Tag 40, 2.4.2007, Montag

Ort: Tasmanien 22. Tag - Cradle Mountain 01. Tag
16 Grad - bewoelkt - es nieselt / abends Wolkendecke reisst auf - sonnig

Landkarte

 

Die Wegstrecke zum Busdepot legte ich viel schneller zurueck als ich berechnet hatte und so stand ich dann tatsaechlich vor verschlossenen Tueren. Ich setzte deshalb alle Rucksaecke ab. Doch als sie gerade alle unten waren, kam jemand um die Tueren zu oeffnen. Also 40 Kilo wieder hoch und rein ins Terminal.

Neben mir trudelten nun noch weitere Leute ein und was deren Absicht war, war sehr leicht zu erkennen. Die meisten waren schon fix und fertig fuer den Beginn ihrer Wanderung auf dem Overland Track hergerichtet. Ein Paeaerchen hatte sogar schon ihre Gamaschen an. Das fand ich dann doch etwas uebertrieben.

Von der eigentlichen Fahrt bekam ich dann nicht sehr viel mit zumindest was die Wegstrecke bis Devenport betraf. In Devonport, wo ich beabsichtigte die Ostertage zu verleben, sprang ich auch kurz aus dem Bus und erkundete die Umgebung. Mit Freude stellte ich fest, dass es hier auch ein Kino gab, also konnte ich mit etwas mehr Zuversicht auf meine Zeit hier blicken, denn viel hatte der Ort fuer mich, nochdazu als nicht Selbstfahrer, zu bieten.

Auf der weiterfahrt kamen wir duch ein kleines Oertschen namens Shefield. Hier fielen mir die vielen Wandmalereien auf und auch einige durchaus interessante Gebaeude. Besonders gefiel mir ein Berg, der im Hintergund aus einem Tal auftauchte. Es war Mt. Roland. Dieser Berg gefiel mir schon immer wegen seiner Form und ich fand es schade, dass er so im Schatten von Cradle Mountain existieren musste.

Die Fahrt bis zum Nationalpark ging dann ueber sehr gewundente Pfade und der Fahrer kurbelde manches Mal schon, um um die Kurven zu kommen. Es war fuer mich als Fahrgast wirklich eine Genussstrecke.

Cradle Mountain erreichten wir gegen 10 Uhr. Ich verliess den Bus an einer Informationsstelle vor dem Nationalpark, denn hier befand sich auch mein Zeltplatz. Was das Wetter betraf so war die Begruessung im Park nicht besonders herzlich. Denn es gab eine ordentliche Wolkendecke und dazu niesselte es die ganze Zeit.

Im Informationsbuero wurde ich von den Rangern mit so verwirrenden Informationen ueberhaeuft, dass ich irgendwie nicht genau wusste was ich jetzt genau machen sollte. Man sprach davon, dass jede Stunde ein Bus zum Zeltplatz fahren wuerde und ich doch irgendetwas bis dahin unternehmen solle. Tja, was tun ... Erfeulicherweise hatte man sich hier dazu entschlossen, um Verkehr vom Nationalpark fern zuhalten, einen kosten Losen Bus-Shuttel Service in den Nationalpark bis zum Lake Dove einzurichten. Dazu fuhren die Busse alle 10 Minuten, also Luxus am Rade der Natur Pur. Ich packte mein Gepaeck hinter den Tresen des Infoschalters, nahm meinen Fotoapparat und sprang in den naechsten Bus.
Als Fahrschein diente der Nationalpark-Ausweis und so kam mein Jahtresausweis mal wirklich ernsthaft zum Einsatz.

Am Lake Dove angekommen, stellte ich zugleich fest, dass vom Cradle Mountain nichts zu sehen war. Ich sah gerade mal einen Teil vom See, aber die Berge blieben mir verborgen. So musste ich mich weiterhin in Geduld ueben, bis ich endlich mal diesen Berg zu gesicht bekommen wuerde. Nichts desto weniger wollte ich die Landschaft erkundigen. Dafuer bot sich ein kurzer Weg an, der um den See herum fuehrte. Er sollte 2 Stunden dauern und das war genau die richtige Zeit, um es mit dem Bustransport zum Zeltplatz abzupassen.

