Japan (2018) - Rückreise - Oh je, wo ist das Gepäck

Japan (2018) – Rückreise – Oh je, wo ist das Gepäck

Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass unsere Rückreise nach Deutschland unter einem nicht so guten Stern stand, doch solch ein Durcheinander wie dieses Mal hatte ich in vielen Jahren des Reisens noch nicht zu bewältigen.

Das erste Dilemma bescherte mir mein Reisebüro, welches mir mehrfach zusicherte, dass ich für meinen Sohn, obwohl er keinen Sitzplatz hatte, da er jünger als 2 Jahre war, dieselbe Menge an Gepäck mitführen dürfte wie wir Erwachsene. Diese Einschätzung vertrat jedoch lediglich mein Reisebüro und niemand anders teilte diese Einschätzung, so dass wir schließlich ein Gepäckstück hinzu kaufen mussten, was durchaus einen gewissen finanziellen Mehraufwand und vor allem Stress bedeutete.

Unsere Fahrt via Taxi zum Flughafen verlief wahrlich reibungslos und angenehm, nachdem wir herausgefunden hatten, dass der Taxifahrer, der uns vor nun fast 2 Monaten vom Flughafen zu unserer Unterkunft brachte, versucht hatte uns übers Ohr zu hauen und kräftig Geld abzugreifen. Was ich für Japan wahrlich als einen ungewöhnlichen Vorgang empfand, denn wenn irgendwo alles ordentlich und nach Recht und Gesetz ablaufen soll, dann in Japan.

Dieses beschämende Erlebnis wurde durch den Fahrer, der uns zum Flughafen brachte, mehr als wett gemacht. Er war höflich, hilfsbereit und es war ein Vergnügen von ihm chauffieren zu werden.

Weniger Angenehm verlief unser Check-In, denn hier wurden wir wegen gerade einmal 200-500 g Übergewicht in einzelnen Koffern wirklich genervt und wir mussten lustig zwischen unseren 6 Gepäckstücken hin und her packen, bis man gewillt war, das Ergebnis zu akzeptieren.

Japan (2018) - Rückreise - Oh je, wo ist das GepäckNachdem diese schweißtreibende Aktion vorüber war, blieb nur zu Hoffen, dass alles weitere ohne Probleme von Statten ging. Dass wir allem Anschein einen freien Platz in unserer Sitzreihe hatten, war schon einmal eine wunderbare Aussicht auf den Rückflug und die Hoffnung, dass es etwas entspannter würde.

Der Flug von Osaka nach Amsterdam verlief tatsächlich angenehm Reibungslos und sowohl wir als auch unser Sohn überstanden die rund 11 Std. ohne Problem. Dass die Crew erneut sehr hilfreich und zuvorkommend war, half dabei wirklich sehr.

In Amsterdam angelangt fanden wir sogar gleich unseren Kinderwagen und wir brauchten nicht wie auf der Hinreise unseren Sohn durch den Flughafen schleppen.

So positiv dieser Teil war, so nervig wurde die Gepäckkontrolle und vor allem die Ausweiskontrolle.

Viel Zeit hatten wir nicht für unseren Transfer zum Flieger nach Berlin und so war ich erst einmal froh, dass wir an der gigantisch langen Schlange bei der Ausweiskontrolle vorbei gelotst wurden und an einer angeblichen Express Schlange abzustehen.

Dass diese Schlange schneller war als die andere lange Schlage mag ich bezweifeln, besonders da immer wieder Leute vorgelassen wurden, die es noch eiliger hatten als wir. Doch waren dabei immer wieder Menschen deren Dokumente wohl massive Probleme hatten und somit sich das Warten wie ein sehr zäher Gummi anfühlte.

Darüber hinaus stellte sich heraus, dass die Express-Abfertigung bei den Kontrolleuren genutzt wurde, um Schulungen an Dokumenten usw. durchzuführen, was wirklich sehr nervenaufreibend war, denn die Zeit zerrann uns wahrlich unter den Fingern.

