Tag 59, 21.4.2007, Samstag

Ort: Tasmanien 41. Tag - Hobart 03. Tag

20 Grad - bewoelkt - sonnige Abschnitte

Landkarte

 

Von meinem Raum hatte ich einen relativ interessanten Blick ueber Hobart und den nutzte ich jeden Morgen, um zu ermitteln was mich Wettermaessig so ereilen koennte. An diesem Tag konnte ich zwar mit dem Sonnenaufgang durchaus zufrieden sein und es schien ein guter Tag fuer einen Ausflug auf den wohl bekantesten Markt Tasmaniens, den Salamance Market, zu unternehmen.

Zum Markt ging ich jedoch nicht auf direktem Weg, sondern nutzte die relativ fruehe Morgenstunde um zum einen ein paar Fotos der Strassen Hobarts zu machen, die stellenweise doch als durchaus Steil zu bezeichnen war. Zum Anderen lief ich nochmals durch den Stadtbezirk namens Battery Point, in dem es wirklich viele herrliche Gebaeude zu entdecken gab. Obwohl ich schoneinmal einen Streifzug durch diesen Stadteil gemacht hatte, endeckte ich immer wieder neue und interessante Gebaeude. Doch schliesslich richtete ich meine Schritte in Richtung Markt.

Als ich einen ersten Blick auf ihn warf, meinte ich zu erkennen, dass er deutlich an Umfang gewachsen sei, seit dem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Auch schien es mir, dass sich schon frueh am Morgen eine unerfreulich grosse Anzahl an Besuchern an den Staenden entlangzwaengten. Was die Groesse anbetraf so behielt ich in gewissem Umfang recht, doch die Menschenmengen hielten sich wirklich in Grenzen und so konnte ich voellig entspannt an den Staenden vorbeilaufen.

Das Angebot umfasste von allerlei Krimskrams alles bis hin zu herrlich selbstgemachten Dingen. So kam es auch, dass ich meinen ersten Einkrauf an einem dieser Staende taetigte, in dem ich einen selbstgemachten Kaesekuchen erwarb. Nun war dieser Kuchen nicht so riessig, dass eine Familie davon haette den Kaffee bestreiten haette koennen, aber fuer zwei Personen kamen schon ein paar schicke Kuchenstueckchen heraus.

Zu diesem Kuchen gesellten sich an diesem Vormittag noch diverse Kekse, Fetakaese und zum guten Schluss Fruchtleder. Wer sich nun fragt was das nun schon wieder sein soll, hier die Erklaerung. Bei Fruchtleder handelt es sich zu einem Pueree verarbeitete Fruechte, das anschliessend sehr schonend getrockent ist, bis ein Masse uebbrig bleibt, die einem Stueck Leder irgendwie nicht unaehnlich ist.

Mein besonderes Interesse an diesem Genussmittel bestand darin, dass ich zu der Zeit, als ich mich noch als einsamer Wolf durch die einsamen Waelder dieser Welt streifenden Menschen sah, selber solch ein Fruchtleder poduziert hatte. Nun hatte meines nicht so schick ausgesehen, doch erinnere ich mich noch gerne daran, dass es, nachdem ich es rund 2 Jahre in einem Schrank vergessen hatte, noch immer schmackhaft war.

Neben den diversen Leckereien und mehr oder weniger Sinnvollen Dingen, gab es noch Kuenstler, die etwas zum Besten gaben. Besonders hatte es mir ein Mann angetan, der an seinem Stand wirklich skurrile Figuren verkaufte. Der Kuenstler, ich mag ihn so nennen, war nicht weniger skurril und es war mehr als unteraltsam seinem Treiben zuzusehen. So rezitierte er allem Anschein nach aus einem Buch, als ich gerade vorrueber kam. Und wenn er mit einer Seite fertig war, wurde sie kurzer Hand aus dem Buch gerissen.
Da ich mehrfach an diesem Tag an seinem Stand vorrueber kam, gab es immer wieder etwas neues zu sehen und ich amüsierte mich wirklich sehr gut.

Irgendwann legte ich dann auch noch einen Halt an einer Wuerstchenbude ein, wo es angeblich deutsches Wurstgut geben sollte. Die Namen und das Angebot liesen wirklich viel hoffen, doch leider waren die Wurstwaren wie fast immer, recht geschmacklos und es war zwingend erforderlich mit Senf, Ketchup und aehnnlichem dem ganzen etwas mehr Geschmack zu verleihen. Ich fand es schade, dass es zumeist darauf hinauslief.

