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Japan (2022/23) – Kyoto – Jonan-gu Schrein (城南宮)

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Was mich bei meinem Besuch des Heiligtums von Jonan-Gu überraschen und begeistern sollte, konnte ich nicht einmal erahnen.

Goshuin - Jōnan-gū Schrein
Goshuin – Jōnan-gū Schrein

Wann das Heiligtum von Jonan-Gu gegründet wurde, ist unbekannt. Der Schrein ist dem Kaiser Kammu gewidmet und wurde von ihm gegründet. Während der Heian-Zeit (794-1185) galt der Schrein als einer der wichtigsten Schreine in Kyoto.

Der Schrein diente als Schutzgottheit des Palastes und wurde von vielen Kaisern und Kaiserinnen regelmäßig besucht. Später wurde er auch als Schutzgottheit gegen Unglück und zur Abwehr böser Einflüsse verehrt.

Während der Muromachi-Zeit (1336–1573) wurde der Schrein wahrscheinlich mit dem bereits bestehenden Mahaba-misu-Schrein kombiniert. Trotz der Zerstörungen durch Konflikte wie den Ōnin Krieg wurde der Schrein in der Edo-Zeit (1603 – 1868) wieder aufgebaut. Im Jahr 1863 besuchte Kaiser Kōmei den Schrein, um für die Vertreibung der Ausländer zu beten. Während des Boshin-Krieges 1868 war dieser Ort das Hauptschlachtfeld, auf dem die Truppen der neuen Regierung die Truppen des alten Shogunats besiegten.

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1876 wurde der Schrein als „Mahaba-misu-Schrein“ klassifiziert und erhielt später den Namen „Jonan-gu“. 1977 wurde der Haupttempel durch ein Feuer zerstört, aber 1978 wieder aufgebaut.

In neuerer Zeit wird das Heiligtum neben seiner ursprünglichen Schutzfunktion gegen Umzüge und Reisen auch als Gottheit der Verkehrssicherheit verehrt.

Die Tatsache, dass das Heiligtum 1977 neu errichtet wurde, war leicht verständlich, denn alle Gebäude sahen wie neu aus, und obwohl es irgendwie sehr hübsch aussah, konnte es bei mir keine Faszination auslösen.

Ich habe mich sehr schnell auf dem Gelände zurechtgefunden und auch der Kauf meines Goshuins war sehr einfach und schnell.

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Irgendwie kam ich auf keine Idee, was ich noch machen könnte. Durch Zufall wurde mir klar, dass es einen Zugang zu einem Garten des Schreins gab, für den ich allerdings Eintritt bezahlen musste. Trotzdem entschloss ich mich dazu.

Ich betrat diesen Garten, natürlich wusste ich, dass es Winter war und erwartete nicht viel, aber es dauerte nicht lange, bis ich ein intergalaktischer Fan dieses Gartens wurde.

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Am Anfang gab es ein paar Bäume, die wahrscheinlich Kirsch- oder Pflaumbäume waren. Sie waren noch sehr zaghaft in der Blütenbildung, aber ich konnte schon erahnen, mit welcher Grazie alles gepflanzt und gepflegt wurde. Es war fast traurig, zu früh hier zu sein.

Doch ein paar Schritte weiter wurde es für mich überirdisch schön. Denn ich verschwand in einem kleinen Wald ähnlichen Abschnitt, in dem die Bäume mit ihren Wurzeln auf spektakuläre Weise präsentiert wurden. Der Abschnitt war  kurz und doch blieb ich unglaublich lange dort, weil ich mich kaum satt sehen konnte.

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Dann ging es weiter durch den Garten und ein wunderschöner Abschnitt folgte dem anderen. Am Ende war ich etwas frustriert, dass ich nicht genug Zeit hatte, mir alles intensiv anzuschauen, denn die Schönheit dieses Gartens war für mich überwältigend.

Ich hätte mich auch gerne einmal hingesetzt und einfach nur genossen, aber es gab überhaupt keine Sitzmöglichkeiten. Das konnte ich leider erst, nachdem ich den Garten verlassen hatte.

Dieser Besuch hat in mir wirklich die Erkenntnis aufblühen lassen, dass es hier unendlich schöne Schätze zu entdecken gibt. Zusätzlich in mir ist der Wunsch gewachsen, noch tiefer und umfassender in diese wunderbaren Bereiche des Gartens eintauchen zu wollen.

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