012 – NZ – Paraparaumu

49. Tag – Samstag 12.03.05#

Paraparaumu – Hauch von Luxus

Wetter: keine Wolken, sonnig, warm

Wie froh war ich, als ich am Morgen kaum mehr etwas zu packen hatte, kann man schwerlich ermessen. Doch so brauchte ich mich überhaupt nicht beeilen, um in den 60 Minuten, die ich mir gab um reisefertig zu sein, alles vorzubereiten. Für die Fahrt mit dem Taxi ergab sich schließlich noch die Möglichkeit, zu zweit zu fahren und dadurch einen kleinen aber vielleicht irgendwann nicht unbedeutenden Betrag zu sparen.

Auf dem ersten Teilstück meiner Fahrt konnte ich mich noch mit der Frau unterhalten, mit der ich das Taxi geteilt hatte. Dann jedoch war ich wieder mir selber überlassen und so döste ich vor mich hin, oder schaute mal kurz aus dem Fenster. In Palmerston North legten wir eine kurze Pause ein und da mir danach war machte ich lieber einen schnellen Rundgang durch die nähere Umgebung des Busdepots. Wie sich herausstellte war der Ort dem ersten Eindruck nach nicht so übel wie alle gesagt hatten. Ob man hier jedoch etwas bleiben konnte, lies sich so auf die Schnelle nicht sagen.

Meine Ankunft in Paraparaumu war etwas anders als die, die ich bisher kennen gelernt hatte. Hier gab es nämlich keine Haltestelle im Form eines Busdepots, sondern lediglich eine normale Haltestelle mit Haltestellenhäuschen. Umso verwirrter schaute ich mich um, denn ich hatte zwar einen Bahnhof im Rücken, doch ansonsten erschloss sich mir der Ort nicht gleich. Ich schulterte daraufhin den Rucksack, befestigte den Fotorucksack und lief einfach einmal aufs gerade Wohl los. Leider wie sich herausstellte in die falsche Richtung, denn jemanden zum Fragen, den gab es hier auch nicht, nur viele Autofahrer gab es zu sehen. Doch nach nachdem ich schließlich doch jemanden zum Fragen gefunden hatte, fand ich auch die Touristeninformation. Dort kümmerten wir uns erst mal um meine Unterkunftsproblem. Welches letztlich doch so gelöst wurde, dass ich mich in ein Motel einbuchte. Da ich ohnedies ordentlich Geld berappen musste, nahm ich gleich die schöne Version mit Whirlpool im Zimmer und Sky TV. Anschließend kümmerten wir uns um die Bootsreservierung für den kommenden Montag, an dem ich nach Kapiti Island wollte. Hier stellte sich heraus, dass das Bootsunternehmen angeblich meine Genehmigung nicht erhalten hatte. Es gab schließlich etwas hin und her und alsbald hatte ich meine Genehmigung in Händen und das Boot war für den Montag auch gebucht.

Neben der Tatsache, dass Paraparaumu mehr einem Ort an einer Hauptverkehrsstrasse glich, kam hier noch hinzu, dass es einen zweiten Ortsteil gab, der dann tatsächlich am Meer lag. Nur war dieser Teil etliche Kilometer entfernt. Das versicherte mir auf jeden Fall die Frau in der Information. Glücklicher Weise hatte man sich beim Motel dazu bereit erklärt mich abzuholen und zum Motel zu bringen. Wir waren gerade mit allen Formalitäten fertig, als das Auto schon bereit stand und ich die 4 Kilometer gefahren wurde. Das Zimmer im Motel war durchaus hübsch und so breitete ich mich gleich aus und machte es mir gemütlich. Wenn man durch die Tür trat stand man direkt an einem großen Doppelbett. Daneben gab es ein Sofa und im Abstand von einem Meter befand sich der Whirlpool. Gegenüber des Bettes befand sich die Küchenzeile und der Fernseher. Mir stand also alles zur Verfugung was ich so brauchte, oder auch nicht :-).