Ich entschied mich den See im Uhrzeigersinn zu umlaufen. Da an diesem Tag von der Umgebung nichts zu sehen war, war dies jedoch eine untergeordnete Entscheidung gewesen. Bei gutem Wetter war es schon etwas mehr von bedeutung. Anfangs ging der Weg durch weitestgehend offenes Land. Der Weg war einfach und gut ausgebaut, also auf die Besucherstroeme die sich hier teilweise ergiessen eingerichtet. Es dauerte nicht lange, bis es etwas Bergan ging, doch galt es keinen Berg zu erklimmen, sondern lediglich auf einen riessigen Felsen zu gelangen. Um ihn abzusichern und dass Kinder nicht alleine auf ihn liefen, hatte man ein Gitter mit Tuer errichtet. Auch wenn es mir peinlich war, irgendwie bekam ich dieses Tor nicht auf. Die Kindersicherung ueberforderte mich doch. Erst nachdem Leute vom Felsen herunter kamen und sie mir zeigten wie es ging, konnte ich dieses Hemmnis ueberwinden. Das einzig toestliche war, dass ich im Verlaufe meines Aufenthaltes lernte, dass ich nicht der einzige war, der etwas verzweifelt vor diesem Tor stand.

Es niesselte die gesamte Zeit und so fuehlte ich mich auf dem felsigen Untergrund nicht besonders sicher. Auch war nicht zu sehen gab es wie schon erwaehnt ohnedies nicht.

Nach diesem kleinen Ausflug wurde der Weg bedeutend interessanter, denn der Weg verschwand im Bush des Sees und durch das niesseln waren kamen die Schoenheiten der Plfanzenwelt wirklich sehr gut zur Geltung. Das Gruen leuchtete herrlich und sonst unscheinbare Pflanzen spielten sich nun herrlich in den Vordergrund.

Waehrend meines Spaziegangs kam ich mit mit dem einen oder anderen ins Gespraech und jeder jammerte ueber das Wetter. Ich jammerte auch, aber eher weil ich mein Stativ nicht dabei hatte. Ich selber genoss das Wetter und das satte kraefigte gruen um mich herum.

Etwa nach der Haelfte des Weges schlaengelte sich der Weg an einer Felsenwand entlang und man hatte hier einen kleinen Steg errichtet. Obwohl es ein einfacher Weg war, war er erhielt er dadurch einen Hauch von Abenteuer. Nach diesem Abschnitt erreichte ich ein Stueck Wald, welches sich Ballroom Forest, also Tanzsaal Wald nannte. Was es bedeutete merkte man gleich wenn man ihn betrat. Er war nicht so zugewuchert wie es sonst der Fall war. Es gab viel zu sehen und man bekam einen herrlichen Eindruck ueber dieses Stueckchen Wald. So hielt ich mich hier etwas auf und nahm diese Schoenheit in mich auf. Mir taten alle Leute leid, die hier einfach nur durchstuermten und nach anderen Attraktionen suchten.

Gegen Ende des Weges wurde der Weg ein klein wenig schwieriger. Es ging etwas Bergan und es galt etwas hoehere Stufen zu ueberwinden. Es war nichts dramatisches, doch ich mochte es nicht, wenn die Stufen so hoch waren. Schliesslich erreichte ich keine kleine Huette. Von ihr aus gab es eine sehr bekannte Postkartenszene mit dem Cradle Mounatin. Doch heute gab es erstmal nur die Huette zu sehen.

Als ich den Parkplatz wieder erreichte, kam auch gleich ein Shuttle an und so konnte ich sofort die 7 Kilometer Rueckfahrt sofort beginnen. Im Rangrbuero angekommen kommen brauchte ich dann nur noch wenige Minuten bis zu jenem Moment warten, wenn der Buss zum Zeltplatz abfahren sollte. Also wartete ich, wunderte mich aber, dass weit und breit kein Bus zu sehen war. Als die Zeit fast vorrueber war, erkundigte ich mich wo der Bus denn bleiben wuerde. Nun teilte man mir, dass ich ihn verpasst haette, denn er fuhr hinter dem Gebaeude ab. Daraufhin meinte ein Mann warum ich ueberhaupt auf den Bus warten wuerde, es sei nicht seit zu Laufen. Er zeigte mir wohin ich zu gehen haette. Es waren dann rund 5 Minuten Fusseg, bis ich vor der Rezeption stand.

In der Rangerstation hatte ich erfahren, dass es in den naechsten Tagen etwas regnen wuerde. So erkundigte ich mich in der Rezeption des Zeltplatzes nach anderen preiswerten Moeglichkeiten der Unterkunft. Man bot mir eine Alpinhuette an. So recht etwas darunter vorstellen koennen konnte ich nicht, also bot man mir an sie mir anzusehen. Der Zeltplatz war durchaus als weitlaeufig zu bezeichnen und so musste ich schon ein stueckchen Laufen, bis ich die Huette reichte.