An diesem Stand traf ich dann auch Doris wieder. Mit ihr hatte ich auf der Fahrt von Queenstown nach Lake St. Clair vor nicht ganz einer halben Woche so nett geplaudert. Wir setzten die Erkundung des Marktes ersteinmal gemeinsam fort, doch so recht vorwaerts kamen wir nicht, denn ihr liefen immer wieder Leute ueber den Weg, die sie auf ihrer Reise hier in Tasmanien getroffen hatte. Ich selber traf ausser ihr nur noch ein englisches Ehepaar wieder. Dass ich kaum jemanden traf lag schlicht an der einfachen Tatsache, dass ich schon zu lange auf der Insel war und auch langsam reiste. Zumeist hielten sich die Besucher eine Woche bis 10 Tage in Tasmanien auf und das war dann auch der Ausloesser wenn man viele Bekannte Gesichter auf diesem Markt treffen wollt.

Der restliche Tag verlief dann weniger spektakulaer, denn ich verkroch mich mal wieder ins Kino, wo ich mir einen Streifen namens Perfect Stranger ansah. Bei dem ich zugeben muss, dass ich mit der Entwicklung der Geschichte nicht gerechnet hatte. Das Ende war durchaus ueberraschend.

Danach war zwingend das waschen meiner Waesche angesagt und nachdem diese Taetigkeit hintermich gebracht war, verschwand ich wie schon so oft im Internet-Cafe, um die Aufholjagt beim Tagebuchschreiben fortzusetzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 60, 22.4.2007, Sonntag

Ort: Tasmanien 42. Tag - Hobart 04. Tag

bewoelkt - Regenschauer - kurze sonnige Abschnitte

Landkarte

 

Irgendjemand hatte mir erzaehlt, dass es neben dem Salamanca Markt auch noch einen Markt in einem anderen Stadtteil Hobarts - Glenorchy geben sollte. Diesen Markt zu finden und anzusehen, stand am heutigen Tage auf meinem Aktivitaetenzettel.

Mit meinem Aufbruch liess ich mir dann doch viel Zeit, denn in der Herberge hockten wir an diesem Morgen mal wieder so nett zusammen, dass die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Ob der spaete Aufbruch und die Vorstellung etwas zu spaet dran zu sein, schuld dran war, weis ich nicht, doch kurz nachdem ich die Herberge verlassen hatte, knickte ich um und landete platsch auf der Nase. Da ich das schon kannte und diesem Missgeschick doch viele schmerzhafte Stunden zu verdanken hatte, pruefte ich sorgsam, ob etwas passiert war. Zumdindest schien es im Augenblick so, als sei alles in Ordnung, sah man davon ab, dass der betroffene Fuss unangenehm schmerzte.

So humpelte ich mehr als ich ging zum Busbahnhof, um dort aber zumindest direkt einen Bus in den von mir angestrebten Ausenbezirk zu erwischen. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten und als ich aus dem Bus ausgestiegen war, war ersteinmal zu raten wo dieser Markt nur sein koennte. Diverse Anfrage an Passanten lichteten das Raetsel erstmal nicht, doch schliesslich wusste jemand wonach ich suchte. Allerdings stellte sich heraus, dass ich fuer den Markt deutlich zu weit gefahren war und so hiess es zu Fuss der Beschreibung des Mannes zu folgen. Bis zum ersten beschriebenen Objekt klappte es gut, doch dann musste mehr Informationen eingeholt werden, doch wo niemand herumlaeuft, ist das mit dem Fragen wirklich ein Problem. Egal, irgendwie fand ich jemanden der mir helfen konnte und mich sehr akkurat in in die richtige Richtung lotste.

Als ich schliesslich beim Markt angekommen war, musste ich gestehen, dass ich ihn sicherlich von alleine nie gefunden haette.

Bei diesem Markt handelte es sich um einen Flohmarkt, der jedoch nicht zumeist unter freinem Himmel abgehalten wurde, sondern in verschiedenen Hallen seinen Platz gefunden hatte. In den Hallen gab es noch viel Aktivitaeten und es gab all die Sachen zu Entdecken, die auch auf einem deutschen Flohmarkt ihre Abnehmer fanden. Ob ausserhalb der Hallen, frueher am Tag noch mehr Aktivitaeten gewesen waeren, weiss ich nicht, aber es schien zu vermuten, dass ich doch etwas zu spaet eingetroffen war.

