Weltkulturerbe ist. Diesen Status erhielt es schon im Jahre 1985.

Bekannt und beliebt ist die Region wegen seiner ursprünglichen und rauhen Natur. Diese Atribute ziehen jedes Jahr einige Wanderer auf den wilden Pfad, der sich in der Nähe der Südküste entlang schlängelt und einen Einblick in dieses Gebiet erlaubt. Neben den Hindernissen die einem die wilde Umgebung auferlegt, kommt noch das Wetter, welches als Wechselhaft bezeichnet werden kann. Doch wer sich dieser Herausfoderung stellt, die ein großes Maß an Wandererfahrung erfordert, wird dieses Abenteuer lieben ...



Bevor ich zu meiner größten und schwersten Tour in Tasmanien aufbrechen konnte, mußte ich mich ersteinmal über das Gebiet informieren. Die ersten Siedler dieses Gebietes meinten, daß es "Landsend" sei. Was soviel heißt, wie das Ende der Welt. Irgendwie hatten sie da auch recht, da nach der Küste im Süden von Tasmanien nur noch der Südpol kommt.

Mich führte mein erster Weg zum Rangerbüro. Der Ranger klärte mich drüber auf, daß man auf jeden Fall in einer Gruppe von mindestens drei Personen wandern sollte, um diese Wanderung sicher zu bewältigen. Auch erzählte er mir viele Schauergeschichten, die er teilweise selbst erlebt hatte. Trotz dieser "Einschüchterungsversuche" kaufte ich mir eine Wanderkarte vom South-West Nationalpark.

Aus der Karte ging hervor, daß die Wanderung zwischen 10 und 14 Tagen dauern würde. Dies ist abhängig vom Wetter und der Länge der Tagesetappen, die man sich zumutet. In der Karte stand auch viel über die landschaftlichen Gegebenheiten. Hauptsächlich sollte es dort Moore, Hochmoore, Tiefmoore, trockene Moore und vor allem feuchte Moore geben. Außerdem sollte man im South-West Nationalpark eine Wanderung durch die Erdgeschichte machen können.

Am Anfang sind die Berge und Gesteine noch relativ jung und am Ende des Wanderweges kommt man an Fossilien aus der Urgeschichte vorbei. Also alles in allem eine interessante Sache.

Mir machte hauptsächlich die Versorgung mit Lebensmitteln Sorgen. Ich hatte nämlich keine Lust für 14 Tage Verpflegung mit zuschleppen. Von meinem Bruder wußte ich glücklicherweise, daß es in der Mitte des Wanderweges eine Rangerstation mit Buschflugplatz gab. Dort konnte man sich Verpflegungspäckchen von diversen kleineren Fluggesellschaften hinbringen lassen.

Ich rief ein paar Tage vor meiner Abreise bei einer dieser Gesellschaften an (Par-Avion) und teilte ihnen mit, wann mein Paket im Park hinterlegt werden sollte. Sie sagten es wäre kein Problem. Also war ich zum Aufbruch bereit.


1. Tag - Mein erster Wandertag durch den South-West Nationalpark.

Um 8:30 Uhr wurde ich von "Wilderness Network" an der Jugendherberge in Hobart abgeholt. Der Busfahrer war ziemlich cool. Sein Name war Tim, diesen Namen wollte ich mir merken. Auf der Fahrt in den Park traf ich ein paar Deutsche, mit denen ich mich unterhielt. Kurz vor dem Nationalpark hielt der Busfahrer nocheinmal an einem kleinen Laden. Dieser Laden wurde von uns gestürmt und jeder versorgte sich mit ausreichend Junkfood.

Um 12:30 Uhr Ankunft im Nationalpark. Ich packte meine Sachen ziemlich schnell und brach auf. In das Wanderbuch, am Anfang des McKays Track, trug ich mich zwar ein, aber irgendwie glaubte ich nicht, daß das jemanden interessiert. Der Wanderweg war am Anfang ganz passabel, ging jedoch später in Matschlöcher über.
Der erste mögliche Zeltplatz, Junction, gefiel mir überhaupt nicht. Er sah ziemlich benutzt aus. Das heißt, er machte den Eindruck auf mich, als würde er stark frequentiert. Aus diesem Grunde wanderte ich weiter. Nach 5:50 Stunden erreichte ich den Zeltplatz am Crossing River. Wie der Name schon sagt, muß man hier den Fluß durchqueren. Bei viel Wasser würde ich mir hier Sorgen machen müssen, aber da es schon seit Wochen relativ wenig geregnet hatte, stellte die Durchquerung kein Problem dar.

Ich zeltete auf der Seite des Flusses auf der ich ohne Flußdurchquerung am kommenden Tag trockenen Fußes meine Tour fortsetzten konnte. Leider war mir niemand auf diesem Wanderweg gefolgt und so war ich völlig alleine.