Ich entdeckte ein Notshelter, welches normalerweise in den Bergen stand. Es hatte kein Licht, Heizung oder aehnliches. Auch war es etwas beengt, doch es war ein festes Dach und sollte nur 1,5 Euro mehr kosten als wuerde ich Zelten. Also entschied ich mich diese Unterkunft zu mieten.

Ich hatte gerade meine Sachen in die Huette geschleppt und mich ausgebreitet, als ich sah, dass die Sonne es schaffte sich durch die Wolken zu arbeiten. Nun wusste ich, dass die 7 Kilometer bis zum Cradle Mountain schon sehr deutliche Wetterunterschiede bieten konnte. So konnte hier die Sonne scheinen, der Berg aber troztem in dichten Wolken verschwunden sein. Doch die Sonne gewann immer mehr an Oberhand und so wollte ich mich an einem Besuch versuchen.

Als ich die Rangerstation erreichte, konnte ich von hier doch tatsaechlich den Cradle Mountain sehen. Wie freute ich mich auf die Fahrt zum See. Die 20 Minuten Fahrt war ich schon sehr aufgeregt und da die Wolken immer weiter aufrissen, versprach es ein herrlicher Abend zu werden. Tatsaechlich wurde mir ein herrlicher Blick auf Cradle Mountain, die Berge und den See geboten. Ich ging auch zu der am Morgen entdeckten Huette und versuchte mich an einer schoenen Aufnahme vom See und Cradle Mountain.

Es war so schoen, dass ich meinen Aufenthalt wirklich lange ausdehnte.

Nach Sonnenuntergang zeichnete sich ab, dass es eine kalte Nacht werden wuerde, denn es wuerde eine Sternen klare Nacht werden. In meiner Huette war es nicht wirklich waermer als in einem Zelt und so hielt ich mich ersteinmal lange Zeit in der Zeltplatzkueche auf. Dort gab es Feuer und somit etwas Waerme fuer die Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 41, 3.4.2007, Dienstag

Ort: Tasmanien 23. Tag - Cradle Mountain 02. Tag
Nacht: 3 Grad
16 Grad - bewoelkt - regen - gelegentlich Sonnige Abschnitte

Landkarte

 

In der Nacht war es doch kuehl in meiner Huette und so war ich froh den zweiten Schlafsack erworben zu haben. In dieser Nacht hatte ich ersteinmal versucht einen Weg zu finden wie ich mir es schon warm machen koennte. So recht erfolgreich war ich nicht, doch ich wuerde noch genuegend Gelegenheiten haben einen guten Weg fuer eine warme Nacht zu finden.

Doch vor allem war ich am heutigen Morgen damit beschaefftigt mich auf meine Wanderung vorzubreiten. Ich hatte mir eine nicht all zu lange Strecke ausgesucht, von der ich aber wusste, dass sie sehr huebsch sein wuerde. Ueber den Schwierigkeitsgrad machte ich mir an diesem Morgen jedoch noch keine weiteren Gedanken.

Nachdem ich nun seit dem Beginn meiner Reise meine Wanderstoecke mitgeschleppt hatte ohne sie zu verwenden, sollten diese heute das erste Mal zum einsatz kommen. Ich hatte mir naemlich schon am Vortag das ein oder andere Mal gewuenst sie dabei gehabt zu haben, da sie das Laufen doch deutlich erleichterten und mir mir mehr Sicherheit gaben.

Bei durchaus misslichen Wetterbedingungen ging es mit dem Shuttl zum Lake Dove. Nach meinem Eintrag in das Wanderbuch, begann auch gleich mein Ausflug in die Bergwelt des Gebietes. Mein Ziel war Hanson Peak. Doch wollte ich vor neinem Gipfel abbiegen, um am See zu seinen Fuessen entlang zu laufen, um schliesslich ueber die so genannten Twisted Lakes, den Gipfel vom Hanson Peak zu erreichen.

Ich lief ganz langsam, denn so wollte ich vermeiden all zusehr ins Schwitzen zu kommen und bei dem kalten Wind zu frieren zu beginnen. Da der Weg aber schon nach kurzer Zeit deutlich an steile zunahm und ein Schild, welches auf einen rauhen und steilen Weg verwies, hielt dieser Vorsatz nicht lange an.

Wie immer wurde ich fleissig von anderen Leuten ueberholt und auch sie schnauften und stoehnten ueber den Anstieg. So war ich froh, dass es nicht nur mir so ging. Ich empfand es dann auch als durchaus Angnehm, dass der Weg zwar Steinig war und man auf seine Tritte aufpassen musste, aber es war dafuer nicht schlammig. Doch das wuerde sich bald aendern.

