Japan (2018) - Takasago - Ishi no Hoden (国指定史跡 石の宝殿)

Japan (2018) – Takasago – Ishi no Hoden (国指定史跡 石の宝殿)

Ich muss gestehen, ich fand die Vorstellung einen Ort namens „Hoden“ zu besuchen so amüsant, dass mir erst einmal nicht wichtig war, was es zu sehen gab. Dass sich am Ende herausstellte, dass es einen wahrlich beeindruckenden Schrein gab, machte diesen Ausflug zu einem besonderen Erlebnis.

Eine der Herausforderungen für diesen Ausflugb bestand im Transport und dem Umstand, wie lange man auf der Schiene sein wollte, den die Haltestelle Hoden war nur via Lokalem Zug (Bummelbahn) erreichbar.

Nun lag Hoden kurz vor Himeji, was bedeutete, dass ein ordentliches Stück Strecke zu überwinden war. So plante ich so weit wie möglich mit einem Special Express (die schnellste Variante) zu fahren, um dann so wenig wie möglich mit einem Lokalen Zug fahren zu müssen. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass ich 2 Mal umzusteigen hatte. Denn ich musste von meinem Ausgangsbahnhof erst einen Bahnhof erreichen, an dem ein Special Express hielt.

So unsicher ich bezüglich der Umsetzung dieser Fahrt war, um so unkompliziert und problemlos lief das ganze ab. Geholfen hatte sicherlich dabei, dass ich diese Strecke schon ein bisschen kannte und ich Bahnhöfe gewählt hatte, an denen das Umsteigen sehr einfach bewerkstelligt werden konnte.

So erreichte ich, mit der schnellst möglichen Variante nach rund 60 Minuten den Bahnhof von Hoden und mir stand nun nur noch ein rund 30minütiger Fußweg, bis zum Highlight es Ortes den „Ishi no Hoden“, einem gewaltigen Megalithen und den dortigen Schrein, bevor.

Der Weg zum Schrein war extrem unspektakulär, denn die Straße führte Kerzen gerade vom Bahnhof zum Berg, auf dem der Schrein zu finden war und zu sehen, außer Wohnhäusern gab es nichts.

Zudem entwickelte sich dieser Tag zu einem der heißeren Tage in der gesamten Zeit in Japan und so schwitze ich bei blauem Himmel und stechender Sonne in Richtung Berg.

Geschäfte oder ähnliches fand ich nicht auf meinem Weg und so machte sich der Mangel an mitgeführten Getränken nach und nach bemerkbar. Ich war zudem nicht zuversichtlich, eine der von mir so geschätzten Selbstbedienungsautomaten (Bending Machine) vorzufinden, denn meist war es so, dass wenn ich sie mir herbei sehnte, fand ich keine. Doch ich hatte Glück und irgendwann fand ich ein paar dieser Automaten und zu meiner Freude, waren die Preise für die Getränke wirklich im Rahmen.

Trotzdem war ich froh, dass ich dem Berg mit seinem Schrein durchaus zügig näher kam. Für das letzte Stück Weges war noch ein ordentlich steiler Aufstieg zu überwinden, doch das war nicht so dramatisch.

Ich hätte  über eine Steintreppe zum Schrein gelangen können, doch deren Länge und Steilheit ließen mich lieber den längeren Weg über die Straße wählen.

Bevor ich den Schrein betrat, genoss ich noch die Aussicht über die Stadt und das gewaltige Meer an Häusern.  Ich fotografierte zwar eifrig, doch das Licht war wahrlich nicht attraktiv für gute Aufnahmen. Dies musste ich dem Umstand, dass sich dieser Besuch über die Mittagszeit erstreckte einfach schulden.

Schließlich betrat ich den Schrein und stand alsbald vor diesem riesigen und für Gläubige heilige Megalith. Ich war von dem rund 500 Tonnen schweren Felsen mehr als beeindruckt.

Man konnte den Felsen umrunden und so von allen Seiten betrachten und meine Ehrfurcht für diesem gewaltigen Stück Fels nahm stetig zu. Ich versuchte auch diesen Ort im Foto einzufangen, doch dies erwies sich auf Grund der Größe des Felsen, der beengten Fläche aber auch dem sehr harten Licht, als ein fast unlösbares Unterfangen. Ich musste alsbald einsehen, dass ich dieses Grandiose Erlebnis wohl nicht in Bildern angemessen einfangen konnte.