2. Tag Ich bin ganze 9 Std. unterwegs - Schlammface

Nach 3:20 Stunden erreichte ich das Watersheed Camp. Das ist ein sehr schlechter Zeltplatz. Zum Glück hatten mich andere Wanderer schon vorher darauf hingewiesen.
Hier gibt es viele Mücken und Blutegel. Trotz dieser Widrigkeiten legte ich hier meine Frühstückspause ein.
Auf dem Weg bis zum Spring River mußte ich durch ziemlich viele Schlammlöcher. Bei Regen ist das bestimmt grausam. Außerdem mußte ich mich oft durch enges Gestrüpp zwängen. Unterwegs traf ich zwei Franzosen. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen.
Etwas später passierte es dann. Für Außenstehende natürlich unheimlich lustig, ich fiel der Länge nach in den Schlamm. Wenn aber ein 25 bis 30 Kg Rucksack auf einem liegt, hört aber Spaß auf. Trotz dieses Mißgeschickes mußte ich lachen.

Später folgte der Weg den Windungen des Spring Rivers. Zu allem Elend verlief der Weg oberhalb der Baumgrenze. Dadurch war ich ohne Unterlaß der brennenden Sonne ausgesetzt. Bevor ich den Zeltplatz für diesen Abend erreichte, mußte eine Flußüberquerung der besonderen Art hinter mich bringen. Ich mußte ihn, auf einem Baumstamm balancierend, überqueren. Der eigentliche Zeltplatz lag etwas ungünstig am Fluß, denn es machte den Eindruck, als würde dieses Gebiet bei Hochwasser regelmäßig überschwemmt. Dies erkannte ich gut an den Ausschwemmungen am Flußufer.
Um kein Risiko einzugehen, im Schlaf von einer Überschwemmung überrascht zu werden, hatte ich mir eine Lagerstätte ausgesucht, die nicht so doll war wie die zuvor.


3. Tag Ca. 3:30 bis 4 Stunden gewandert - Der Rudermarathon

Heute um 6:00 Uhr aufgestanden. Um 7:45 lief ich los. Heute ging es stetig auf und ab. Das kann einen schon ganz schön nerven. Auch heute hatte ich relativ wenig Schutz vor der Sonne und das schlauchte mich ganz schön.

Der Zeltplatz auf der Nordseite der "Bathurst Harbour" Bucht war nicht schlecht. Vor allem weil es dort ein wenig Trinkwasser gab - vorausgesetzt, man fand es. Aber es gab auch viele Muscheln und wer des Kochens mächtig ist und ein wenig wagemutig ist, kann dort zu einem wahren Festmahl kommen.

Ich war trotz dieser Verlockungen froh, als ich auf der anderen Seite der Bucht war. Doch zuvor mußte ich auf der Nordseite das Ruderboot zu Wasser bringen. Dann zur anderen Seite rudern - gegen den Wind. Dort angelangt, mußte ich wieder ein Boot ins Wasser ziehen. Dann ging es mit den beiden Booten zurück - das war relativ einfach.

Das ursprüngliche Boot mußte nun wieder an seinen Platz gebracht werden - eine echte Plackerei. Danach konnte ich endgültig mit dem zweiten Boot zurückrudern - wieder gegen den Wind. Ich war echt froh, als ich diese Plackerei hinter mir hatte. An diesem Tag verstand ich, warum der Ranger meinte, man sollte mit mindestens drei Leuten wandern.


4. Tag "Tag der Entscheidung" oder morgen - ihr versteht nachher warum.

Ich stand gegen 6:00 Uhr auf. Anfangs ging der Weg zuerst ein wenig auf und ab. Man hatte einen herrlichen Ausblick auf den Weg vom Vortag vor allem auf die Bootsstrecke. Später ging es dann nur noch durch Moore. Hier mußte man schon Matschfan sein. Mir kam ein Deutscher entgegen der sich schon seit Wochen hier mitten durch den Busch schlug. So sah er aber auch aus. Mit ihm unterhielt ich mich ein wenig. Nach 3:20 Stunden kam ich in Melaleuca an.

Mein Foodparcel, das ich vor meiner Reise aufgegeben hatte war leider noch nicht angekommen. Ich tröstete mich, denn das Wetter sollte zur Zeit für Flugzeuge nicht all zu gut sein. Ich mußte mich aber entscheiden, ob ich weiter wandere oder mit den Buschpiloten rausfliege. An diesem Abend sollten nocheinmal ein paar Flieger kommen, vielleicht ist dann ja mein Freßpacket dabei.
Leider war auch bei diesen Fliegern, obwohl sie von Par Avion waren, mein Paket nicht dabei. Ich rang mich dazu durch mit einer Gewalttour den South Coast Track zu schaffen. Mein Essen müßte gerade so reichen. Allerdings dürfte nichts schiefgehen. Am folgenden Tag wollte ich bis zu Louisa River vorstoßen. Dann könnte ich am darauffolgenden Tag den härtesten und gefährlichsten Abschnitt der Tour hinter mich bringen. Die Überquerung des sogenannten "Ironbound Range". Hoffentlich werde ich gutes Wetter haben.

Den Rest des Tages hatte ich mit der beißenden Sonne zu kämpfen. Zwischendurch regnete es punktuell auf die Hütte, doch schon 2 Meter von der Hütte weg, regnete es nicht mehr. Aus dem Hüttenbuch und vom Ranger erfuhr ich, daß eine 12'er Gruppe vor mir war. Die werde ich wohl überholen müssen. Gegen Abend hatte ich mich im nahen Fluß ein wenig gewaschen. Eigentlich wäre soetwas nicht berichtenswert, da man ja davon ausgehen sollte, daß der Junge sich jeden Tag ein wenig wäscht. Aber beim Waschen im Fluß kam ein Wombat ganz nahe an den Fluß und schaute sich um. Seine Höhle war auch gleich in der Nähe. Trotz meiner angespannten Verpflegungslage, habe ich heute nocheinmal ordentlich beim Essen zugeschlagen.


