Ich besuchte den wunderschönen Markt von Nishiki, der sich wie ein Tunnel 400 Meter durch die Häuser zieht. Am Ende dieses Weges erreicht man den Nishiki-Tenmangu-Schrein. Er ist optisch nicht sehr groß, hat aber eine bewegte Geschichte.
Der Nishiki-Tenmangu Schrein ist ein wichtiger Shinto-Schrein. Die Geschichte des Nishiki-Tenmangu Schreins reicht bis ins 10. Jahrhundert. Er wurde 1003 gegründet und dem berühmten Gelehrten und Dichter Sugawara no Michizane gewidmet. Michizane, auch Tenjin genannt, war ein Gelehrter der Heian Zeit (794–1185), der für seine außergewöhnliche Intelligenz und Gelehrsamkeit bekannt war. Er war ein großer Bewunderer von Kunst und Literatur und spielte während seiner Zeit in Kyoto eine wichtige Rolle am kaiserlichen Hof.
Nach seinem Tod im Jahr 903 traten unerklärliche Naturkatastrophen und Missernten auf, die als Zeichen göttlicher Unzufriedenheit gedeutet wurden. Aus Angst vor seinem Zorn errichteten die Menschen in Kyoto den ersten Schrein zu seinen Ehren. Es wird angenommen, dass die Errichtung des Schreins dazu beitrug, Michizanes Geist zu besänftigen und das Unglück abzuwenden.
Im ersten Jahr des Shoan (1299) wurde der Zendo-ji Tempel, der Haupttempel der Rokujo Zweigstelle der Jishu-Sekte, an diesen Ort verlegt und der ursprüngliche Kangi-ji-Tempel zusammengelegt und in Rokujo Dojo Kankiko-ji-Tempel umbenannt. Zu dieser Zeit wurde der Tenmangu-Schrein als Wächter-Schrein genutzt. Nach dem Onin Krieg wurden sowohl der Tempel als auch der Palast nach Takatsuji Karasuma (heute Bezirk Shimogyo, Stadt Kyoto) verlegt. 1587 wurde jedoch aufgrund der Stadtplanung von Hideyoshi Toyotomi das östliche Ende von Nishikikoji zusammen mit dem Kankikoji Tempel an seinen heutigen Standort in Shinkyogoku -dori Shijo-agaru verlegt. Aus diesem Grund wurde er nach dem Namen des Ortes „Nishiki-Tenmangu-Schrein“ genannt.
Auch wenn der Schrein räumlich sehr klein war, gab es so viel zu entdecken. Ich blieb wieder viel länger, als ich ursprünglich vermutet hatte. Ich empfand es als sehr glücklich, dass auch die Anzahl der Besucherzahlen sehr überschaubar waren, was ich aber seltsam fand, denn der Schrein befand sich ja im Bereich des Nishiki Marktes, der sehr viele Besucher anzieht.
