Japan (2022/23) – Tendo – Ginzan Onsen (銀山温泉)

Ich bin von Kyoto in den Norden Japans gefahren. Das bedeutete eine lange Fahrt mit dem Shinkansen und eine Reise in ein schneereiches Gebiet. Ich hatte schon oft Bilder vom Ginzan Onsen gesehen und da es mir gefiel, hatte ich die Idee, dort einige Zeit zu verbringen. Leider war die Anreise etwas zu umständlich und so wurde es von der Liste gestrichen.

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Japan (2017) – Onsen – Das Tattoo Verbot

So schick und hipp ein Tattoo heute sein mögen, bei einem Besuch in Japan können sie durchaus den Reisegenuss etwas schmälern. So ist es z.B. nicht nur nicht gerne gesehen, sondern eher verboten ein Onsen oder ein öffentliches Bad mit Tattoos aufzusuchen.

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Japan (2016) – Unzen – Toji

Japan (2016) - Unzen - TojiAuch der längste Urlaub neigt sich seinem Ende und da stellt sich die Frage, was macht man zum Abschluss am Besten?  Soll es noch einmal etwas extrem Spektakuläres sein oder doch eher eine ruhige und entspannte Zeit ?

Wir hatten uns entschieden ein „Toji“ zu besuchen.

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Japan (2015) – Kumano – Hart gekochte Eier

Japan (2015) - Yunomine OnsenEigentlich ist Kumano wirklich der perfekte Ort, um die ein oder andere Pilgerwanderung zu unternehmen. Diese Tatsache und die Verlockungen der sehr schönen Wege, hatte ich immer in meinem Kopf,  und trotzdem entschieden wir, dass dieser Tag kein Wandertag werden würde.

Am heutigen Tag teilten mir meine Knie mit, dass sie die letzte Wanderung nur  bedingt lustig fanden, doch dieses unangenehme Gefühl hielt sich in Grenzen.
Schlimmer war der Schmerz in meiner Ferse, als ich mich wirklich ordentlich vertreten hatte.

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Japan (2015) – Kumano – Eröffnung de Badesaison

Japan (2015) - Kumano - Kawayu OnsenAuch in Japan geht es auf den Winter zu, oder es sollte schon ordentlich Winter sein, wenngleich dieser Winteranfang wahrlich sehr moderat in diesem Jahr ausfällt.

So mag man sich nun wundern, warum jetzt die Badesaison beginnt, denn dies müsste doch im Frühling sein. Doch ich lernte,  hier in Kumano beginnt die Badesaison im Winter.

Dabei meine ich ausdrücklich die Badesaison „draußen unter freiem Himmel“ und nicht irgendwo in einem Gebäude.

Wenn nun die Verwirrung komplett sein sollte,  hier nun die Auflösung:

Ich befand mich in einem Gebiet mit heißen Quellen und somit mit div. Onsen  –  Angeboten.

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Japan (2013/14) – Yunogou Onsen

20140109_120451_IMG_4298_ji Der Ausflug ins Onsen von Yunogou war ein typisch japansicher Ausflug in ein Onsen. d.h. man hält sich die ganze Zeit im Hotel mit Onsen auf und lässt sich verwöhnen.

Vor dem Verwöhnen stand jedoch die Anreise. Wir fuhren mit Regionalbahnen und obwohl wir außerhalb der Rush-Hour unterwegs waren, waren die div. Züge immer voll. Dies lag jedoch nicht zuletzt an der Tatsache, dass der Bahnbetreiber die Zuggröße den “Bedürfnissen” anpasste und durchaus während der Fahrgast ruhigen Zeit mit kurzen Zügen unterwebs war. Japan (2013/14) – Yunogou Onsen weiterlesen

Japan (2013/14) – Shirakawa-go – 3 Tage in Eis und Schnee

Nun hatte ich in diesem Urlaub wirklich Gegensätze kennenlernen dürfen. So z.B. die einsamen Inseln der Ise Bucht (Ise Bucht – Auf ans Meer / Insel Kamishima – Ein wilder ritt / Ise Bucht – Zurück aufs Festland), das Gewusel und Hektik in Tokyo (Tokyo – Wo bleibt der Schnee / Tokyo – Gundam / Tokyo – Rush Hour & Sumo Live / Tokyo – Die Megakreuzung) oder die grandiosen Einblicke in die Geschichte Kyotos (Kyoto – 35 Kg brennen in meinem Fleisch / Kyoto – Herbstfarben & Hallo Fugu / Kyoto – Im Bambus-Hain). Doch auf das jetzige Ziel freute ich mich insgeheim am meisten.

