Japan (2022/23) - 006 (T006) Kyoto Zenkyoan (Wildschwein)

Japan (2022/23) – Kyoto – Zenkyoan Tempel

Bei meinem Spaziergang durch das Gelände des Kennin-ji Tempels entdeckte ich ein Torii mit einem kleinen hübschen Garten dahinter. Ich schaute mir die kleine Anlage an, war aber etwas verwirrt, wohin ich gehen sollte, da der weitere Weg fast wie ein Privatweg aussah. Da aber eine andere Person diesen Weg ging, entschied ich mich, auch weiter zu gehen und war sehr überrascht, als ich in einem hübschen kleinen Tempel landete, dem Zenkyoan Tempel.

005 (T006) Kyoto Kennin-Ji TempleBesonders überrascht war ich über die vielen Wildscheinskulpturen, die ich bei meinen vielen Tempel besuchen noch nie gesehen hatte.

Ich erfuhr, dass Wildschweine eine lange kulturelle und symbolische Bedeutung haben. In der Shinto-Religion gelten Wildschweine als heilige Tiere und stehen für Natur und Wildnis.

Darüber hinaus hat das Wildschwein in Japan auch eine historische Bedeutung. In der Feudalzeit waren Wildschweine als Jagdbeute begehrt und stellten eine wichtige Nahrungsquelle für die Menschen dar. Dadurch wurde das Wildschwein zu einem Symbol für Mut, Stärke und Ausdauer.

Japan (2022/23) - 006 (T006) Kyoto Zenkyoan (Wildschwein)

In einigen Regionen Japans, wie zum Beispiel auf Kyushu, der südlichsten Hauptinsel Japans, ist das Wildschwein auch ein Symbol für Wohlstand und Glück. Das Bild des Wildschweins als Talisman soll dabei helfen, Hindernisse zu überwinden und Erfolg und Wohlstand zu erlangen.

Daher werden Wildschweine oft als Statuen oder Skulpturen in Tempeln und Schreinen in ganz Japan aufgestellt, um Schutz und Glück zu bringen. Sie können auch als Geschenk oder Souvenir gekauft werden, um Freunden und Verwandten Glück und Wohlstand zu wünschen.

Japan (2022/23) - 006 (T006) Kyoto Zenkyoan (Wildschwein)Der Tempel Zenkyoan wurde 1696 von Zen-Meister Tachibana Nankei gegründet, der ein Schüler des berühmten Zen-Meisters Bankei Yotaku war.

Tachibana Nankei (1655-1739) war ein Zen-Meister der japanischen Rinzai-Schule. Er wurde in der Provinz Bungo (heute Oita) geboren und begann seine Ausbildung beim Zen-Meister Hakuin Ekaku. Später wurde er Schüler des Zen-Meisters Bankei Yotaku, bei dem er die Zen-Praxis vertiefte.

Nankei gründete 1696 den Zen-Tempel Zenkyoan in Kyoto, der ihm zunächst als Wohnsitz diente und später in einen Tempel umgewandelt wurde. Er unterrichtete dort viele Schüler und betonte in seiner Lehre die Bedeutung der spontanen Erleuchtung (jap. „satori“) und des Loslassens von Konzepten und Vorstellungen.

Tachibana Nankei gilt als einer der bedeutendsten Zen-Meister des 18. Jahrhunderts in Japan und seine Lehren haben bis heute Einfluss auf die Zen-Praxis.