Tag 78, 10.5.2007, Donnerstag

Ort: Australien Festland 15. Tag - Perth 04. Tag

27 Grad - keine Wolken - sonnig

Landkarte

 

An diesem Tag stand mein Umzug in die ungeliebte Herberge an. So musste ich an diesem Morgen mal wieder alles packen und mich Abreisefertig machen. Meinen Aufenthalt in der jetztigen Herberge zog ich so lange in die Laenge wie es ging, doch dann stand mein Marsch an. Weit war es nicht, gerade mal 15 Minuten Fussweg, wovon ich die meiste Zeit an irgendwelchen Ampeln rumgelunger hatte.

Das Einchecken ging dann relativ einfach, wenngleich ich den Fehler begangen hatte jemanden den Vortritt zu lassen, der sich nur ausbuchen wollte. Das Ergebnis war, dass ich schliesslich 15 Minuten hinter dieser Person festhing. Das naeste Mal uebelege ich mir das genauer. Es war insofern unangenehm nicht so recht vorwarts zukommen, denn ich wollte gegen 11 Uhr an einer kostenlosen Orientierungsfuehrung durch Perth teilnehmen. Da aber auch alleszumeist eine gute Seite hatte, so hatte ich beim Warten diverse Reiseprospekte durchgearbeitet und war dabei ueber einen Tagesausflug zum so genannten Wave Rock gestolpert. Irgendwie hatte ich schon laenger Lust dort hinzufahren und so wollte ich mir fuer den kommenden Tag diesen 750 Kilometer Ausflug antun und ihn buchen.

Nachdem ich mein Zimmer in Beschlag genommen hatte, musste ich sagen, dass dieser Raum mit seiner Lage als Ok zu bezeichnen war. Er war weit genug weg von der Kueche und dem Innenhof, der in der Nacht gruendlich mit Musik beschallt wurde. Auch war das Geruchsproblem nicht zu erkennen.

Auf dem Weg zur Statfuehrung buchte ich schliesslich noch den Ausflug und nachdem die Kreditkarteninfos durch die Leitung geflossen waren, war der naechste Tag in trockenen Tuechern.

Wie sich bei der Stadtfuehrung herausstellte, waere es in der Tat gut gewesen, wenn ich schon zu beginn meiner Anwesneheit in Perth von ihm gewusst haette. Denn hier bekam man das Ruestzeug an die Hand sich in der Stadt orientieren zu koennen, mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln umgehen zu koennen und auch noch den einen und anderen Geheimtip. So schauten wir in einem kleinen Laden vorbei, der wirklich einem Kolonialladen glich und der Besitzer, heute ueber 90 Jahre, arbeitete heute noch von frueh 7 bis 1 Uhr am Morgen. An diesem Laden war ich so oft auf dem Weg in die Innenstadt vorrueber gelaufen, doch nie hineingegangen.

Da Perth keinen ausgesprochenen Aussichtsturm in der Stadt hat, wurde uns die Information zu Teil, dass es in einem der hoeheren Gebaeude ein Restaurant gab, von dem man einen guten Blick ueber die Stadt haben sollte.
Auch kam ich bei dieser Gelegenheit einmal dazu mit den so genanten CAT Bussen zu fahren. Bei ihnen handelte es sich um Busse die eine feste Strecke in der Stadt abdeckten, stets im Kreis fuhren und dazu kostenfrei waren. Ich hatte es bislang vorgezogen zu laufen, denn mir standen immer zu viele Leute an den diversen Haltestellen. Auch war Perth in seiner Innenstadt nicht so weitlaeufig, als dass man es nicht zu Fuss haette erledigen koennen.

Nach der Fuehrung landete ich im einzigen Supermarkt der Innenstadt und deckte mich mit ein paar Kleinigkeiten fuer den heutigen und den morgigen Tag ein. Schwerbeladen gings in die Herberge, wo ich die Mittagshitze ueberstehen wollte. Da es auf meinem Zimmer einen Fernseher und Kuehlschrank gab, war es grundsaetzlich angenehm, wenn sich dann nicht wieder ein unangenehmer Geruch eingestellt haette. Ich konnte mir nicht erklaeren woher er kam. Da ich mich dann aber alsbald wieder aufmachte, riss ich alle Fenster auf und hoffte, dass es bei meiner Rueckkehr besser sein wuerde.