Heute ging es für 3 Tage und 2 Nächte nach Shirakawa-go einem kleinen Ort in den japanischen Alpen, welches 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden war.

Besonderheit dieser Orte sind die dort errichteten Gebäude, welche pragmatisch gesehen durch ihre Bauweise (an ein Dreieck erinnernd) einfach nur den gewaltigen Schneemassen standhalten sollten. Mehr spirituell erinnert die Bauweise zum Gebet gefaltete Hände. Doch egal was es war, auf mich wirkte es nur faszinierend und ich wollte es einfach einmal live sehen.

Der Besuch wurde durch die Tatsache gekrönt, dass in diesem Jahr sehr früh Schnee fiel und ich somit den Ort, die Landschaft und die Berge mit Schnee bedeckt erleben konnte. Einfach nur eine auf den Schnee wartende Landschaft zu erleben, wäre auch ok gewesen, doch der Schnee war die Körnung dieses Besuchs.

Shirakawa-Go_8725 Durch die Popularität des Ortes waren wir gezwungen jeweils nur eine Nacht in einer Unterkunft verbringen zu können, was sich im Nachhinein wahrlich als Glücksfall herausstellte, denn so konnten wir zwei unterschiedliche Übernachtungsstiele genießen. Zudem bot uns das Wetter 3 unterschiedliche Szenarien, die jeden Tag unseres Aufenthaltes spannend hielt und es immer wieder ein Abenteuer war durch den Ort zu schlendern.

Am ersten Tag kamen wir in einer sehr traditionellen Unterkunft unter. Es war eines der Spitzhäuser, die innen zwar auf dem neusten technischen Stand war, und trotzdem dem Gast das urtümliche traditionelle Wohnerlebnis vermittelte.

Dies bedeutete, dass wir auf dem “Boden” (Tatami Matten und den auf diesen ausgelegten Matratzen)  schliefen und saßen.

Zwischen den einzelnen Räumen existiere jeweils nur eine mit Papier überzogene Tür, welches einem hautnah am Geschehen des Nachbarn teilhaben ließ, wenn dieser sich nicht an die Etikette – ruhe zu halten, über das Maß hinaus was wir vielleicht für ruhig halten – hielt. Ok, wir hatten solch ein “Glück”.

Shirakawa-Go_9021Nachdem wir uns eingerichtet hatten traten wir unseren ersten Rundgang durch den Ort an. Das Wetter zeigte sich wechselhaft. Es gab sonnige Abschnitte, aber auch etwas düstere Zeiten, doch insgesamt gesehen war es ein freundliches Wetter. Ich fühlte mich wirklich herzlich willkommen und ich konnte den Spaziergang genießen.

Direkt unserer Unterkunft hatte sich ein Film-Crew eingefunden, die hier einen Film wohl über den Ort drehte. Das war zum einen spannend, zum anderen etwas lästig, denn sie blockierten eine wirklich grandiose Aussicht auf ein paar der besten Häuser im Ortes. Zudem zogen sie natürlich durch den Ort und so trafen wir immer wieder auf die Produktion.

Ich möchte nicht Ungerecht sein, auch wir bekamen unsere Aussichten und wir konnten wirklich alles genießen. Zudem hielten sich die Besucherzahlen wirklich in Grenzen und so manches Mal hatten wir das Gefühl wir seien allein.

Shirakawa-go - Der Fluss Während der Tag überwiegend sonnig war, zog sich der Himmel am Abend etwas zu und es legte sich eine Nebeldecke auf den Ort. Das wirkte zum einen etwas gespenstisch, aber auch romantisch schön. Ich konnte mir jeweils das mir passende Gefühl aussuchen.

Wir kehrten in der Dunkelheit zu unser Unterkunft zurück und wurden mit einem besonderen Geschenk bedacht. Denn eines der Häuser auf unserem Zugang zum Haus war herrlich von Innen beleuchtet und es gab eine herrliche Stimmung die ich lange und ausgiebig genoss. Natürlich nicht ohne meinen Fotoapparat etwas zu strapazieren.