5. Tag

Am Morgen ist keine einzige Wolke zu sehen. Der Sonnenaufgang war wirklich fix. Nach 2 Stunden war ich an der Cox Bight. Der Weg war, aus meiner Sicht, wie eine Schnellstraße ausgebaut. Schließlich mußte ich mir meinen Weg ebenso wie in den letzten Tagen durch Schlammlöcher bahnen.
Das Wetter begann sich nach 2 Stunden deutlich zu verschlechtern - es fing an zu nieseln. In der Cox Bright ging es ersteinmal lange am Strand entlang.

Nach 3 Stunden war ich am Ende des Strandes. Von dort ging es über Bohlen zum ersten Hügel (Berg). Es ging die Red Point Hills geradewegs 200 m hoch. Und wenn ich gerade sage, dann meine ich auch gerade. Nach 4 Stunden holte ich am Berg die ersten der 12'er Gruppe ein. Auf dem Paß warteten die anderen der Gruppe.

Hier hätte man eine tolle Aussicht, wenn es nicht regnen würde. Aber so hat die Umgebung auch ihren Reiz. Nun ging es langgezogen der Berg hinab. Hin und wieder ging es durch Matsch. Heute machte ich immer im richtigen Moment Pause. Es gab immer gutes Wasser und ich war windgeschützt. Zum Schluß ging es über eine Ebene, die ein Moor ist, Richtung Lousia River. Hier herrschte starker Seitenwind. Nach 7 Stunden kam ich am Lousia River an. Ich durchquerte ihn. Er war ziemlich seicht. Der Fluß kann aber bestimmt auch sehr reißend werden. Ich schlug sofort mein Zelt auf und kaum hatte ich das erledigt, fing es wieder stark an zu regnen.

Später als der Regen ein wenig nachließ, ging ich nach draußen und machte mir mein spärliches Abendessen. Während ich meine Sachen sauber machte, kam die 12'er Gruppe an den Fluß. Während ich mir meine Schuhe auf der einen Seite des Flußes ausgezogen und sie auf meinem Rucksack rübertransportiert hatte damit sie nicht naß wurden, sind die Australier einfach so durch den Fluß gewatet. Sie waren zwar in den heftigen Regen gekommen, aber ich fand das trotzdem ein wenig grob.


6. Tag Der Tag heute bekommt den Titel "Der Berg ruft".

Es hat zwar die ganze Nacht durchgeregnet. Ich werde aber trotzdem aufbrechen. Wie ihr euch erinnert, habe ich kaum Nahrungsmittel. Also werde ich mein Zelt wohl naß einpacken müssen. Während des Packens meiner Sachen regnete es glücklicherweise nicht. Heute ging es 1000 Meter hoch und dann wieder 1000 Meter runter. Den ersten Bergrücken hoch regnet es wieder, aber es sah irgendwie gut aus. Vom Berg aus atte ich eine tolle Aussicht.

Nach ca. 2 Stunden war ich auf dem Berg. Hier war es bitterkalt. Ich hatte nur kurze, dünne Sachen an und keine Lust mich umzuziehen. Ich ging sofort den Berg hinab. Zuerst war der Weg ein perfekt ausgebauter Highway. Es ging richtig schön über einen neuen Holzbohlenweg. Danach wurde der Weg im Wald zu einem Wasser- und Schlammfluß. Ich konnte mich teilweise nur in die Schlammlöcher hinablassen. Ich hatte am Morgen zum ersten Mal meine Gore-Tex-Socken angezogen und stellte jetzt fest, daß ich trotz allem trockene Füße behielt. Es zieht sich ziemlich lange bergab durch diesen doofen Wald. Irgendwie weiß man nicht wo man ist. Nach 4:30 Stunden komme ich am Deadmanns Bay an. Ich lasse meine Sachen dort und gehe noch zum nächsten Strand. Hier kamen die Wellen richtig groß und laut brechend an den Strand.

Von meinem Zelt hatte ich einen tollen Ausblick auf die Deadmanns Bay. Ich hing alle meine Sachen zum Trocknen in den stetig wehenden Wind. Dadurch hatte ich die Hoffnung, am Morgen mit trockenen Sachen aufbrechen zu können.


7.Tag

Heute bin ich um 5:00 Uhr aufgewacht. Gegen 5:20 wurden die Vögel unruhig. Ich frühstücke kräftig und mache mich dann an den Aufbruch.
Den ersten Teil der Wanderung kannte ich ja schon. Nach dem ersten Strand ging es schön durch den Wald. Im Wald traf ich jemanden, der mir erzählte, daß man die Prion Beach nicht mit den Booten verlassen muß, sondern daß man sie am Schluß des Strandes die New River Lagoon durchwaten kann. Nach dem Wald ging es hinab an den 8 Miles Beach. Den Strand so entlang zu wandern war irgendwie ziemlich hart. Im Sand hat man keinen Druck unter den Füßen.
An der Fuhrt an welcher man die New River Lagoon durchwaten kann, traf ich glücklicherweise auf andere, die mir von einer gegenüberliegenden Düne den Weg durch die Fuhrt wiesen.
Danach ging es etwas bergauf und bergab. Ich fragte mich gerade wie weit es noch ist, als ich an der Surprise Beach ankam.