Nun mussten nur noch ein paar Getränke und vielleicht etwas zum Essen beschafft werden, so machte ich mich auf den Weg in den Ort. Wie sich herausstellte war dieser durchaus übersichtlich und insbesondere der Einkaufsbereich war mehr auf die Bedürfnisse von Tagesausflüglern ausgerichtet als auf Leute die hier einkaufen wollten. Es gab Take Aways und Lokale, ein paar Geschäfte, die man hier nicht erwartete und damit war das Angebot auch schon erschöpft. Trotzdem entdeckte ich einen Laden, in dem sich etwas zu trinken erstehen lies. Danach erkundete ich erst einmal den Strand, vor ich in die Nahrungsmittelbeschaffung eintrat.

Der Strand zeichnete sich durch viel herumliegendes Treibgut aus und war nicht unbedingt ein klassischer Strand, so wie ihn vielleicht ein Deutscher erwartete. Aber Neuseeländer liebten diese Art von Strand. Er vermittelte wohl etwas von Natürlichkeit. Dass Paraparaumu ein Urlaubsort ist, merkte man auch auf dem Auftreten vieler Familien mit ihren Kindern. Sie saßen auf den Wiesen neben dem Strand und schauten aufs Meer oder spazierten am Strand entlang. In etwas größerer Entfernung sah man viele Fahrzeuge am Strand parken. Alle hatten einen Bootsanhänger, der darauf hinwies, dass etliche Leute mit ihrem Boot unterwegs waren. Um das Boot zu Wasser lassen zu können, musste man das Fahrzeug mit dem Anhänger voran im Fahrzeug fahren und wenn die Wassertiefe hoch genug war, machte man das Boot los und konnte losfahren, aber natürlich nicht ohne das eigene Fahrzeug wieder an den Strand zurück gefahren zu haben. Solch ein Manöver beobachtete ich in den kommenden Tagen noch mehrfach und durfte auch selber Teil dieses Spieles werden.

Mir reichte dieser Eindruck vom Strand und der Gegend erst einmal. Zudem war es mir an diesem Tag, an dem sich keine Wolke an den Himmel verirrte, viel zu warm. Ich erstand ein paar Fisch und Ships, denn ein anderer Laden war mir erst einmal nicht ins Auge gesprungen und spazierte zurück zu meiner Unterkunft. Dort machte ich es mir auf dem riesigen Bett gemütlich und genoss die Filmkanäle. Glücklicher Weise wurde mir an diesem Tag ein Harry Potter und sogar ein Herr der Ringe Film geboten und so lies es sich wirklich gut aushalten. Zwischendurch lies ich Wasser in den Whirlpool. Im Grossen und Ganzen lies ich es mir wirklich gut gehen.

Etwas unangenehm wurde es, als gegen Abend die Lärmkulisse um das Motel herum deutlich anschwoll. Wie ich später erfuhr fanden gleich 2 Partys statt und beide schienen etwas ausgeufert zu sein. Das hätte man mir nicht zu sagen brauchen, denn ich schaute mir gerade den Herrn der Ringe an, als ich in der Nähe meines Fensters undefinierbare Geräusche eines Mannes hörte. Mit seinen Lauten hätte er durchaus dem Film entsprungen sein. Ich grinste daher mehr, als dass ich mich wunderte.

 

50. Tag – Sonntag 13.03.05

Paraparaumu – Erdbeben

Wetter: blauer wolkenfreier Himmel, warm, sonnig

Meinen luxuriösen Aufenthalt nutzte ich bis auf die letzte Sekunde aus, doch irgendwann hieß es sich in Richtung Backpacker und günstigerer Unterkunft auf den Weg zu machen. Obwohl es wirklich nicht all zu weit war, kam ich bei der vom Himmel brennenden Sonne, ganz schön ins Schwitzen und es schmerzte doch sehr, als ich mich, am Backpacker eingetroffen, noch etliche Stufen hinaufquälen musste. Dafür wurde ich mit einem wirklich schicken Zimmer entlohnt. Anfangs sollte ich ein etwas kleineres, doch als die Herbergsbesitzerin mein ganzes Zeug sah, buchte sie mich kurzer Hand in eine größeres Zimmer um.