Schließlich kroch doch die Kälte in die Knochen und wir zogen uns in unsere Unterkunft zurück. Dort war gerade das Bad frei (es gab ein Gemeinschaftsbad, welches man sich reservieren konnte) und so verschwanden wir sogleich dort und tankten im heißen Wasser wieder Wärme und Behaglichkeit.

Während wir badeten wurden unsere Betten hergerichtet. D.h. es wurden die Matratzen herausgeholt und auf dem Boden gelegt und ein Berg an Zudeckmöglichkeiten darauf gestapelt. Man rechnete wohl mit einer kalten Nacht. Doch so kalt wurde es mir nicht und auch Eri empfand das Angebot als bequem und vor allem warm.

Bei dieser Art des Schlafens erwachte ich regelmäßig Morgens mit Rückenschmerzen, doch auch die hielten sich einigermaßen in Grenzen. Die Matratzen schienen hier deutlich besser und bequemer zu sein als in all den anderen Unterkünften zuvor. Ich hatte wahrlich nichts dagegen.

Der nächste Tag begann mit einem japanischen Frühstück. Ich mochte es, doch das hocken auf der Erde war nicht mein Ding und so war ich froh, dass ich ein kleines Höckerchen bekam und man auch meinen Tisch etwas aufbockte. Dadurch ließ sich das Mahl genießen.

Aus unserer Unterkunft mussten wir bis 9 Uhr ausgecheckt haben. Das fand ich schon sehr früh, doch so waren die Regeln. Zum Glück hatten wir am Vortag schon erkundet wo sich unsere andere Unterkunft befand und wie wir am schnellsten dort hin kamen. So brachten wir den Wechsel der Unterkünfte in rund 15 Minuten hinter uns.

Shirakawa-Go_9510 Vor dem Frühstück hatte ich noch ein kleines Panorama (360×180 Grad) geschossen und genoss schon da einen leichten Schneefall. Doch nun, wo wir zur anderen Schlafstätte liefen hatte ein kräftiger Schneefall eingesetzt, welcher dem Ort eine ganz andere neue Stimmung verlieh.

Der Schneefall ließ auch über Tag nur unbedeutend nach und obwohl wir den gesamten Ort schon erkundigt hatten, ergaben sich ganz neue Perspektiven und Einblicke.

20131224_031453_IMG_9624_ji Trotz des Schneefalls entschieden wir uns gegen Mittag  in einen der Shuttle Busse zu hüpfen, der uns zum Aussichtspunkt über den Ort bringen sollte. Sehr hoffnungsfroh was die Aussicht anging war ich nicht und dennoch sah ich etwa mehr als ich mir vorgestellt hatte. Insgeheim träumte ich von einem schönen sonnigen Tag, doch dieser war heute so weit weg, dass es nur ein Traum blieb.

Ich weiß nicht wie oft wir die Wege und Straßen von Shirakawa-go abliefen und trotzdem für uns blieb es stets spannend und wir waren auch selber überrascht, dass wir stets neue Dinge entdeckten.

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Auch heute kehrten wir erst bei Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurück, wo wir nun auch gleich unser Zimmer beziehen konnten.

Es war wirklich angenehm, dass wir einen richtigen Raum mit einem richtigen Bett hatten. Oh, das war wirklich angenehm. Wirklich ruhiger war es jedoch nur bedingt, denn auf unserem Gang war eine sehr aktive Großfamilie untergebracht und die verursachten einen gewissen Grundgeräuschpegel.

Bevor wir an diesem Abend unser Abendbrot genießen wollten, ging es ins Bad. Im Gegensatz zur letzten Unterkunft, in der wir zwar ein Gemeinschaftsbad hatten, dies durch eine Reservierung für uns allein hatte, gab es in diesem Hotel ein richtiges Onsen.

Wir machten uns gemeinsam auf den Weg, doch alsbald trennten sich unsere Wege und der konnte das Bad für sich genießen. Mich quälte dabei die Sorge, dass ich mich falsch verhalten würde und einen Fehler nach dem anderen Machte und ich übel auffiel. Doch ich war fast allein im Bad und so konnte ich es recht befreit genießen, wenngleich ich versuchte alles richtig zu machen.