Mein Marsch durch die Hallen fiel ehrlicherweise auch sehr kurz aus. Da ich aber noch keine Lust hatte die Rueckfahrt in die Stadt zu beginnen, hockte ich mich an einen Fussballplatz, der sich an der selben Stelle befand wie der Markt und schaute ein paar Maedchen-Fussballmannschaften beim bolzen zu. Ob es bei den Jungens haerter zuging weis ich nicht, doch viel liessen diese jungen Damen nicht aus, um in den Besitz des Balles zu gelangen.

Von Glenorchy fuhr ich dann nicht gleich ganz in die Stadt zurueck, sondern nur bis in einen Stadtteil, der sich Nord Hobart nannte. Mit diesem Stadtteil verband mich zumindest das, dass ich meine letzten Besuche der Stadt in einer Jugendherberge hier begonnen hatte und somit diese Gegend recht lebhaft in Erinnerung hatte. Auch hatte ich mir vorgenommen mal beim Programmkino vorbeizuschaun. Das Kino fand ich gleich und sogar ein Film der mich interessierte. Doch als ich eine Karte erwerben wollte, wurde mir durchaus schnippisch mitgeteilt, dass alle Karten verkauft seien.

Nord Hobart, so stellte ich auf meinem humpelnden Weg in die Stadt fest, hatte sich wirklich bemueht das triste Einerlei zu durchbrechen. So gab es herrlich verschiedene Mosaike im Fussweg zu entdecken, oder es gab Lichtsaeulen mit abstrakten Gemaelden. Alles in allem wirklich sehr huebsch.

Waehrend meiner Versuche das ganze irgendwie im Bild festzuhalten, hatte ich dann mal wieder mit der Dorfjugend zu tun. Man langweilte sich und da war es super einen dofen Touri zu nerven. Das ging von blanken Hintern, ueber den gestreckten Mittelfinger und anderen Dingen. Nun kannte ich das schon von anderen Stops, z.B. Auckland Neuseeland und so nervte es mich nicht wirklich, sondern ich grinste in mich rein.

Erstaunt war ich, als ich schließlich eine beträchtliche Anzahl an wirklich huebschen Gebaeuden entdeckte, die mir bislang entgangen waren. Doch aus einem ausgiebigen Betrachten wurde nichts, denn es begann heftigst zu Regnen. Ich hatte mir fuer solche Zwecke in New Norfork einen Regenschirm gekauft, den ich nun das erste Mal verwenden wollte. Warum er nur 1,50 Euro kostete, erfuhr ich nun. Er war wirklich als mickrig zu bezeichnen und viel mehr als den Kopf vermochte dieser Schirm nicht zu schuetzen.

Zum Glueck waren es zumeist nur heftige Regenschauer die niedergingen und so hielt sich der Umstand wie nass ich wurde relativ in Grenzen. Da ab und zu die Sonne ihr Anglitz zeigte gab es an diesem Tag wirklich spannende Lichtstimmungen. Besonders schick fand ich einen ueber dem Hafen auftauchender Regenbogen oder ein niedergehender Schauer in den die Sonne herrlich hinein schien.

Den Hafen Hobarts hatte ich nur angelaufen, um mich nocheinmal rueckzuversichern, ob mit meinem Ausflug am Kommenden Tag alles klar gehen wuerde. Ich muss gestehen, dass ich so meine Zweifel hatte, denn die Wettervorhersage, und die stimmte zumeist und war gut, lies mich nicht sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Beim Veranstalter schaute man aber noch sehr positiv auf die Wetterentwicklung des naechsten Tages. Man gab sich wohl der Illusion hin, dass in Tasmanien das Wetter wirklich als wankelmuetig bezeichnet werden kann. Also blieb abzuwarten was geschehen wuerde.

Die restlich verbleibende Zeit verbrachte ich dann wieder im Internet-Cafe. An diesem Tag stand die Bewältigung meiner Bilderberge im Vordergrund und das nahm nicht weniger Zeit in Anspruch als das Schreiben der diversen Berichte. Da dieses Internet-Cafe auch mit durchaus leckerem Essen aufwartete, besonders die Sandwiches waren schmackhaft und vor allem warm, war der Nachmittag und Abend in vollem Umfange gesichert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 61, 23.4.2007, Montag

Ort: Tasmanien 43. Tag - Hobart 05. Tag

bewoelkt - Regen
Landkarte

 

Meiner Ansicht nach puenktlich stand ich auf, nahm meine Tabletten gegen Reisekrankheit und marschierte in Richtung Ausflugveranstallter. Ich war wirklich gespannt was werden wuerde, denn das Wetter war mehr als schlecht.