Ich konnte sehen, daß man hier nur bei Ebbe rüberkommt. Da gerade Ebbe war ergriff ich meine Chance. Während der Flut bekommt man hier auf jeden Fall nasse Füße, oder vielleicht noch mehr. Auf der gegenüberliegenden Seite des Strandes machte ich eine Brotzeit. Dann ging ich weiter und es folgte ein wirklich steiler Pfad einen Berg hinauf, den ich fast auf allen Vieren hinter mich bringen muß. Oben war es aber wieder ein ganz schöner Weg. Nach 30 bis 45 Minuten erreichte ich den Granit Beach.
Ihn wollte ich auch nicht bei Flut überqueren müssen. Denn von Stein zu Stein zu wandern und dabei das Gleichgewicht zu halten, ist nicht einfach. Am Ende des Granit Beach ging es in einer kleinen Kletterpassage den Berg hoch. Dort gab es einen kleinen Wasserfall. Am Zeltplatz, oberhalb der Klippe, gab es aber leider viele von diesen Mücken, die einen wie Pferdebremsen beißen.


8. Tag Zuerst ging es steil den Berg rauf. Aber der Weg war ganz gut.

Auf dem Gipfel wehte mir ein strammer Wind entgegen. Dann mußte ich den gefürchteten South Cape Range überqueren. Das war die letzte harte Prüfung. Es ging durch Regenwald. Dort gab es nur noch Matsch. Dieser Matsch reichte meist bis zu der Oberkante meiner Gamaschen. Aber zum Glück lief nichts rein. Es gab jedoch auch keine Möglichkeit dem Matsch auszuweichen. Dazu ging es noch andauernd rauf und runter. Zum Glück hatte ich mir das Höhenprofil ziemlich gut eingeprägt und wußte so ungefähr, wo ich war. Nach einer kleinen Buttongraß-Ebene ging es wieder rauf. Ich konnte ein Cliff hinuntersehen. Danach ging es leicht bergab hinab zum Strand.
Am Strand mußte ich den South Cape River durchqueren. Ich schlug mein Zelt auf und trocknete meine Sachen. Es schien zwar die Sonne, der Himmel sah aber nicht gut aus. Trotz allem war ich guter Laune, da ich jetzt wirklich die harten Abschnitte hinter mir hatte. Heute machte ich viele Fotos am Strand. Später fing es wieder stark zu regnen an. Glücklicherweise hörte es irgendwann wieder auf.


9. Tag - Ungemütliche Nacht gehabt

Um 0:07 Uhr wachte ich auf und konnte kaum wieder einschlafen. Ob das von der fehlenden Nahrung kam? Ich ließ mir Zeit mit dem Frühstück und Packen. Erst gegen 9:00 Uhr brach ich auf. Nach ca. 1 Stunden fing es wieder an zu regnen. Aber der Weg war ziemlich einfach. Nachdem ich den letzten Strand hinter mir hatte, war der Weg eine reine Kilometerbolzerei. Nach 2:30 Stunden war ich in Crokle Creek. Ich machte mir einen Kaffee mit meinem letzten Kaffeepulver. In den Kaffee kam mein letzter Zucker. Dazu aß ich meine letzte Brotkrume.
Nach etwas Warten kam der Bus von "Wilderness Network". Ich konnte es kaum glauben , der Fahrer war Tim, der mich an den Anfang des Treck gebracht hatte. Er war auch überrascht mich hier schon zu sehen. Eigentlich wurde ich erst in 5 Tagen erwartet. Ich erzählte ihm meine Geschichte mit dem nicht angekommenen Freßpacket. Er erklärt sich spontan, bereit auf dem Rückweg nach Hobart an einem Take Away zu halten, damit ich was zwischen die Zähne bekomme.

Schon um 16:00 Uhr waren wir in Hobart. Tim brachte mich noch zur Jugendherberge und ich dankte ihm dafür. In der Jugendherberge konnte ich leider auch nicht genau herausfinden, warum mein Packet nicht befördert wurde. Auf jeden Fall hatte die Herbergsmutter Par Avion zusammengeschissen, weil sie mein Packet nicht rechtzeitig gebracht hatten.

Alles in allem gesehen, wäre ich gerne länger auf dem South Coast Track gewesen. Es ist zwar gut zu wissen, daß man den Track auch in einer kürzeren Zeit schaffen kann. Aber eigentlich sollte es ja Urlaub sein.

Nach dieser Tour konnte ich den Rest meines Urlaubs kaum noch richtig laufen, da ich mir solche Blasen und offene Wunden geholt hatte, daß ich nur noch unter Schmerzen meine Füße in die Schuhe stecken konnte.
Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park
Tasmanien entdecken - Southwest National Park
zurück / back

Southwest National Park

Impressum
Lage
Der SüdWesten Tasmaniens bildet heute den größten Nationalpark des Landes und umfasst rund 600.000 ha. Als Besonderheit sei erwähnt, dass das gesamte Gebiet zum Weltnatur-, als auch Weltkulturerbe ist. Diesen Status erhielt es schon im Jahre 1985.