Gut durchgewärmt trafen sich Eri und ich beim Speisesaal. Ich trug mein Jinbei und Eri den bereitgestellten Kimono. Damit waren wir standesgemäß bekleidet und auch die anderen Gäste waren so begleitet.

Das Essen war wieder typisch japanisch und lecker. Alles war sehr hübsch hergerichtet und meine anfänglichen Bedenken, dass die so klein anmutenden Portionen mich nicht sättigen würden, bestätigen sich nicht. Auch bekam ich wieder ein kleines Höckerchen, so dass ich in einer für mich akzeptablen Position sitzen konnte.

Nach dem Mahl ging es wieder auf Zimmer und wir genossen wieder den Trubel in den anderen Zimmer. Doch irgendwann wurde es dann doch ruhig und es konnte gut geschlafen werden.

IMG_0004_ji Der nächste Tag begann ich der freudigen Erkenntnis, dass mein Traum von einem strahlend blauen Himmel und Sonne wahr geworden war. Ich konnte es kam erwarten hinaus zu kommen und dieses Wetter genießen zu können.

Doch bevor wir das Hotel verließen, gab es ein Frühstück und ich war wie jedes Mal überrascht, dass ich am Ende wirklich satt war. Zudem mundete mir es jedes Mal, auch wenn ich mich etwas nach einer Scheibe Brot mit Wurst oder Käse sehnte.

Heute hieß es bis um 10 Uhr auszuhecken. Diese Zeit nutzen wir auch bis zum bitteren Ende aus, denn im Örtchen fuhr noch kein Shuttle und alles war noch geschlossen.

Als wir das Hotel schließlich verließen, nicht ohne unser Gepäck dort hinterlegt zu haben, denn wer wollte denn schon sein ganzes Gepäck den Tag über durch die Gegend schleppen, ging es als erstes zum Shuttle der uns zum Aussichtspunkt brachte.

IMG_0261_ji-1024px-compressor Oh, welch eine Pracht uns erwartete. Ich mochte mich überhaupt nicht satt sehen und ich schlug das Herz bis zum Hals die mit Schnee überzogenen Berge bei herrlichem blauen Himmel zu erleben. Durch die frühe Stunde waren es auch wirklich wenige Menschen am Aussichtspunkt und so ließ die Sicht wirklich genießen.

Shirakawa-Go_0976 Zurück im Ort, zogen wir wieder unsere Runden und wie schon am Vortag staunten wir, wie anders der Ort auf uns wirkte in diesen Licht und Wetterverhältnissen. Ich kann wirklich aus ganzem Herzen behaupten, auch wenn wohl maximal 1 Tag für das Entdecken des gesamten Ortes ausreichend wäre, so würde ich keine einzelne Sekunde missen wollen und zu Verdanken hatte ich es wirklich den so unterschiedlichen Wetterverhältnissen in diesen 3 Tagen.

Ich war so glücklich.

Shirakawa-Go - Drohne Im weiteren Verlauf unseres Undganges entdeckte ich wieder eine Filmcrew. Dieses Mal machte man Aufnahmen vom Ort mit einem Octocopter. Ich hatte schon Videos im Internet gefunden die Shirakawa-go aus dieser Perspektive zeigte und so war es um so spannender zu erleben wie solche Aufnahmen entstanden.

Doch irgendwann ist auch die schönste Zeit vorüber und es hieß zum Hotel zurückzukehren, das Gepäck einzusammeln und sich auf zur Bushaltestelle zu machen.

Am Bus angelangt, wollte ich mein Gepäck im Bauch des Fahrzeugs unterbringen, doch der Busfahrer gab mir verstehen, dass es keinen Platz mehr gäbe. Stattdessen sollte ich mit meinem 25 Kilo Rucksack (plus 10 Kg Fotorucksack) in den Buseinsteigen und ihn dort auf einer Sitzbank deponieren. Das war jedoch einfacher gesagt als getan, denn schon ohne Gepäck hatte ich Probleme mich durch den schmalen Gang zu quetschen, doch mit Gepäck – oh, Mann, das war eine Aufgabe und eine Entschuldigungs-Orgie.

