Der SüdWesten Tasmaniens bildet heute den größten Nationalpark des Landes und
umfasst rund 600.000 ha. Als Besonderheit sei erwähnt, dass das gesamte Gebiet
zum Weltnatur-, als auch Weltkulturerbe ist. Diesen Status erhielt es schon
im Jahre 1985.
Bekannt und beliebt ist die Region wegen seiner ursprünglichen und rauhen Natur.
Diese Atribute ziehen jedes Jahr einige Wanderer auf den wilden Pfad, der sich
in der Nähe der Südküste entlang schlängelt und einen Einblick in dieses Gebiet
erlaubt. Neben den Hindernissen die einem die wilde Umgebung auferlegt, kommt
noch das Wetter, welches als Wechselhaft bezeichnet werden kann. Doch wer sich
dieser Herausfoderung stellt, die ein großes Maß an Wandererfahrung erfordert,
wird dieses Abenteuer lieben ...
Bevor ich zu meiner größten und schwersten Tour in Tasmanien aufbrechen konnte,
mußte ich mich ersteinmal über das Gebiet informieren. Die ersten Siedler
dieses Gebietes meinten, daß es "Landsend" sei. Was soviel heißt, wie das
Ende der Welt. Irgendwie hatten sie da auch recht, da nach der Küste im Süden
von Tasmanien nur noch der Südpol kommt.
Mich führte mein erster Weg zum Rangerbüro. Der Ranger klärte mich drüber auf,
daß man auf jeden Fall in einer Gruppe von mindestens drei Personen wandern
sollte, um diese Wanderung sicher zu bewältigen. Auch erzählte er mir viele
Schauergeschichten, die er teilweise selbst erlebt hatte. Trotz dieser
"Einschüchterungsversuche" kaufte ich mir eine Wanderkarte vom South-West
Nationalpark.
Aus der Karte ging hervor, daß die Wanderung zwischen 10 und 14 Tagen dauern
würde. Dies ist abhängig vom Wetter und der Länge der Tagesetappen, die man
sich zumutet. In der Karte stand auch viel über die landschaftlichen
Gegebenheiten. Hauptsächlich sollte es dort Moore, Hochmoore, Tiefmoore,
trockene Moore und vor allem feuchte Moore geben. Außerdem sollte man im
South-West Nationalpark eine Wanderung durch die Erdgeschichte machen können.
Am Anfang sind die Berge und Gesteine noch relativ jung und am Ende des
Wanderweges kommt man an Fossilien aus der Urgeschichte vorbei. Also alles
in allem eine interessante Sache.
Mir machte hauptsächlich die Versorgung mit Lebensmitteln Sorgen. Ich hatte
nämlich keine Lust für 14 Tage Verpflegung mit zuschleppen. Von meinem Bruder
wußte ich glücklicherweise, daß es in der Mitte des Wanderweges eine
Rangerstation mit Buschflugplatz gab. Dort konnte man sich Verpflegungspäckchen
von diversen kleineren Fluggesellschaften hinbringen lassen.
Ich rief ein paar Tage vor meiner Abreise bei einer dieser Gesellschaften an
(Par-Avion) und teilte ihnen mit, wann mein Paket im Park hinterlegt werden
sollte. Sie sagten es wäre kein Problem. Also war ich zum Aufbruch bereit.
1. Tag - Mein erster Wandertag durch den South-West Nationalpark.
Um 8:30 Uhr wurde ich von "Wilderness Network" an der Jugendherberge in Hobart
abgeholt. Der Busfahrer war ziemlich cool. Sein Name war Tim, diesen Namen
wollte ich mir merken. Auf der Fahrt in den Park traf ich ein paar Deutsche,
mit denen ich mich unterhielt. Kurz vor dem Nationalpark hielt der Busfahrer
nocheinmal an einem kleinen Laden. Dieser Laden wurde von uns gestürmt und
jeder versorgte sich mit ausreichend Junkfood.
Um 12:30 Uhr Ankunft im Nationalpark. Ich packte meine Sachen ziemlich schnell
und brach auf. In das Wanderbuch, am Anfang des McKays Track, trug ich mich
zwar ein, aber irgendwie glaubte ich nicht, daß das jemanden interessiert.
Der Wanderweg war am Anfang ganz passabel, ging jedoch später in Matschlöcher
über.