Nachdem diese Arbeit erledigt war, stellte sich nur noch die Frage was man unternehmen könnte, denn schon am Vortag hatte ich so den Eindruck gewonnen, dass außer Strandspaziergängen nicht all zu viel zu machen sei. Etwas Hoffnung keimte in mir auf, als mir die Herbergsbesitzerin mitteilte, dass heute die Abschlussfeier für die so genannte Seeweek sei. Also marschierte ich los, um mich schlau zu machen was es im Angebot geben würde. Jedoch stellte ich schnell fest, dass sich die Aktivitäten ausschließlich für Kinder ausgelegt waren und andere Aktivitäten, die sich nicht genauer in Erfahrung bringen ließen, an anderen Strandabschnitten, die zudem nur mit dem Auto erreichbar waren, stattfanden. Somit musste ich mich mit dem Gebotenen arrangieren.

Ich fing damit an mir den sogenannten FunRace anzusehen. Jedoch fragte ich mich wo der Fun war, denn es war nur ein Wettlauf am Strand. Spaß schien es den Teilnehmern zumindest zu machen. Danach setzte ich mich an dem Platz, an dem sich eine Blasmusikgruppe aufgebaut hatte, nieder und hörte mir das ganze mal an. Cool sahen die Jungs alle Mal aus. Jeder hatte einen blauen Blaser, und Mützen an und dazu trugen etliche schwarze Sonnenbrillen. Eine durchaus gewagte Kombination. Was die Musik anging, so fehlte auf alle Fälle der fetzige Teil. Man rumpelte die Noten einfach nur herunter, wenngleich nicht immer alle so ganz genau getroffen wurde. Wobei ich dem Dirigenten und den Musikern auf keinen Fall absprechen möchte, dass sie sich wirklich viel Mühe gaben. Direkt bei den Musikern gab es kostenlose Würstchen und da wollte ich mich doch nicht lumpen lassen und langte auch mal zu. So lecker das ganze auch aussah, Geschmack suchte man in den Würstchen vergeblich und so war ich froh, dass etwas Ketchup auf ihr verteilt worden war.

Im Grossen und Ganzen ging es den ganzen Nachmittag so hin. Mal ging ich an den Strand, dann lauschte ich einer Jazz Band die dem Orchester gefolgt war, um dann durch eine Rockenroll Band abgelöst zu werden. Die letztern hatten zwar die kleinste Zuhörerschar, doch spielten sie wirklich mit Inbrunst und meiner Meinung nach nicht schlecht. Doch die Verstärker hatten die Jungs auch gut aufgedreht und so musste man eigentlich etwas in Sicherheitsabstand gehen, damit man nicht einen Hörschaden bekam. Leider gab es keine Möglichkeit zu entweichen und so saß ich die ganze Zeit im Sturm der Schallwellen.

Der Tag war so erholsam, dass ich schon fast froh war, als er endlich vorüber war. Etwas positiver war er, als ich mich am Strand platzierte, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Zum jetzigen Zeitpunkt war der Strand mal relativ leer und da Niedrigwasser herrschte war er erheblich breiter, als ich ihn in Bislang erlebt hatte und nun entsprach er auch meiner Vorstellung eines hübschen Strandabschnittes. Da ich mit etwas mit der Annahme vertan hatte, wann die Sonne untergehen würde, verbrachte ich geraume Zeit am Strand und beobachtete dabei diverse Vögel aber auch eine nicht unbeträchtliche Menge an Liebespaaren, die sich hier ihren romantischen Gefühlen hingaben.

Nachdem die Sonne untergegangen war, ging es zurück in die Herberge. Dort hatte ich es mir gerade gemütlich gemeint, als die Herbergsbeitzerin meinte, es gäbe einen herrlichen Mond zu sehen. Es dauerte dann noch etwas, bis ich mich aufraffte. Nun stellte ich fest, dass es wirklich einen hübschen Mond zu sehen gab, doch der bewegte sich in hoher Geschwindigkeit auf den Horizont zu und war alsbald verschwunden.