Es dauerte nicht lange, bis ich die Abzweitung erreicht, ueber die ich meinen Abstieg zum Lake Hanson beginnen konnte. Da ich von diesem Ort aber einen herrlichen Berg zu den Walls of Jerusalem geboten bekam, entschied ich mich fuer eine kurze Rast, um den Ausblick zu geniessen. Auch wenn das Wetter nicht gut war, so wurde mir zumindest in diese Richtung eine schone Sicht gegoennt und somit konnte ich damit wirklich zufrieden sein.

Kurz nach mir traf ein Franzose hier ein. Er latschte mit Turnschuhen durch diese Gegend und hatte wohl auch nicht so eine rechte Vorstellung was ihn hier so erwartete. Dies konnte man den Fragen entnehmen, die er einem Mann aus einer anderen Wandergruppe stellte. Zudem verwendete er lediglich seinen Reisefuehrer als Landkartenmaterial.

Der Abstieg hinunter zum Lake Hanson war dorch steiler als ich mich meinte zu erinnern, denn ueber diesen Weg hatte ich vor vielen Jahren meine Wanderung auf dem Overland Track beendet. Zumindest brauchte ich nicht auf dem Hosenboden herumrutschen, na zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Als der See nurnoch einen Steinwurf entfernt war, begann das laufen durch das Bushwerk und somit wurde der Weg au deutlich feuchter. Ich versuchte so lange wie nur moeglich meine Schuhe trocken zu erhalten. Was ich nicht tat, mir einen neuen Weg zu trampeln, nur damit ich nicht nass oder dreckig wurde. Das tat ich der Natur nicht an, die doch sehr lange brauchen wuerde um solche Kerben wieder auszumerzen.

Da ich regelmaessig stehen blieb, hin und wieder meine Fotoausruestung hervorkramte um Fotos zu machen, kam ich nun nicht wirklich schnell vorwaerts, doch kam ich dadurch auch nicht so schnell an die Grenzen meiner Leistungsfaehigkeit. Es fuehrte aber auch dazu, dass ich ab und an von Leuten ueberholt wurde oder sogar mir welche entgegen kamen, die den Weg in der anderen Richtung gelaufen war.

Einmal wurde ich von einer gefuehrten Tour ueberholt. Ich fand es mehr als bedenklich, dass sich der Fuhrer darauf eingelassen hatte, dass die Leute hier mit Turnschuhen entlangtappen durften. Denn sie schlidderten doch teilweise uebel herum und waren alles andere als sicher in ihrem gehen.

Besonders lebhaft blieben mir zwei Stuecke auf meinem ersten Teilstueck in Erinnerung. Bei dem ersten galt es ein Geflecht an Wurzeln zu ueberwinden, die einem halfen wie ueber Treppenstufen einen Hang hinunterzukommen. so toll das auch war, doch bei Regen auf diesem Wurzelwerk entlangzugehen, war immer eine sehr rutschige Angelegenheit. Dem Wurzelwerk folgte solch ein ausgedehntes Feuchtgebiet, dass man ein paar Bretter bereitgelegt hatte, damit man hier entlang gehen konnte. Es war aber nicht so was professionelles und Luxurioeses wie an anderen Stellen des Parks und so gehoerte diese Wegaufbereitung zu dem was ich positiv wuerdigte.

Am Ende des Sees kam ich an ein paar kleineren Seen vorrueber, die von keinen sehr hochgewachsenen Baeumen eingerahmt waren und ein sehr huebsches Bild abgaben. Ich genoss es sehr dort zu sein.

Nach den Seen ging es aus dem Tal des Sees wieder hinauf in Richtung des Wanderwegs den ich zu diesem Zeitpunkt vor rund 3 Std. verlassen hatte. Ueber meine Wasservorraete brauchte ich mir an diesem Tage keine Sorgen machen, denn ich kam gleich an 2 Bachlaeufen vorrueber an denen ich meine Flaschen immer schick auffuellen konnte.

Der Anstieg, es waren zwar nur rund 200-300 Hoehenmetern zehrte schon etwas an mir und dennoch war ich froh, ueber jeden Meter den ich hoeher kam. Ab und an studierte ich meine Landkarte, denn es konnte ja nicht schaden zu wissen wo man so genau war. Schon etwas angeschlagen erreichte ich die Twisted Lakes. Sie lagen herrlich an den Berg geschmieg zu Fuessen von Hanson Peak und boten ein pittorestes Bild. Ob es bei blauem Himmel schoener gewesen waere, wusste ich nicht. Mir gefiel es auch so.