Bekannt und beliebt ist die Region wegen seiner ursprünglichen und rauhen Natur. Diese Atribute ziehen jedes Jahr einige Wanderer auf den wilden Pfad, der sich in der Nähe der Südküste entlang schlängelt und einen Einblick in dieses Gebiet erlaubt. Neben den Hindernissen die einem die wilde Umgebung auferlegt, kommt noch das Wetter, welches als Wechselhaft bezeichnet werden kann. Doch wer sich dieser Herausfoderung stellt, die ein großes Maß an Wandererfahrung erfordert, wird dieses Abenteuer lieben ...



Bevor ich zu meiner größten und schwersten Tour in Tasmanien aufbrechen konnte, mußte ich mich ersteinmal über das Gebiet informieren. Die ersten Siedler dieses Gebietes meinten, daß es "Landsend" sei. Was soviel heißt, wie das Ende der Welt. Irgendwie hatten sie da auch recht, da nach der Küste im Süden von Tasmanien nur noch der Südpol kommt.

Mich führte mein erster Weg zum Rangerbüro. Der Ranger klärte mich drüber auf, daß man auf jeden Fall in einer Gruppe von mindestens drei Personen wandern sollte, um diese Wanderung sicher zu bewältigen. Auch erzählte er mir viele Schauergeschichten, die er teilweise selbst erlebt hatte. Trotz dieser "Einschüchterungsversuche" kaufte ich mir eine Wanderkarte vom South-West Nationalpark.

Aus der Karte ging hervor, daß die Wanderung zwischen 10 und 14 Tagen dauern würde. Dies ist abhängig vom Wetter und der Länge der Tagesetappen, die man sich zumutet. In der Karte stand auch viel über die landschaftlichen Gegebenheiten. Hauptsächlich sollte es dort Moore, Hochmoore, Tiefmoore, trockene Moore und vor allem feuchte Moore geben. Außerdem sollte man im South-West Nationalpark eine Wanderung durch die Erdgeschichte machen können.

Am Anfang sind die Berge und Gesteine noch relativ jung und am Ende des Wanderweges kommt man an Fossilien aus der Urgeschichte vorbei. Also alles in allem eine interessante Sache.

Mir machte hauptsächlich die Versorgung mit Lebensmitteln Sorgen. Ich hatte nämlich keine Lust für 14 Tage Verpflegung mit zuschleppen. Von meinem Bruder wußte ich glücklicherweise, daß es in der Mitte des Wanderweges eine Rangerstation mit Buschflugplatz gab. Dort konnte man sich Verpflegungspäckchen von diversen kleineren Fluggesellschaften hinbringen lassen.

Ich rief ein paar Tage vor meiner Abreise bei einer dieser Gesellschaften an (Par-Avion) und teilte ihnen mit, wann mein Paket im Park hinterlegt werden sollte. Sie sagten es wäre kein Problem. Also war ich zum Aufbruch bereit.


1. Tag - Mein erster Wandertag durch den South-West Nationalpark.

Um 8:30 Uhr wurde ich von "Wilderness Network" an der Jugendherberge in Hobart abgeholt. Der Busfahrer war ziemlich cool. Sein Name war Tim, diesen Namen wollte ich mir merken. Auf der Fahrt in den Park traf ich ein paar Deutsche, mit denen ich mich unterhielt. Kurz vor dem Nationalpark hielt der Busfahrer nocheinmal an einem kleinen Laden. Dieser Laden wurde von uns gestürmt und jeder versorgte sich mit ausreichend Junkfood.

Um 12:30 Uhr Ankunft im Nationalpark. Ich packte meine Sachen ziemlich schnell und brach auf. In das Wanderbuch, am Anfang des McKays Track, trug ich mich zwar ein, aber irgendwie glaubte ich nicht, daß das jemanden interessiert. Der Wanderweg war am Anfang ganz passabel, ging jedoch später in Matschlöcher über.
Der erste mögliche Zeltplatz, Junction, gefiel mir überhaupt nicht. Er sah ziemlich benutzt aus. Das heißt, er machte den Eindruck auf mich, als würde er stark frequentiert. Aus diesem Grunde wanderte ich weiter. Nach 5:50 Stunden erreichte ich den Zeltplatz am Crossing River. Wie der Name schon sagt, muß man hier den Fluß durchqueren. Bei viel Wasser würde ich mir hier Sorgen machen müssen, aber da es schon seit Wochen relativ wenig geregnet hatte, stellte die Durchquerung kein Problem dar.

Ich zeltete auf der Seite des Flusses auf der ich ohne Flußdurchquerung am kommenden Tag trockenen Fußes meine Tour fortsetzten konnte. Leider war mir niemand auf diesem Wanderweg gefolgt und so war ich völlig alleine.