Viele Leute, mit denen man sich hätte unterhalten können, gab es nicht in der Herberge und so zog ich mich auf mein Zimmer zurück und bereitete meine Ausrüstung auf den Ausflug nach Kapiti Island vor. Danach legte ich mich hin und nach den Anstrengungen des Tages schlief ich erstaunlich schnell ein.

Irgendwann in der Nacht rüttelte mich jemand. Als ich etwas wacher wurde meinte ich, dass nicht jemand an mir, sondern an meinem Zimmer oder gar dem Haus rüttele und ich empfand es als übertrieben, wegen meines Schnarchens gleich am ganzen Haus zu rütteln. Als ich noch wacher wurde realisierte ich, dass es zwar wackelte, es aber nichts mit meinem Schnarchen zu tun hatte. Es gab gerade ein ordentliche Erdbeben und das ganze Haus knarrte unter den Erdbewegungen. Aufzustehen, sah ich mich aber nicht genötigt. Ich drehte mich um und schlief weiter. Ich bekam nur noch mit, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Leuten nach dem Ereignis auf Toilette liefen und es dauerte lange, bis wieder ganz Ruhe eintrat.

 

51. Tag – Montag 14.03.05

Paraparaumu / Kapiti Island – Vögel über Vögel

Wetter: leicht bewölkt, sonnig, warm

Als ich am Morgen aufstand war ich mir nicht mehr sicher, ob das Ereignis der vergangenen Nach nur Einbildung war, oder der Realität entsprach. Im Frühstücksraum klärte es sich dann auf, denn das Thema war natürlich das Erdbeben. Ich erfuhr dabei sogar nebenbei, dass nicht nur ich solch sonderbare Verknüpfungen zwischen Erdbeben und meiner Annahme hatte, sondern dass es auch anderen so ergangen war. So hatte einer von seinem angeblich defekten Auto geträumt – er schüttelte es ordentlich, als das Erdbeben begann.

Zu meinem Boot für den heutigen Ausflug war es nicht weit. Ich brauchte nur über die Strasse zu laufen und dort stand schon ein Tracktor mit Anhänger, auf dem sich das Ausflugsboot befand bereit. Ich fand auch gleich meinen Ansprechpartner. Ich entrichtete den Betrag für meinen Bootstransfer und drückte dem Mann meine Zwei-Personen-Genehmigung in die Hand. Danach gab es eine Rucksackinspektion, damit man nicht Ratten oder Mäuse auf diesem Wege auf die Insel bringen würde. Danach kletterte ich aufs Boot und suchte mir einen hübschen Sitzplatz. Viele Leute gesellten sich nicht zu mir auf das Boot und so dauerte es auch nicht lange, bis sich das ganze Gefährt in Bewegung setzte. Nach ein paar Minuten erreichten wir den Strand und dort fuhren wir nun rückwärts, den Anhänger voran ins Wasser. Nachdem genügend Wasser unter dem Kiel war, wurden die Motoren angelassen, vom Anhänger heruntergefahren und der eigentliche Transfer begann.

Stand man am Strand von Paraparaumu, so schaute man direkt auf Kapiti Island und ich hatte den Eindruck, dass es nicht all zu weit sein könne vom Festland zur Insel. Doch auf der Fahrt merkte ich, dass es doch ein beträchtliches Stückchen Wasser zwischen den Inseln war. Als der Kapitän schließlich die Maschinen des Bootes richtig aufdrehte, schossen wir förmlich über das Wasser und erreichten nach den angekündigten 10 Minuten Überfahrt Kapiti Island. Über nasse Füße brauchte man sich auch keine Sorgen machen. Rückwarts näherte sich das Boot dem Strand, eine Rampe oder Anleger gab es nicht, und nachdem man nah genug war, wurde automatisch eine Rampe heruntergelassen und schon stand man nach Überquerung der Rampe auf dem Strand von Kapiti Island.