Wir reichten unser Gate nur wenige Minuten bevor das Einsteigen begann, was dann zwar ok war, doch der Stress der uns bis hier hin brachte, war wirklich unangenehm werden.

Pünktlich verließen wir Amsterdam nicht, denn es fehlten noch Passagiere die wohl auch irgendwo bei der Einreise stecken geblieben waren.

Diese Verspätung hatte schließlich auch zur Folge, dass wir in Berlin nicht an einem der normalen Gates ankamen, sondern via Bus vom Flugzeug zum Terminal gebracht wurden. Auch wenn das noch ok war, sah man von den wirklich sehr vollen 2 Bussen ab, wurden wir nicht wirklich informiert wo unser Gepäck ankommen würde. So standen nicht nur wir, sondern noch viele andere Menschen sehr lange am falschen Gepäckband.

Nachdem ich diesen Fehler aufgeklärt hatte, ging ich zum anderen Gepäckband und fand dort zumindest gleich den Kinderwagen. So konnten wir unseren schon sehr übermüdeten Sohn einen ordentlichen Platz zum Sitzen geben.

Dies war jedoch das letzte Positive an diesem Tag, denn von unseren 6 Gepäckstücken tauchten lediglich 3 Stück auf dem Gepäckband auf. Irgendwann blieb das Band stehen und es stellte sich die Frage was nun zu tun sein. Jemanden zu finden der helfen wollte oder konnte, konnte man vergessen.

Zum „Glück“, hatte ich dieses Drama schon einmal vor vielen Reisen schon einmal durchlebt und hatte gewisse Idee wie es ablaufen könne. Trotzdem musste ich erst einmal zur Flughafen Information und mich genau schlau machen.

Auch wenn der Weg zur „Lost & Found“ Stelle nicht übermäßig weit war, nervte es schon etwas nach einer langen Flugreise mit Kind über das Gelände des Flughafens zu latschen.

Erfreulicher wurde das ganze in der Meldestelle auch nicht. Hier wurden alle Opfer von verlorenen Gepäckstücken lediglich an die bereitgestellten Tabletts verwiesen, wo man seine Verlustmeldung kund tun sollte. Dass die dort bereitgestellten Formulare es einem einfach machten, konnte man nicht behaupten, denn konnte man einzelne Punkte nicht beantworten steckte man gnadenlos fest.

Sah man von diesen Unschönen Aspekten ab, wurde das ganze noch unschöner für mich, da 3 Gepäckstücke verloren gegangen waren. Ich nun aber genau mitteilen sollte, um welches Gepäckstück es sich handelt, also welche Trecking-Nummer zu welchem Gepäckstück gehört. Diese Information hatte ich aber nicht, da am Flughafen die Nummern an das Gepäck geklatscht werden und sofort über die Gepäckbänder abtransportiert werden. Ich also zu keinem Zeitpunkt eine Gelegenheit gehabt hätte eine Verknüpfung zwischen Trecking-Nummer und Gepäckstück herzustellen.

Ich hatte schließlich alles irgendwie bewältigt und es konnte zumindest nach Hause fahren und über lang ersehnten Schlaf nachdenken.

Bis wir jedoch nach 4 Tagen schließlich alle Gepäckstücke wieder unser eigen nennen konnten, war viel Stress, Verunsicherung, Panik und Sitzfleisch notwendig. Würde ich die „Dramen“, welche sich zwischen mir und den verschiedenen Stellen, wenn sie sich denn mal meldeten, abspielten hier darlegen, würde der Bericht unerträglich lang werden. Deshalb möchte ich nur glücklich sein, dass am Ende alle Gepäckstücke eintrafen.

Das einzige was vielleicht noch ein frustriertes Lächeln hervor lockte, war die Tatsache, dass ich nachdem alle Gepäckstücke eingetroffen waren, ich noch rund 1 Woche lang jeden Tag eine e-Mail erhielt, in der er hieß, dass die Gepäckstücke noch nicht gefunden worden seien, man aber mit Hochdruck weiter danach suchen würde.

So hatte diese Reise schließlich eine geniale Reise ein Ende mit einem glücklichen aber unerfreulichen Abschluss gefunden.