Der erste mögliche Zeltplatz, Junction, gefiel mir überhaupt nicht. Er sah
ziemlich benutzt aus. Das heißt, er machte den Eindruck auf mich, als würde er
stark frequentiert. Aus diesem Grunde wanderte ich weiter.
Nach 5:50 Stunden erreichte ich den Zeltplatz am Crossing River. Wie der Name
schon sagt, muß man hier den Fluß durchqueren. Bei viel Wasser würde ich mir
hier Sorgen machen müssen, aber da es schon seit Wochen relativ wenig geregnet
hatte, stellte die Durchquerung kein Problem dar.
Ich zeltete auf der Seite des Flusses auf der ich ohne Flußdurchquerung am
kommenden Tag trockenen Fußes meine Tour fortsetzten konnte. Leider war mir
niemand auf diesem Wanderweg gefolgt und so war ich völlig alleine.
2. Tag Ich bin ganze 9 Std. unterwegs - Schlammface
Nach 3:20 Stunden erreichte ich das Watersheed Camp. Das ist ein sehr
schlechter Zeltplatz. Zum Glück hatten mich andere Wanderer schon vorher
darauf hingewiesen.
Hier gibt es viele Mücken und Blutegel. Trotz dieser Widrigkeiten legte ich
hier meine Frühstückspause ein.
Auf dem Weg bis zum Spring River mußte ich durch ziemlich viele Schlammlöcher.
Bei Regen ist das bestimmt grausam. Außerdem mußte ich mich oft durch enges
Gestrüpp zwängen. Unterwegs traf ich zwei Franzosen. Ich unterhielt mich ein
wenig mit ihnen.
Etwas später passierte es dann. Für Außenstehende natürlich unheimlich lustig,
ich fiel der Länge nach in den Schlamm. Wenn aber ein 25 bis 30 Kg Rucksack auf
einem liegt, hört aber Spaß auf. Trotz dieses Mißgeschickes mußte ich lachen.
Später folgte der Weg den Windungen des Spring Rivers. Zu allem Elend verlief
der Weg oberhalb der Baumgrenze. Dadurch war ich ohne Unterlaß der brennenden
Sonne ausgesetzt. Bevor ich den Zeltplatz für diesen Abend erreichte, mußte
eine Flußüberquerung der besonderen Art hinter mich bringen. Ich mußte ihn,
auf einem Baumstamm balancierend, überqueren. Der eigentliche Zeltplatz lag
etwas ungünstig am Fluß, denn es machte den Eindruck, als würde dieses Gebiet
bei Hochwasser regelmäßig überschwemmt. Dies erkannte ich gut an den
Ausschwemmungen am Flußufer.
Um kein Risiko einzugehen, im Schlaf von einer Überschwemmung überrascht zu
werden, hatte ich mir eine Lagerstätte ausgesucht, die nicht so doll war wie
die zuvor.
3. Tag Ca. 3:30 bis 4 Stunden gewandert - Der Rudermarathon
Heute um 6:00 Uhr aufgestanden. Um 7:45 lief ich los. Heute ging es stetig auf
und ab. Das kann einen schon ganz schön nerven. Auch heute hatte ich relativ
wenig Schutz vor der Sonne und das schlauchte mich ganz schön.
Der Zeltplatz auf der Nordseite der "Bathurst Harbour" Bucht war nicht schlecht.
Vor allem weil es dort ein wenig Trinkwasser gab - vorausgesetzt, man fand es.
Aber es gab auch viele Muscheln und wer des Kochens mächtig ist und ein wenig
wagemutig ist, kann dort zu einem wahren Festmahl kommen.
Ich war trotz dieser Verlockungen froh, als ich auf der anderen Seite der Bucht
war. Doch zuvor mußte ich auf der Nordseite das Ruderboot zu Wasser bringen.
Dann zur anderen Seite rudern - gegen den Wind. Dort angelangt, mußte ich wieder
ein Boot ins Wasser ziehen. Dann ging es mit den beiden Booten zurück - das war
relativ einfach.
Das ursprüngliche Boot mußte nun wieder an seinen Platz gebracht werden - eine
echte Plackerei. Danach konnte ich endgültig mit dem zweiten Boot zurückrudern -
wieder gegen den Wind. Ich war echt froh, als ich diese Plackerei hinter mir
hatte. An diesem Tag verstand ich, warum der Ranger meinte, man sollte mit
mindestens drei Leuten wandern.