Anfangs sollten wir erst noch alle zu einer Hütte laufen, denn dort würde uns ein Mitarbeiter des DOC in Empfang nehmen und uns einen Einblick über die Insel und Verhaltensregeln nahe bringen. Bei dem Strand von Kapiti handelte es sich um einen Steinstrand und so war das erste Stück des Weges doch etwas beschwerlich, denn das Gestein rutschte unter den Schuhe gelegentlich weg, doch vermittelte es gleich den Eindruck sich auf einem nicht für Menschen präparierten Gebiet zu sein. Bis der Mitarbeiter vom DOC kam, mussten wir etwas warten, denn wie sich herausstellte, landete noch ein anderes Boot an und so gesellten sich noch ein paar andere Inselbesucher zu uns. Nachdem der DOC Vertreter sich zu uns gesellt hatte, erhielten wir einen Überblick über die Entwicklung der Vogelpopulation in Neuseeland aber auch die Entwicklung der Insel. So erfuhr ich unter anderem, dass seit der Besiedelung Neuseelands durch die Maori der Vogelbestand dramatisch abgenommen hat und es heute nur noch einen bescheidenen Anteil an Spezies gibt.

Was Kapiti anbelangte, so war diese Insel früher als Farmland verwendet worden, bevor sie aufgekauft und ihrer Bestimmung zugeführt wurde. Anfangs hatte man mit diversen Tieren noch große Probleme. Insbesondere Ratten und Mäuse bereiteten große Probleme, doch bis heute hatte man es geschafft die Insel frei von nicht neuseeländischen Tieren zu bekommen. Seit dieser Zeit begann sich der Wald aber auch die Vogelpopulation deutlich zu erholen. Während wir den Ausführungen lauschten, flatterten schon einige neugierige Vögel um den Unterstand und zogen die Blicke auf sich. Dies machte die folgende Information um so wichtiger. Wir wurden nämlich darauf hingewiesen, dass wir die Vögel auf keinen Fall füttern sollten und dies sei um so schwerer, denn die Gesellen seien durchaus hartnäckig und sehr erfinderisch. Dies würde sich schon durch die Tatsache zeigen, dass wenn man seinen Rucksack einfach hier im Unterstand belassen würde, später alle Ausrüstung gleichmäßig verteilt seien, denn die Vögel seien durchaus in der Lage einen Rucksack zu öffnen und sich seiner Innereien zu bemächtigen.

Danach durften wir uns aufmachen, um die Insel zu erkunden. Dabei gab es zwei unterschiedliche Interessengruppen. Die einen wollten nur den höchsten Berg der Insel erklimmen und die anderen, wollten lieber die Vögel des Islandes beobachten. Die letzte Gruppe hatten es dabei besonders einfach, denn Vögel gab es eigentlich nur im Küstenbereich und im unteren, ggf. im mittleren Waldbestand. Trotz dieser Information begab ich mich auf einen der 3 zur Verfügung stehenden Wanderwege. Merkte aber dort schon sehr schnell, dass es im Wald durchaus nicht einfach war einen der Vögel zu entdecken. Während ich so lief, hörte ich im Unterholz etwas kratzen und schaben. Es stellte sich heraus, dass dort ein Maka (Er erinnerte mich in seinem Aussehen irgendwie an ein Huhn) nach Nahrung suchte. Er lies sich auch durch meine Anwesenheit in seiner Beschäftigung nicht unterbrechen. Ganz in der Nähe entdeckte ich eine Bank und ich machte es mir dort in der Hoffnung gemütlich, dass ich vielleicht auf diese Weise den ein oder anderen Gesellen zu sehen bekäme. Ich wurde nicht enttäuscht. Nachdem ich mich hingesetzt hatte und langsam Ruhe einkehrte, hörte ich, dass durchaus eine Vielzahl an Vögeln in den Bäumen präsent waren. Zu sehen bekam ich sie leider nicht so leicht, doch ab und zu entdeckte ich einen, doch zur Identifizierung reichte es bei mir nicht.