Mit diesem Punkt erreichte ich auch jenen Abschnitt meines Weges, vor dem ich doch etwas Bammel hatte, denn es sollte nun so steil werden, dass man eine Kette am Felsen befesstigt hatte, um diese Sektionen zu ueberwinden.
Als mir zwei Wanderer mit riessigen Rucksaecken entgegen kamen, die sehr leichtfuessig ueber die Felsen kletteren und groessere Felsenstufen ueberwunden, dachte ich mir, es koennte doch nicht so uebel werden.

Nun gut, fuer mich wurde es dann etwas herausforderd. Es ging stellenweise so steil hinunter, dass ich nicht genau sah wohin mich der Weg fuehren wurde. Ich hielt mich also ordentlich an der Kette fest und hoffte, dass ich nicht ins rutschen kaeme. Um ganz sicher zu gehen, sass ich auch so manches Mal auf meinem Allerwertesten und ueberwand mir zu steil erscheinende Wegstuecke. Ich muss gestehen, dass ich mehr als froh war, als dieses Stueck Weg schliesslich ueberwunden hatte und es erfuellte mich nur mit weniger Unbehagen zu wissen, dass ich noch mehr Kletterei (im kleineren Umfang) vor mir lag, wo mir keine Kette helfen wuerde.

Zwischenzeitlich war ich rund 6 Stunden unterwegs und ich merkte, dass es fuer mich langsam Zeit wuerden wuerde, dass dieser Ausflug zu Ende ging. So war ich dann mehr als erleichtert, als ich bald auf Hoehe von Lake Dove auflief.

Am Parkplatz angelangt, trug ich mich aus dem Wanderbuch aus, und schluepfte ich trockene Kleindung. Dieser Ausflug hatte wirklich dafuer gesorgt, dass ich voellig Nass war und dabei hatte Regen wohl einen durchaus geringen Anteil.

Auf einen Shuttel brauchte ich nicht lange zu waren und so kam ich auf wirklich angnehme Weise wieder zu meinr Unterkunft. Dort erstand ich Milch ueber die ich mich auch alsbald hermachte, denn uebermassig viel hatte ich an diesem Tag nicht gegessen.

In der Zeltplatzkueche kam ich dann noch mit einem schweizer Paeaerchen ins Gespraech und so vergass ich meine Zusatzportion Magnesium zu mir zu nehmen, um diversen Muskelproblemen vorzubeugen. Dieses Vergessen hielt jedoch nur so lange, bis sich die Kaempfe aus heiterm Himmel einstellten. Sie waren kaum zu kontrollieren und wenn man den einen Krampf meinte ausgestanden zu haben, kam schon ein anderer daher. Irgendwie schaffte ich es in meine Huette, wo ich mir durch die Einnahme meines Puelverchens das Problem doch sehr schnell in den Griff bekam. Auch blieb ich danach von weiteren Problemen verschohnt.

In dieser Nacht organisierte ich meine Schlafsaecke etwas anders und so hoffte ich ohne zu frieren die Zeit des Schlafes zu ueberwinden. Es wurde eine sternenklare Nacht und so war zu vermuten, dass es durchaus frisch werden wuerde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 42, 4.4.2007, Mittwoch

Ort: Tasmanien 24. Tag - Cradle Mountain 03. Tag
18 Grad - morgens wolkenfrei, spaeter aufziehende Bewoelkung - sonnig
Landkarte

 

In der Nacht war es durch die sternen klaren Himmel doch kalt geworden. Doch die Schlafsaecke als zwei Lagen zu verwenden, halfen hervorragend, um mit der Themperatur fertig zu werden. Nur meine Nasenspitze kuehlte etwas aus.
Trotzem war es schliesslich unangnehm, aus dem warmen Schlafsack herauszuklettern, um dann in der Kaelte der Huette zu stehen. So ging es sofort zu Dusche und nachdem man eine Weile in warmen Wasser gestanden hatte, liessen sich die Aussentemperaturen wirklich gut aushalten.

Auf dem Weg zur Dusche war nicht zu uebersehen gewesen, dass der Himmel auch jetzt am Morgen wolkenfrei war und es ein herrlicher Sonniger Tag wuerde. So stand spontan fest, dass ich in Angriff nehmen wollte. Ein Helikopterflug sollte es werden.