2. Tag Ich bin ganze 9 Std. unterwegs - Schlammface

Nach 3:20 Stunden erreichte ich das Watersheed Camp. Das ist ein sehr schlechter Zeltplatz. Zum Glück hatten mich andere Wanderer schon vorher darauf hingewiesen.
Hier gibt es viele Mücken und Blutegel. Trotz dieser Widrigkeiten legte ich hier meine Frühstückspause ein.
Auf dem Weg bis zum Spring River mußte ich durch ziemlich viele Schlammlöcher. Bei Regen ist das bestimmt grausam. Außerdem mußte ich mich oft durch enges Gestrüpp zwängen. Unterwegs traf ich zwei Franzosen. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen.
Etwas später passierte es dann. Für Außenstehende natürlich unheimlich lustig, ich fiel der Länge nach in den Schlamm. Wenn aber ein 25 bis 30 Kg Rucksack auf einem liegt, hört aber Spaß auf. Trotz dieses Mißgeschickes mußte ich lachen.

Später folgte der Weg den Windungen des Spring Rivers. Zu allem Elend verlief der Weg oberhalb der Baumgrenze. Dadurch war ich ohne Unterlaß der brennenden Sonne ausgesetzt. Bevor ich den Zeltplatz für diesen Abend erreichte, mußte eine Flußüberquerung der besonderen Art hinter mich bringen. Ich mußte ihn, auf einem Baumstamm balancierend, überqueren. Der eigentliche Zeltplatz lag etwas ungünstig am Fluß, denn es machte den Eindruck, als würde dieses Gebiet bei Hochwasser regelmäßig überschwemmt. Dies erkannte ich gut an den Ausschwemmungen am Flußufer.
Um kein Risiko einzugehen, im Schlaf von einer Überschwemmung überrascht zu werden, hatte ich mir eine Lagerstätte ausgesucht, die nicht so doll war wie die zuvor.


3. Tag Ca. 3:30 bis 4 Stunden gewandert - Der Rudermarathon

Heute um 6:00 Uhr aufgestanden. Um 7:45 lief ich los. Heute ging es stetig auf und ab. Das kann einen schon ganz schön nerven. Auch heute hatte ich relativ wenig Schutz vor der Sonne und das schlauchte mich ganz schön.

Der Zeltplatz auf der Nordseite der "Bathurst Harbour" Bucht war nicht schlecht. Vor allem weil es dort ein wenig Trinkwasser gab - vorausgesetzt, man fand es. Aber es gab auch viele Muscheln und wer des Kochens mächtig ist und ein wenig wagemutig ist, kann dort zu einem wahren Festmahl kommen.

Ich war trotz dieser Verlockungen froh, als ich auf der anderen Seite der Bucht war. Doch zuvor mußte ich auf der Nordseite das Ruderboot zu Wasser bringen. Dann zur anderen Seite rudern - gegen den Wind. Dort angelangt, mußte ich wieder ein Boot ins Wasser ziehen. Dann ging es mit den beiden Booten zurück - das war relativ einfach.

Das ursprüngliche Boot mußte nun wieder an seinen Platz gebracht werden - eine echte Plackerei. Danach konnte ich endgültig mit dem zweiten Boot zurückrudern - wieder gegen den Wind. Ich war echt froh, als ich diese Plackerei hinter mir hatte. An diesem Tag verstand ich, warum der Ranger meinte, man sollte mit mindestens drei Leuten wandern.


4. Tag "Tag der Entscheidung" oder morgen - ihr versteht nachher warum.

Ich stand gegen 6:00 Uhr auf. Anfangs ging der Weg zuerst ein wenig auf und ab. Man hatte einen herrlichen Ausblick auf den Weg vom Vortag vor allem auf die Bootsstrecke. Später ging es dann nur noch durch Moore. Hier mußte man schon Matschfan sein. Mir kam ein Deutscher entgegen der sich schon seit Wochen hier mitten durch den Busch schlug. So sah er aber auch aus. Mit ihm unterhielt ich mich ein wenig. Nach 3:20 Stunden kam ich in Melaleuca an.

Mein Foodparcel, das ich vor meiner Reise aufgegeben hatte war leider noch nicht angekommen. Ich tröstete mich, denn das Wetter sollte zur Zeit für Flugzeuge nicht all zu gut sein. Ich mußte mich aber entscheiden, ob ich weiter wandere oder mit den Buschpiloten rausfliege. An diesem Abend sollten nocheinmal ein paar Flieger kommen, vielleicht ist dann ja mein Freßpacket dabei.
Leider war auch bei diesen Fliegern, obwohl sie von Par Avion waren, mein Paket nicht dabei. Ich rang mich dazu durch mit einer Gewalttour den South Coast Track zu schaffen. Mein Essen müßte gerade so reichen. Allerdings dürfte nichts schiefgehen. Am folgenden Tag wollte ich bis zu Louisa River vorstoßen. Dann könnte ich am darauffolgenden Tag den härtesten und gefährlichsten Abschnitt der Tour hinter mich bringen. Die Überquerung des sogenannten "Ironbound Range". Hoffentlich werde ich gutes Wetter haben.