Ganz alleine war ich jedoch nicht. Zum einen kamen ab und an andere Inselbesucher an mir vorüber, doch mein Hauptbegleiter war der Maka. Er schlich immer um mich herum und machte auch keine Anstallten weiterzuziehen. Warum dies so war, merkte ich als ich irgendwann ein Brot zückte um es zu verspeisen. Eilends kam der Geselle anmarschiert und wollte etwas von mir haben. Seine Versuche gingen so weit, dass er in meine Schuhe pickte in der Hoffnung mir etwas abringen zu können. Ich lies mich jedoch nicht erweichen. Ich setzte schließlich meinen Weg fort und der Weg wurde immer schmaler und steiler. Die Natürlichkeit der Umgebung genoss ich schon sehr, doch je hoher ich kam, um so mehr Vögel hörte ich. Daher drehte ich alsbald um, um wieder in niedrigere Gefilde vorzudringen. Auch begann die Zeit des Aufenthaltes langsam zu Ende zu gehen.

Als ich die Schutzhütte, in der den einführenden Worten zugehört hatte, ankam, befand sich dort gerade eine Schulgruppe. Diese lärmten ganz schön herum und schienen für die Besonderheit dieser Insel nicht all zu viel übrig zu haben. Ich suchte mir daher einen etwas ruhigeren Ort. Ich hatte mich gerade auf einer Bank niedergelassen, als ein Kereru (erinnerte mich irgendwie an eine Taube) aber auch mehrere Maka und andere Vögel auftauchten. Sie rechneten sicherlich mit was zu Essen, doch damit konnte und wollte ich nicht dienen. Sie blieben aber ihrerseits auch sehr beharrlich in meiner Nähe und beobachteten alles was geschah.

Als ich mitbekam, dass die Schulklasse verschwunden war, begab ich mich an den Strand und versuchte mich an einem Panoramafoto. Es klappte ganz gut und ich schaute mir dabei die Umgebung etwas genauer an. Dabei stellte ich fest, dass mir von hier Neuseeland wesentlich weiter entfernt vorkam, als wenn ich von Paraparaumu auf die Insel schaute. Ich konnte es mir nur durch den hohen Berg den die Insel besaß, erklären, dass es zu solch einer Täuschung kam. Bei der Schutzhütte wurde ich schließlich noch Augenzeuge der Fertigkeiten der Vögel. Ein holländisches Ehepaar hatte seinen Rucksack auf den Boden gelegt und es dauerte auch nicht lange bis ein Maka ankam und sich an dem Rucksack zu schaffen machte. Schneller als man dachte war der Reisverschluss geöffnet und der Kopf verschwan im Rucksack und es wurde versucht an die möglichen Leckereien zu kommen. Ich nahm schließlich den Rucksack und hing ihn an die dafür vorgesehenen Haken in der Hütte, denn das Ehepaar machte keine Anstallten ihr Zeug wegzuräumen.

Die Rückfahrt, so nahm ich an, würde ebenso schnell vergehen wie die Fahrt auf die Insel. Doch da sollte ich mich täuschen. Wir waren gerade ein paar Minuten gefahren, als plötzlich eine Schar an Delphinen auftauchte. Der Kapitän änderte direkt seine Fahrtrichtung in die Nähe der Tiere. Daraufhin kamen die Delphine näher zu uns und spielten in den Bugwellen des Bootes. Auch sprangen sie in gewaltigen Sätzen aus dem Wasser. Es war wirklich eindrucksvoll, besonders da ich Delphine zwar schon gesehen, aber noch nie so hoch aus dem Wasser springen habe sehen. Schließlich drehte der Kapitän aber ab und gab richtig Gas und so waren die Tiere schnell verschwunden. Das Anlanden war nicht weniger interessant wie das zu Wasser lassen am Morgen. Mit Schwung fuhr man mit dem Boot auf den Anhänger und nachdem es nicht mehr weiter ging wurden die Motoren ausgeschaltet und der Traktor setzte sich in Bewegung und brachte und zurück an Land. Über den weiteren Abend gib es nicht viel zu sagen, als dass ich mich mal wieder an einer Datensicherung probierte und mich wieder ein paar meiner ungeliebten Fleißaufgaben beschäftigten.