20230111-130310-_A8A2474-Bearbeitet-Bearbeitet

Japan (2022/23) – Kyoto – Kiyomizu-dera Tempel (清水寺)

Der Kiyomizu-dera Tempel gehört zu den beliebtesten Tempeln in Kyoto, was ich gut verstehen kann, denn es gibt dort viel zu entdecken und man hat einen wunderschönen Ausblick über die Stadt Kyoto.

Ich hatte den Besuch des Kiyomizu-dera Tempels nicht auf meiner aktuellen Wunschliste und doch war ich dort und das verdanke ich dem Umstand, dass ich spontan einen interessanten Weg vom Otani Honbyo Tempel einschlug, der mich schließlich zum Kiyomizu-dera Tempel führte.

Goshuin - Kiyomizu-deraIch hatte meinen Besuch im Otani Honbyo Tempel beendet und war sehr daran interessiert, den wirklich riesigen Friedhof neben dem Tempel zu besuchen. Der Weg dorthin war ziemlich steil, aber jeder Schritt war wie ein Schatz, denn es gab so viel zu entdecken, dass ich vom ersten Moment an mehr als glücklich war. Die Tatsache, dass ich ganz allein war, machte den Weg für mich noch entspannter und genussvoller.

Je höher ich kam, desto mehr merkte ich, dass ich mich dem Kiyomizu-dera Tempel näherte und so nahm ich den Besuch spontan in meine Aktivitätenliste für diesen Tag auf.

Der Kiyomizu-dera Tempel ist eine bedeutende und faszinierende historische Stätte mit einer reichen Geschichte. Der Tempel, dessen Name wörtlich „Tempel des klaren Wassers“ bedeutet, wurde im 8. Jahrhundert gegründet und hat seitdem zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erfahren.

Die Ursprünge des Kiyomizu-dera gehen auf das Jahr 778 zurück, als der buddhistische Mönch Enchin den Tempel gründete. Damals war der Tempel ein kleines Holzgebäude auf dem Otawa-Hügel. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Tempel immer wieder durch Brände und Kriege zerstört und wieder aufgebaut.

Japan (2022/23) - Kyoto - Kiyomizu-dera Tempel - 20230111-113836-_A8A2345-BearbeitetEin Wendepunkt in der Geschichte des Kiyomizu-dera Tempels war das Jahr 1633, als der dritte Tokugawa-Shogun Iemitsu eine umfassende Restaurierung des Tempels in Auftrag gab. Der Tempel wurde zu einem Symbol des Wohlstands und der Macht des Tokugawa Shogunats und erlangte große Bedeutung für die Menschen in Kyoto.

Ein herausragendes Merkmal des Kiyomizu-dera Tempels ist die beeindruckende Holzterrasse, die sich über den Hang des Hügels erstreckt und einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Die Terrasse wurde ohne Nägel oder andere Metallverbindungen gebaut und steht bis heute stabil auf dem steilen Hang. Sie ist ein bemerkenswertes Beispiel traditioneller japanischer Architektur und Handwerkskunst.

Der Tempel beherbergt mehrere Gebäude, darunter die Haupthalle (Hondo), die dem buddhistischen Bodhisattva Kannon gewidmet ist, sowie verschiedene Schreine und Pagoden. Durch den Tempel fließt der Otawa Wasserfall, der dem Hügel seinen Namen gab und als heilig gilt. Besucher können das Wasser des Wasserfalls trinken, das traditionell als heilend und verjüngend gilt.

Der Kiyomizu-dera Tempel war im Laufe der Jahrhunderte Schauplatz vieler bedeutender historischer Ereignisse. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Tempel von Luftangriffen verschont und blieb weitgehend unbeschädigt. Dies galt als Wunder und stärkte den Glauben der Menschen an die schützende Kraft des Tempels.

Da ich den Tempel auf einem ungewöhnlichen Weg erreichte, unterschied sich mein Rundgang von dem üblichen und von meinen früheren Besuchen. Ich ging gegen den Strom der Touristen.

Obwohl die Menge der Touristen nicht unbedeutend war, war sie nicht so üppig wie sonst.

