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Die Idee, nach Otsu zu fahren, basierte im Wesentlichen auf der Möglichkeit, diesen Ort sehr leicht von Kyoto aus zu erreichen. Dass es für mich einer der genialsten Tage werden würde, ahnte ich nicht, aber schon der Besuch des Nagara Schrein löste in mir eine echte Begeisterung aus, auch wenn das Wetter sehr wechselhaft und spannend war.
Der Nagara Schrein wurde erstmals in der Nara Zeit (710-794) gegründet und spielte über die Jahrhunderte eine wichtige Rolle im religiösen und kulturellen Leben der Shiga Region. Der Schrein ist dem Kami (Geist oder Gott) gewidmet, der als Nagara-no-mikoto bekannt ist und mit der Schutzgöttin des Wassers und der Landwirtschaft in Verbindung gebracht wird.
Anfang 860 (Jowa Zeit / 834-848) wurde der Schrein von Enchin, dem ersten Vorsteher des Onjōji Tempels, zum Schutzpatron des Tempels ernannt. Zu dieser Zeit wurde der Tempel als „Schrein des neuen Hiyoshi“ bekannt, ein alternativer Name für den Schrein, um eine Verbindung zum Schutzpatron des Enryakuji Tempels herzustellen.
Im Jahr 1054 wurde der Schrein an seinen heutigen Standort verlegt, um den Gläubigen eine einfachere Pilgerstätte zu bieten.
Während der Kriege der Nanboku-chō-Ära wurde der Schrein 1336 zerstört, aber 1340 unter Ashikaga Takauji, dem Shōgun des Ashikaga Shogunats, wieder aufgebaut.
In der Meiji Zeit (1868–1912) löste sich der Schrein von Onjōji und trennte sich von der Verbindung von Shintō und Buddhismus. Im Jahr 1883 wurde der Name offiziell in Nagara Schrein geändert. Im Jahr 1904 wurde das Eingangstor errichtet, und im Januar 1910 wurde der Schrein zum Präfekturschrein ernannt.
Die Architektur des Schreins ist ein eindrucksvolles Beispiel für traditionelle japanische Bauweise. Mit seinen Torii Toren und Schreingebäuden ist der Nagara Schrein nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Ort der Ruhe und Besinnung.
Jedes Mal wenn ich einen Schrein betrete, bin ich völlig begeistert und ich staune über alles, besonders wenn mir die geschichtliche Entwicklung bekannt ist und weiß welche Bedeutung solche Anlagen haben.
Dass dieser Schrein flächenmäßig nicht wirklich groß ist, hat keinerlei Bedeutung bei mir gehabt, denn auch so lässt sich jedes Mal wirklich viel entdecken. Da ich ganz alleine war, war das spirituelle Gefühl ganz besonders intensiv.
Der Genus meines Aufenthaltes bekam zusätzlich ein etwas ungewöhnliches Erlebnis, denn das Wetter wandelte sich so extrem, dass ich von Zeit in Sonnenschein bis hin in heftigem Schneefall und stürmischen Wetter auf diesem Gelände erlebte. Mit solch einem Extrem hatte ich nicht einmal im Ansatz gerechnet.
So wohl ich mich hier fühlte, denn ich ja, wie schon erwähnt, der einzige Besucher, musste ich schließlich weiter gehen, denn ich hatte noch etwas mehr auf meinem Besuchsplan in Otsu.