Der Weg um den Felsen war mit Stegen realisiert, denn unter dem Felsen gab es eine Fläche gefüllt mit Wasser. Wie ich erfuhr, soll dieses Wasserreservoir nie austrocknen, selbst bei der größten und längsten Trockenperiode. Ich denke dieser Umstand trug auch dazu bei, dass dies ein so heiliger und spiritueller Ort war.

Japan (2018) - Takasago - Ishi no Hoden (国指定史跡 石の宝殿)

Schließlich entschied ich mich den Schrein zu verlassen und weiter nach oben auf den Berg zu klettern, an dessen Hang sich die Anlage befand.

Dieser Berg schien selbst ein gewaltiger Felsen zu sein und so hatte man in ihn Treppenstufen gehauen, die es ermöglichte nach oben zu gelangen.

Sah man davon ab, dass es ein steiles Stück Weg war und ich ordentlich schwitzte, hatte ich sehr mit meiner Trittsicherheit zu kämpfen und ich machte mir große Sorgen, ob ich wieder unbeschadet nach unten gelangen würde. Doch ich räumte diese Ängste bei Seite und freute mich auf den Ausblick.

In der Tat wurde ich, oben angelangt, nicht von der Aussicht enttäuscht, zwar bestand der Blick hauptsächlich daraus über Häuserdächer hinweg zu schauen und trotzdem fand ich es spannend. Leider ließ diese Aussicht in mir die Vermutung aufkeimen, dass es wohl hier wirklich nicht viel mehr spannendes zu sehen geben würde. Es sollte zwar noch einen anderen Schrein geben, doch nach dem öden Weg vom Bahnhof zum Megalithen, hielt sich meine Begeisterung dieses Erlebnis weiter auszudehnen in Grenzen.

Ich blieb  relativ lange auf dem Berg und genoss die Aussicht. Doch irgendwann entschloss ich mich meinen Rückweg anzutreten, allerdings mit dem mulmigen Gefühl in der Magengegend, wieder die so steilen in den Felsen gehauenen Treppenstufen nach unten klettern zu müssen. Doch dieses  Gefühl löste sich auf als ich realisierte, dass es neben dem Weg, den ich für den Aufstieg verwendet hatte, noch eine andere Variante gab. Sie war zwar auch über Treppenstufen gelöst und war nicht weniger steil, doch hatte man hier Geländer angebracht, was mir den Abstieg wirklich erleichterte.

Die 3 Kilometer zurück zum Bahnhof waren ebenso trostlos wie am Morgen. Anfangs gab es noch einen Fußgängerweg, über den ich unbeschwert laufen konnte, doch irgendwann war kein Platz mehr für einen speziellen Gehweg. Dort hatte man einfach ein Stück Straße mit grüner Farbe bestrichen und hatte damit diesen Teil den Fußgängern und wohl Fahrradfahrern, zugewiesen. Zum Glück hielt sich der Auto- , Fußgänger- und Radfahrer Verkehr in Grenzen, so dass mir dieses Abgrenzung genügend Sicherheit gab, unbeschadet bis zum Bahnhof zu gelangen.

Japan (2018) - Takasago - Ishi no Hoden (国指定史跡 石の宝殿)

Am Bahnhof angelangt, galt es ein kleines Problem zu lösen, denn ich musste herausfinden von wo der Zug fahren würde. Lesen konnte ich nichts, denn dazu war der Ort oder Bahnhof zu klein und man hatte darauf verzichtet etwas in romanischer Schreibweise geschrieben. So grenzte ich die Möglichkeiten durch ein Ausschlussverfahren ein und landete tatsächlich auf jenem Bahnsteig, von dem ich meine Rückreise antreten konnte.

Das Umsteigen in den Special Express, ein paar Stationen weite, klappte ebenfalls reibungslos. Da ich mich noch außerhalb der Rush-Hour befand, bekam ich sogar einen Sitzplatz. So ließ konnte ich den Ausflug wirklich entspannt ausklingen lassen.

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