Den Rest des Tages hatte ich mit der beißenden Sonne zu kämpfen. Zwischendurch regnete es punktuell auf die Hütte, doch schon 2 Meter von der Hütte weg, regnete es nicht mehr. Aus dem Hüttenbuch und vom Ranger erfuhr ich, daß eine 12'er Gruppe vor mir war. Die werde ich wohl überholen müssen. Gegen Abend hatte ich mich im nahen Fluß ein wenig gewaschen. Eigentlich wäre soetwas nicht berichtenswert, da man ja davon ausgehen sollte, daß der Junge sich jeden Tag ein wenig wäscht. Aber beim Waschen im Fluß kam ein Wombat ganz nahe an den Fluß und schaute sich um. Seine Höhle war auch gleich in der Nähe. Trotz meiner angespannten Verpflegungslage, habe ich heute nocheinmal ordentlich beim Essen zugeschlagen.


5. Tag

Am Morgen ist keine einzige Wolke zu sehen. Der Sonnenaufgang war wirklich fix. Nach 2 Stunden war ich an der Cox Bight. Der Weg war, aus meiner Sicht, wie eine Schnellstraße ausgebaut. Schließlich mußte ich mir meinen Weg ebenso wie in den letzten Tagen durch Schlammlöcher bahnen.
Das Wetter begann sich nach 2 Stunden deutlich zu verschlechtern - es fing an zu nieseln. In der Cox Bright ging es ersteinmal lange am Strand entlang.

Nach 3 Stunden war ich am Ende des Strandes. Von dort ging es über Bohlen zum ersten Hügel (Berg). Es ging die Red Point Hills geradewegs 200 m hoch. Und wenn ich gerade sage, dann meine ich auch gerade. Nach 4 Stunden holte ich am Berg die ersten der 12'er Gruppe ein. Auf dem Paß warteten die anderen der Gruppe.

Hier hätte man eine tolle Aussicht, wenn es nicht regnen würde. Aber so hat die Umgebung auch ihren Reiz. Nun ging es langgezogen der Berg hinab. Hin und wieder ging es durch Matsch. Heute machte ich immer im richtigen Moment Pause. Es gab immer gutes Wasser und ich war windgeschützt. Zum Schluß ging es über eine Ebene, die ein Moor ist, Richtung Lousia River. Hier herrschte starker Seitenwind. Nach 7 Stunden kam ich am Lousia River an. Ich durchquerte ihn. Er war ziemlich seicht. Der Fluß kann aber bestimmt auch sehr reißend werden. Ich schlug sofort mein Zelt auf und kaum hatte ich das erledigt, fing es wieder stark an zu regnen.

Später als der Regen ein wenig nachließ, ging ich nach draußen und machte mir mein spärliches Abendessen. Während ich meine Sachen sauber machte, kam die 12'er Gruppe an den Fluß. Während ich mir meine Schuhe auf der einen Seite des Flußes ausgezogen und sie auf meinem Rucksack rübertransportiert hatte damit sie nicht naß wurden, sind die Australier einfach so durch den Fluß gewatet. Sie waren zwar in den heftigen Regen gekommen, aber ich fand das trotzdem ein wenig grob.


6. Tag Der Tag heute bekommt den Titel "Der Berg ruft".

Es hat zwar die ganze Nacht durchgeregnet. Ich werde aber trotzdem aufbrechen. Wie ihr euch erinnert, habe ich kaum Nahrungsmittel. Also werde ich mein Zelt wohl naß einpacken müssen. Während des Packens meiner Sachen regnete es glücklicherweise nicht. Heute ging es 1000 Meter hoch und dann wieder 1000 Meter runter. Den ersten Bergrücken hoch regnet es wieder, aber es sah irgendwie gut aus. Vom Berg aus atte ich eine tolle Aussicht.

Nach ca. 2 Stunden war ich auf dem Berg. Hier war es bitterkalt. Ich hatte nur kurze, dünne Sachen an und keine Lust mich umzuziehen. Ich ging sofort den Berg hinab. Zuerst war der Weg ein perfekt ausgebauter Highway. Es ging richtig schön über einen neuen Holzbohlenweg. Danach wurde der Weg im Wald zu einem Wasser- und Schlammfluß. Ich konnte mich teilweise nur in die Schlammlöcher hinablassen. Ich hatte am Morgen zum ersten Mal meine Gore-Tex-Socken angezogen und stellte jetzt fest, daß ich trotz allem trockene Füße behielt. Es zieht sich ziemlich lange bergab durch diesen doofen Wald. Irgendwie weiß man nicht wo man ist. Nach 4:30 Stunden komme ich am Deadmanns Bay an. Ich lasse meine Sachen dort und gehe noch zum nächsten Strand. Hier kamen die Wellen richtig groß und laut brechend an den Strand.

Von meinem Zelt hatte ich einen tollen Ausblick auf die Deadmanns Bay. Ich hing alle meine Sachen zum Trocknen in den stetig wehenden Wind. Dadurch hatte ich die Hoffnung, am Morgen mit trockenen Sachen aufbrechen zu können.