Fuer diesen spaeteren Nachmittag hatte ich mir lediglich vorgenommen ein paar Fotos zu schiessen. So war ich heute bei der Stadtfuehrung an ein paar Skulpturen vorbeigekommen, die Geschaeftsleute zeigten, sich im Laufe der Zeit veraenderten. Dieser Zeitstrahl begann im 19. Jahrundert und endte beim moderen Geschaeftsmann mit seinem Handy.

Bevor ich allerdings zu meinem naechsten Ziel aufbrach, machte ich noch eine kleine Fotoserie von Leuten die an einer Bushaltestelle warteten. Da diese Session wirklich lange dauerte, wunderte es mich, dass sich niemand beschwerte.

Als das Tageslicht sich dem Ende naeherte, ging es zu den Swan Bells, denn ebenfalls beim Rundgang hatte ich herausgefunden, dass das Gebaeude gewissen Umfang beleuchtet war und das wollte ich mir genauer ansehen. Es war dann zwar nicht so umfangreich, wie ich es auf einem Prospekt gesehen hatte, doch schlecht wa es troztdem nicht. Etwas gequealt wurde ich bei dieser Sitztung von den Muecken die sich auf mich stuerzten und ich alsbald eine ordentliche Anzahl an Stichen zu verzeichnen hatte.

Den weiteren Abend verbrachte ich dann in der Herberge und nachdem die Betreuung an der Rezeption gewechselt hatte, war auch der Laermpegel deutlich angestiegen, denn nun wurde der Rezeptionsbereich und der Innenhof wirklich sehr laut beschallt.

Was den Geruch im Zimmer angeht, so war er nach dem Lueften verschwunden und er kam auch nichtmehr in solch einer Intensitaet wieder. Wie gesagt ruhig war es in dieser Lage auch und so wurde eine doch recht angenehme Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 79, 11.5.2007, Freitag

Ort: Australien Festland 16. Tag - Perth 05. Tag

26 Grad - bewoelkt

Landkarte

 

750 Kilometer, da war wirklich zu hoffen, dass der Bus angeehm war. Wie sich herausstellte war er es. Es handelte sich nicht um einen Bus von der Stange, sondern um einen LKW, der zum Bus umgebaut worden war. An Beinfreiheit wurde nicht gespart worden und man hatte wirklich mehr als geneugen Platz, um es sich gemeutlich zu machen. Obwohl der Bus sich zunehmend fuellte, brauchte ich meine Reihe mit niemandem zu teilen und hatte dadurch wirklich eine Luxurioese Reise.

Uebermaessige lange Wegstrecken legten wir nicht zurueck, sondern in angemessenen Entferntungen gab es immerwieder einen Stop. Da ich die meiste Zeit ohnedies schlief, waere mich es nicht aufgefallen, wenn es anders gewesen waere.

Unser erster Halt fand in einem kleinen Ort namens York statt. Dieser Ort aus den fruehen Gruenderjahren Australiens hatte mit vielen historischen Gebaeuden, eigentlich seinen Charm behalten und es machte freude durch die Strassen zu Laufen und sich etwas umzuschauen.

Die naechsten Stops waren von der Gestallt, dass alles, was irgendwie verwertbar war, zu einer Sehenswuerdigkeit deklariert wurde. So hielten wir erst an einem Hundefriedhof, dann am so geannten Hundezaun und dann noch bei der ein oder anderen Skulptur die sich jemand in den Garten gestellt hatte. Von den Stops war der beim Hasen-Zaun (http://en.wikipedia.org/wiki/Rabbit-proof_fence) nicht der Aufregendste, denn was macht ein Drahtzaun schon her, aber bei seiner Bedeutung war es schon in Ordnung, dass man hier hielt. Mit dem Zaun versuchte man der Flut an Kaninchen Herr zuwerden. Doch, obwohl man viel Engerie und Geld investierte, scheiterte das Vorhaben und die Tiere ueberwanden diesen Wall und breiteten sich weiter aus.