Auch wenn ich bereit war zu fliegen, so hiess das noch nicht, ob ein Flug zustande kommen wuerde. So kam es dann auch. Ich war an diesem Morgen der einzige Interessent. So sollte ich mich erstmal ins Cafe des Vistor Centers setzen, um abzuwaren was passiert. Kurz vor 10 Uhr kam der Pilot und meinte, dass es nicht all zu gut aussehen wuerde. Ich meinte, ich koenne noch etwas warten, doch die Aussicht, der Pilot meinte es wuerden heute noch Wolken herein kommen, diesen Tag verstreichen zu lassen, machte mich nicht so gluecklich. Ich dachte auch kurz darueber nach alleine zu Fliegen, doch der Preis waere dann zu schmerzhaft gewesen. So war ich schliesslich froh, als es ein grosses Hin und Her am Hubschrauberbuero gab. Es waren zwei Gruppen gekommen die zu Gross waren fuer den Helikopter und noch ein einzelner Mann. Schliesslich meinte ich, dass ich fuer 2 Personen bezahlen wuerde, der einzelne Mann den erhoehten Preis fuer sich und dann koennten wir losduesen. Der Mann dachte kurz nach, stimmte dann jedoch zu und so waren wir 10 Minuten spaeter am Helikopter. Da ich so viel Geld berappt hatte, bot man mir an die Tuer im Fluggeraet auszubauen, damit ich uneingeschraekt fotografieren koenne. Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen und so hockte ich alsbald im Hubschrauber, ohne Tuer vor mir.
Wohl fuehlte ich mich auf dem Boden schon nicht, doch als wir schliesslich abhoben und ich sah worauf ich mich da eingelassen hatte, schluckte ich innerlich schon und ich pruefte zum 10ten Male, ob der Sicherheitsgurt aus wirklich sicher sass.

Der Flug ging auf direktem Wege zum Lake Dove und Cradle Mountain. Wir ueberflogen Hansons Peak und weiter in Richtung Barn Bluff. Die Landschaft zo dabei so schnell an mir vorrueber, dass ich zusah alles so gut wie nur irgend moeglich zu sehen und natuerlich zu fotografieren. Ehe ich mich versah, setzte der Hubschrauber zur Landung an und wir standen auf einem Platteau nicht weit entfernt von Barn Bluff. Anfangs war ich mehr mit diesem Berg beschaefftigt, als ich meinen Blick jedoch ueber die Berge und das Plateau schweifen lies, enteckte ich Mt Ossa (den hoechsten Berg Tasmaniens) und auch Pelion East, den ich bei Regen vor vielen Jahren versucht hatte zu erobern.

Wie lange wir auf der Anhoehhe vermag ich nicht zu sagen, denn ich war so von der Landschaft und dem was ich sah eingenommen, dass die Zeit nur so raste. Schliesslich hockten wir wieder im Helikopter und ich pruefte erneut x-fach, ob der Gurt auch gut sass. Dann wurde der Rotor angelassen und das Fluggeraet setzte sich in Bewegung. Anfangs war der Boden nicht weit under den Kufen zu sehen. Doch von einer Sekunde zu anderen ueberflogen wir eine Kante und der Untergund war aufeinmal in weite Ferne gerueckt. Ein kleiner Schreck durchfuhr mich schon, als ploetzlich nichtsmehr unter mir zu sehen war ausser Leere.

Der Rueckflug ging dann auf jener Seite entlang, wo wich Marions Lookout befand. Es gab somit einen herrlichen Blick auf Cradle Mountain mit dem Crater See, Lake Dove und anderen kleineren Wasseransammlungen. Leider war der Flugwinkel zum Berg fuer mich nicht so angenehm und ich musste mich ganz schon verbiegen, um alles schoen sehen zu koennen.

Doch was sind 40 Minuten Ausflug im Helikopter. Die Zeit war nur so davongerasst und ich war zwar voellig begeistert und troztem traurig, dass alles so schnell ein Ende gefunden hatte.

Mit all den Eindruecken im Kopf hockte ich mich gleich in den naechsten Shuttlbus und fuhr in Richtung Lake Dove. Dort angekommen sah ich, dass die Ankuendigung heranziehender Wolken tatsaechlich stimmte, denn erste kleine Wolken zogen ueber den Himmel.

Eine grossartig schwierige Wanderung wollte ich an diesem Tag nicht machen, denn eines meinr Knie verzeite mir den gestrigen Tag nicht und schmerzte, bei abstiegen doch unangenehm. So entschied ich mich ersteinmal vom Lake Dove bis zur Shuttle Haltestelle Ronny Creek zu laufen. Auf diesem Weg kam ich an einem kleinen See vorrueber und ich war erstaunt welch errlichen Blick ich von hier auf den Cradle Mountain geboten bekam. Anonsten fuehrte der Weg anfangs durch ein kleines Tal, um schliesslich in einer weiten Ebene zu muenden. Der Weg war mit Bolenwegen praepariert und so war das Laufen mehr als einfach.

