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Japan (2022/23) – Kyoto – Yasaka Koshindo Tempel (金剛寺(八坂庚申堂))

Durch Zufall entdeckte ich den Yasaka Koshindo Tempel mit seinen unzähligen bunten Bällen, die die meisten Gebäude umhüllen. Ich fand ihn sehr interessant und wollte ihn unbedingt besuchen, wusste aber nicht, dass er sich in einem Gebiet befindet, in dem viele und intensive  Touristenströme befinden. 

Goshuin Kyoto - Yasaka Kōshin-dō (Kongō-ji) Tempel (bunte Baeälle)Der Yasaka Koshindo (jap. 金剛寺(八坂庚申堂), auch bekannt als Kongo-ji oder Yasaka Kongo-ji, ist ein buddhistischer Tempel. Der Tempel wurde im 8. Jahrhundert gegründet und blickt auf eine lange und faszinierende Geschichte zurück.

Der Yasaka Koshindo ist eng mit dem Shintoismus und der Koshin Religion verbunden, die in Japan seit der Heian-Zeit (794-1185) existiert. Die Koshin-Religion ist eine synkretistische Religion, die buddhistische, taoistische und shintoistische Elemente in sich vereint. In der Koshin Religion glaubt man an die Existenz von drei Gottheiten namens „Sanmen Daikokuten“, die als Beschützer der Menschen angesehen werden. Diesen Gottheiten wird die Fähigkeit zugeschrieben, Krankheiten und Unglück abzuwenden und Glück und Wohlstand zu bringen.

Die Koshin Religion ist besonders mit dem Konzept des „Koshin-Kan“ (庚申講) verbunden, einem speziellen Ritual, das an bestimmten Tagen im Monat, den „Koshin-Tagen“, stattfindet. Diese Tage folgen einem bestimmten Zyklus, der auf dem chinesischen Tierkreis basiert und mit dem Konzept von „Koshin“ oder „Kan“ (庚申) verbunden ist. Diese Rituale sollten in der Yasaka Koshindo durchgeführt werden, um die Verehrung der Sanmen Daikokuten und die Reinigung von Sünden und negativen Energien zu ermöglichen.

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Der Yasaka Koshindo hat im Laufe der Jahrhunderte viele Herausforderungen und Veränderungen erlebt, einschließlich Restaurierungen und Renovierungen, aber er bleibt ein wichtiger Ort für die Koshin Religion und den buddhistischen Glauben.

Im Tempel hängen viele bunte Bälle, die den Affen Kukurizaru darstellen, einen Affen mit gefesselten Händen und Füßen. Im Kōshin-Glauben steht er für die Beherrschung des spielerischen und begehrenden Wesens, das jeder in sich trägt.

Der Volksglaube besagt, dass man, um einen Wunsch erfüllt zu bekommen, ein Verlangen opfern muss. Indem man seinen Wunsch in einen der bunten Bälle steckt, die den Affen Kukurizaru darstellen, hilft Kōshin, den Wunsch verschwinden zu lassen. Da Verlangen die Erfüllung von Wünschen verhindert, wird der Wunsch erfüllt und man wird ein besserer Mensch.

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Auf dem Weg zum Yasaka Koshindo Tempel musste ich mich tief in den Touristenstrom eintauchen und mich von ihm zu meinem Ziel treiben lassen. Etwas anstrengend waren die Selfie-Junkies, die wie Felsen im Touristenstrom stehen blieben, um ihre Fotos zu machen. Es macht mich auch immer etwas nervös, wenn ich versuche, selbst ein Foto zu machen und sich die Leute direkt vor mich stellen, obwohl man doch sieht, dass ich auch ein Foto machen möchte.

Am Tempel habe ich mich aus dem Strom treiben lassen und war erstaunt, wie wenig Leute dort waren. Wie immer gab es natürlich Phasen, in denen mal mehr und mal weniger Leute diesen Tempel besuchten und so konnte ich mir am Ende alles wieder etwas ruhiger anschauen.

Mehr als spannend fand ich die Massen an bunten Bällen, die der Anlage ein sehr ungewöhnliches Bild verliehen. Mit dem Wissen, was diese Bälle bedeuten, wurde der Gesamteindruck noch spannender.