7.Tag

Heute bin ich um 5:00 Uhr aufgewacht. Gegen 5:20 wurden die Vögel unruhig. Ich frühstücke kräftig und mache mich dann an den Aufbruch.
Den ersten Teil der Wanderung kannte ich ja schon. Nach dem ersten Strand ging es schön durch den Wald. Im Wald traf ich jemanden, der mir erzählte, daß man die Prion Beach nicht mit den Booten verlassen muß, sondern daß man sie am Schluß des Strandes die New River Lagoon durchwaten kann. Nach dem Wald ging es hinab an den 8 Miles Beach. Den Strand so entlang zu wandern war irgendwie ziemlich hart. Im Sand hat man keinen Druck unter den Füßen.
An der Fuhrt an welcher man die New River Lagoon durchwaten kann, traf ich glücklicherweise auf andere, die mir von einer gegenüberliegenden Düne den Weg durch die Fuhrt wiesen.
Danach ging es etwas bergauf und bergab. Ich fragte mich gerade wie weit es noch ist, als ich an der Surprise Beach ankam.

Ich konnte sehen, daß man hier nur bei Ebbe rüberkommt. Da gerade Ebbe war ergriff ich meine Chance. Während der Flut bekommt man hier auf jeden Fall nasse Füße, oder vielleicht noch mehr. Auf der gegenüberliegenden Seite des Strandes machte ich eine Brotzeit. Dann ging ich weiter und es folgte ein wirklich steiler Pfad einen Berg hinauf, den ich fast auf allen Vieren hinter mich bringen muß. Oben war es aber wieder ein ganz schöner Weg. Nach 30 bis 45 Minuten erreichte ich den Granit Beach.
Ihn wollte ich auch nicht bei Flut überqueren müssen. Denn von Stein zu Stein zu wandern und dabei das Gleichgewicht zu halten, ist nicht einfach. Am Ende des Granit Beach ging es in einer kleinen Kletterpassage den Berg hoch. Dort gab es einen kleinen Wasserfall. Am Zeltplatz, oberhalb der Klippe, gab es aber leider viele von diesen Mücken, die einen wie Pferdebremsen beißen.


8. Tag Zuerst ging es steil den Berg rauf. Aber der Weg war ganz gut.

Auf dem Gipfel wehte mir ein strammer Wind entgegen. Dann mußte ich den gefürchteten South Cape Range überqueren. Das war die letzte harte Prüfung. Es ging durch Regenwald. Dort gab es nur noch Matsch. Dieser Matsch reichte meist bis zu der Oberkante meiner Gamaschen. Aber zum Glück lief nichts rein. Es gab jedoch auch keine Möglichkeit dem Matsch auszuweichen. Dazu ging es noch andauernd rauf und runter. Zum Glück hatte ich mir das Höhenprofil ziemlich gut eingeprägt und wußte so ungefähr, wo ich war. Nach einer kleinen Buttongraß-Ebene ging es wieder rauf. Ich konnte ein Cliff hinuntersehen. Danach ging es leicht bergab hinab zum Strand.
Am Strand mußte ich den South Cape River durchqueren. Ich schlug mein Zelt auf und trocknete meine Sachen. Es schien zwar die Sonne, der Himmel sah aber nicht gut aus. Trotz allem war ich guter Laune, da ich jetzt wirklich die harten Abschnitte hinter mir hatte. Heute machte ich viele Fotos am Strand. Später fing es wieder stark zu regnen an. Glücklicherweise hörte es irgendwann wieder auf.


9. Tag - Ungemütliche Nacht gehabt

Um 0:07 Uhr wachte ich auf und konnte kaum wieder einschlafen. Ob das von der fehlenden Nahrung kam? Ich ließ mir Zeit mit dem Frühstück und Packen. Erst gegen 9:00 Uhr brach ich auf. Nach ca. 1 Stunden fing es wieder an zu regnen. Aber der Weg war ziemlich einfach. Nachdem ich den letzten Strand hinter mir hatte, war der Weg eine reine Kilometerbolzerei. Nach 2:30 Stunden war ich in Crokle Creek. Ich machte mir einen Kaffee mit meinem letzten Kaffeepulver. In den Kaffee kam mein letzter Zucker. Dazu aß ich meine letzte Brotkrume.
Nach etwas Warten kam der Bus von "Wilderness Network". Ich konnte es kaum glauben , der Fahrer war Tim, der mich an den Anfang des Treck gebracht hatte. Er war auch überrascht mich hier schon zu sehen. Eigentlich wurde ich erst in 5 Tagen erwartet. Ich erzählte ihm meine Geschichte mit dem nicht angekommenen Freßpacket. Er erklärt sich spontan, bereit auf dem Rückweg nach Hobart an einem Take Away zu halten, damit ich was zwischen die Zähne bekomme.

Schon um 16:00 Uhr waren wir in Hobart. Tim brachte mich noch zur Jugendherberge und ich dankte ihm dafür. In der Jugendherberge konnte ich leider auch nicht genau herausfinden, warum mein Packet nicht befördert wurde. Auf jeden Fall hatte die Herbergsmutter Par Avion zusammengeschissen, weil sie mein Packet nicht rechtzeitig gebracht hatten.

Alles in allem gesehen, wäre ich gerne länger auf dem South Coast Track gewesen. Es ist zwar gut zu wissen, daß man den Track auch in einer kürzeren Zeit schaffen kann. Aber eigentlich sollte es ja Urlaub sein.

Nach dieser Tour konnte ich den Rest meines Urlaubs kaum noch richtig laufen, da ich mir solche Blasen und offene Wunden geholt hatte, daß ich nur noch unter Schmerzen meine Füße in die Schuhe stecken konnte.
Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park Southwest National Park