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Japan (2022/23) – Kyoto – Kamigamo Jinja Schrein (上賀茂神社)

Dass sich der Besuch des Kamigamo Jinja Schreins zu einem persönlichen Highlight und der Ort zu einem meiner Favoriten entwickeln würde, war nicht zu erwarten.

Um zum Schrein zu gelangen, stand eine etwas längere Busfahrt durch Kyoto an. Leider stellen diese Busse für mich eine gewisse Herausforderung dar, da alles für mich zu klein ist und die Busse oft bis an ihre Grenzen mit Menschen gefüllt sind.

Aber mit dem Bus, der mich zu meinem Ziel bringen konnte, hatte ich wirklich Glück, denn ich konnte an der ersten Haltestelle einsteigen und es so arrangieren, dass ich mit den ersten Leuten einstieg und ich mir so ein guten Platz aussuchen konnte. So war die lange Fahrt durch die Stadt kein Problem und da das Heiligtum fast an der Endhaltestelle lag, war auch das Aussteigen kein Problem.

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Mein Besuch fiel noch in die Zeit der Neujahrsfeierlichkeiten, was einerseits spannend war und einen Besuch von Bereichen des Schreins ermöglichte, die sonst nicht geöffnet waren, andererseits aber die Fotomöglichkeiten stark einschränkte.

Die Neujahrsfeier im Kamigamo Jinja Schrein ist für viele Menschen der Höhepunkt des Jahres. Am 1. Januar strömen Tausende von Besuchern zum Schrein, um das traditionelle Neujahrsritual „Hatsumode“ zu feiern.

Die Feierlichkeiten beginnen oft schon in den frühen Morgenstunden, wenn die Besucher in traditioneller Kleidung oder Kimonos zum Schrein kommen. Der Weg zum Schrein ist mit festlichen Laternen und bunten Dekorationen geschmückt, was eine feierliche Atmosphäre schafft.

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Am Schrein werden die Besucher von Shinto-Priestern empfangen. Sie haben die Möglichkeit, an den Reinigungsritualen teilzunehmen, bei denen Hände und Mund mit Wasser gesäubert werden, um symbolisch das alte Jahr abzuschütteln und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Danach betreten die Besucher das Hauptgebäude des Schreins, wo sie Gebete an den Kami richten können. Viele bringen auch Opfergaben wie Reis, Früchte oder Geldspenden mit, um ihre Wünsche und ihre Dankbarkeit auszudrücken.

Die Atmosphäre ist geprägt von Freude, Gemeinschaft und Hoffnung.

Während meines Besuches  war es nicht wirklich voll, und trotzdem gab es immer noch viele Aspekte der Neujahrsfeierlichkeiten. So ließ es sich sehr geruhsam genießen.

 

Auslöser für die Entscheidung, diesen Schrein besuchen zu wollen, war ein grandioses Goshuin gewesen. Aber es war zeitlich und vom Umfang her begrenzt und so war es spannend, ob ich nur das normale Goshuin oder das besondere Goshuin bekommen würde.

Am entsprechenden Stand wurde mir zunächst der sehr schöne Goshuin nicht ausgehändigt, aber als ich ihn entdeckte und erneut darum bat, erhielt ich ihn und damit war mein erster Wunsch für diesen Besuch erfüllt.

Wegen der Neujahrsfeierlichkeiten durfte ich auch in den inneren Bereich des Schreins gehen und ihn mir ansehen. Fotografieren soll und darf man dort nicht, was für mich nie ein Problem darstellte.

Dennoch spürte ich schon während des Spaziergangs die lange Geschichte und die Besonderheiten des Schreins.

Der Kamigamo Jinja Schrein hat eine lange Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert. Er wurde 678 n. Chr. während der Asuka-Periode (592-710) von Kaiser Tenmu gegründet. Der Schrein war eng mit der kaiserlichen Familie verbunden und spielte eine wichtige Rolle in der religiösen Praxis und der politischen Legitimation jener Zeit.

Ursprünglich war der Schrein einem Kami geweiht, der mit dem Berg Kamigamo und den umliegenden Bergen in Verbindung gebracht wurde. Dieser Kami wurde als Gott des Blitzes und des Donners verehrt. Der Schrein diente als Ort für Rituale, bei denen der Kami verehrt und um Schutz vor Naturkatastrophen und Krankheiten gebeten wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Kamigamo Jinja Schrein mehrfach erweitert und umgebaut. Die heutigen Hauptgebäude des Schreins stammen aus dem 17. Jahrhundert, der Edo-Zeit (1603-1868). Sie sind ein Beispiel für die traditionelle Architektur dieser Zeit und im Gongen-Zukuri-Stil gehalten.

Während der Meiji-Restauration (1868-1912) wurde der Kamigamo Jinja Schrein von der Regierung als wichtiger nationaler Schrein anerkannt und erhielt einen höheren Status. In dieser Zeit wurde auch das Schreingelände erweitert und restauriert, um die Bedeutung des Schreins zu unterstreichen.

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Der Schrein ist auch eng mit dem Shintoismus verbunden, der traditionellen Religion Japans. Der Shinto-Glaube basiert auf der Verehrung von Kami, göttlichen oder spirituellen Wesen, die in der Natur, den Ahnen und anderen Aspekten des täglichen Lebens zu finden sind. Der Schrein von Kamigamo Jinja ist ein Ort, an dem Menschen mit den Kami in Kontakt treten und um ihren Segen und Schutz bitten können.

Der Rundgang durch die Anlage bot mir viele verschiedene Eindrücke und ich entdeckte immer wieder Dinge, die mich optisch sehr ansprachen. Besonders begeistert war ich von dem winzigen „Massha Iwamoto Shrine“, der auf einem kleinen Felsen gebaut war und den Eindruck vermittelte, ein Schrein auf einem herrlichen Felsenberg in der Natur mit einem wunderschönen Fluss zu sein. Dieses kleine Gebäude hat sich mir bis heute am tiefsten eingeprägt und ich denke sehr gerne daran zurück.

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Es gab auch den „Futabahime Inari Shrine“, den man durch einen kleinen roten Torii-Tunnel bergauf erreichen konnte. All diese Dinge und die wunderschöne Umgebung gefielen mir so gut, dass es für mich klar war, dass ich diesen Schrein auf jeden Fall noch einmal besuchen würde, was ich dann auch tatsächlich ein paar Wochen später tat und wieder eine wirklich schöne Zeit dort hatte.

Zum Abschluss dieses Besuchs besuchte ich noch zwei kleine traditionelle Läden am Eingang des Schreins, in denen ich zum einen japanisch eingelegtes Gemüse und zum anderen leckere traditionelle Süßigkeiten kaufen konnte.

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