Als ich beim Veranstallter eintraf, meinte man, also eigentlich haette man den Hafen schon verlassen und zwar ohne mich. Ups ... was war geschehen. Ich hatte mir die Abfahrtszeit voellig falsch gemerkt. Ein Blick auf mein Ticket haette mir diese Fehlinformation wirklich erspart. Doch ich hatte dann doch etwas Glueck, denn es wurde heute ueberhaupt nicht abgelegt, denn das Wetter war eindeutig nicht danach, dass der Ausflug haette stattfinden koennen. Auch eine Aussicht auf einen Ausflug am kommenden Tag bestand nicht. Also musste man das Geld wieder herausruecken.

Auf der einen Seite war ich froh, dass dieser Fehler meinerseits so klimpflich fuer mich ausgegangen war, doch die Rueckerstattung von Geld ueber die Kreditkarte war immer eine bloede Sache. Mit diesen Rueckerstattungen liess sich das Kartenunternehmen durchaus viel Zeit und ich hatte auch so manches Mal den Eindruck, dass man einen guenstigen Umrechnungskurs fuers Unternehmen abwartete. Auf jeden Fall war ich die ein Prozent Auslandsnutzungsgebuehr auf jeden Fall los und das waren schon ein paar Euro bei diesem Betrag.

Nun musste ich ueberlegen, was ich an diesem Tage unternehmen koennte. Viel fiel mir nicht ein und so lief ich ersteinmal nur durch die Stadt. Da mich der Defekt meiner grossen Speicherkarte nochimmer nervte, lief ich einfach mal verschiedene Fotogeschaefte in Hobart an. Hilfe bekam ich ersteinmal nicht, sondern, man versuchte mir gleich eine neue Karte anzudrehen. Um so erfreuter war ich, als ich schliesslich in einem Laden landete, wo man mir ernsthaft versuchte zu helfen. Die Karte kam in eine EOS 400 und dort wurde sie sofort erkannt und man konnte sie formatieren. Doch in meiner Kamera wurde weiterhin behauptet, dass keine Karte eingelegt sei. Das war mehr als aergerlich, denn mit meiner 2 GB Karte und dem haeufigen Einsatz des RAW-Speicherformates, kam ich zumeist nicht sehr weit mit ihr. Doch reichte dieser Umstand nicht, mich fuer den Erwerb einer anderen Karte zu erwaermen.

Mittlerweile tat die Tablette gegen Reisekrankheit heftigst ihre Negativwirkung ausspielen, denn eine laehmende Muedigkeit ergriff mich und ich sah nur noch zu, dass ich zurueck in die Herberge kam. Dort plauderte ich dann zwar noch eine Weile mit den Bewohnern, doch schliesslich fiel ich wie tot ins Bett.

Mein Wecker verhinderte, dass ich den ganzen Tag verpennte und so konnte ich wieder einen Auslfug ins Internet-Cafe starten. An diesem Tag bemuehte ich mich retlich eine Unterkunft fuer Perth zu finden, denn die Abreise dorthin war nichtmehr all zu weit entfernt. Doch nach 2 Stunden des Suchens war ich relativ erfolglos geblieben. Es war nicht so, dass ich keine Herbergen gefunden haette, doch halt keine die mein Beduerfnis nach einem Einzelzimmer erfuellte. Ich muss gestehen, dass ich doch etwas niedergeschlagen nach dieser Niederlage war und mit diesem Gefuehl verdrueckte ich mich dann ins Kino zu einer Spaetvorstellung.

Dass es sich beim Film um einen SF handelte wusste ich ja und darauf freute ich mich. Da er jedoch schliesslich Zeuge eines Horrorfilmes aufwies, lies meine ohnehin miesse Stimmung etwas unterstreichen. Der Film gefiel mir, doch irgendwie potensierte er diese schlechte Stimmung.

Als ich in der Herberge eintrag war zum ersten Mal niemand mehr auf und es gab kein allgemeines Zusammenhocken und plaudern. David sass hingegen vor dem Fernseher und schaute sich im Fernsehen eine Live-Sezierung. Ich empfand das schon als sehr hart, auch wenn es sehr spaet in der Nacht gesendet wurde.

Die Sezierung wurde von Gunther von Hagen vorgenommen, der durch seine Show Koerperwelten durchaus grossen Bekanntheitsgrad in Deutschland erlangt hat.