Es war um die Mittagszeit, als wir das Gebiet unseres eigentlichen Tagesziels des Wave-Rock (http://de.wikipedia.org/wiki/Wave_Rock) erreichten. Bevor wir uns ihn jedoch anschauten, gab es noch einen Halt am Nielpferdfelsen. Als ich ihn das erste Mal sah, wunderte ich mich, das das Teil mit einem Nielpferd zu tun haette. Doch ich brauchte nur meine Position vor dem Felsen wechseln und schon war es kalr. Der Felsen hatte in der Tat sehr grosse Aehnlichkeit mit einem geoeffenten Maul eines Nielpferdes.

Dem NIelpferdfelsen folgte unser Mittagessen. Welches aus Sandwitches bestand. Da ich da schon auf meiner Westkuestentour reichlich geniessen hatte duerden, hielt sich mein Entusiasmus wahrlich in Grenzen. Wer mit dem Essen fertig war, durfte dann noch in den angeschlossenen Tierpark.

Als ich ihn mir ansah, war nicht zuuebersehen, dass dieses Gehege nichts mit einer modernen Tierhaltung geimein hatte. Die Tiere waren wirklich eingefercht. So hielt sich meine Begeisterung auf dem Rundgang wahrlich in Grenzen. Zudem stuerzten sich Fliegen auf mich und das war ein Punkt, den nich nicht vermisste seit ich von meiner Westkuestentour zurueck gekehrt war.

Schliesslich ging es zum Wave Rock, allerdings ohne Fuehrer. Warum er nicht da war, hatte ich nicht verstanden. So musste unser Fahrer auch noch diesen Teil wahrnehmen. Ich wuerde wirklich annehmen, dass sein Job wirklich ein hartes Stueck arbeit ist. Erstmal die Kilometer zu fahren, dann die Touris zusammenhalten, sich ums Essen kuemmern und nuch auch noch das.

Wave Rock ein 2,7 Miliarden alter Felsen und in seiner Hauptanziehungspunkt wie eine Welle geformt. Diese Welle ist etwa 15 Meter hoch und etwa 110 Meter lang. Auch wenn einige Stimmen im Vorfeld gemeind hatten, warum ich denn dort hin wollte, so fand ich diesen Felsen durchaus eindrucksvoll und ich reizte die Aufenthaltszeit mehr als aus. Ich wurde schliesslich vom Fahrer eingefangen, weil er die Fahrt fortsetzen wollte.

Der Vorletzte Besuch dieses Tages war eine Hoele, die entweder "Bates Cave" oder "Mulka Cave" nannte. Wenn man die Hoehle nur so besuche, war es ein Loch unter einem Felsen und auf den Felsen gab es diverse Wandmalereien. Doch die Geschichte zu dieser Hoehle und "Mulka The Terrible", machte den Ort wirklich spannend.

In dieser Hoehle lebte Mulkin-Jal-la (Mulka the Terrible). Er war aus einer verbotenen Aboriginal Liebe entstanden und war schon zu seiner Geburt verteufelt. Zudem wurde er spaeter als Moerder und Kanibal bekannt. Als ihn seine Mutter irgendwann bezueglich seiner Vergehen ermahnte, brachte er auch sie um. Dass so ein Lebenswandel nicht ungesuehnt bleiben kann scheint klar zu sein und so jagte und toetete ihn schliesslich. Zudem wurde danach die Gegend zu einer verbotenen Gegend erklaert. Ok, das Ganze ist nur eine Aboriginal Legende, doch wer weis, vielleicht ist es doch wahr.

Im Grunde begann nach diesem Aufenthalt die Rueckfahrt, die nur noch in einem winzigen Oertchens namens Babakin (http://en.wikipedia.org/wiki/Babakin,_Western_Australia) fuer Kaffee und Kuchen unterbrochen wurde. Zu sehen gab es dort nur die Strasse und 3 Hauser. Es gab auch noch eine Schule und ein Krankenhaus, welches aber nichtmehr in Betrieb sind. Die Einwohnerzahl betraegt ganze 25.

Nach dieser kurzen Rast ging es auf direktem Wege nach Perth. Dort wurde ich vor der Herberge abgesetzt. Auch wenn es schon spaet war, hockte ich mich noch an einen der Internet-PCs und hielt die letzten Erlebnisse fest, bevor es am kommenden Tag weiter nach Singapore gehen sollte.