Japan (2022/23) - Kyoto - Kiyomizu-dera Tempel - 20230111-115926-_A8A2355-BearbeitetMein Weg führte mich am Fuße der Holzterrasse entlang und ich staunte immer wieder, wie sie gebaut worden war und wie riesig sie ist. Direkt neben der Holzterrasse befand sich der Otawa-no-taki, eine spirituelle Wasserquelle, die ein zentraler Bestandteil der Tempelanlage ist und von den Besuchern wegen ihrer heilenden Wirkung verehrt wird.

Das Wasser der Otawa-Quelle fließt in drei getrennten Strömen, von denen jeder eine andere symbolische Bedeutung hat. Der erste Strom steht für Erfolg und Wohlstand, der zweite für Beziehungen und Liebe und der dritte für ein langes Leben.

Es ist Tradition, dass Besucher das Wasser der Otawa-Quelle mit Schöpfkellen trinken oder sich damit waschen, da es als reinigend und heilend gilt. Es wird auch geglaubt, dass das Trinken des Wassers Glück und Segen bringt.

Ein interessanter Aspekt ist, dass es als Unglück angesehen wird, alle drei Ströme zu trinken oder sich mit ihnen zu waschen, da dies als Habgier interpretiert wird. Den Besuchern wird empfohlen, sich auf einen der Ströme zu konzentrieren und beim Trinken eine klare Absicht oder ein Anliegen zu haben.

Ich selbst bewunderte nur die Quelle und reihte mich nicht in die Schlange an der Quelle ein. Ich freute mich nämlich auf einen anderen Teil des Tempels, zu dem ich noch ein Stück Weg vor mir hatte.

Japan (2022/23) - Kyoto - Kiyomizu-dera Tempel - 20230111-120951-_A8A2373-Bearbeitet

Mein nächster Stopp war an der Koyasunoto Pagode, von wo aus ich einen wirklich schönen Blick auf das Hauptgebäude mit der Hozterasse und der Hauptpagode hatte. Auch auf dem weiteren Weg hatte ich immer wieder schöne Ausblicke.

Je näher ich dem Hauptgebäude kam, desto mehr Menschen wurden es und das Laufen wurde immer anstrengender und irgendwie auch spannender, all die anderen Menschen und ihr Verhalten beobachten konnte.

Etwas traurig wurde ich, als ich den Ort im Tempel erreichte, wo es viele kleine Tempel mit unendlich vielen spannenden Bereichen und den Liebes-Glücksstein gab. Aber als ich dort ankam, war dieser Bereich wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Japan (2022/23) - Kyoto - Kiyomizu-dera Tempel - 20230111-125208-_A8A2443-BearbeitetAuf meinem weiteren Weg staunte ich, wie aufregend die Dächer hergerichtet waren und auch die prächtige Hauptpagode und das dortige Haupttor gaben mir viele beeindruckende Erfahrungen.

Schließlich erreichte ich jenen Ort, von dem man die beste Aussicht über Kyoto geschenkt bekam. Zum Glück war die Wetterbedingung, um eine gute Aussicht zu bekommen, wirklich nicht schlecht und so ließ sich dieser Standort genießen.

An vielen Orten in Japan, ist die Benutzung von Stativen zum Fotografieren nicht erlaubt. So war es auch hier und trotzdem gab es einige Leute, denen das völlig egal war und die durch ihr Verhalten Bereiche lange und unangenehm blockierten. Besonders ein Pärchen, das sehr intensiv Selfies mit Stativ machte, blockierte einzelne Bereiche sehr lange. Sie wiederholten die Bilder endlos, da bei jedem Bild wohl Kleinigkeiten nicht ihren Wünschen entsprachen. Letztendlich war es ihnen zu verdanken, dass ich viele Fotos nicht machen konnte, da die Plätze zu lange und zu intensiv blockiert wurden.

 

Als ich den Tempelbereich verließ, führte mich mein Weg durch die Einkaufsstraße vor dem Tempel. Auch wenn nicht alles das war, was ich für mich kaufen wollte, fand ich es spannend und interessant, dort entlang zu gehen, bis ich schließlich an der Bushaltestelle ankam, wo mein Besuch des Kiyomizu-dera Tempels endgültig endete.