An diesem Tag konzentrierte ich mich besonders auf die weiten Grassebenen. Dieses Gras hatte es wirklich in sich, denn es waechst in grossen Buescheln und macht, wenn man dort wandern muss einem das Leben wirklich schwerk. Andern Ortes fuehrt dieses Gras dazu, dass alles Wasser voellig braun gefaerbt wird und wie Tee wirkt.

Besonders heubsch fand ich einen Bachlauf, an dessen Ufern sich etliche Palmen reihnten. Es war schon erstaunlich wo sich welche Pflanzen halten.

An Ronny Creek angelangt, entschied ich mich den praeparierten Weg bis zum Besucherzentrum zu laufen. Es waren rund 7 Kilometer und der Weg wurde mit etwas weniger als 2 Std. veranschlagt. So wuerde ich zu einer sehr angenehmen Zeit dort ankommen. Den Weg zu laufen stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Der Weg selber stellte zwar ueberhaupt keine Herausforderung dar, doch gab es links und rechts des Weges viel zusehen und zu entdecken. So wurde mal wieder nichts mit rund 2 Std. Fussweg, sondern ich war mal wieder viel laenger unterwegs.

Kurz vor erreichen des Besucherzentrums ging der Weg zudem noch durch ein kleines Stueck Regenwald. Da wuenschte ich mir mal wieder etwas Regen, doch auch so beeindruckte mich dieses wilde Stueck Natur.

Neben diesem Regenwald gab es hier noch zwei Fasserfaelle zu sehen. Einer davon ergoss ich ueber mehrere Stufen und wenn er auch nicht hoch war, so wirkte er wirklich sehr huebsch. Das Fotografieren war etwas schwierig, denn ich musste mich auf einer Bruecke plazieren. Es gab zwar einen Fussgaengerabschnitt, doch jedes mal wenn ein Fahrzeug uber die Bruecke fuhr, begann diese ziehmlich zu schwingen. Da es wie immer ging, wenn ich Fotos machen wollte, so gab es erheblichen Verkehr und ich musste lange warten, bis ich schliesslich eine kleine Luecke fand.

An diesem Abend war es auf dem Zeltplatz sehr ruhig. Die meisten Leute waren abgereisst und es waren heute nicht viele neue Personen nachgekommen. So gab es zwar kein Feuer im Ofen, aber dafuer viel Ruhe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 43, 5.4.2007, Donnerstag

Ort: Tasmanien 25. Tag - Cradle Mountain 04. Tag
18 Grad - Wolkenfelder - Sonnige Abschnitte

Landkarte

 

In der Nacht regnete. So war es nicht so kalt und ich hoffte, dass dies ein guter Tag werden wuerde, um erneut den Weg um Lake Dove zu laufen. Leider war am Morgen der Regen vorrueber und die Sonne versuchte zaghaft ihre Strahlen durch die Wolken zu schicken. Dennoch machte ich mich rasch auf um diesen Ausflug anzugehen.

Heute entschied ich mich gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, denn eines meiner hauptinteressen war der Ballroom Forest und der war am schellsten auf diesem Wege zu erreichen. Es kam aber wie es immer kam. Ich hielt mich zu lange bei all den verschienen Pflanzen und Aussichtspunkten auf, so dann es immer spaeter wurde, bis ich schiesslich im anvisierten Stueckchen Wald ankam. Im Grunde haette es egal sein koennen, doch hier war der Weg mit Bohlen aufbereitet und durchaus als schmal zu bezeichnen und der Besucherstrom war nun am starksten. Also hiess es stetig eine Luecke zwischen den Leuten abzuwarten, bis ich mich mit Fotos der Natur beschaeftigen konnte.

Herrlich etwas zu plaudern gab es mit zwei Maennern, die beide ebenfalls mit Stativ durch die Gegend liefen und solch eine Last auf sich zu nehmen verbindet dann doch und gibt genuegend Anlass sich ueber das gemeinsame Interesse zu plaudern.

Ich schaffte es schliesslich auf diesem Weg, ohne Probleme 7 Stunden herumzutreiben, wie mir das gelang ist mir nicht ganz klar, denn dass solch eine lange Zeit vergangen war, war mir wirklich nicht aufgefallen.