 

 

Tag 62, 24.4.2007, Dienstag

Ort:Tasmanien 44. Tag - Hobart 06. Tag

18 Grad - bewoelkt

Landkarte

Wenn ich an den vergangen Tagen schon wenig unternommen hatte, so war dieser Tag sicherlich jener an dem ich mir am meisten Zeit zum Ausruhen und entspannen gegeben habe.

Da die Gaeste in der Herberge immer weniger wurde, konnte man wahrlich sagen, dass die, die noch uebrig blieben immer mehr zusammen hockten und palaverten. So war es auch an diesem Tag. So erzaehlte ich, dass ich solch ein Pech mit meiner Herbergssuche in Perth gehabt hatte und schon drueckte man mir einen Reisefuehrer in die Hand, damit ich das Problem loesen konnte. Nach kurzem Studium waren dann auch tatsaechlich mehrere Unterkuenfte ausgemacht, die grundsaetzlich in Frage kamen.

Als ich dann schliesslich doch in der Stadt landete taetigte ich sofort einen Anruf in einer der Herbergen und bekam auch gleich eine Zusage fuer ein Zimmer. Das einzige was mich sehr wunderte war, wie agressiv man bei den Buchungsmodalitaeten vorging, so wurde mir gleich gesagt, dass man sofort eine Abbuchung fuer die erste Nacht auf meine Creditcarte machen wuerde. Solch ein vorgehen war mir bislang fremd. Dass man die Kartennummer haben wollte zur Rueckversicherung, wenn ich eine Buchung einfach platzen liess, doch soetwas war mir bislang noch nicht untergekommen.

Deutlich erleichtet was meinen Perth Aufenthalt anging, ging es zur Toristeninformation, denn ich hatte ich entschieden meinen letzten Tag in Hobart nicht zu verbummeln, sondern einen kleinen Ausflug in den Mt. Field Nationalpark zu unternehmen. Der dazugehoerige Besuch eines Tiergeheges mit Tasmanischn Teufeln kam mich da auch sehr entgegen.

Danach ging es nochmals ins Internet-Cafe, wohl so ziehmlich zum letzten Mal, denn meine eingekaufte Zet dort begann nun auch langsam zur Neige zu gehen und bei den Preisen, wollte ich nichtnochmal nachlegen. Ein kleines Problem in der Software sorgte aber dafuer, dass ich unverhofft zu rund 4 Stunden extra Zeit kam. Ich freute mich darueber und versuchte noch intensiver Anschluss bei meinem Tagebuch zur Realitaet zu bekommen. Trotzdem ganz so lange wie sonst blieb ich nicht, sondern ging lieber Zurueck in die Herberge wo an diesem Abend mit neuen Gaesten (nicht viele) ein ausgesprochen netter Abend entstand.

 

 

Tag 63, 25.4.2007, Mittwoch

Ort:Tasmanien 45. Tag - Hobart 07. Tag

18 Grad - bewoelkt - spaeter Auflockerungen - sonnig

Landkarte

 

An diesem Tag konnte ich nicht allzuviel falsch machen mit der Teilnahme an meinem Ausflug, denn man holte mich direkt an meiner Unterkunft ab. Ich war einer der ersten der den Bus bestieg, da aber noch einige Unterkuenfte abgefahren wurden, fuellte sich der Bus doch zusehends und es waren dann doch viel mehr als mir am Vortag gesagt worden war. Doch dieses Mysterium loeste sich alsbald, denn wie sich herausstellte war dies nur ein Sammeltransporter fuer alle moeglichen Touren und nachdm wir den Hafen erreicht hatten, wurden wir auf unsere endgueltigen Busse verteilt und schon stimmte die Anzahl der Fahrtteilnehmer wieder.

Die Zusammenstellung diesr Reisegruppe war sehr gemischt und sie bestand nicht nur aus Paaren, so dass es insgesamt wohl etwas entspannter zugehen sollte.

Die Reise begann mit einer kurzen Fahrt mit Erlaeuterungen zum Stadtbezirk Battery Point. Hatte ich bislang gedacht schon viel dieser Gegend entdeckt zu haben, so wurde ich bei diesem kurzen Ausflug eines besseren belehrt. Da wir aber nicht hielten und ich am naechsten Tag abreisen wuerde, nahm schaute ich schon etwas wehmuetig aus dem Fenster.

Die 70 Kilometer bis zum Mt. Field Nationalpark wurden dann auch ohne weitere Unterbrechung durchgefuehrt. Zumindest gab es verschiedentlich Informationen zu den "Sehendswuerdigkeiten" links und rechts der Strasse.