IMG_1216_ji Doch auch dieses Aufgabe konnte bewältigt werden und nun war der Aufenthalt in Shirakawa-go tatsächlich vorüber und ich war froh so lange hier gewesen zu sein.

 

Ausnahmsweise habe ich dieses Mal 3 Tage in einem Bericht zusammengefasst. Was auch bedeutet, dass es ganze 3 Foto-Galerien gibt. Ich weiß, dass es viel gleiches zu sehen gibt, hoffe ich durch die 3 Galerien die unterschiedlichen Eindrücke und Stimmungen wiedergeben zu können.

 

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Japan (2010) – Arima – Ausflug in die Berge

20100606_043949-IMG_8393_ji Das praktische an Kobe ist, dass sowohl das Meer, als auch dichter Wald und seine Berge in Fußweg Entfernung liegen. Also eine Flucht aus dem Trubel der Stadt ist mehr als einfach zu bewerkstelligen. Besonders bemerkenswert ist bei einem Besuch des Waldes, dass man sofort vergisst, dass nur weniger Meter hinter einem eine Großstadt liegt.

An diesem Tag wollten wir diese günstige Gelegenheit einmal nutzen und uns auf machen, um zum einen diese Natur und zum anderen den ältesten Ort mit heißen Quellen (Onsen) zu besuchen. Dies schien ein wirklich spannender Ausflug zu werden, denn erst sollte es via Kabelbahn hinauf in die Berge um den Mt. Rokko gehen, im Übrigen ein Beliebtes Ausflugs- und Wandergebiet mit Aussicht auf die Stadt – und auf der “anderen Seite”  via Seilbahn wieder hinunter nach Arima (englischsprachiger Link) das Onsen.

20100606_025635-P6060254_ji Doch bevor es wirklich ins Grüne ging, hieß es in unserem Falle erst einmal Bahn fahren um dann noch etwas mit einem Bus durch die Gegend geschunkelt zu werden. Das mit dem Bus wurde dann mal wieder spannend, denn die Menschenschlage die sich vor uns schon gebildet hatte, war beträchtlich und so füllte sich der Bus zusehends und ich wunderte mich schon ein wenig wie die Tür letztlich noch zu ging. Wir hatten darauf verzichtet uns auch noch hinein zu quetschen, denn der nächste Bus sollte schon 10 Minuten später eintreffen und wir bildeten den Anfang der nächsten Schlange.

Während wir nun warteten konnte man zusehen wie die neue Schlange minütlich anwuchs. Diesen Umstand hatte das Busunternehmen erkannt und stellte einen zusätzlichen Bus. Das fand ich wirklich toll, denn wir kamen schnell weiter und dieses Beispiel an  Flexibilität war wirklich beeindruckend.

Vom Bahnhof arbeitete sich der Bus den steilen Berghang durch die Stadt hinauf zur Kabelbahn Haltestelle und ich war froh, diesen Anstieg nicht zu Fuß erledigen zu müssen. Dass alle Fahrgäste nicht zum Mt. Rokko wollen, merkten wir, als wir an der Universität hielten. Hier schien es eine Veranstaltung zu geben und so leerte sich der Bus erheblich. So konnten wir auf den nächsten Metern etwas befreiter atmen.

20100606_033042-IMG_8299_ji Die Kabelbahn fahrt, die danach folgte war wirklich nett, wenngleich es etwas an der Möglichkeit fehlte die Aussicht zu genießen. Das Fahrzeug bot genügend Fenster, Glas in der Decke und ähnliches, doch fuhren wir zumeist durch den Wald der sich die steilen Hänge hinauf zog.

Oben angekommen merkte ich, das die Sicht ohnedies heute nicht besonders doll war und so ließ sich der mangelnde Ausblick auf der Fahrt wirklich verkraften.

So kletterten wir gleich in den bereitstehenden Bus. Wenngleich wir anfangs noch etwas Platz hatten und wir sogar einen Sitzplatz ergattern konnten, entschlossen sich mehr und mehr Leute einzusteigen und so wurde es wieder gemütlich eng.

20100606_035528-IMG_8349_ji Bei der Fahrt durch die Berge merkte man, dass der Busfahrer die Strecke oft befuhr, denn die Kurve konnte nicht so eng sein, dass er diese nicht in Rally Manier nahm und es die Passagiere in die Ecken oder gegeneinander drückte.