4. Tag "Tag der Entscheidung" oder morgen - ihr versteht nachher warum.
Ich stand gegen 6:00 Uhr auf. Anfangs ging der Weg zuerst ein wenig auf und ab.
Man hatte einen herrlichen Ausblick auf den Weg vom Vortag vor allem auf die
Bootsstrecke. Später ging es dann nur noch durch Moore. Hier mußte man schon
Matschfan sein. Mir kam ein Deutscher entgegen der sich schon seit Wochen hier
mitten durch den Busch schlug. So sah er aber auch aus. Mit ihm unterhielt ich
mich ein wenig. Nach 3:20 Stunden kam ich in Melaleuca an.
Mein Foodparcel, das ich vor meiner Reise aufgegeben hatte war leider noch nicht
angekommen. Ich tröstete mich, denn das Wetter sollte zur Zeit für Flugzeuge
nicht all zu gut sein. Ich mußte mich aber entscheiden, ob ich weiter wandere
oder mit den Buschpiloten rausfliege. An diesem Abend sollten nocheinmal ein
paar Flieger kommen, vielleicht ist dann ja mein Freßpacket dabei.
Leider war auch bei diesen Fliegern, obwohl sie von Par Avion waren, mein Paket
nicht dabei. Ich rang mich dazu durch mit einer Gewalttour den South Coast
Track zu schaffen. Mein Essen müßte gerade so reichen. Allerdings dürfte nichts
schiefgehen. Am folgenden Tag wollte ich bis zu Louisa River vorstoßen. Dann
könnte ich am darauffolgenden Tag den härtesten und gefährlichsten Abschnitt
der Tour hinter mich bringen. Die Überquerung des sogenannten "Ironbound Range".
Hoffentlich werde ich gutes Wetter haben.
Den Rest des Tages hatte ich mit der beißenden Sonne zu kämpfen. Zwischendurch
regnete es punktuell auf die Hütte, doch schon 2 Meter von der Hütte weg,
regnete es nicht mehr. Aus dem Hüttenbuch und vom Ranger erfuhr ich, daß eine
12'er Gruppe vor mir war. Die werde ich wohl überholen müssen. Gegen Abend
hatte ich mich im nahen Fluß ein wenig gewaschen. Eigentlich wäre soetwas nicht
berichtenswert, da man ja davon ausgehen sollte, daß der Junge sich jeden Tag
ein wenig wäscht. Aber beim Waschen im Fluß kam ein Wombat ganz nahe an den Fluß
und schaute sich um. Seine Höhle war auch gleich in der Nähe. Trotz meiner
angespannten Verpflegungslage, habe ich heute nocheinmal ordentlich beim Essen
zugeschlagen.
5. Tag
Am Morgen ist keine einzige Wolke zu sehen. Der Sonnenaufgang war wirklich fix.
Nach 2 Stunden war ich an der Cox Bight. Der Weg war, aus meiner Sicht, wie
eine Schnellstraße ausgebaut. Schließlich mußte ich mir meinen Weg ebenso wie
in den letzten Tagen durch Schlammlöcher bahnen.
Das Wetter begann sich nach 2 Stunden deutlich zu verschlechtern - es fing an
zu nieseln. In der Cox Bright ging es ersteinmal lange am Strand entlang.
Nach 3 Stunden war ich am Ende des Strandes. Von dort ging es über Bohlen zum
ersten Hügel (Berg). Es ging die Red Point Hills geradewegs 200 m hoch. Und
wenn ich gerade sage, dann meine ich auch gerade. Nach 4 Stunden holte ich am
Berg die ersten der 12'er Gruppe ein. Auf dem Paß warteten die anderen der
Gruppe.
Hier hätte man eine tolle Aussicht, wenn es nicht regnen würde. Aber so hat
die Umgebung auch ihren Reiz. Nun ging es langgezogen der Berg hinab. Hin und
wieder ging es durch Matsch. Heute machte ich immer im richtigen Moment Pause.