Der Besuch des Mt. Field Nationalparks wurde mit einem Stop in einem Tiergehege begonnen. Das riessige und sehr agressive Logo schien an der Seriositaet dieses Parks schon einige Zweifel aufkommen. Da auch nur ausschliesslich Tiere gehalten wurden, die fuer den Besucher Tasmaniens von Interesse waren und auch die Prasentation der Tiere sehr Besucherfreundlich war, wurde dieser erste Eindruck waehrend meines Aufenthaltes hier nicht ganz vertrieben.

Trotzdem war ich froh hier Tasmanische Teufel, Wombats, Possums aber auch Kangaroos und Koalas zu sehen. Nur aus dem Platapus wurde nichts. Sie wurden nicht gehalten, sondern lebten frei am entlangfliessenden Fluss. Sie gedachten heute aber nicht sich zu zeigen.

Eine nicht uninteressante Information betraf die Tasmanischen Teufel. So hatte in ihrem Bestand eine Art Seuche oder Krankheit ihr unwesen getrieben und den landesweiten Bestand wohl so weit dezimiert, dass man nur ueber ein Aufzuchtprogramm den Bestand nahhaltig am Leben erhalten konnte.

Nach dem Besuch im Gehege wurde von einigen Reisenden nachhaltig der Wunsch nach einer Pause, Essen und Kaffe geaeusert. Da wir bislang wirklich nicht viel gemacht oder gesehen hatten, nervte es mich schon etwas. Da das Mittagessen nun sowieso auf dem Programm stand, ging es ersteinmal im Visitor-Center des Nationalparks zum Essen. Ueber dese Gaumengenuesse moechte ich hier wirklich schweigen, es war wirklich schlecht was einem angeboten wurde.

Nun erfuhr ich endlich wie lange der Aufenthalt im Park fuer die Erkundung der so geannnten "Tall Tree" und der Wasserfaelle sein wuerde. Es wurde uns tatsaechlich 60 Minuten Zeit gegeben.

Wir begaben uns auf einen kleinen Rundweg, der zu Beginn die sogenannte Tall Tree auf dem Programm hatte. Sie waren bis zu 100 Meter hoch, da der groesste jedoch bei einem Unwetter seine Spitze verloren hatte, gab es hier nichtmehr den groessten dieser Baeume.

Ueber den Waldweg, der schone Einblicke in diesen Wald gab, ging es schliesslich in Richtung zweier Wasserfaelle. Der erste war der "Horse Shoe" Wasserfall. Da seine Form wohl einem Hufeisen nahe kam, hatte man ihm diesen Namen gegeben. Gerne waere ich hier etwas laenger geblieben, um ihn zu geniessen, doch wollte ich auch noch den anderen Wasserfall sehen, musste ich mich doch sputen.

Auf dem Weg zum naechsten Wasserfall, traf ich eine aeltere Dame aus meiner Reisegruppe. Sie hatte mit dem steilen Weg, auch wenn er gut aufbereitet war, so ihre Probleme. Also half ich ihr und so kamen wir sehr nett ins Gespraech.

Fuer Russel Falls meinem eigentlichen Ziel dieses Ausflugs blieben mir schliesslich noch ganze 10 Minuten zum Betrachten. Es schmerzte schon, denn dieser Wasserfall war durch seine Cascadenarite Anordung und den in duennen Faeden herunterfliessenden Wasser eine ausgesprochene Schoenheit.
Durch den Wassermangel hatte er auch etwas an seinem Charm verloren aber trotzem war er noch immer sehr schoen anzusehen.

Auf der rueckfahrt nach Hobart plauderte ich sehr ausgiebig mit der aelteren Dame und in Hobart angelangt, drehten wir noch eine kurze Runde durch die Stadt, bis sich schliesslich unsere Wege trennten.

Die am Vortag gewonnene Zeit im Internet-Cafe wollte ich mir an diesem Tage auch noch nutzbar machen und so ging ich nicht direkt zurueck in die Herberge, sodern ins Internet-Cafe. All zu lange blieb ich nicht, denn ich musste noch packen und wollte wegendes fruehen Aufstehens nicht all zu spaet ins Bett gehen.

In der Herberge waren wir an diesem Abend noch gerade mal 6 Gaeste und alle waren wir schon sehr lange hier. Zumeist waren es Leute die schon sehr lange unterwegs waren und hier etwas Zeit suchten und fanden den Reisestress abzuschuetteln.