Dass es auf Ostern zuging, merkte ich an diesem Abend auf dem Zeltplatz, denn der war gerammelt voll. Doch sollte dies erst ein Vorgeschmack auf das sein, was in den naechsten Tagen ueber dieses Gebiet hereinbrechen sollte.
Trotz akutem Platzmangel, fand ich eine nette Ecke und plauderte schliesslich mit einem Paeaerchen aus Thailand. Sie waren ohne zu wissen, was sieh hier erwartet nach Tasmanien aufgebrochen und kurften, auf Ratschlaege hoerend einfach so herum. Nun waren sie ganze 3 Tage auf der Insel und mehr wurde es auch nicht. Und so versuchten wir die letzten 2 Tage etwas mit Sehenswuerdigkeiten zu fuellen. Ich werde es zwar nie erfahren, ob ihnen die Weiterfahrt gefallen hat, aber zumindest hatte ich versucht, dass sie noch etwas sinnvolles unternahmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 44, 6.4.2007, Freitag (Karfreitag)

Ort: Tasmanien 26. Tag - Cradle Mountain 05. Tag
Nacht: -2 Grad
17 Grad - wolkenfrei - sonnig

Landkarte

 

Bislang hatte ich mir waehrend meiner Reise noch nie einen richtigen Tag Auszeit gegoennt, deshalb setzte ich dieses Ereignis an diesem Tag in die Tat um. Ich hatte zu diesem Zwecke einen organisierten Ausflug in den Park gebucht, wo kein Laufen auf dem Programm stand. Es sollte stattessen einiges an Infos zum Park und den Pflanzen geben.

Nun gut Preis und Leistung standen nicht unbedingt in einem angemessenen Verhaeltnis, doch ueber 8 Euro fuer 2 Stunden Ausflug moechte ich auch nicht jammern. Es ging vom Visitor Center in den Park zum Waldheim Chalet. Hier stand jenes Haus, in dem Gustav Weindorfer, der fuer die Gruendung des Nationalparks verantwortlich war, lebte. Es handelte sich zwar nichtmehr um das Orginal gebaeude, doch vermittelte dieser Nachbau anschaulich wie hier zu Beginn des 20ten Jahrundert gelebt wurde und das war fuer solch einen Ort jenseits aller Zivilisation wirklich schick und anheimeld.

Glueck hatte Gustav Weindorfer zwar mit seiner Ehe und der Gruendung des Nationalparks, doch ansonsten spielte ihm das Schicksaal in seinem Leben doch durchaus uebel mit. In einem Jahr starb seine Frau und danach alle Mitglieder seiner Familie, so dass er schliesslich voellig alleine war. So ware fast die Geschichte des Nationalparks anders verlaufen, doch erueberwand diese Schreckliche Zeit und trieb diesen Traum von ihm und seiner Frau vorran. Heute kann man dankbar sein, dass er es getan hat.

Vom Wohnhaus ging es in den neben dem Haus befindlichen Stueck Regenwald und ich musste aufpassen, dass mir die Gruppe nicht abhanden kam, denn ich kam nie wirklich weit. Immer wieder entdeckte ich etwas was meine Aufmerksamkeit fesselte.

Der Ausflug fand sein Ende am Lake Dove. Waehrend die anderen Passagiere alle hier das Fahrzeug verliessen, um nun diese Gegend zu erkundigen, fuhr ich mit dem Guide wieder zurueck und wir plauderten sehr nett waehrend dieser Fahrt. Angekommen war Mittagszeit und da sollte es auch einmal etwas anderes geben als das sonst uebliche. Es gab Fisch & Cips ... Ok, vielleicht nicht das perfekte Feiertagsessen, doch das Beste was angeboten wurde. Mit diesem Mahl hockte ich mich in die Sonne und liess es mir schmecken.

Waehren dam Meer die Moewen einen Belagern und ihren Teil vom Essen haben wollen, oder in der Stadt Spatzen und dergleichen diesen Job uebernehmen, waren es hier die Raben. Da diese Viecher wirklich nicht klein waren, fuehlte man sich schon etwas bedrohnt so wie man umlungert wurde.

Der Nachmittag war damit angefuellt meine Ausruestung in Ordung zu bringen, d.h. Waesche waschen und Ausruestung zu packen beginnen. Also Langweilig wurde es wirklich nicht. Da aber die Sonne den ganzen Tag herrlich schien, hatte ich mir vorgenommen, zur Golden Stunde am Lake Dove zu sein und mir das Lichtspiel dort anzusehen.

So wurde es ein wirklich herrlicher Abend und ich genoss diesen letzten Besuch des Berges und es wurde wirklich sehr schoen wie die Landschaft in eine herrliche goldene Farbe eintauchte. So konnte ich wahrlich behaupten, dass ich in meinen 5 Tagen Aufenthalt wirklich viele Spielarten an Licht und Wetterstimmungen hatte geniessen koennen.