Es gab immer gutes Wasser und ich war windgeschützt. Zum Schluß ging es über
eine Ebene, die ein Moor ist, Richtung Lousia River. Hier herrschte starker
Seitenwind. Nach 7 Stunden kam ich am Lousia River an. Ich durchquerte ihn. Er
war ziemlich seicht. Der Fluß kann aber bestimmt auch sehr reißend werden. Ich
schlug sofort mein Zelt auf und kaum hatte ich das erledigt, fing es wieder
stark an zu regnen.
Später als der Regen ein wenig nachließ, ging ich nach draußen und machte mir
mein spärliches Abendessen. Während ich meine Sachen sauber machte, kam die
12'er Gruppe an den Fluß. Während ich mir meine Schuhe auf der einen Seite des
Flußes ausgezogen und sie auf meinem Rucksack rübertransportiert hatte damit
sie nicht naß wurden, sind die Australier einfach so durch den Fluß gewatet.
Sie waren zwar in den heftigen Regen gekommen, aber ich fand das trotzdem ein
wenig grob.
6. Tag Der Tag heute bekommt den Titel "Der Berg ruft".
Es hat zwar die ganze Nacht durchgeregnet. Ich werde aber trotzdem aufbrechen.
Wie ihr euch erinnert, habe ich kaum Nahrungsmittel. Also werde ich mein Zelt
wohl naß einpacken müssen. Während des Packens meiner Sachen regnete es
glücklicherweise nicht. Heute ging es 1000 Meter hoch und dann wieder 1000
Meter runter. Den ersten Bergrücken hoch regnet es wieder, aber es sah
irgendwie gut aus. Vom Berg aus atte ich eine tolle Aussicht.
Nach ca. 2 Stunden war ich auf dem Berg. Hier war es bitterkalt. Ich hatte nur
kurze, dünne Sachen an und keine Lust mich umzuziehen. Ich ging sofort den Berg
hinab. Zuerst war der Weg ein perfekt ausgebauter Highway. Es ging richtig
schön über einen neuen Holzbohlenweg. Danach wurde der Weg im Wald zu einem
Wasser- und Schlammfluß. Ich konnte mich teilweise nur in die Schlammlöcher
hinablassen. Ich hatte am Morgen zum ersten Mal meine Gore-Tex-Socken angezogen
und stellte jetzt fest, daß ich trotz allem trockene Füße behielt. Es zieht
sich ziemlich lange bergab durch diesen doofen Wald. Irgendwie weiß man nicht
wo man ist. Nach 4:30 Stunden komme ich am Deadmanns Bay an. Ich lasse meine
Sachen dort und gehe noch zum nächsten Strand. Hier kamen die Wellen richtig
groß und laut brechend an den Strand.
Von meinem Zelt hatte ich einen tollen Ausblick auf die Deadmanns Bay. Ich hing
alle meine Sachen zum Trocknen in den stetig wehenden Wind. Dadurch hatte ich
die Hoffnung, am Morgen mit trockenen Sachen aufbrechen zu können.
7.Tag
Heute bin ich um 5:00 Uhr aufgewacht. Gegen 5:20 wurden die Vögel unruhig. Ich
frühstücke kräftig und mache mich dann an den Aufbruch.
Den ersten Teil der Wanderung kannte ich ja schon. Nach dem ersten Strand ging
es schön durch den Wald. Im Wald traf ich jemanden, der mir erzählte, daß man
die Prion Beach nicht mit den Booten verlassen muß, sondern daß man sie am
Schluß des Strandes die New River Lagoon durchwaten kann. Nach dem Wald ging
es hinab an den 8 Miles Beach. Den Strand so entlang zu wandern war irgendwie
ziemlich hart. Im Sand hat man keinen Druck unter den Füßen.
An der Fuhrt an welcher man die New River Lagoon durchwaten kann, traf ich
glücklicherweise auf andere, die mir von einer gegenüberliegenden Düne den
Weg durch die Fuhrt wiesen.
Danach ging es etwas bergauf und bergab. Ich fragte mich gerade wie weit es
noch ist, als ich an der Surprise Beach ankam.
Ich konnte sehen, daß man hier nur bei Ebbe rüberkommt. Da gerade Ebbe war
ergriff ich meine Chance. Während der Flut bekommt man hier auf jeden Fall
nasse Füße, oder vielleicht noch mehr. Auf der gegenüberliegenden Seite des
Strandes machte ich eine Brotzeit. Dann ging ich weiter und es folgte ein
wirklich steiler Pfad einen Berg hinauf, den ich fast auf allen Vieren hinter
mich bringen muß. Oben war es aber wieder ein ganz schöner Weg. Nach 30 bis 45
Minuten erreichte ich den Granit Beach.