Auch wenn sich bei so manchem Stopp der Bus etwas leerte, so konnte man gewiss sein, beim nächsten füllt er sich wieder, denn schaute man aus dem Fenster, so sah man wahre Heerschaaren an super ausgerüsteten Wanderern und leger vor sich hin schlendernde Ausflügler.

Doch als wir den Bus an der Gondel, der uns nach Arima (englischsprachiger Link) bringen sollte anhielt, war der Bus fast leer. Auch die Gondelstation war wie ausgestorben. So hoffte ich eine ruhige Fahrt mit der Gundel verleben zu können.

20100606_050213-IMG_8437_ji Was soll ich sagen, es wurde nichts draus. Unsere Gondel war wieder knacke voll und ich schaute wirklich voller Sehnsucht auf die Gondel aus dem Tal, in der sich nur eine Hand voll Menschen befand.

Durch die hohe Packdichte war es nun auch nicht wirklich möglich die Aussicht gebührend zu genießen, was ich wirklich schade fand, denn trotz der nicht besonders überzeugenden Sicht, war es eine wirklich spannende Fahrt.

Von der Gondelstation ging es mit den Touristenbus hinein nach Arima (englischsprachiger Link). Doch das was sich schon aus der Gondel erahnen ließ, bewahrheitete sich.

Obwohl der Ort mehr als 1000 Jahre bekannt als Bad mit heißen Quellen ist, hat man architektonisch dieses Erbe wirklich nicht in die Gegenwart gerettet. Was ich wirklich sehr schade fand.

20100606_055451-IMG_8513_ji Trotz dieses Umstandes war der Aufenthalt durchaus als nett zu bezeichnen. Auch die Menschenmassen ließen sich ertragen. Als besonders angenehm stellte sich der betonierte Flusslauf heraus. Hier hatte man eine kleine Bachlandschaft nachgestellt und dort ließ es sich wahrlich gut aushalten und der Sonne entfliehen.

Beim weiteren Spaziergang kamen wir an einem Straßenkünstler vorüber, der mit seinem Affen eine kleine Show bot. Die Zuschauer waren ob der Kunststücken des Affens schier aus dem Häuschen und genossen die Vorführung.

Von der Vorführung bogen wir in die kleinen Straßen des Ortes ab, wo ich der Ansicht war, dass diese nur für Fußgänger geeignet seien, denn sie waren wirklich sehr eng. Doch weit gefehlt, auch hier quälten sich Autos durch die Gassen. Allerdings ganz kleine 🙂

20100606_061808-IMG_8614_ji Was die Auslagen in den Geschäften deutlich von mir bislang bekannten Touristischen Zielen in Europa unterschied war der Umstand, dass man den üblichen Krimskrams fast vergeblich suchte. Stattdessen wurden örtliche Leckereien feil geboten. Dies Dinge konnte man zumeist nur an einem Ort kaufen. Sie wurden nicht in andere Landesteile exportiert und so stellten sie stets ein sehr beliebtes Mitbringsel dar. Mir war das viel lieber als alles andere.

20100606_055840-IMG_8526_ji Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Tempel und einer netten Erholungsphase, traten wir langsam unseren Rückweg nach Kobe an. Da wir nun nicht die Abkürzung über die Berge nahmen, sondern via Zug durchs Tal, dauerte diese Fahrt etwas länger.

 

Japan (2010) – Kobe – Onsen & Taisanji Tempel

Am heutigen Tage durfte ich ein Onsen (Heisse Quelle / Öffentliches Bad) kennenlernen. So einfach sich das ganze zu Begin anhören mag, ist das wahrlich nicht. Es ist nicht nur einfach baden gehen, nein, es gibt Rituale und Regeln die es einzuhalten gilt und die man als Ausländer all zu leicht missachtet (Einfach den Artikel zu Onsen lesen 🙂 ). Auch mir hatte Eri sicherheitshalber im Vorfeld einen kleinen Leidfaden in die Hand gedrückt, so dass ich wusste wie es sich zu verhalten galt. Es stellte sich wirklich als nützliche Hilfe heraus.

