Für den Besuch des Tenryū-ji Tempels stand heute wieder ein Ausflug in den Stadtteil Arashiyama an, mit den üblichen Problemen (voller Zug und Menschenmassen).
Beim Verlassen des Hauptbahnhofs von Kyoto war das Wetter wirklich schön, aber während der Fahrt sah ich sehr dunkle Wolken über den Bergen, an dessen Füßen Arashiyama liegt, und es schien, als würde es ordentlich regnen. Diesem Wetter musste ich mich am Ende intensiv aussetzen, was den Besuch zu einem Duschausflug machte.
Der Tenryū-ji Tempel ist ein buddhistischer Tempel der Rinzai-Schule in Kyoto. Er wurde 1339 von Ashikaga Takauji gegründet und ist einer der wichtigsten Tempel in Kyoto. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Tempel mehrmals durch Brände und Kriege zerstört und wieder aufgebaut, die heutigen Gebäude stammen aus dem späten 19. Jahrundert.
Der Tenryu-ji Tempel ist für seinen wunderschönen Garten bekannt, der als einer der schönsten in Japan gilt. Der Garten wurde im 14. Jahrhundert von dem Zen-Mönch Musō Soseki entworfen und hat seitdem viele Veränderungen erfahren. Heute gibt es mehrere Teiche, eine Teehaus-Insel und viele malerische Wege und Brücken, die durch den Garten führen.
Ich schätze den Tempel-Garten wegen seiner Schönheit sehr, aber heute war das Wetter nicht auf meiner Seite und auch die vielen Menschen machen den Genuss etwas müßig.
Neben den wirklich vielen schönen verschiedenen Bereichen des Gartens hat mir immer der Bereich mit den Bambusbäumen gefallen. Dort gab es zum Glück auch eine kleine Hütte, in der man sich vor dem Regen geschützt hinsetzen und den Ort genießen konnte. Leider war es neben dem Regen auch etwas unangenehm kalt, so dass ich diesen Bereich viel zu kurz genießen konnte.
Ich hatte noch etwas Zeit, um die wirklich großartige Gartengestaltung zu genießen und beschloss schließlich, mir auch die Tempelgebäude von innen anzusehen.
Unter anderem besichtigte ich das Hatto-Gebäude, das als eines der ältesten Holzgebäude in Kyoto gilt. Es wurde 1601 erbaut und dient den buddhistischen Mönchen als Versammlungshalle. Das Gebäude beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, darunter Wandmalereien von Kano Tan’yu und von Ogata Kōrin bemalte Schiebetüren.
Was mir hier, aber auch in anderen Tempeln besonders gefiel, waren die Räume, in denen man hinsetzen konnte (natürlich auf den Boden) und wie durch ein riesiges offenes Fenster den Garten genießen konnte.
Den Abschluss meines Besuches bildete die Frage, wo ich mein Goshuin bekommen könnte. Zum Glück kann man hier gut mit Touristen und der Tatsache, dass wir kein Japanisch sprechen, umgehen und so konnte ich das Gebäude außerhalb des Hauptgeländes ohne Probleme finden und das Goshuin als Andenken an meinen Besuch bekommen.