Ihn wollte ich auch nicht bei Flut überqueren müssen. Denn von Stein zu Stein
zu wandern und dabei das Gleichgewicht zu halten, ist nicht einfach. Am Ende
des Granit Beach ging es in einer kleinen Kletterpassage den Berg hoch. Dort
gab es einen kleinen Wasserfall. Am Zeltplatz, oberhalb der Klippe, gab es aber
leider viele von diesen Mücken, die einen wie Pferdebremsen beißen.
8. Tag Zuerst ging es steil den Berg rauf. Aber der Weg war ganz gut.
Auf dem Gipfel wehte mir ein strammer Wind entgegen. Dann mußte ich den
gefürchteten South Cape Range überqueren. Das war die letzte harte Prüfung. Es
ging durch Regenwald. Dort gab es nur noch Matsch. Dieser Matsch reichte meist
bis zu der Oberkante meiner Gamaschen. Aber zum Glück lief nichts rein. Es gab
jedoch auch keine Möglichkeit dem Matsch auszuweichen. Dazu ging es noch
andauernd rauf und runter. Zum Glück hatte ich mir das Höhenprofil ziemlich gut
eingeprägt und wußte so ungefähr, wo ich war. Nach einer kleinen
Buttongraß-Ebene ging es wieder rauf. Ich konnte ein Cliff hinuntersehen.
Danach ging es leicht bergab hinab zum Strand.
Am Strand mußte ich den South Cape River durchqueren. Ich schlug mein Zelt auf
und trocknete meine Sachen. Es schien zwar die Sonne, der Himmel sah aber nicht
gut aus. Trotz allem war ich guter Laune, da ich jetzt wirklich die harten
Abschnitte hinter mir hatte. Heute machte ich viele Fotos am Strand.
Später fing es wieder stark zu regnen an. Glücklicherweise hörte es irgendwann
wieder auf.
9. Tag - Ungemütliche Nacht gehabt
Um 0:07 Uhr wachte ich auf und konnte kaum wieder einschlafen. Ob das von der
fehlenden Nahrung kam? Ich ließ mir Zeit mit dem Frühstück und Packen.
Erst gegen 9:00 Uhr brach ich auf. Nach ca. 1 Stunden fing es wieder an zu
regnen. Aber der Weg war ziemlich einfach. Nachdem ich den letzten Strand
hinter mir hatte, war der Weg eine reine Kilometerbolzerei. Nach 2:30 Stunden
war ich in Crokle Creek. Ich machte mir einen Kaffee mit meinem letzten
Kaffeepulver. In den Kaffee kam mein letzter Zucker. Dazu aß ich meine letzte
Brotkrume.
Nach etwas Warten kam der Bus von "Wilderness Network". Ich konnte es kaum
glauben , der Fahrer war Tim, der mich an den Anfang des Treck gebracht hatte.
Er war auch überrascht mich hier schon zu sehen. Eigentlich wurde ich erst in 5
Tagen erwartet. Ich erzählte ihm meine Geschichte mit dem nicht angekommenen
Freßpacket. Er erklärt sich spontan, bereit auf dem Rückweg nach Hobart an
einem Take Away zu halten, damit ich was zwischen die Zähne bekomme.
Schon um 16:00 Uhr waren wir in Hobart. Tim brachte mich noch zur
Jugendherberge und ich dankte ihm dafür. In der Jugendherberge konnte ich
leider auch nicht genau herausfinden, warum mein Packet nicht befördert wurde.
Auf jeden Fall hatte die Herbergsmutter Par Avion zusammengeschissen, weil sie
mein Packet nicht rechtzeitig gebracht hatten.
Alles in allem gesehen, wäre ich gerne länger auf dem South Coast Track gewesen.
Es ist zwar gut zu wissen, daß man den Track auch in einer kürzeren Zeit
schaffen kann. Aber eigentlich sollte es ja Urlaub sein.
Nach dieser Tour konnte ich den Rest meines Urlaubs kaum noch richtig laufen,
da ich mir solche Blasen und offene Wunden geholt hatte, daß ich nur noch unter
Schmerzen meine Füße in die Schuhe stecken konnte.