20100503_022549-IMG_8353_ji Um zum Onsen zu gelangen, mussten wir aber erst via U-Bahn die Stadt verlassen. Anschließend ging es mit dem Bus weiter. Diese Busfahrt hatte es in sich, denn dieser klein Bus füllte sich der Art mit Menschen, dass selbst alle Notsitze ausgenutzt wurden (Eri und ich drückten das Durchschnittsalter im Bus bestimmt deutlich auf 70). Wenn ich sage der Bus war voll, dann kann man das mehr als wörtlich nehmen.

Am Onsen trafen wir Eris Vater. Er nahm mich unter seine Fittiche, so dass sich meine Verfehlungen hoffentlich in Grenzen hielten. Schon beim Betreten war der erste Fehler möglich, denn hier galt es gleich die Schuhe auszuziehen, um sie dann einzuschließen. Danach ging es in Richtung Badeeinrichtung. Hier galt es darauf zu Achten, dass man die korrekte Richtung einschlug und nicht versehendlich in der falschen Abteilung, die der Frauen, landete. In manchen Onsen änderte sich ab und an die Badegelegenheit der Geschlechter, also auch hier galt es aufzupassen.

Nun folgte der Auskleide raum. Hier fielen alle Hüllen und konnte zum Wasch-Ecke gegangen werden. Hier hockte man sich auf sein Höckerchen, seifte sich überall sehr, sehr, sehr gründlich ein und reinigt sich nachhaltig. Anschließen ist es wichtig sehr gründlich jegliche Seife zu entfernen, dazu nutze man auch sein kleines Handtüchelchen welches man mit sich zu führen hatte.

20100503_050630-IMG_8373_ji Bevor man jedoch in den eigentlichen Pool steigen durfte, hatte man auch ordentlich Wasserreste von sich zu entfernen. Nun stellte sich noch die Frage zum Handtüchelchen. Wohin? Rum liegen lassen, ging nicht. Ins Wasser mitnehmen, das ging überhaupt nicht. Also zusammenfalten und ab auf den Kopf. So hockte man sich dann in das 42 Grad heiße Wasser und genoss es.

Anschließend hatte man eigentlich alle Stolperfallen umschifft und brauchte sich nur noch Anzukleiden und konnte die Badeanstalt verlassen.

Wir blieben noch etwas im Gebäude und so lernte ich noch eine andere Gepflogenheit kennen, die hier wirklich Sinn macht. Im Gebäude lief man zumeist barfuß oder halt mit Strümpfen herum. Doch was sollte man machen, wenn es auf die Toilette geht. Ich denke jedem mag einleuchten, dass es sich sich nicht toll anhört barfuß dort hinein zu gehen. Das brauchte man auch nicht, denn es gab extra Latschen für das WC. Beim Betreten schlüpfte man hinein und beim verlassen blieben sie zurück. Macht wirklich Sinn. Ebenso verhielt es sich beim Besuch der Terrasse. Auch dort gab es eigens bereitgestelle Latschen. So brauchte man auch hier nicht barfüßig herumzulaufen.

20100503_052633-IMG_8420_ji Dem Aufenthalt im Onsen folgte noch ein Besuch einer sehr hübschen Tempelanlage. Gelernt hatte ich mittlerweile schon, dass wenn man von Tempeln sprach dort Buddhismus die entsprechende Lehre ist. Redete man jedoch von einem Schrein herrschte dort der Shintoismus.

Die Tempelanlage “Taisan-ji (englisch sprachiger Link)” gehört zu den Nationalschätzen Japans und obwohl es eine wirklich tolle Anlage war, war es erfreulich leer. So ließ sich diese hübsche Anlage in aller Ruhe genießen.

Über eine herrliche rote Brücke, die in die Hügel-Landschaft der Anlage eingebettet war, konnte man einen kleinen Bach überqueren und so erreichte man auch noch einen mitten im Wald gelegenen Schrein.

20100503_061403-IMG_8498_ji Der Besuch dieser Anlage Tempel und Schrein vermittelte einen herrlichen Eindruck in die japanische Geschichte, Baukunst und Ästhetik. Ich war wirklich sehr angetan.

Zurück in die Stadt ging es wieder via Bus. Obwohl ich im Verlaufe des Tages den Bus alle 30 Minuten habe abfahren sehen und zur Kenntnis nahm, dass er immer herrlich leer war, war er natürlich bei unserer Rückfahrt herrlich bis auf den letzten Platz gefüllte.