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Japan (2022/23) – Kyoto – Ginkaku-ji Tempel (東山慈照寺)

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Der Besuch des Ginkaku-ji Tempels machte mich ein wenig nervös, da er eindeutig zu den Orten gehört, die von Menschenmassen überflutet werden. Aber ich hatte Glück, denn ich besuchte den Tempel kurz vor der Schließung und die Menschenmassen waren erträglich. Auch die Organisation, wie man sich auf dem Gelände bewegen sollte, war gut geplant und festgelegt. Am Ende habe ich nicht geahnt, dass dieser Besuch für mich wirklich großartig war. 

Goshuin - Kyoto - Ginkaku-ji (silberner Tempel)
Goshuin – Kyoto – Ginkaku-ji (silberner Tempel)

Der Ginkaku-ji Tempel, der offiziell Higashiyama Jisho-ji heißt, ist ein buddhistischer Tempel. Er wurde im 15. Jahrhundert während der Muromachi Periode gegründet. Der Tempel ist besonders für seine reiche Geschichte, seine einzigartige Architektur und seine schöne Umgebung bekannt.

Ginkaku-ji wurde von Ashikaga Yoshimasa, dem achten Shogun des Ashikaga Shogunats, in Auftrag gegeben. Der Tempel war ursprünglich als Villa geplant, sollte aber später in einen buddhistischen Tempel umgewandelt werden. Yoshimasa ließ sich von der Schönheit des nahe gelegenen Kinkaku-ji (Goldener Pavillon) inspirieren, daher der Name „Ginkaku-ji„, was wörtlich übersetzt „Tempel des Silbernen Pavillons“ bedeutet.

Die Hauptattraktion des Ginkaku-ji ist der sogenannte „Ginkaku“, ein zweistöckiger Pavillon, der mit einer silberfarbenen Metallfolie verkleidet werden sollte. Dieser Plan wurde jedoch nie verwirklicht und der Pavillon blieb schmucklos. Dennoch ist Ginkaku ein beeindruckendes Beispiel für die traditionelle Architektur der Muromachi Zeit und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft.

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Auch die Gärten des Ginkaku-ji sind bemerkenswert. Der „Sandgarten“ im Zen-Stil ist berühmt für seinen sorgfältig geharkten Sand, der in wellenförmigen Mustern angeordnet ist. Dieser Garten symbolisiert das Meer und die Wellen und lädt zur Meditation ein. Die umliegenden Wälder und Teiche tragen zur ruhigen und malerischen Atmosphäre des Tempels bei.

Der Tempel und seine Gärten sind nicht nur für ihre physische Schönheit, sondern auch für ihre philosophische Bedeutung bekannt. Ginkaku-ji war während der Muromachi-Periode ein Ort der Kultur und des künstlerischen Austauschs. Hier wurden Gedichte geschrieben, Teezeremonien abgehalten und Kunstwerke geschaffen.

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Mein Besuch begann an der Kasse, an der Eintrittspreis bezahlt wurde. Aber auch das ging sehr schnell. Kurz nach der Kasse entdeckte ich die Stelle, an der man sein Goshuin bekommen konnte. Ich musste mein Goshuin-Cho (Buch) abgeben, bekam eine Abholnummer und konnte dann mit meiner Tour beginnen.

Der Anfang des Rundgangs begann an dem berühmten Pavillon und hier stauten sich schon die wenigen Leute, aber irgendwie schaffte ich es, alles gut zu genießen und auch Fotos nach meinen Vorstellungen zu machen.

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Der weitere Weg durch das Gelände war recht eng und bei größeren Besuchermengen konnte es sicherlich etwas schwierig werden ruhig durch die Anlage zu gehen.

Gleich zu Beginn konnte ich den wunderschönen Sandgarten bewundern. Solch liebevoll gestaltete Bodenkunst war mehr als beeindruckend und hatte ich in dieser Form noch nicht gesehen.

Japan (2022/23) - Kyoto - Ginkaku-ji (silberner Tempel) - 20230211-152454-_A8A7924-BearbeitetAuch wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt schon echt begeistert war, zog mich der Garten extrem tief in seinen Bann und ich kam fast überhaupt nicht vorwärts, weil ich so viel Entdecken konnte, dass ich ständig stehen bleiben musste. Natürlich war das auf dem schmalen Weg so manches Mal nicht die beste Idee für die anderen Menschen, für die der Garten fast keine oder nur eine keine Rolle spielte.

Um dem Besucher einen guten Überblick über die Tempelanlage zu geben, arbeitete sich der Weg an einem Berghang nach oben und auch hier waren die Bäume und ihre Wurzeln ein grandioser Anblick. Natürlich genoss ich auch den höher liegenden Aussichtspunkt von dem man einen sehr angenehmen Überblick hatte. Doch am Ende versank ich wieder tiefer mit meiner Freude in der Garten Anlage.

Auch wenn die Anlage für den Besucher nicht besonders groß ist, war jeder einzelne Schritt auf dem Gelände für mich wunderbar und ich war auch jedes Mal erstaunt, dass selbst jetzt im Winter so ein Garten einen solch beeindruckendes Bild schenkte.

 

Da der Tempel in kürze schließen würde, musste ich zu meinem großen Leidwesen das Gelände verlassen, schaffte es aber zum Glück noch an die Abholung meines Goschuin zu denken.

Vor der Anlage fand ich es sehr gut, und das hatte ich bis dahin auch noch nicht erlebt, dass dort Leute mit Schildern standen, die die Besucher darauf hinwiesen, dass die Anlage bald schließen würde und man sich bei einem Besuch sehr kurz fassen sollte.

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